[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].serviren/ woran jedoch von vielen gezweiffelt wird/ und ist auch deßwegen die Martius Versamblung zu Baaden (auff welcher sich die sämbtliche Cantons auffs neue verbunden/ vor ihre Freyheit / Muth und Blut beysammen aufzusetzen) angestellt gewesen/ und hat man sich durch gantz Schweitzerland deßwegen bereits in gute Defensions. Postur gestellet. Die Rencontre, so zwischen dem Zwischen dem Commendanten von Hünningen und der Stadt Basel entstehet einige Mißhelligkeit. Commendanten von Hünningen und der Stadt Basel vorgefallen seyn soll/ bestehet dem Bericht nach darinnen/ daß aus vorbesagtem Hünningen ein Stück auff Basel gelöst worden/ und als der Magistrat vernehmen lassen/ was solches bedeute? habe man geantwortet/ es wäre nicht mit Fleiß/ sondern durch einen Mißgrieff unversehens geschehen/ worauff besagte Hnn. Baßler deß andern Tags ebenmässig ein Stück auff Hünningen gelöst haden sollen/ wovon die Kugel in Hünningen gefallen/ und als selbiger Commendant nach dessen Ursach gefragt? habe man ihm zur Antwort gegeben/ man wüste von nichts/ es müsse ebenfalls ungefähr geschehen seyn/ womit alles still/ und in Ruhe geblieben. Die Contons Zürich / Bern/ Basel und Schaffshausen werden nach ihrem gefasten Schluß in kurtzem einige tausend Mann mit behöriger Ammunition, Proviant/ und Artillerie nach Genff senden/ umb die Stadt vor aller Uberrumpelung zu conserviren/ zu welchem Ende die Römische Cantons den freyen Durchzug vor die Militz verwilliget. In der Schweitz seynd abermahn 1200. Frantzöf. Protestanten atriviret. In diesem Land seynd sonsten wieder bey 1200. vertriebene Protestanten aus Franckreich angelangt/ die hin und wieder vertheilt worden seynd. Vom Königl. Frantzös. Hoff hat man/ daß bereits Ordre ertheilt seye das Verbott/ Früchten aus dem Land zu führen/ aufzuheben/ ob aber die umb Basel sich befindliche Frantzösische Beambten solchem nachkommen/ oder etwas widriges dargegen einstreuen werden/ stehet zu erwarten. In hiesigen und andern benachbarten Landen werden für Franckreich viele Pferdt gekaufft/ und seynd diese Wochen 2. a 300. in einem Tag durch Basel gefühlt worden. Es ist im übrigen dieser Orihen und in gantz Franckreich publicirt worden/ daß wer einen Frantzösis. Flüchtling ertappet/ deme soll alles/ was bey ihm gefunden wird / heimfallen und noch dar zu 10. Rthl. zur Belohnung bekommen. Sonsten ist weder aus Asia/ Africa noch America diesen Monat was notables eingegangen. Ende deß dritten Theils. serviren/ woran jedoch von vielen gezweiffelt wird/ und ist auch deßwegen die Martius Versamblung zu Baaden (auff welcher sich die sämbtliche Cantons auffs neue verbunden/ vor ihre Freyheit / Muth und Blut beysammen aufzusetzen) angestellt gewesen/ und hat man sich durch gantz Schweitzerland deßwegen bereits in gute Defensions. Postur gestellet. Die Rencontre, so zwischen dem Zwischen dem Commendanten von Hünningen und der Stadt Basel entstehet einige Mißhelligkeit. Commendanten von Hünningen und der Stadt Basel vorgefallen seyn soll/ bestehet dem Bericht nach darinnen/ daß aus vorbesagtem Hünningen ein Stück auff Basel gelöst worden/ und als der Magistrat vernehmen lassen/ was solches bedeute? habe man geantwortet/ es wäre nicht mit Fleiß/ sondern durch einen Mißgrieff unversehens geschehen/ worauff besagte Hnn. Baßler deß andern Tags ebenmässig ein Stück auff Hünningen gelöst haden sollen/ wovon die Kugel in Hünningen gefallen/ und als selbiger Commendant nach dessen Ursach gefragt? habe man ihm zur Antwort gegeben/ man wüste von nichts/ es müsse ebenfalls ungefähr geschehen seyn/ womit alles still/ und in Ruhe geblieben. Die Contons Zürich / Bern/ Basel und Schaffshausen werden nach ihrem gefasten Schluß in kurtzem einige tausend Mann mit behöriger Ammunition, Proviant/ und Artillerie nach Genff senden/ umb die Stadt vor aller Uberrumpelung zu conserviren/ zu welchem Ende die Römische Cantons den freyen Durchzug vor die Militz verwilliget. In der Schweitz seynd abermahn 1200. Frantzöf. Protestanten atriviret. In diesem Land seynd sonsten wieder bey 1200. vertriebene Protestanten aus Franckreich angelangt/ die hin und wieder vertheilt worden seynd. Vom Königl. Frantzös. Hoff hat man/ daß bereits Ordre ertheilt seye das Verbott/ Früchten aus dem Land zu führen/ aufzuheben/ ob aber die umb Basel sich befindliche Frantzösische Beambten solchem nachkommen/ oder etwas widriges dargegen einstreuen werden/ stehet zu erwarten. In hiesigen und andern benachbarten Landen werden für Franckreich viele Pferdt gekaufft/ und seynd diese Wochen 2. à 300. in einem Tag durch Basel gefühlt worden. Es ist im übrigen dieser Orihen und in gantz Franckreich publicirt worden/ daß wer einen Frantzösis. Flüchtling ertappet/ deme soll alles/ was bey ihm gefunden wird / heimfallen und noch dar zu 10. Rthl. zur Belohnung bekommen. Sonsten ist weder aus Asia/ Africa noch America diesen Monat was notables eingegangen. Ende deß dritten Theils. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0236" n="224"/> serviren/ woran jedoch von vielen gezweiffelt wird/ und ist auch deßwegen die Martius Versamblung zu Baaden (auff welcher sich die sämbtliche Cantons auffs neue verbunden/ vor ihre Freyheit / Muth und Blut beysammen aufzusetzen) angestellt gewesen/ und hat man sich durch gantz Schweitzerland deßwegen bereits in gute Defensions. Postur gestellet. Die Rencontre, so zwischen dem <note place="left">Zwischen dem Commendanten von Hünningen und der Stadt Basel entstehet einige Mißhelligkeit.</note> Commendanten von Hünningen und der Stadt Basel vorgefallen seyn soll/ bestehet dem Bericht nach darinnen/ daß aus vorbesagtem Hünningen ein Stück auff Basel gelöst worden/ und als der Magistrat vernehmen lassen/ was solches bedeute? habe man geantwortet/ es wäre nicht mit Fleiß/ sondern durch einen Mißgrieff unversehens geschehen/ worauff besagte Hnn. Baßler deß andern Tags ebenmässig ein Stück auff Hünningen gelöst haden sollen/ wovon die Kugel in Hünningen gefallen/ und als selbiger Commendant nach dessen Ursach gefragt? habe man ihm zur Antwort gegeben/ man wüste von nichts/ es müsse ebenfalls ungefähr geschehen seyn/ womit alles still/ und in Ruhe geblieben. Die Contons Zürich / Bern/ Basel und Schaffshausen werden nach ihrem gefasten Schluß in kurtzem einige tausend Mann mit behöriger Ammunition, Proviant/ und Artillerie nach Genff senden/ umb die Stadt vor aller Uberrumpelung zu conserviren/ zu welchem Ende die Römische Cantons den freyen Durchzug vor die Militz verwilliget. <note place="left">In der Schweitz seynd abermahn 1200. Frantzöf. Protestanten atriviret.</note> In diesem Land seynd sonsten wieder bey 1200. vertriebene Protestanten aus Franckreich angelangt/ die hin und wieder vertheilt worden seynd. Vom Königl. Frantzös. Hoff hat man/ daß bereits Ordre ertheilt seye das Verbott/ Früchten aus dem Land zu führen/ aufzuheben/ ob aber die umb Basel sich befindliche Frantzösische Beambten solchem nachkommen/ oder etwas widriges dargegen einstreuen werden/ stehet zu erwarten. In hiesigen und andern benachbarten Landen werden für Franckreich viele Pferdt gekaufft/ und seynd diese Wochen 2. à 300. in einem Tag durch Basel gefühlt worden. Es ist im übrigen dieser Orihen und in gantz Franckreich publicirt worden/ daß wer einen Frantzösis. Flüchtling ertappet/ deme soll alles/ was bey ihm gefunden wird / heimfallen und noch dar zu 10. Rthl. zur Belohnung bekommen. Sonsten ist weder aus Asia/ Africa noch America diesen Monat was notables eingegangen.</p> <p>Ende deß dritten Theils.</p> </div> <div> </div> </body> </text> </TEI> [224/0236]
serviren/ woran jedoch von vielen gezweiffelt wird/ und ist auch deßwegen die Martius Versamblung zu Baaden (auff welcher sich die sämbtliche Cantons auffs neue verbunden/ vor ihre Freyheit / Muth und Blut beysammen aufzusetzen) angestellt gewesen/ und hat man sich durch gantz Schweitzerland deßwegen bereits in gute Defensions. Postur gestellet. Die Rencontre, so zwischen dem Commendanten von Hünningen und der Stadt Basel vorgefallen seyn soll/ bestehet dem Bericht nach darinnen/ daß aus vorbesagtem Hünningen ein Stück auff Basel gelöst worden/ und als der Magistrat vernehmen lassen/ was solches bedeute? habe man geantwortet/ es wäre nicht mit Fleiß/ sondern durch einen Mißgrieff unversehens geschehen/ worauff besagte Hnn. Baßler deß andern Tags ebenmässig ein Stück auff Hünningen gelöst haden sollen/ wovon die Kugel in Hünningen gefallen/ und als selbiger Commendant nach dessen Ursach gefragt? habe man ihm zur Antwort gegeben/ man wüste von nichts/ es müsse ebenfalls ungefähr geschehen seyn/ womit alles still/ und in Ruhe geblieben. Die Contons Zürich / Bern/ Basel und Schaffshausen werden nach ihrem gefasten Schluß in kurtzem einige tausend Mann mit behöriger Ammunition, Proviant/ und Artillerie nach Genff senden/ umb die Stadt vor aller Uberrumpelung zu conserviren/ zu welchem Ende die Römische Cantons den freyen Durchzug vor die Militz verwilliget. In diesem Land seynd sonsten wieder bey 1200. vertriebene Protestanten aus Franckreich angelangt/ die hin und wieder vertheilt worden seynd. Vom Königl. Frantzös. Hoff hat man/ daß bereits Ordre ertheilt seye das Verbott/ Früchten aus dem Land zu führen/ aufzuheben/ ob aber die umb Basel sich befindliche Frantzösische Beambten solchem nachkommen/ oder etwas widriges dargegen einstreuen werden/ stehet zu erwarten. In hiesigen und andern benachbarten Landen werden für Franckreich viele Pferdt gekaufft/ und seynd diese Wochen 2. à 300. in einem Tag durch Basel gefühlt worden. Es ist im übrigen dieser Orihen und in gantz Franckreich publicirt worden/ daß wer einen Frantzösis. Flüchtling ertappet/ deme soll alles/ was bey ihm gefunden wird / heimfallen und noch dar zu 10. Rthl. zur Belohnung bekommen. Sonsten ist weder aus Asia/ Africa noch America diesen Monat was notables eingegangen.
Zwischen dem Commendanten von Hünningen und der Stadt Basel entstehet einige Mißhelligkeit.
In der Schweitz seynd abermahn 1200. Frantzöf. Protestanten atriviret. Ende deß dritten Theils.
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