Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

Bild:
<< vorherige Seite

rück kommen. Den 6. Abends ist der General Königsmarck Gubernator in Pommern dahier angelangt/ so als Volunteur bey letzter Campagnia in Ungarn gegen die Türcken gedienet/ und nunmehro mit Erlaubnuß seines Derr Geueral Königsmarck langt zu Venedig an. Königs in unsere Kriegsdiensten sich begibt. Der Cavallier Carnaro hat den 9. in Dalmatien seine Reiß angetretten/ er hat 50000. Ducaten bey sich/ umb damit die in selbigem Königreich stehende Militz zu bezahlen. Den 14. seynd die Spannische aus dem Mayländischen gekommene Völcker gemustert worden/ die Hannoverische werden auch in etlichen Tagen erwartet/ welche beyde nacher Zante geschickt werden sollen. Von Maltha vernimmt Zu Maltha bischicht eine eilfertige Ausrüftung selbiger Galleren. man/ daß selbiger Großmeister Ordre gegeben habe in aller Eyl die Esquadre Galleren deß Ordens mit Munition und Vivres zu versehen/ und in Begleitung 2. Kriegs- und einigen andern Schiffen nach unserer Flotta zu senden/ auff welchen 100. Reuter/ 60 Granatirer/ und 12000. zu Fuß embarquirt werden sollen. Mit einer Marciliana, so von Corfu dahier arrivirt/ hat man / daß daselbsten alles schon dergestalt zu grünen und zu blühen beginne/ als wäre es mitten im Majo/ welches Wetter dann auch die Ausrüstung unserer Armada zum auslauffen beschleuniget. Ihro Extell. der Herr Capitain General hat den Sigr. Pisani mit 3. Schiffen/ worinn allerhand Vivres und Kriegs-Munition/ nebst einer ansehnlichen Summa Gelds nach der Insul Candia geschickt/ umb die unsrige Vestungen Alle Spannische und Mayländische Officirs werden von dem Senat zu Venedig mit guldenen Ketten regalier. damit zu versehen. Es hat unser Republic alle so Spannische als Mayländische Officierer / so anhero kommen/ mit güldenen Ketten regalirt/ die gemeine Soldaten aber jeden mit anderthalb Ducaten beschencket/ worauff sie eingeschifft/ und gegen Levante überführt worden seynd/ ausgenommen 200. Dragoner/ so annoch allhier verbleiben/ aber mit nechster Convoy den vorigen folgen werden. Alle Feuerwercker/ umb selbige von andern unterscheiden zu können/ sollen mit violfarben Kleydern/ mit silbernen Galaunen verbremt/ montirt werden. Die Theurung zu Constantinopel nimbt von Tag zu Tag zu/ und liegen alle Commercien fast gantz darnieder/ und ihr Bedrängnuß umb so viel grösser wird/ weilen Ihr Excell. der Herr Schiff-Capitain Venier ihnen alle Zufuhr hemmet und versperret. Der Herr Andreas Cornaro Procurator zu S. Marco, hiebevor Generalissimus in Candia hat dieser Tagen diese Welt gesegnet/ und ist an seine Stell der Herr Leonard Dona promovirt worden. Der Capitain Bassa zu Napoli di Malvasia suchet / wo möglich/ eine considerable Armee in Morea zu versammlen/ umb/ ehe unsere Armada im Feld stehe/ einen Versuch auff Coron zu thun. Mit einer Saicken/ so den 27. von Ragusa all-

rück kommen. Den 6. Abends ist der General Königsmarck Gubernator in Pommern dahier angelangt/ so als Volunteur bey letzter Campagnia in Ungarn gegen die Türcken gedienet/ und nunmehro mit Erlaubnuß seines Derr Geueral Königsmarck langt zu Venedig an. Königs in unsere Kriegsdiensten sich begibt. Der Cavallier Carnaro hat den 9. in Dalmatien seine Reiß angetretten/ er hat 50000. Ducaten bey sich/ umb damit die in selbigem Königreich stehende Militz zu bezahlen. Den 14. seynd die Spannische aus dem Mayländischen gekommene Völcker gemustert worden/ die Hannoverische werden auch in etlichen Tagen erwartet/ welche beyde nacher Zante geschickt werden sollen. Von Maltha vernim̃t Zu Maltha bischicht eine eilfertige Ausrüftung selbiger Galleren. man/ daß selbiger Großmeister Ordre gegeben habe in aller Eyl die Esquadre Galleren deß Ordens mit Munition und Vivres zu versehen/ und in Begleitung 2. Kriegs- und einigen andern Schiffen nach unserer Flotta zu senden/ auff welchen 100. Reuter/ 60 Granatirer/ und 12000. zu Fuß embarquirt werden sollen. Mit einer Marciliana, so von Corfu dahier arrivirt/ hat man / daß daselbsten alles schon dergestalt zu grünen und zu blühen beginne/ als wäre es mitten im Majo/ welches Wetter dann auch die Ausrüstung unserer Armada zum auslauffen beschleuniget. Ihro Extell. der Herr Capitain General hat den Sigr. Pisani mit 3. Schiffen/ worinn allerhand Vivres und Kriegs-Munition/ nebst einer ansehnlichen Summa Gelds nach der Insul Candia geschickt/ umb die unsrige Vestungen Alle Spannische und Mayländische Officirs werden von dem Senat zu Venedig mit guldenen Ketten regalier. damit zu versehen. Es hat unser Republic alle so Spannische als Mayländische Officierer / so anhero kommen/ mit güldenen Ketten regalirt/ die gemeine Soldaten aber jeden mit anderthalb Ducaten beschencket/ worauff sie eingeschifft/ und gegen Levante überführt worden seynd/ ausgenommen 200. Dragoner/ so annoch allhier verbleiben/ aber mit nechster Convoy den vorigen folgen werden. Alle Feuerwercker/ umb selbige von andern unterscheiden zu können/ sollen mit violfarben Kleydern/ mit silbernen Galaunen verbremt/ montirt werden. Die Theurung zu Constantinopel nimbt von Tag zu Tag zu/ und liegen alle Commercien fast gantz darnieder/ und ihr Bedrängnuß umb so viel grösser wird/ weilen Ihr Excell. der Herr Schiff-Capitain Venier ihnen alle Zufuhr hemmet und versperret. Der Herr Andreas Cornaro Procurator zu S. Marco, hiebevor Generalissimus in Candia hat dieser Tagen diese Welt gesegnet/ und ist an seine Stell der Herr Leonard Dona promovirt worden. Der Capitain Bassa zu Napoli di Malvasia suchet / wo möglich/ eine considerable Armee in Morea zu versam̃len/ umb/ ehe unsere Armada im Feld stehe/ einen Versuch auff Coron zu thun. Mit einer Saicken/ so den 27. von Ragusa all-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0230" n="218"/>
rück kommen. Den 6. Abends ist der                      General Königsmarck Gubernator in Pommern dahier angelangt/ so als Volunteur                      bey letzter Campagnia in Ungarn gegen die Türcken gedienet/ und nunmehro mit                      Erlaubnuß seines <note place="left">Derr Geueral Königsmarck langt zu Venedig                          an.</note> Königs in unsere Kriegsdiensten sich begibt. Der Cavallier                      Carnaro hat den 9. in Dalmatien seine Reiß angetretten/ er hat 50000. Ducaten                      bey sich/ umb damit die in selbigem Königreich stehende Militz zu bezahlen. Den                      14. seynd die Spannische aus dem Mayländischen gekommene Völcker gemustert                      worden/ die Hannoverische werden auch in etlichen Tagen erwartet/ welche beyde                      nacher Zante geschickt werden sollen. Von Maltha vernim&#x0303;t <note place="left">Zu Maltha bischicht eine eilfertige Ausrüftung selbiger                          Galleren.</note> man/ daß selbiger Großmeister Ordre gegeben habe in aller                      Eyl die Esquadre Galleren deß Ordens mit Munition und Vivres zu versehen/ und                      in Begleitung 2. Kriegs- und einigen andern Schiffen nach unserer Flotta zu                      senden/ auff welchen 100. Reuter/ 60 Granatirer/ und 12000. zu Fuß embarquirt                      werden sollen. Mit einer Marciliana, so von Corfu dahier arrivirt/ hat man /                      daß daselbsten alles schon dergestalt zu grünen und zu blühen beginne/ als wäre                      es mitten im Majo/ welches Wetter dann auch die Ausrüstung unserer Armada zum                      auslauffen beschleuniget. Ihro Extell. der Herr Capitain General hat den Sigr.                      Pisani mit 3. Schiffen/ worinn allerhand Vivres und Kriegs-Munition/ nebst                      einer ansehnlichen Summa Gelds nach der Insul Candia geschickt/ umb die unsrige                      Vestungen <note place="left">Alle Spannische und Mayländische Officirs werden                          von dem Senat zu Venedig mit guldenen Ketten regalier.</note> damit zu                      versehen. Es hat unser Republic alle so Spannische als Mayländische Officierer /                      so anhero kommen/ mit güldenen Ketten regalirt/ die gemeine Soldaten aber                      jeden mit anderthalb Ducaten beschencket/ worauff sie eingeschifft/ und gegen                      Levante überführt worden seynd/ ausgenommen 200. Dragoner/ so annoch allhier                      verbleiben/ aber mit nechster Convoy den vorigen folgen werden. Alle                      Feuerwercker/ umb selbige von andern unterscheiden zu können/ sollen mit                      violfarben Kleydern/ mit silbernen Galaunen verbremt/ montirt werden. Die                      Theurung zu Constantinopel nimbt von Tag zu Tag zu/ und liegen alle Commercien                      fast gantz darnieder/ und ihr Bedrängnuß umb so viel grösser wird/ weilen Ihr                      Excell. der Herr Schiff-Capitain Venier ihnen alle Zufuhr hemmet und versperret.                      Der Herr Andreas Cornaro Procurator zu S. Marco, hiebevor Generalissimus in                      Candia hat dieser Tagen diese Welt gesegnet/ und ist an seine Stell der Herr                      Leonard Dona promovirt worden. Der Capitain Bassa zu Napoli di Malvasia suchet /                      wo möglich/ eine considerable Armee in Morea zu versam&#x0303;len/ umb/ ehe                      unsere Armada im Feld stehe/ einen Versuch auff Coron zu thun. Mit einer                      Saicken/ so den 27. von Ragusa all-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[218/0230] rück kommen. Den 6. Abends ist der General Königsmarck Gubernator in Pommern dahier angelangt/ so als Volunteur bey letzter Campagnia in Ungarn gegen die Türcken gedienet/ und nunmehro mit Erlaubnuß seines Königs in unsere Kriegsdiensten sich begibt. Der Cavallier Carnaro hat den 9. in Dalmatien seine Reiß angetretten/ er hat 50000. Ducaten bey sich/ umb damit die in selbigem Königreich stehende Militz zu bezahlen. Den 14. seynd die Spannische aus dem Mayländischen gekommene Völcker gemustert worden/ die Hannoverische werden auch in etlichen Tagen erwartet/ welche beyde nacher Zante geschickt werden sollen. Von Maltha vernim̃t man/ daß selbiger Großmeister Ordre gegeben habe in aller Eyl die Esquadre Galleren deß Ordens mit Munition und Vivres zu versehen/ und in Begleitung 2. Kriegs- und einigen andern Schiffen nach unserer Flotta zu senden/ auff welchen 100. Reuter/ 60 Granatirer/ und 12000. zu Fuß embarquirt werden sollen. Mit einer Marciliana, so von Corfu dahier arrivirt/ hat man / daß daselbsten alles schon dergestalt zu grünen und zu blühen beginne/ als wäre es mitten im Majo/ welches Wetter dann auch die Ausrüstung unserer Armada zum auslauffen beschleuniget. Ihro Extell. der Herr Capitain General hat den Sigr. Pisani mit 3. Schiffen/ worinn allerhand Vivres und Kriegs-Munition/ nebst einer ansehnlichen Summa Gelds nach der Insul Candia geschickt/ umb die unsrige Vestungen damit zu versehen. Es hat unser Republic alle so Spannische als Mayländische Officierer / so anhero kommen/ mit güldenen Ketten regalirt/ die gemeine Soldaten aber jeden mit anderthalb Ducaten beschencket/ worauff sie eingeschifft/ und gegen Levante überführt worden seynd/ ausgenommen 200. Dragoner/ so annoch allhier verbleiben/ aber mit nechster Convoy den vorigen folgen werden. Alle Feuerwercker/ umb selbige von andern unterscheiden zu können/ sollen mit violfarben Kleydern/ mit silbernen Galaunen verbremt/ montirt werden. Die Theurung zu Constantinopel nimbt von Tag zu Tag zu/ und liegen alle Commercien fast gantz darnieder/ und ihr Bedrängnuß umb so viel grösser wird/ weilen Ihr Excell. der Herr Schiff-Capitain Venier ihnen alle Zufuhr hemmet und versperret. Der Herr Andreas Cornaro Procurator zu S. Marco, hiebevor Generalissimus in Candia hat dieser Tagen diese Welt gesegnet/ und ist an seine Stell der Herr Leonard Dona promovirt worden. Der Capitain Bassa zu Napoli di Malvasia suchet / wo möglich/ eine considerable Armee in Morea zu versam̃len/ umb/ ehe unsere Armada im Feld stehe/ einen Versuch auff Coron zu thun. Mit einer Saicken/ so den 27. von Ragusa all- Derr Geueral Königsmarck langt zu Venedig an. Zu Maltha bischicht eine eilfertige Ausrüftung selbiger Galleren. Alle Spannische und Mayländische Officirs werden von dem Senat zu Venedig mit guldenen Ketten regalier.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/230
Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/230>, abgerufen am 18.05.2024.