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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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ihre Endschafft erreichet/ haben die Chur-Brandenb. Völcker ihren Marsch über Schlesien nacher Ungarn angetretten.

Sächsische Geschichten. Von Dreßden aus der Churfl. Residentz-Stadt in Sachsen hat man/ daß den 17. die Musterung selbiger Infanterie/ so J. Käys. Maj. zu hülff nach Ungarn destinirt/ bey Freyberg vorbey gegangen/ dann den 19. darauff die Reveve von selbiger Cavalleri bey Stolpe gehalten worden sey. Worauff die sämbtliche Völcker ihren Marsch nacher Ungarn fortgesetzet haben.

Das schöne Kloster Roßleben gehet im Rauch auff wie auch Langenfeld und groß Rude-Stadt Aus Thüringen wird berichtet/ daß am Charfreytag/ das schöne Closter Roßleben/ so wegen der Schulen allda sehr berühmt gewesen/ durch eine unversehene Feuersbrunst gäntzlich eingeäschert worden/ niemand weiß/ wie es außkommen. Es lieget in der Herrschafft Werthern unweit Wihe/ und wenig Meilen von Erfurt. Ferners ist am ersten H. Ostertag der schöne Flecken Langenfeld ohnweit Mühlhausen biß auf 15 Häuser gäntzlich abgebrandt/ und darüber 4. Persohnen/ auch 200. stück Schafe/ ungeachtet das Feuer Abends umb 4. Uhr außkommen/ jämmerlich verdorben/ wie es eigentlich sich entzündet weiß man annoch nicht/ doch wollen einige die Schuld auff die allda ligende Soldaten/ so in einem Hofe geschossen haben solten/ andere aber auff den Schäfer/ so durch das Taback trincken Feuer in das Stroh habe fallen lassen/ werffen. So ist auch den 25. zu grossen Rudestädt einem Fürstl. Sächs. Eisenachischem Ambt/ anderthalb Meilen von Erfurth/ dardurch ein grosser Brand entstanden/ daß etliche Knaben mit Schlüsselbüchsen geschossen / darüber innerhalb 1. Stunden 30. wohlgebaute Häuser/ viel Scheuern/ deren theils noch mit Geträyde angefüllet gewesen/ ingleichem viele Ställe und Viehe verlohrn gangen/ das Ambthauß und Kirche seynd zwar gerettet/ die Schule aber und der Kirchthurn/ so viel das Holtzwerck belanget/ eingeäschert/ 2. von den Knaben seynd gefangen gesetzt/ und werden vermuthlich nechstens nacher Eisenach abgeholet werden. Der Schad wird auff etlich 1000. Rthlr. geschätzet.

Fränckischen Cräyses Geschichten. Vom Fränck. Cräyß hat man anders nichts/ als daß den 1. diß zu Nachts deß Hn. Marggraffen zu Onoltzbach Hochst. Durchl. an denen Kindsblattern zeitlichen Tods verblichen seyn.

Westphäl. Cräyses Geschichten. Von Westphalischem Cräyß bringen Brieff von der Stadt Cölln/ daß den 3. der Hr. Graff Ferdinand von Fürstenberg/ so die Stelle seines Bruders deß verstorbenen Printzen von Murbach hat/ als Obrist Hoffmeister und erster Minister am Chur-Cöllnischen Hof empfangen worden seye: den 4. seynd 100. Mann Käys. Recrouten diese Stadt vorbey nach Ungarn marschirt/ dahin auch täglich viel wackere Herren/ umb gegen die Türcken zu dienen gehen. Der Hr. Graff von Thaun/ welcher Nahmens

ihre Endschafft erreichet/ haben die Chur-Brandenb. Völcker ihren Marsch über Schlesien nacher Ungarn angetretten.

Sächsische Geschichten. Von Dreßden aus der Churfl. Residentz-Stadt in Sachsen hat man/ daß den 17. die Musterung selbiger Infanterie/ so J. Käys. Maj. zu hülff nach Ungarn destinirt/ bey Freyberg vorbey gegangen/ dañ den 19. darauff die Reveve von selbiger Cavalleri bey Stolpe gehalten worden sey. Worauff die sämbtliche Völcker ihren Marsch nacher Ungarn fortgesetzet haben.

Das schöne Kloster Roßleben gehet im Rauch auff wie auch Langenfeld und groß Rude-Stadt Aus Thüringen wird berichtet/ daß am Charfreytag/ das schöne Closter Roßleben/ so wegen der Schulen allda sehr berühmt gewesen/ durch eine unversehene Feuersbrunst gäntzlich eingeäschert worden/ niemand weiß/ wie es außkommen. Es lieget in der Herrschafft Werthern unweit Wihe/ und wenig Meilen von Erfurt. Ferners ist am ersten H. Ostertag der schöne Flecken Langenfeld ohnweit Mühlhausen biß auf 15 Häuser gäntzlich abgebrandt/ und darüber 4. Persohnen/ auch 200. stück Schafe/ ungeachtet das Feuer Abends umb 4. Uhr außkommen/ jämmerlich verdorben/ wie es eigentlich sich entzündet weiß man añoch nicht/ doch wollen einige die Schuld auff die allda ligende Soldaten/ so in einem Hofe geschossen haben solten/ andere aber auff den Schäfer/ so durch das Taback trincken Feuer in das Stroh habe fallen lassen/ werffen. So ist auch den 25. zu grossen Rudestädt einem Fürstl. Sächs. Eisenachischem Ambt/ anderthalb Meilen von Erfurth/ dardurch ein grosser Brand entstanden/ daß etliche Knaben mit Schlüsselbüchsen geschossen / darüber innerhalb 1. Stunden 30. wohlgebaute Häuser/ viel Scheuern/ deren theils noch mit Geträyde angefüllet gewesen/ ingleichem viele Ställe und Viehe verlohrn gangen/ das Ambthauß und Kirche seynd zwar gerettet/ die Schule aber und der Kirchthurn/ so viel das Holtzwerck belanget/ eingeäschert/ 2. von den Knaben seynd gefangen gesetzt/ und werden vermuthlich nechstens nacher Eisenach abgeholet werden. Der Schad wird auff etlich 1000. Rthlr. geschätzet.

Fränckischen Cräyses Geschichten. Vom Fränck. Cräyß hat man anders nichts/ als daß den 1. diß zu Nachts deß Hn. Marggraffen zu Onoltzbach Hochst. Durchl. an denen Kindsblattern zeitlichen Tods verblichen seyn.

Westphäl. Cräyses Geschichten. Von Westphalischem Cräyß bringen Brieff von der Stadt Cölln/ daß den 3. der Hr. Graff Ferdinand von Fürstenberg/ so die Stelle seines Bruders deß verstorbenen Printzen von Murbach hat/ als Obrist Hoffmeister und erster Minister am Chur-Cöllnischen Hof empfangen worden seye: den 4. seynd 100. Mann Käys. Recrouten diese Stadt vorbey nach Ungarn marschirt/ dahin auch täglich viel wackere Herren/ umb gegen die Türcken zu dienen gehen. Der Hr. Graff von Thaun/ welcher Nahmens

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        <p><note place="left">Fränckischen Cräyses Geschichten.</note> Vom Fränck. Cräyß hat                      man anders nichts/ als daß den 1. diß zu Nachts deß Hn. Marggraffen zu                      Onoltzbach Hochst. Durchl. an denen Kindsblattern zeitlichen Tods verblichen                      seyn.</p>
        <p><note place="left">Westphäl. Cräyses Geschichten.</note> Von Westphalischem Cräyß                      bringen Brieff von der Stadt Cölln/ daß den 3. der Hr. Graff Ferdinand von                      Fürstenberg/ so die Stelle seines Bruders deß verstorbenen Printzen von Murbach                      hat/ als Obrist Hoffmeister und erster Minister am Chur-Cöllnischen Hof                      empfangen worden seye: den 4. seynd 100. Mann Käys. Recrouten diese Stadt vorbey                      nach Ungarn marschirt/ dahin auch täglich viel wackere Herren/ umb gegen die                      Türcken zu dienen gehen. Der Hr. Graff von Thaun/ welcher Nahmens
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[242/0254] ihre Endschafft erreichet/ haben die Chur-Brandenb. Völcker ihren Marsch über Schlesien nacher Ungarn angetretten. Von Dreßden aus der Churfl. Residentz-Stadt in Sachsen hat man/ daß den 17. die Musterung selbiger Infanterie/ so J. Käys. Maj. zu hülff nach Ungarn destinirt/ bey Freyberg vorbey gegangen/ dañ den 19. darauff die Reveve von selbiger Cavalleri bey Stolpe gehalten worden sey. Worauff die sämbtliche Völcker ihren Marsch nacher Ungarn fortgesetzet haben. Sächsische Geschichten. Aus Thüringen wird berichtet/ daß am Charfreytag/ das schöne Closter Roßleben/ so wegen der Schulen allda sehr berühmt gewesen/ durch eine unversehene Feuersbrunst gäntzlich eingeäschert worden/ niemand weiß/ wie es außkommen. Es lieget in der Herrschafft Werthern unweit Wihe/ und wenig Meilen von Erfurt. Ferners ist am ersten H. Ostertag der schöne Flecken Langenfeld ohnweit Mühlhausen biß auf 15 Häuser gäntzlich abgebrandt/ und darüber 4. Persohnen/ auch 200. stück Schafe/ ungeachtet das Feuer Abends umb 4. Uhr außkommen/ jämmerlich verdorben/ wie es eigentlich sich entzündet weiß man añoch nicht/ doch wollen einige die Schuld auff die allda ligende Soldaten/ so in einem Hofe geschossen haben solten/ andere aber auff den Schäfer/ so durch das Taback trincken Feuer in das Stroh habe fallen lassen/ werffen. So ist auch den 25. zu grossen Rudestädt einem Fürstl. Sächs. Eisenachischem Ambt/ anderthalb Meilen von Erfurth/ dardurch ein grosser Brand entstanden/ daß etliche Knaben mit Schlüsselbüchsen geschossen / darüber innerhalb 1. Stunden 30. wohlgebaute Häuser/ viel Scheuern/ deren theils noch mit Geträyde angefüllet gewesen/ ingleichem viele Ställe und Viehe verlohrn gangen/ das Ambthauß und Kirche seynd zwar gerettet/ die Schule aber und der Kirchthurn/ so viel das Holtzwerck belanget/ eingeäschert/ 2. von den Knaben seynd gefangen gesetzt/ und werden vermuthlich nechstens nacher Eisenach abgeholet werden. Der Schad wird auff etlich 1000. Rthlr. geschätzet. Das schöne Kloster Roßleben gehet im Rauch auff wie auch Langenfeld und groß Rude-Stadt Vom Fränck. Cräyß hat man anders nichts/ als daß den 1. diß zu Nachts deß Hn. Marggraffen zu Onoltzbach Hochst. Durchl. an denen Kindsblattern zeitlichen Tods verblichen seyn. Fränckischen Cräyses Geschichten. Von Westphalischem Cräyß bringen Brieff von der Stadt Cölln/ daß den 3. der Hr. Graff Ferdinand von Fürstenberg/ so die Stelle seines Bruders deß verstorbenen Printzen von Murbach hat/ als Obrist Hoffmeister und erster Minister am Chur-Cöllnischen Hof empfangen worden seye: den 4. seynd 100. Mann Käys. Recrouten diese Stadt vorbey nach Ungarn marschirt/ dahin auch täglich viel wackere Herren/ umb gegen die Türcken zu dienen gehen. Der Hr. Graff von Thaun/ welcher Nahmens Westphäl. Cräyses Geschichten.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/254>, abgerufen am 22.11.2024.