[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].nen Türcken und Weibern/ auch 7. Pferde/ 2. Fahnen/ 1. Stück Geschütz/ und einige Doppelhacken erobert/ und dem Disdar den Kopff abhauen lassen. Die Morlacken von Poglizza haben Otoeche, 4. Meilen von Sing in Brand gebracht/ und darinn 60. Tückische Häuser eingeäschert. Eine andere Parthey Morlacken unterm Commando deß Grafen Classich und Capitain Steffan Goretin ist nach Vellin gerucket/ hat sich mit denen von Scardona und Zara conjungirt, und 7. S[unleserliches Material]laven gemacht/ 12. Köpffe bekommen / und hernach gegen B lag avancirt, allwo sie die Städte Siplonat, Scovonaz und Secussia überrumpelt/ und geplündert haben; im Zuruckweg Ein Parthey Morlacken rencontrirt die Türcken glücklich/ und macht gute Beut. aber haben sie mit 200. Türcken zu Pferde eine rencontre gehabt / selbige in die Flucht geschlagen/ und einen der ihrigen verlohren/ und 20. Familien in dieser Republic Gehorsam und über 3000. Stück Viehe mit sich zurück gebracht. Den 10. dito ist der Herr General St. Paul auff dem Schiff St. Nicola nacher Dalmatia abgefahren/ von dannen der Herr General Crimadi bey jenes Ankunfft zu der Armada in Levante abschiffen solle. Zu Corfu ist die Convoy mit denen Herren Contarini und Bembo, wie auch der Herr General Königsmarck/ und die Mayländische Dragoner angelangt. Uber Die Türcken leyden an St. Josephs Tag grossen Schaden an Volck und Schiffen auff dem Meer. Smirne hat man Schreiben aus Constantinopel vom 6. April von selbigen Kauffleuten empfangen/ welche melden/ daß den 19. Martii an St. Josephs Tag ein solch grausam Ungewitter entstanden/ wordurch kein einiges Schiff im Hafen zu Constantinopel unbeschädigt blieben/ sondern wären entweder beschädiget/ gescheitert/ oder zu Grund gegangen/ und in dem schwartzen Meer seyen ein grosse Menge Saicken und andere Schiff zu Schanden gangen/ und schadhafft worden/ und sollen über 200. Schiffe gescheitert und zu Grund gangen seyn/ der grosse Schaden und Anzahl der ersoffenen Menschen ist unglaublich. Aus Morea vernimbt man/ daß zu Modon alles biß auff 500. Menschen wegen grossen Hungers gestorben/ und 10000. Albaneser in dieser Rupublic Gehorsam übergangen seyen/ und daß die Mainotten in Levante 3. Türckische Jagt-Schiffe genommen hätten. Ich habe kurtz vorhero gemeldet/ wie daß der Bassa von Boßnia auff expresse Ordre der Pforten den Thurn von Narin zu attaquiren im Marsch begriffen/ dem nun vorzukommen haben die Christen gemeldten Thurn in die Die Türcken wollen die Schantz Opus attaquiren/ können aber ihren Zweck nicht erreichen. Lufft gesprenget/ und gegen die Schantz Opus sich reterirt/ als solches die Türcken innen worden/ seynd 300. derselben in die Gegend deß ruinirten Thurns gerucket/ und haben sich verschantzet/ umb denen unsrigen das Aussteigen zu verhindern; der Bassa aber ist auf die andere Seiten deß Flusses Narenta mit 2. kleinen Feldstücklein marschiret/ umb besagte Schantz Opus anzugreiffen / nen Türcken und Weibern/ auch 7. Pferde/ 2. Fahnen/ 1. Stück Geschütz/ und einige Doppelhacken erobert/ und dem Disdar den Kopff abhauen lassen. Die Morlacken von Poglizza haben Otoeche, 4. Meilen von Sing in Brand gebracht/ und darinn 60. Tückische Häuser eingeäschert. Eine andere Parthey Morlacken unterm Commando deß Grafen Classich und Capitain Steffan Goretin ist nach Vellin gerucket/ hat sich mit denen von Scardona und Zara conjungirt, und 7. S[unleserliches Material]laven gemacht/ 12. Köpffe bekommen / und hernach gegen B lag avancirt, allwo sie die Städte Siplonat, Scovonaz und Secussia überrumpelt/ und geplündert haben; im Zuruckweg Ein Parthey Morlacken rencontrirt die Türcken glücklich/ und macht gute Beut. aber haben sie mit 200. Türcken zu Pferde eine rencontre gehabt / selbige in die Flucht geschlagen/ und einen der ihrigen verlohren/ und 20. Familien in dieser Republic Gehorsam und über 3000. Stück Viehe mit sich zurück gebracht. Den 10. dito ist der Herr General St. Paul auff dem Schiff St. Nicola nacher Dalmatia abgefahren/ von dannen der Herr General Crimadi bey jenes Ankunfft zu der Armada in Levante abschiffen solle. Zu Corfu ist die Convoy mit denen Herren Contarini und Bembo, wie auch der Herr General Königsmarck/ und die Mayländische Dragoner angelangt. Uber Die Türcken leyden an St. Josephs Tag grossen Schaden an Volck und Schiffen auff dem Meer. Smirne hat man Schreiben aus Constantinopel vom 6. April von selbigen Kauffleuten empfangen/ welche melden/ daß den 19. Martii an St. Josephs Tag ein solch grausam Ungewitter entstanden/ wordurch kein einiges Schiff im Hafen zu Constantinopel unbeschädigt blieben/ sondern wären entweder beschädiget/ gescheitert/ oder zu Grund gegangen/ und in dem schwartzen Meer seyen ein grosse Menge Saicken und andere Schiff zu Schanden gangen/ und schadhafft worden/ und sollen über 200. Schiffe gescheitert und zu Grund gangen seyn/ der grosse Schaden und Anzahl der ersoffenen Menschen ist unglaublich. Aus Morea vernimbt man/ daß zu Modon alles biß auff 500. Menschen wegen grossen Hungers gestorben/ und 10000. Albaneser in dieser Rupublic Gehorsam übergangen seyen/ und daß die Mainotten in Levante 3. Türckische Jagt-Schiffe genom̃en hätten. Ich habe kurtz vorhero gemeldet/ wie daß der Bassa von Boßnia auff expresse Ordre der Pforten den Thurn von Narin zu attaquiren im Marsch begriffen/ dem nun vorzukommen haben die Christen gemeldten Thurn in die Die Türcken wollen die Schantz Opus attaquiren/ können aber ihren Zweck nicht erreichen. Lufft gesprenget/ und gegen die Schantz Opus sich reterirt/ als solches die Türcken innen worden/ seynd 300. derselben in die Gegend deß ruinirten Thurns gerucket/ und haben sich verschantzet/ umb denen unsrigen das Aussteigen zu verhindern; der Bassa aber ist auf die andere Seiten deß Flusses Narenta mit 2. kleinen Feldstücklein marschiret/ umb besagte Schantz Opus anzugreiffen / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0321" n="309"/> nen Türcken und Weibern/ auch 7. Pferde/ 2. Fahnen/ 1. Stück Geschütz/ und einige Doppelhacken erobert/ und dem Disdar den Kopff abhauen lassen. Die Morlacken von Poglizza haben Otoeche, 4. Meilen von Sing in Brand gebracht/ und darinn 60. Tückische Häuser eingeäschert. Eine andere Parthey Morlacken unterm Commando deß Grafen Classich und Capitain Steffan Goretin ist nach Vellin gerucket/ hat sich mit denen von Scardona und Zara conjungirt, und 7. S<gap reason="illegible"/>laven gemacht/ 12. Köpffe bekommen / und hernach gegen B lag avancirt, allwo sie die Städte Siplonat, Scovonaz und Secussia überrumpelt/ und geplündert haben; im Zuruckweg <note place="right">Ein Parthey Morlacken rencontrirt die Türcken glücklich/ und macht gute Beut.</note> aber haben sie mit 200. Türcken zu Pferde eine rencontre gehabt / selbige in die Flucht geschlagen/ und einen der ihrigen verlohren/ und 20. Familien in dieser Republic Gehorsam und über 3000. Stück Viehe mit sich zurück gebracht. Den 10. dito ist der Herr General St. Paul auff dem Schiff St. Nicola nacher Dalmatia abgefahren/ von dannen der Herr General Crimadi bey jenes Ankunfft zu der Armada in Levante abschiffen solle. Zu Corfu ist die Convoy mit denen Herren Contarini und Bembo, wie auch der Herr General Königsmarck/ und die Mayländische Dragoner angelangt. Uber <note place="right">Die Türcken leyden an St. Josephs Tag grossen Schaden an Volck und Schiffen auff dem Meer.</note> Smirne hat man Schreiben aus Constantinopel vom 6. April von selbigen Kauffleuten empfangen/ welche melden/ daß den 19. Martii an St. Josephs Tag ein solch grausam Ungewitter entstanden/ wordurch kein einiges Schiff im Hafen zu Constantinopel unbeschädigt blieben/ sondern wären entweder beschädiget/ gescheitert/ oder zu Grund gegangen/ und in dem schwartzen Meer seyen ein grosse Menge Saicken und andere Schiff zu Schanden gangen/ und schadhafft worden/ und sollen über 200. Schiffe gescheitert und zu Grund gangen seyn/ der grosse Schaden und Anzahl der ersoffenen Menschen ist unglaublich. Aus Morea vernimbt man/ daß zu Modon alles biß auff 500. Menschen wegen grossen Hungers gestorben/ und 10000. Albaneser in dieser Rupublic Gehorsam übergangen seyen/ und daß die Mainotten in Levante 3. Türckische Jagt-Schiffe genom̃en hätten. Ich habe kurtz vorhero gemeldet/ wie daß der Bassa von Boßnia auff expresse Ordre der Pforten den Thurn von Narin zu attaquiren im Marsch begriffen/ dem nun vorzukommen haben die Christen gemeldten Thurn in die <note place="right">Die Türcken wollen die Schantz Opus attaquiren/ können aber ihren Zweck nicht erreichen.</note> Lufft gesprenget/ und gegen die Schantz Opus sich reterirt/ als solches die Türcken innen worden/ seynd 300. derselben in die Gegend deß ruinirten Thurns gerucket/ und haben sich verschantzet/ umb denen unsrigen das Aussteigen zu verhindern; der Bassa aber ist auf die andere Seiten deß Flusses Narenta mit 2. kleinen Feldstücklein marschiret/ umb besagte Schantz Opus anzugreiffen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [309/0321]
nen Türcken und Weibern/ auch 7. Pferde/ 2. Fahnen/ 1. Stück Geschütz/ und einige Doppelhacken erobert/ und dem Disdar den Kopff abhauen lassen. Die Morlacken von Poglizza haben Otoeche, 4. Meilen von Sing in Brand gebracht/ und darinn 60. Tückische Häuser eingeäschert. Eine andere Parthey Morlacken unterm Commando deß Grafen Classich und Capitain Steffan Goretin ist nach Vellin gerucket/ hat sich mit denen von Scardona und Zara conjungirt, und 7. S_ laven gemacht/ 12. Köpffe bekommen / und hernach gegen B lag avancirt, allwo sie die Städte Siplonat, Scovonaz und Secussia überrumpelt/ und geplündert haben; im Zuruckweg aber haben sie mit 200. Türcken zu Pferde eine rencontre gehabt / selbige in die Flucht geschlagen/ und einen der ihrigen verlohren/ und 20. Familien in dieser Republic Gehorsam und über 3000. Stück Viehe mit sich zurück gebracht. Den 10. dito ist der Herr General St. Paul auff dem Schiff St. Nicola nacher Dalmatia abgefahren/ von dannen der Herr General Crimadi bey jenes Ankunfft zu der Armada in Levante abschiffen solle. Zu Corfu ist die Convoy mit denen Herren Contarini und Bembo, wie auch der Herr General Königsmarck/ und die Mayländische Dragoner angelangt. Uber Smirne hat man Schreiben aus Constantinopel vom 6. April von selbigen Kauffleuten empfangen/ welche melden/ daß den 19. Martii an St. Josephs Tag ein solch grausam Ungewitter entstanden/ wordurch kein einiges Schiff im Hafen zu Constantinopel unbeschädigt blieben/ sondern wären entweder beschädiget/ gescheitert/ oder zu Grund gegangen/ und in dem schwartzen Meer seyen ein grosse Menge Saicken und andere Schiff zu Schanden gangen/ und schadhafft worden/ und sollen über 200. Schiffe gescheitert und zu Grund gangen seyn/ der grosse Schaden und Anzahl der ersoffenen Menschen ist unglaublich. Aus Morea vernimbt man/ daß zu Modon alles biß auff 500. Menschen wegen grossen Hungers gestorben/ und 10000. Albaneser in dieser Rupublic Gehorsam übergangen seyen/ und daß die Mainotten in Levante 3. Türckische Jagt-Schiffe genom̃en hätten. Ich habe kurtz vorhero gemeldet/ wie daß der Bassa von Boßnia auff expresse Ordre der Pforten den Thurn von Narin zu attaquiren im Marsch begriffen/ dem nun vorzukommen haben die Christen gemeldten Thurn in die Lufft gesprenget/ und gegen die Schantz Opus sich reterirt/ als solches die Türcken innen worden/ seynd 300. derselben in die Gegend deß ruinirten Thurns gerucket/ und haben sich verschantzet/ umb denen unsrigen das Aussteigen zu verhindern; der Bassa aber ist auf die andere Seiten deß Flusses Narenta mit 2. kleinen Feldstücklein marschiret/ umb besagte Schantz Opus anzugreiffen /
Ein Parthey Morlacken rencontrirt die Türcken glücklich/ und macht gute Beut.
Die Türcken leyden an St. Josephs Tag grossen Schaden an Volck und Schiffen auff dem Meer.
Die Türcken wollen die Schantz Opus attaquiren/ können aber ihren Zweck nicht erreichen.
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