[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Armada abzulauffen. Der Spannische Consul hat eine von denen 4. disarmirten Galleren gekaufft/ solche zu der Sicilianischen Squadra zu gebrauchen. Von Turin schreibt man anhero/ daß der Hertzog von Savoyen Der Spannische Consul kaufft eine von den 4. disarmirten Galleren. die Protestanten in denen Lucerner Thälern geschlagen/ deren biß 5000. sowol Männer als Weiber und Kinder theils nieder gemacht/ und gefangen hat/ wobey jedoch 500. Frantzosen und 150. Piemonteser auff Savoyscher Seiten tod geblieben seynd; aber die übrige Protestanten in denen inaccessiblen und unzukommlichen Gebürgen thäten sich noch tapffer wehren/ und wären entschlossen lieber zu steiben/ als sich zu ergeben; der Hertzog seye willens die eroberte Schantzen im Thal S. Martin/ al Porto di Torno, und in Angrogna, zu schleiffen; es wollen aber einige darfür halten/ es möchten sich die Frantzösische Völcker alldorten noch mehrers bevestigen/ so bey denen Benachbarten nicht geringe ombrage verursachen dörffte. Die Frantzös. Flotta wird bey den Insuln Majorica und Minorica gesehen. Ein Englisch Schiff/ so den 12. von Malaga dahier angelangt/ berichtet/ daß ihme vor 10. Tagen bey denen Insuln Majorica und Minorica die Frantzös. Flotta in 17. Schiffen bestehend/ darunter 3. Pallandre, begegnet seye/ und ihren Lauff gegen Ponente gerichtet hätte. Es wird confirmirt/ daß die Algierische Seeräuber 40. Holländische Schiffe weggenommen haben. Mit einem Schiff von Cadix ist der Bischoff von Messina anhero kommen/ welcher alsobald seine Reise nacher Rom fortgesetzt/ und theils seiner Bedienten und Bagage allhier gelassen hat/ welche mit einem Englischen Schiff auch innerhalb wenig Tagen nacher Sicilien wegreisen sollen. Aus der See kombt Zeitung/ ob hätten die zwo Galleren von Sardegna ein Türckisches Raubschiff erobert. Den 15. hat der Herr Johann Baptista de Mons. de la Rovere gehet als Genuesischer Resident nach Pariß. la Rovere seine Reiß nacher Pariß fortgesetzt/ allwo er als Resident von hiesiger Republic sich auffhalten solle. Von Genff hat man/ daß in der Valey von Piemont noch mehr als 3000. Protestanten in den Waffen stehen/ welche beschlossen haben / ihr Leben theuer zu verliehren/ ehe man sie überwinden würde. Die Bürger von Genff halten sehr starcke Wacht/ und Die Stadt Genff setzet sich in Defensions-Postur. patrolliren stets eine Stund lang rund umb selbige Stadt/ und werden daselbst Deputirte von Zürich und Bern erwartet. Was die Hn. Schweitzer belangt/ so haben selbige in ihrer General-Versamblung beschlossen/ und versprochen/ im Fall der Noth selbiger Stadt zu assistiren / dannenhero sie sich auch in solchen Stand stellen/ daß sie ihr Wort halten können/ man sagt/ daß sie bereits eine Reveue gethan von mehr als 100000. Mann / welche sie darauff in unterschiedliche Campementen vertheilt/ und unter andern eines in das Land von Vaux gelegt haben. Im übrigen sagt man allhier vor gantz gewiß/ daß dir Graf von Schärffenberg mit Brieffen/ so Ihro Armada abzulauffen. Der Spannische Consul hat eine von denen 4. disarmirten Galleren gekaufft/ solche zu der Sicilianischen Squadra zu gebrauchen. Von Turin schreibt man anhero/ daß der Hertzog von Savoyen Der Spannische Consul kaufft eine von den 4. disarmirten Galleren. die Protestanten in denen Lucerner Thälern geschlagen/ deren biß 5000. sowol Männer als Weiber und Kinder theils nieder gemacht/ und gefangen hat/ wobey jedoch 500. Frantzosen und 150. Piemonteser auff Savoyscher Seiten tod geblieben seynd; aber die übrige Protestanten in denen inaccessiblen und unzukommlichen Gebürgen thäten sich noch tapffer wehren/ und wären entschlossen lieber zu steiben/ als sich zu ergeben; der Hertzog seye willens die eroberte Schantzen im Thal S. Martin/ al Porto di Torno, und in Angrogna, zu schleiffen; es wollen aber einige darfür halten/ es möchten sich die Frantzösische Völcker alldorten noch mehrers bevestigen/ so bey denen Benachbarten nicht geringe ombrage verursachen dörffte. Die Frantzös. Flotta wird bey den Insuln Majorica und Minorica gesehen. Ein Englisch Schiff/ so den 12. von Malaga dahier angelangt/ berichtet/ daß ihme vor 10. Tagen bey denen Insuln Majorica und Minorica die Frantzös. Flotta in 17. Schiffen bestehend/ darunter 3. Pallandre, begegnet seye/ und ihren Lauff gegen Ponente gerichtet hätte. Es wird confirmirt/ daß die Algierische Seeräuber 40. Holländische Schiffe weggenommen haben. Mit einem Schiff von Cadix ist der Bischoff von Messina anhero kommen/ welcher alsobald seine Reise nacher Rom fortgesetzt/ und theils seiner Bedienten und Bagage allhier gelassen hat/ welche mit einem Englischen Schiff auch innerhalb wenig Tagen nacher Sicilien wegreisen sollen. Aus der See kombt Zeitung/ ob hätten die zwo Galleren von Sardegna ein Türckisches Raubschiff erobert. Den 15. hat der Herr Johann Baptista de Mons. de la Rovere gehet als Genuesischer Resident nach Pariß. la Rovere seine Reiß nacher Pariß fortgesetzt/ allwo er als Resident von hiesiger Republic sich auffhalten solle. Von Genff hat man/ daß in der Valey von Piemont noch mehr als 3000. Protestanten in den Waffen stehen/ welche beschlossen haben / ihr Leben theuer zu verliehren/ ehe man sie überwinden würde. Die Bürger von Genff halten sehr starcke Wacht/ und Die Stadt Genff setzet sich in Defensions-Postur. patrolliren stets eine Stund lang rund umb selbige Stadt/ und werden daselbst Deputirte von Zürich und Bern erwartet. Was die Hn. Schweitzer belangt/ so haben selbige in ihrer General-Versamblung beschlossen/ und versprochen/ im Fall der Noth selbiger Stadt zu assistiren / dannenhero sie sich auch in solchen Stand stellen/ daß sie ihr Wort halten können/ man sagt/ daß sie bereits eine Reveue gethan von mehr als 100000. Mann / welche sie darauff in unterschiedliche Campementen vertheilt/ und unter andern eines in das Land von Vaux gelegt haben. Im übrigen sagt man allhier vor gantz gewiß/ daß dir Graf von Schärffenberg mit Brieffen/ so Ihro <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0327" n="315"/> Armada abzulauffen. Der Spannische Consul hat eine von denen 4. disarmirten Galleren gekaufft/ solche zu der Sicilianischen Squadra zu gebrauchen. Von Turin schreibt man anhero/ daß der Hertzog von Savoyen <note place="right">Der Spannische Consul kaufft eine von den 4. disarmirten Galleren.</note> die Protestanten in denen Lucerner Thälern geschlagen/ deren biß 5000. sowol Männer als Weiber und Kinder theils nieder gemacht/ und gefangen hat/ wobey jedoch 500. Frantzosen und 150. Piemonteser auff Savoyscher Seiten tod geblieben seynd; aber die übrige Protestanten in denen inaccessiblen und unzukommlichen Gebürgen thäten sich noch tapffer wehren/ und wären entschlossen lieber zu steiben/ als sich zu ergeben; der Hertzog seye willens die eroberte Schantzen im Thal S. Martin/ al Porto di Torno, und in Angrogna, zu schleiffen; es wollen aber einige darfür halten/ es möchten sich die Frantzösische Völcker alldorten noch mehrers bevestigen/ so bey denen Benachbarten nicht geringe ombrage verursachen dörffte. <note place="right">Die Frantzös. Flotta wird bey den Insuln Majorica und Minorica gesehen.</note> Ein Englisch Schiff/ so den 12. von Malaga dahier angelangt/ berichtet/ daß ihme vor 10. Tagen bey denen Insuln Majorica und Minorica die Frantzös. Flotta in 17. Schiffen bestehend/ darunter 3. Pallandre, begegnet seye/ und ihren Lauff gegen Ponente gerichtet hätte. Es wird confirmirt/ daß die Algierische Seeräuber 40. Holländische Schiffe weggenommen haben. Mit einem Schiff von Cadix ist der Bischoff von Messina anhero kommen/ welcher alsobald seine Reise nacher Rom fortgesetzt/ und theils seiner Bedienten und Bagage allhier gelassen hat/ welche mit einem Englischen Schiff auch innerhalb wenig Tagen nacher Sicilien wegreisen sollen. Aus der See kombt Zeitung/ ob hätten die zwo Galleren von Sardegna ein Türckisches Raubschiff erobert. Den 15. hat der Herr Johann Baptista de <note place="right">Mons. de la Rovere gehet als Genuesischer Resident nach Pariß.</note> la Rovere seine Reiß nacher Pariß fortgesetzt/ allwo er als Resident von hiesiger Republic sich auffhalten solle. Von Genff hat man/ daß in der Valey von Piemont noch mehr als 3000. Protestanten in den Waffen stehen/ welche beschlossen haben / ihr Leben theuer zu verliehren/ ehe man sie überwinden würde. Die Bürger von Genff halten sehr starcke Wacht/ und <note place="right">Die Stadt Genff setzet sich in Defensions-Postur.</note> patrolliren stets eine Stund lang rund umb selbige Stadt/ und werden daselbst Deputirte von Zürich und Bern erwartet. Was die Hn. Schweitzer belangt/ so haben selbige in ihrer General-Versamblung beschlossen/ und versprochen/ im Fall der Noth selbiger Stadt zu assistiren / dannenhero sie sich auch in solchen Stand stellen/ daß sie ihr Wort halten können/ man sagt/ daß sie bereits eine Reveue gethan von mehr als 100000. Mann / welche sie darauff in unterschiedliche Campementen vertheilt/ und unter andern eines in das Land von Vaux gelegt haben. Im übrigen sagt man allhier vor gantz gewiß/ daß dir Graf von Schärffenberg mit Brieffen/ so Ihro </p> </div> </body> </text> </TEI> [315/0327]
Armada abzulauffen. Der Spannische Consul hat eine von denen 4. disarmirten Galleren gekaufft/ solche zu der Sicilianischen Squadra zu gebrauchen. Von Turin schreibt man anhero/ daß der Hertzog von Savoyen die Protestanten in denen Lucerner Thälern geschlagen/ deren biß 5000. sowol Männer als Weiber und Kinder theils nieder gemacht/ und gefangen hat/ wobey jedoch 500. Frantzosen und 150. Piemonteser auff Savoyscher Seiten tod geblieben seynd; aber die übrige Protestanten in denen inaccessiblen und unzukommlichen Gebürgen thäten sich noch tapffer wehren/ und wären entschlossen lieber zu steiben/ als sich zu ergeben; der Hertzog seye willens die eroberte Schantzen im Thal S. Martin/ al Porto di Torno, und in Angrogna, zu schleiffen; es wollen aber einige darfür halten/ es möchten sich die Frantzösische Völcker alldorten noch mehrers bevestigen/ so bey denen Benachbarten nicht geringe ombrage verursachen dörffte. Ein Englisch Schiff/ so den 12. von Malaga dahier angelangt/ berichtet/ daß ihme vor 10. Tagen bey denen Insuln Majorica und Minorica die Frantzös. Flotta in 17. Schiffen bestehend/ darunter 3. Pallandre, begegnet seye/ und ihren Lauff gegen Ponente gerichtet hätte. Es wird confirmirt/ daß die Algierische Seeräuber 40. Holländische Schiffe weggenommen haben. Mit einem Schiff von Cadix ist der Bischoff von Messina anhero kommen/ welcher alsobald seine Reise nacher Rom fortgesetzt/ und theils seiner Bedienten und Bagage allhier gelassen hat/ welche mit einem Englischen Schiff auch innerhalb wenig Tagen nacher Sicilien wegreisen sollen. Aus der See kombt Zeitung/ ob hätten die zwo Galleren von Sardegna ein Türckisches Raubschiff erobert. Den 15. hat der Herr Johann Baptista de la Rovere seine Reiß nacher Pariß fortgesetzt/ allwo er als Resident von hiesiger Republic sich auffhalten solle. Von Genff hat man/ daß in der Valey von Piemont noch mehr als 3000. Protestanten in den Waffen stehen/ welche beschlossen haben / ihr Leben theuer zu verliehren/ ehe man sie überwinden würde. Die Bürger von Genff halten sehr starcke Wacht/ und patrolliren stets eine Stund lang rund umb selbige Stadt/ und werden daselbst Deputirte von Zürich und Bern erwartet. Was die Hn. Schweitzer belangt/ so haben selbige in ihrer General-Versamblung beschlossen/ und versprochen/ im Fall der Noth selbiger Stadt zu assistiren / dannenhero sie sich auch in solchen Stand stellen/ daß sie ihr Wort halten können/ man sagt/ daß sie bereits eine Reveue gethan von mehr als 100000. Mann / welche sie darauff in unterschiedliche Campementen vertheilt/ und unter andern eines in das Land von Vaux gelegt haben. Im übrigen sagt man allhier vor gantz gewiß/ daß dir Graf von Schärffenberg mit Brieffen/ so Ihro
Der Spannische Consul kaufft eine von den 4. disarmirten Galleren.
Die Frantzös. Flotta wird bey den Insuln Majorica und Minorica gesehen.
Mons. de la Rovere gehet als Genuesischer Resident nach Pariß.
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