[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].führt/ und die Flucht geuommen. Besagten Baron, wegen solcher grausamen unmenschlichen That/ nun auffzusuchen / hat der Vicc-Re dem Proesidenten Marq. Gerezelo 300. Mann zugesandt/ welche nebst mehr andern den Baron verfolgen/ auch hat besagter Vice-Re 200. Mann aus 3. Galleren steigen lassen/ umb den Thäter überall zu suchen; über dieses hat man 6000. Ducaten dem jenigen zum Recompens versprochen/ welcher mehrgemeldten Baron der Justiz überlieffern werde. Savoysche Geschichten. Bey den Savoyschen Geschichten habe im vorigen Monat von einer Rencontre gedacht/ so zwischen selbigen und denen Frantzösischen Auxiliar-Völckern eines Theils/ dann den Protestanten in den Lucerner Thälern anderer Seits vorgegangen. Worbey gemeldet/ daß der meiste Theil von den Protestanten in den zugängigen Thälern sich auff Gnad und Ungnad ergeben haben/ die übrige aber haben sich in die ungangbare Gebürg und hohe Klippen reterirt/ mit der endlichen vest gesetzten Resolution lieber zu Die Savoys. Frantzös. Völckerthun den zweyten Angriff gegen die Protestanten. sterben/ als sich zu ergeben/ worauff die Savoysche und Frantzösische Völcker sich in 3. Theil getheilt/ und den 7. dito den zweyten Angriff gethan/ worbey man ein Schantz erobert/ so ein halbe Meil im Gebürg gelegen ist/ welche man mit 200. Mann von der Guarde besetzet/ und sind in dieser Action zwischen 40. Soldaten tod und verwundet/ und der Ritter Philippi von 3. Kugeln in den Magen und einer in den Arm geschossen worden / jedoch glaubt man nicht/ daß sie tödlich seynd. Als nun der General Marq. di Parella seinen Marsch ferner fortsetzen wolte/ waren etwann 30. Protestanten / welche Feuer auff die unsrigen mit Büchsen gaben/ und nachdem Welche sich auff die Berg reteriren/ und grosse Stein auff ihre Feind berunter wältzen/ und viele verwunden. sie ein wenig zuruck gewichen/ reterirten sie sich hinter einen Steinfelsen/ so mit Abschnitten und unaussprechlichen grossen Steinen umbgeben und versehen war / welche Steine dann in einem Augenblick herab auff die unsrigen fielen/ und ist zu verwundern/ daß von denen unsrigen mehr nicht als 15. gemeine Soldaten/ und der Graf Vagnone, so Lieutenant gewesen/ tod geblieben/ und der Graf von Druse, deß Marq. Parella Bruder/ so von einem Stein herunter geworffen/ und der Sr. Mayno verwundet worden seynd/ dem Grafen von Drulli ist eine Schulter verrencket/ der Sr. Bonnier hat einen Schenckel zerbrochen/ so nachgehends gestorben/ und der Sr. Souille ist etwas gequetschet. Welche Action verhindert / daß der Marq. di Parella den Marsch/ umb den Gipffel deß Bergs zu ersteigen / unterlassen hat. Entzwischen hat auff der andern Seiten der Herr Marquis Dogliani, so durch einen andern Weg zum Parella stossen sollen/ die Pässe unüberwindlich gefunden/ wegen der Eigenschafft deß unzukommlichen Landes den Muth fallen lassen/ und ist zuruck geblichen; jedoch hat man 150. von besagten Pro- führt/ und die Flucht geuommen. Besagten Baron, wegen solcher grausamen unmenschlichen That/ nun auffzusuchen / hat der Vicc-Re dem Proesidenten Marq. Gerezelo 300. Mann zugesandt/ welche nebst mehr andern den Baron verfolgen/ auch hat besagter Vice-Re 200. Mann aus 3. Galleren steigen lassen/ umb den Thäter überall zu suchen; über dieses hat man 6000. Ducaten dem jenigen zum Recompens versprochen/ welcher mehrgemeldten Baron der Justiz überlieffern werde. Savoysche Geschichten. Bey den Savoyschen Geschichten habe im vorigen Monat von einer Rencontre gedacht/ so zwischen selbigen und denen Frantzösischen Auxiliar-Völckern eines Theils/ dann den Protestanten in den Lucerner Thälern anderer Seits vorgegangen. Worbey gemeldet/ daß der meiste Theil von den Protestanten in den zugängigen Thälern sich auff Gnad und Ungnad ergeben haben/ die übrige aber haben sich in die ungangbare Gebürg und hohe Klippen reterirt/ mit der endlichen vest gesetzten Resolution lieber zu Die Savoys. Frantzös. Völckerthun den zweyten Angriff gegen die Protestanten. sterben/ als sich zu ergeben/ worauff die Savoysche und Frantzösische Völcker sich in 3. Theil getheilt/ und den 7. dito den zweyten Angriff gethan/ worbey man ein Schantz erobert/ so ein halbe Meil im Gebürg gelegen ist/ welche man mit 200. Mann von der Guarde besetzet/ und sind in dieser Action zwischen 40. Soldaten tod und verwundet/ und der Ritter Philippi von 3. Kugeln in den Magen und einer in den Arm geschossen worden / jedoch glaubt man nicht/ daß sie tödlich seynd. Als nun der General Marq. di Parella seinen Marsch ferner fortsetzen wolte/ waren etwann 30. Protestanten / welche Feuer auff die unsrigen mit Büchsen gaben/ und nachdem Welche sich auff die Berg reteriren/ und grosse Stein auff ihre Feind berunter wältzen/ und viele verwunden. sie ein wenig zuruck gewichen/ reterirten sie sich hinter einen Steinfelsen/ so mit Abschnitten und unaussprechlichen grossen Steinen umbgeben und versehen war / welche Steine dann in einem Augenblick herab auff die unsrigen fielen/ und ist zu verwundern/ daß von denen unsrigen mehr nicht als 15. gemeine Soldaten/ und der Graf Vagnone, so Lieutenant gewesen/ tod geblieben/ und der Graf von Druse, deß Marq. Parella Bruder/ so von einem Stein herunter geworffen/ und der Sr. Mayno verwundet worden seynd/ dem Grafen von Drulli ist eine Schulter verrencket/ der Sr. Bonnier hat einen Schenckel zerbrochen/ so nachgehends gestorben/ und der Sr. Souille ist etwas gequetschet. Welche Action verhindert / daß der Marq. di Parella den Marsch/ umb den Gipffel deß Bergs zu ersteigen / unterlassen hat. Entzwischen hat auff der andern Seiten der Herr Marquis Dogliani, so durch einen andern Weg zum Parella stossen sollen/ die Pässe unüberwindlich gefunden/ wegen der Eigenschafft deß unzukommlichen Landes den Muth fallen lassen/ und ist zuruck geblichen; jedoch hat man 150. von besagten Pro- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0324" n="312"/> führt/ und die Flucht geuommen. Besagten Baron, wegen solcher grausamen unmenschlichen That/ nun auffzusuchen / hat der Vicc-Re dem Proesidenten Marq. Gerezelo 300. Mann zugesandt/ welche nebst mehr andern den Baron verfolgen/ auch hat besagter Vice-Re 200. Mann aus 3. Galleren steigen lassen/ umb den Thäter überall zu suchen; über dieses hat man 6000. Ducaten dem jenigen zum Recompens versprochen/ welcher mehrgemeldten Baron der Justiz überlieffern werde.</p> <p><note place="left">Savoysche Geschichten.</note> Bey den Savoyschen Geschichten habe im vorigen Monat von einer Rencontre gedacht/ so zwischen selbigen und denen Frantzösischen Auxiliar-Völckern eines Theils/ dann den Protestanten in den Lucerner Thälern anderer Seits vorgegangen. Worbey gemeldet/ daß der meiste Theil von den Protestanten in den zugängigen Thälern sich auff Gnad und Ungnad ergeben haben/ die übrige aber haben sich in die ungangbare Gebürg und hohe Klippen reterirt/ mit der endlichen vest gesetzten Resolution lieber zu <note place="left">Die Savoys. Frantzös. Völckerthun den zweyten Angriff gegen die Protestanten.</note> sterben/ als sich zu ergeben/ worauff die Savoysche und Frantzösische Völcker sich in 3. 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Protestanten / welche Feuer auff die unsrigen mit Büchsen gaben/ und nachdem <note place="left">Welche sich auff die Berg reteriren/ und grosse Stein auff ihre Feind berunter wältzen/ und viele verwunden.</note> sie ein wenig zuruck gewichen/ reterirten sie sich hinter einen Steinfelsen/ so mit Abschnitten und unaussprechlichen grossen Steinen umbgeben und versehen war / welche Steine dann in einem Augenblick herab auff die unsrigen fielen/ und ist zu verwundern/ daß von denen unsrigen mehr nicht als 15. gemeine Soldaten/ und der Graf Vagnone, so Lieutenant gewesen/ tod geblieben/ und der Graf von Druse, deß Marq. Parella Bruder/ so von einem Stein herunter geworffen/ und der Sr. Mayno verwundet worden seynd/ dem Grafen von Drulli ist eine Schulter verrencket/ der Sr. Bonnier hat einen Schenckel zerbrochen/ so nachgehends gestorben/ und der Sr. Souille ist etwas gequetschet. Welche Action verhindert / daß der Marq. di Parella den Marsch/ umb den Gipffel deß Bergs zu ersteigen / unterlassen hat. Entzwischen hat auff der andern Seiten der Herr Marquis Dogliani, so durch einen andern Weg zum Parella stossen sollen/ die Pässe unüberwindlich gefunden/ wegen der Eigenschafft deß unzukommlichen Landes den Muth fallen lassen/ und ist zuruck geblichen; jedoch hat man 150. von besagten Pro- </p> </div> </body> </text> </TEI> [312/0324]
führt/ und die Flucht geuommen. Besagten Baron, wegen solcher grausamen unmenschlichen That/ nun auffzusuchen / hat der Vicc-Re dem Proesidenten Marq. Gerezelo 300. Mann zugesandt/ welche nebst mehr andern den Baron verfolgen/ auch hat besagter Vice-Re 200. Mann aus 3. Galleren steigen lassen/ umb den Thäter überall zu suchen; über dieses hat man 6000. Ducaten dem jenigen zum Recompens versprochen/ welcher mehrgemeldten Baron der Justiz überlieffern werde.
Bey den Savoyschen Geschichten habe im vorigen Monat von einer Rencontre gedacht/ so zwischen selbigen und denen Frantzösischen Auxiliar-Völckern eines Theils/ dann den Protestanten in den Lucerner Thälern anderer Seits vorgegangen. Worbey gemeldet/ daß der meiste Theil von den Protestanten in den zugängigen Thälern sich auff Gnad und Ungnad ergeben haben/ die übrige aber haben sich in die ungangbare Gebürg und hohe Klippen reterirt/ mit der endlichen vest gesetzten Resolution lieber zu sterben/ als sich zu ergeben/ worauff die Savoysche und Frantzösische Völcker sich in 3. Theil getheilt/ und den 7. dito den zweyten Angriff gethan/ worbey man ein Schantz erobert/ so ein halbe Meil im Gebürg gelegen ist/ welche man mit 200. Mann von der Guarde besetzet/ und sind in dieser Action zwischen 40. Soldaten tod und verwundet/ und der Ritter Philippi von 3. Kugeln in den Magen und einer in den Arm geschossen worden / jedoch glaubt man nicht/ daß sie tödlich seynd. Als nun der General Marq. di Parella seinen Marsch ferner fortsetzen wolte/ waren etwann 30. Protestanten / welche Feuer auff die unsrigen mit Büchsen gaben/ und nachdem sie ein wenig zuruck gewichen/ reterirten sie sich hinter einen Steinfelsen/ so mit Abschnitten und unaussprechlichen grossen Steinen umbgeben und versehen war / welche Steine dann in einem Augenblick herab auff die unsrigen fielen/ und ist zu verwundern/ daß von denen unsrigen mehr nicht als 15. gemeine Soldaten/ und der Graf Vagnone, so Lieutenant gewesen/ tod geblieben/ und der Graf von Druse, deß Marq. Parella Bruder/ so von einem Stein herunter geworffen/ und der Sr. Mayno verwundet worden seynd/ dem Grafen von Drulli ist eine Schulter verrencket/ der Sr. Bonnier hat einen Schenckel zerbrochen/ so nachgehends gestorben/ und der Sr. Souille ist etwas gequetschet. Welche Action verhindert / daß der Marq. di Parella den Marsch/ umb den Gipffel deß Bergs zu ersteigen / unterlassen hat. Entzwischen hat auff der andern Seiten der Herr Marquis Dogliani, so durch einen andern Weg zum Parella stossen sollen/ die Pässe unüberwindlich gefunden/ wegen der Eigenschafft deß unzukommlichen Landes den Muth fallen lassen/ und ist zuruck geblichen; jedoch hat man 150. von besagten Pro-
Savoysche Geschichten.
Die Savoys. Frantzös. Völckerthun den zweyten Angriff gegen die Protestanten.
Welche sich auff die Berg reteriren/ und grosse Stein auff ihre Feind berunter wältzen/ und viele verwunden.
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