[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Frantzosen sechs hundert todt geschätzet. Man sagt/ daß man an dem Hertzog von Mantua neue Praetensiones mache/ und dieser der mit Franckreich gemachten Tractaten sich nicht werde loßmachen können. Franckreich machet neue Prätensiones an den Hertzog von Mantua. Von Turin hat man/ daß auff den 6. 7. und 8. dieses man die Gespannschafften von Babbi und Villors, angegrieffen/ es seyen aber die Angreiffer mit grossem Verlust repoussiret worden. Viele von denen Protestanten / hätten sich auff einem beschwerlich zukommenden Orth/ Lon Bey einem Angriff die Lucerner Thäler bleiben viele Frantzosen und Savoyer todt und werden nicht weniger verwundet. pra de Las Tours, verschantzet: Als man ihnen aber eine General Ammistie, vorgestellt/ nebst der Gewissens-Freyheit/ unter Beding die Wassen nieder zu legen/ so haben die leichtglaubigsten solches angenommen; wie nun die Soldaten sie dardurch in ihre Gewalt bekommen/ nahmen sie viel gefangen/ und ermordeten selbe ohne Unterschied/ die übrigen aber/ blieben in denen Gebürgen/ und defendireten sich dergestalt mit Steinen/ daß viele von deß Hertzogs von Savoyen Völckern / als auch von unsern Dragonern/ getödtet worden; unter diesen letzten seynd der Graff von Raivion und der junge Marquis de Bresle todt geblieben. Dem Grafen von Breßlin ist die Achsel außeinander/ und die Herren Buricea und de Tourville, seynd an ihren Wunden gestorben/ auch kommen unsere Völcker zurück / und hat der Hertzog von Savoyen nur ordonnirt/ daß einige seiner Völcker/ die Pässe/ als bloquiret halten sollen/ worbey sie sich nicht allzuwohl befinden / indem gedachte Protestanten/ sich einer Convoy mit Lebens-Mitteln bemächtiget haben/ welche denen Savoyern zugebracht werden sollen. Nachdem sonsten der Arrest vom 30. Aprill/ Die Aufflage auff die sogenante Cattoni Leinwa[unleserliches Material] wird umb ein merckliches ersteigert. wordurch der König befohlen hatte/ daß alles Cattoni Leinwad/ welches zu Wasser und Land ins Reich kommen würde/ zwey Reichsthaler vor jegliche zehen Elln ohne die vorherige Aufflag bezahlen/ und daß von jeglichem Pfund andern Stoff aus Indien vier Gulden bezahlt werden solten/ darin aber die Herrn von Dünnkirchen nicht begrieffen gewesen; So haben Ihr. Majestät nun auch durch einen andern Arrest vom 11. dieses verordnet/ daß alle Cattoni Stoffen/ welche über Dünnkirchen / Messin/ die Graffschafft Bourgogne und St. Malo kommen werden/ eben soviel bezahlen sollen/ wodurch solche Wahren am Preiß die Helffte ersteigert werden dörfften. Zwey neue Declarationes in Sachen der neuen Catholischen. Auf den 24 ward im Königl. Parlament eine Declaration registrirt/ durch welche die neue Catholische/ welche trachten aus dem Königreich zu flüchten/ und die jenige/ so ihnen darin directe oder indirecte Hülff leisten/ verdammet werden/ wann es Manns-Personen seynd/ ewig auf denen Galeren zu verbleiben / Frantzosen sechs hundert todt geschätzet. Man sagt/ daß man an dem Hertzog von Mantua neue Praetensiones mache/ und dieser der mit Franckreich gemachten Tractaten sich nicht werde loßmachen können. Franckreich machet neue Prätensiones an den Hertzog von Mantua. Von Turin hat man/ daß auff den 6. 7. und 8. dieses man die Gespannschafften von Babbi und Villors, angegrieffen/ es seyen aber die Angreiffer mit grossem Verlust repoussiret worden. Viele von denen Protestanten / hätten sich auff einem beschwerlich zukommenden Orth/ Lon Bey einem Angriff die Lucerner Thäler bleiben viele Frantzosen und Savoyer todt und werden nicht weniger verwundet. pra de Las Tours, verschantzet: Als man ihnen aber eine General Ammistie, vorgestellt/ nebst der Gewissens-Freyheit/ unter Beding die Wassen nieder zu legen/ so haben die leichtglaubigsten solches angenommen; wie nun die Soldaten sie dardurch in ihre Gewalt bekommen/ nahmen sie viel gefangen/ und ermordeten selbe ohne Unterschied/ die übrigen aber/ blieben in denen Gebürgen/ und defendireten sich dergestalt mit Steinen/ daß viele von deß Hertzogs von Savoyen Völckern / als auch von unsern Dragonern/ getödtet worden; unter diesen letzten seynd der Graff von Raivion und der junge Marquis de Bresle todt geblieben. Dem Grafen von Breßlin ist die Achsel außeinander/ und die Herren Buricea und de Tourville, seynd an ihren Wunden gestorben/ auch kommen unsere Völcker zurück / und hat der Hertzog von Savoyen nur ordonnirt/ daß einige seiner Völcker/ die Pässe/ als bloquiret halten sollen/ worbey sie sich nicht allzuwohl befinden / indem gedachte Protestanten/ sich einer Convoy mit Lebens-Mitteln bemächtiget haben/ welche denen Savoyern zugebracht werden sollen. Nachdem sonsten der Arrest vom 30. Aprill/ Die Aufflage auff die sogenante Cattoni Leinwa[unleserliches Material] wird umb ein merckliches ersteigert. wordurch der König befohlen hatte/ daß alles Cattoni Leinwad/ welches zu Wasser und Land ins Reich kommen würde/ zwey Reichsthaler vor jegliche zehen Elln ohne die vorherige Aufflag bezahlen/ und daß von jeglichem Pfund andern Stoff aus Indien vier Gulden bezahlt werden solten/ darin aber die Herrn von Dünnkirchen nicht begrieffen gewesen; So haben Ihr. Majestät nun auch durch einen andern Arrest vom 11. dieses verordnet/ daß alle Cattoni Stoffen/ welche über Dünnkirchen / Messin/ die Graffschafft Bourgogne und St. Malo kommen werden/ eben soviel bezahlen sollen/ wodurch solche Wahren am Preiß die Helffte ersteigert werden dörfften. Zwey neue Declarationes in Sachen der neuen Catholischen. Auf den 24 ward im Königl. Parlament eine Declaration registrirt/ durch welche die neue Catholische/ welche trachten aus dem Königreich zu flüchten/ und die jenige/ so ihnen darin directe oder indirecte Hülff leisten/ verdam̃et werden/ wann es Manns-Personen seynd/ ewig auf denen Galeren zu verbleiben / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0301" n="289"/> Frantzosen sechs hundert todt geschätzet. Man sagt/ daß man an dem Hertzog von Mantua neue Praetensiones mache/ und dieser der mit Franckreich gemachten Tractaten sich nicht werde loßmachen können.</p> <p><note place="right">Franckreich machet neue Prätensiones an den Hertzog von Mantua.</note> Von Turin hat man/ daß auff den 6. 7. und 8. dieses man die Gespannschafften von Babbi und Villors, angegrieffen/ es seyen aber die Angreiffer mit grossem Verlust repoussiret worden. Viele von denen Protestanten / hätten sich auff einem beschwerlich zukommenden Orth/ Lon <note place="right">Bey einem Angriff die Lucerner Thäler bleiben viele Frantzosen und Savoyer todt und werden nicht weniger verwundet.</note> pra de Las Tours, verschantzet: Als man ihnen aber eine General Ammistie, vorgestellt/ nebst der Gewissens-Freyheit/ unter Beding die Wassen nieder zu legen/ so haben die leichtglaubigsten solches angenommen; wie nun die Soldaten sie dardurch in ihre Gewalt bekommen/ nahmen sie viel gefangen/ und ermordeten selbe ohne Unterschied/ die übrigen aber/ blieben in denen Gebürgen/ und defendireten sich dergestalt mit Steinen/ daß viele von deß Hertzogs von Savoyen Völckern / als auch von unsern Dragonern/ getödtet worden; unter diesen letzten seynd der Graff von Raivion und der junge Marquis de Bresle todt geblieben.</p> <p>Dem Grafen von Breßlin ist die Achsel außeinander/ und die Herren Buricea und de Tourville, seynd an ihren Wunden gestorben/ auch kommen unsere Völcker zurück / und hat der Hertzog von Savoyen nur ordonnirt/ daß einige seiner Völcker/ die Pässe/ als bloquiret halten sollen/ worbey sie sich nicht allzuwohl befinden / indem gedachte Protestanten/ sich einer Convoy mit Lebens-Mitteln bemächtiget haben/ welche denen Savoyern zugebracht werden sollen. Nachdem sonsten der Arrest vom 30. Aprill/ <note place="right">Die Aufflage auff die sogenante Cattoni Leinwa<gap reason="illegible"/> wird umb ein merckliches ersteigert.</note> wordurch der König befohlen hatte/ daß alles Cattoni Leinwad/ welches zu Wasser und Land ins Reich kommen würde/ zwey Reichsthaler vor jegliche zehen Elln ohne die vorherige Aufflag bezahlen/ und daß von jeglichem Pfund andern Stoff aus Indien vier Gulden bezahlt werden solten/ darin aber die Herrn von Dünnkirchen nicht begrieffen gewesen; So haben Ihr. Majestät nun auch durch einen andern Arrest vom 11. dieses verordnet/ daß alle Cattoni Stoffen/ welche über Dünnkirchen / Messin/ die Graffschafft Bourgogne und St. Malo kommen werden/ eben soviel bezahlen sollen/ wodurch solche Wahren am Preiß die Helffte ersteigert werden dörfften.</p> <p><note place="right">Zwey neue Declarationes in Sachen der neuen Catholischen.</note> Auf den 24 ward im Königl. Parlament eine Declaration registrirt/ durch welche die neue Catholische/ welche trachten aus dem Königreich zu flüchten/ und die jenige/ so ihnen darin directe oder indirecte Hülff leisten/ verdam̃et werden/ wann es Manns-Personen seynd/ ewig auf denen Galeren zu verbleiben / </p> </div> </body> </text> </TEI> [289/0301]
Frantzosen sechs hundert todt geschätzet. Man sagt/ daß man an dem Hertzog von Mantua neue Praetensiones mache/ und dieser der mit Franckreich gemachten Tractaten sich nicht werde loßmachen können.
Von Turin hat man/ daß auff den 6. 7. und 8. dieses man die Gespannschafften von Babbi und Villors, angegrieffen/ es seyen aber die Angreiffer mit grossem Verlust repoussiret worden. Viele von denen Protestanten / hätten sich auff einem beschwerlich zukommenden Orth/ Lon pra de Las Tours, verschantzet: Als man ihnen aber eine General Ammistie, vorgestellt/ nebst der Gewissens-Freyheit/ unter Beding die Wassen nieder zu legen/ so haben die leichtglaubigsten solches angenommen; wie nun die Soldaten sie dardurch in ihre Gewalt bekommen/ nahmen sie viel gefangen/ und ermordeten selbe ohne Unterschied/ die übrigen aber/ blieben in denen Gebürgen/ und defendireten sich dergestalt mit Steinen/ daß viele von deß Hertzogs von Savoyen Völckern / als auch von unsern Dragonern/ getödtet worden; unter diesen letzten seynd der Graff von Raivion und der junge Marquis de Bresle todt geblieben.
Franckreich machet neue Prätensiones an den Hertzog von Mantua.
Bey einem Angriff die Lucerner Thäler bleiben viele Frantzosen und Savoyer todt und werden nicht weniger verwundet. Dem Grafen von Breßlin ist die Achsel außeinander/ und die Herren Buricea und de Tourville, seynd an ihren Wunden gestorben/ auch kommen unsere Völcker zurück / und hat der Hertzog von Savoyen nur ordonnirt/ daß einige seiner Völcker/ die Pässe/ als bloquiret halten sollen/ worbey sie sich nicht allzuwohl befinden / indem gedachte Protestanten/ sich einer Convoy mit Lebens-Mitteln bemächtiget haben/ welche denen Savoyern zugebracht werden sollen. Nachdem sonsten der Arrest vom 30. Aprill/ wordurch der König befohlen hatte/ daß alles Cattoni Leinwad/ welches zu Wasser und Land ins Reich kommen würde/ zwey Reichsthaler vor jegliche zehen Elln ohne die vorherige Aufflag bezahlen/ und daß von jeglichem Pfund andern Stoff aus Indien vier Gulden bezahlt werden solten/ darin aber die Herrn von Dünnkirchen nicht begrieffen gewesen; So haben Ihr. Majestät nun auch durch einen andern Arrest vom 11. dieses verordnet/ daß alle Cattoni Stoffen/ welche über Dünnkirchen / Messin/ die Graffschafft Bourgogne und St. Malo kommen werden/ eben soviel bezahlen sollen/ wodurch solche Wahren am Preiß die Helffte ersteigert werden dörfften.
Die Aufflage auff die sogenante Cattoni Leinwa_ wird umb ein merckliches ersteigert. Auf den 24 ward im Königl. Parlament eine Declaration registrirt/ durch welche die neue Catholische/ welche trachten aus dem Königreich zu flüchten/ und die jenige/ so ihnen darin directe oder indirecte Hülff leisten/ verdam̃et werden/ wann es Manns-Personen seynd/ ewig auf denen Galeren zu verbleiben /
Zwey neue Declarationes in Sachen der neuen Catholischen.
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