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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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mit Bericht/ daß selbige Belägerung nicht so von statten gienge/ als man anfangs wol gehoffet/ umb desto mehr wegen der vesten situation, und mit Wasser erfülleten Grabens/ welcher unangesehen ein Theil abgestochen/ durch Die Belagerung Mongalsch gebet nicht wohl von statten. das Regen- und zergangene Schneewasser wieder angefüllt worden/ nicht weniger auch die darinnige Besatzung gantz verzweifelt sich defendiret, und unter der Erden ihre Wohnlöcher aus gegraben/ damit sie vor den Bomben und Feuerkugeln sicher seyn mögen / weilen nun die Zeit vergeblich/ und ohne Hoffnung der Eroberung erwehnter Vestung zugebracht würde/ auch die selbstige Soldatesca dem General Feldmarschall Lieut. von Scherffenberg überlassen werden solle/ als dörffte ehister Tagen die Belägerung auffgehoben/ vorhero aber eine ernstliche und endliche Versuchung/ ob durch Einwerffung der Bomben die Belägerten zur Ubergab möchten bezwungen/ von den unsrigen gethan/ und wann solches ohne effect, wieder in eine Blocquada verkehrt werden. Aus Böhmen ist ein gute Anzahl Constabler und Bombardirer anhero kommen/ welche in Ungarn gehen: auch siehet man in dieser Stadt viele Volunteurs oder Freywillige von unterschiedenen Nationen/ umb bey instehendem Feldzug unter der Käys. Armee wider die Türcken zu dienen. Den 22. hat bey Hoff der Herr Graf von Sintzendorff mit der Frau Gräfin Isabella von Jürstenberg/ Hof-Dame bey Ihro Maj. der regierenden Käyserin/ Hochzeit gehalten. Als der Spannische In dem Käpf. Arsenal werden durch Entzündung deß Pulvers 5. Laboranten tödlich verbrennet. Feuerwercker Don Gonsales den 25. frühe in dem Käyserl. Arsenal (allwo sonsten sein Laboratorium) Pulverstaub und andere Materialien stossen lassen/ hat sich unvermuthet ein Steinlein darinn befunden/ und Feuer gezündet/ wordurch 5. von seinen Laboranten tödlich verbrennet worden/ davon nun einer gestorben/ und war das Glück/ daß es nit noch eine halbe Tonnen gantz gekörntes Pulver/ so unweit davon gestanden/ ergriffen: obgedachter Feuerwercker auch mit seiner Kleidung im Brand lieffe Hülff zu suchen in ein Neben-Gewölb/ allwo etliche Tonnen Pulver/ Carcassen/ und gefüllte Bomben gelegen/ wurde aber alsobalden zu Verhütung eines grössern Unheyls zuruck gehalten/ und dörffte schwehrlich diese Campagne seinen valeur erzeigen können. Den 26. hat man 11. neugegossene/ 3. viertel und halbe Carthaunen probirt / welche wohl gehalten/ und ehist mit anderer Munition nacher Ungarn abgeführt werden sollen/ allwohin den Etlich 1000. Sandsäck werden in Ungarn verführet. 24. etliche 1000. Sandsäck/ so der Jud Oppenheim machen lassen/ auff dem Wasser abgeführt worden/ und schicket man immer zu von allerhand Kriegs-Requisiten hinab. Uber Griechischweissenburg hat man von Constantinopel so viel Nachricht erhalten/ daß der Frantzösische Ambassadeur einen prächtigen Einzug daselbst gehalten/ und ob zwar derselbe begehret/ daß /

mit Bericht/ daß selbige Belägerung nicht so von statten gienge/ als man anfangs wol gehoffet/ umb desto mehr wegen der vesten situation, und mit Wasser erfülleten Grabens/ welcher unangesehen ein Theil abgestochen/ durch Die Belagerung Mongalsch gebet nicht wohl von statten. das Regen- und zergangene Schneewasser wieder angefüllt worden/ nicht weniger auch die darinnige Besatzung gantz verzweifelt sich defendiret, und unter der Erden ihre Wohnlöcher aus gegraben/ damit sie vor den Bomben und Feuerkugeln sicher seyn mögen / weilen nun die Zeit vergeblich/ und ohne Hoffnung der Eroberung erwehnter Vestung zugebracht würde/ auch die selbstige Soldatesca dem General Feldmarschall Lieut. von Scherffenberg überlassen werden solle/ als dörffte ehister Tagen die Belägerung auffgehoben/ vorhero aber eine ernstliche und endliche Versuchung/ ob durch Einwerffung der Bomben die Belägerten zur Ubergab möchten bezwungen/ von den unsrigen gethan/ und wann solches ohne effect, wieder in eine Blocquada verkehrt werden. Aus Böhmen ist ein gute Anzahl Constabler und Bombardirer anhero kommen/ welche in Ungarn gehen: auch siehet man in dieser Stadt viele Volunteurs oder Freywillige von unterschiedenen Nationen/ umb bey instehendem Feldzug unter der Käys. Armee wider die Türcken zu dienen. Den 22. hat bey Hoff der Herr Graf von Sintzendorff mit der Frau Gräfin Isabella von Jürstenberg/ Hof-Dame bey Ihro Maj. der regierenden Käyserin/ Hochzeit gehalten. Als der Spannische In dem Käpf. Arsenal werden durch Entzündung deß Pulvers 5. Laboranten tödlich verbrennet. Feuerwercker Don Gonsales den 25. frühe in dem Käyserl. Arsenal (allwo sonsten sein Laboratorium) Pulverstaub und andere Materialien stossen lassen/ hat sich unvermuthet ein Steinlein darinn befunden/ und Feuer gezündet/ wordurch 5. von seinen Laboranten tödlich verbrennet worden/ davon nun einer gestorben/ und war das Glück/ daß es nit noch eine halbe Tonnen gantz gekörntes Pulver/ so unweit davon gestanden/ ergriffen: obgedachter Feuerwercker auch mit seiner Kleidung im Brand lieffe Hülff zu suchen in ein Neben-Gewölb/ allwo etliche Tonnen Pulver/ Carcassen/ und gefüllte Bomben gelegen/ wurde aber alsobalden zu Verhütung eines grössern Unheyls zuruck gehalten/ und dörffte schwehrlich diese Campagne seinen valeur erzeigen können. Den 26. hat man 11. neugegossene/ 3. viertel und halbe Carthaunen probirt / welche wohl gehalten/ und ehist mit anderer Munition nacher Ungarn abgeführt werden sollen/ allwohin den Etlich 1000. Sandsäck werden in Ungarn verführet. 24. etliche 1000. Sandsäck/ so der Jud Oppenheim machen lassen/ auff dem Wasser abgeführt worden/ und schicket man immer zu von allerhand Kriegs-Requisiten hinab. Uber Griechischweissenburg hat man von Constantinopel so viel Nachricht erhalten/ daß der Frantzösische Ambassadeur einen prächtigen Einzug daselbst gehalten/ und ob zwar derselbe begehret/ daß /

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[230/0242] mit Bericht/ daß selbige Belägerung nicht so von statten gienge/ als man anfangs wol gehoffet/ umb desto mehr wegen der vesten situation, und mit Wasser erfülleten Grabens/ welcher unangesehen ein Theil abgestochen/ durch das Regen- und zergangene Schneewasser wieder angefüllt worden/ nicht weniger auch die darinnige Besatzung gantz verzweifelt sich defendiret, und unter der Erden ihre Wohnlöcher aus gegraben/ damit sie vor den Bomben und Feuerkugeln sicher seyn mögen / weilen nun die Zeit vergeblich/ und ohne Hoffnung der Eroberung erwehnter Vestung zugebracht würde/ auch die selbstige Soldatesca dem General Feldmarschall Lieut. von Scherffenberg überlassen werden solle/ als dörffte ehister Tagen die Belägerung auffgehoben/ vorhero aber eine ernstliche und endliche Versuchung/ ob durch Einwerffung der Bomben die Belägerten zur Ubergab möchten bezwungen/ von den unsrigen gethan/ und wann solches ohne effect, wieder in eine Blocquada verkehrt werden. Aus Böhmen ist ein gute Anzahl Constabler und Bombardirer anhero kommen/ welche in Ungarn gehen: auch siehet man in dieser Stadt viele Volunteurs oder Freywillige von unterschiedenen Nationen/ umb bey instehendem Feldzug unter der Käys. Armee wider die Türcken zu dienen. Den 22. hat bey Hoff der Herr Graf von Sintzendorff mit der Frau Gräfin Isabella von Jürstenberg/ Hof-Dame bey Ihro Maj. der regierenden Käyserin/ Hochzeit gehalten. Als der Spannische Feuerwercker Don Gonsales den 25. frühe in dem Käyserl. Arsenal (allwo sonsten sein Laboratorium) Pulverstaub und andere Materialien stossen lassen/ hat sich unvermuthet ein Steinlein darinn befunden/ und Feuer gezündet/ wordurch 5. von seinen Laboranten tödlich verbrennet worden/ davon nun einer gestorben/ und war das Glück/ daß es nit noch eine halbe Tonnen gantz gekörntes Pulver/ so unweit davon gestanden/ ergriffen: obgedachter Feuerwercker auch mit seiner Kleidung im Brand lieffe Hülff zu suchen in ein Neben-Gewölb/ allwo etliche Tonnen Pulver/ Carcassen/ und gefüllte Bomben gelegen/ wurde aber alsobalden zu Verhütung eines grössern Unheyls zuruck gehalten/ und dörffte schwehrlich diese Campagne seinen valeur erzeigen können. Den 26. hat man 11. neugegossene/ 3. viertel und halbe Carthaunen probirt / welche wohl gehalten/ und ehist mit anderer Munition nacher Ungarn abgeführt werden sollen/ allwohin den 24. etliche 1000. Sandsäck/ so der Jud Oppenheim machen lassen/ auff dem Wasser abgeführt worden/ und schicket man immer zu von allerhand Kriegs-Requisiten hinab. Uber Griechischweissenburg hat man von Constantinopel so viel Nachricht erhalten/ daß der Frantzösische Ambassadeur einen prächtigen Einzug daselbst gehalten/ und ob zwar derselbe begehret/ daß / Die Belagerung Mongalsch gebet nicht wohl von statten. In dem Käpf. Arsenal werden durch Entzündung deß Pulvers 5. Laboranten tödlich verbrennet. Etlich 1000. Sandsäck werden in Ungarn verführet.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/242>, abgerufen am 21.11.2024.