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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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zimmlich groß: dem Printzen von Savoyen ist das Pferd unterm Leib tod geschossen worden/ und seynd einige andere in nicht geringer Gefahr gestanden. Der Obrist. Lieutenant Hofkirchen ist endlich obligirt worden/ mit seiner Reuterwacht die Chur-Bayerische zu secundiren/ worauff die Türcken sich reterirt/ sie haben zwar auch einige Blessirte und Todte bekommen/ so sie aber mit sich in die Vestung hinein geschleppet. Dato Nachts umb 10. Uhr hat man die Prob von vorgemeldten 4. Mörsern gethan/ so meistens guten Effect nach sich gezogen/ auch ist die gewöhnliche Ablösung durch den Gen. Souches und Thüngen in den Trencheen geschehen.

Die Schwäbische und Fränckische Craiß-Völcker langen im Lager an. Den 30. seynd die Schwäbische und Fränckische Trouppen auch im Lager angelangt: Immittels avanciren die Chur-Bayerische mit approchiren und Verfertigung der Batterien/ und Kessels starck/ indeme sie deren bereits 3. zu Stand gebracht/ und darauff unterschiedliche Stück gepflantzet haben/ welche aber nicht ehender als die unsrigen/ und also mit gesambter 3. Rätzen gehen mit 150. Schaafen zu den Christen über. Hand spielen werden. Dato seynd 3. Rätzen mit 150. Stück Schaafen zu uns heraus kommen / welche confirmiren/ daß ein solche consternation unter der Besatzung in der Vestung obhanden/ daß so fern sie nicht ehistens secundirt würden/ der Ort unfehlbar in die Christen-Händ fallen würde. So viel vor dißmal von der Belägerung Ofen/ die Continuation folget im nachgehenden Monat.

Hiebey ein Extract-Schreibens aus Raab vom 15. Junii.

Ein Franciscaner-Münch thut schöne Proben von einem künfftigen Feuerwerck. Der Franciscaner Münch hat zu Raab in Gegenwart deß Hof-Cantzlers von seinem Feuerwerck schöne Proben gethan/ die erste Bombe/ so er geworffen/ hat sich tieff unter die Erde verschlagen/ nach einer guten Weile hat die Erde angefangen zu wülen/ und hat selbe in die Höhe gleich einer Mine geworffen/ ist so dann in viel 1000. Stück zersprungen/ die andere hat ein grausames entsetzliches Feuer gemacht/ daß sich niemand hinzu getrauet / ist so dann in 2. Theil zersprungen/ und hat jeder Theil 12. neue Feuer gemacht / welche alle von sich geschlagen/ daß niemand auff die Nähe sich wagen dörffen. Die dritte Kugel warff er unter die Pallisaden/ welche sich in lauter kleine Theil zertheilet hatte/ und hat auff einmal über 100. Pallisaden angez[unleserliches Material]ndet/ man hat die Leut hinzu gelassen zu löschen/ es ist aber nicht möglich gewesen das Feuer zu dämpffen/ biß alles zu Aschen war/ und dergleichen mehr/ innerhalb 14. Tagen will er 600. dergleichen fertig haben.

zim̃lich groß: dem Printzen von Savoyen ist das Pferd unterm Leib tod geschossen worden/ und seynd einige andere in nicht geringer Gefahr gestanden. Der Obrist. Lieutenant Hofkirchen ist endlich obligirt worden/ mit seiner Reuterwacht die Chur-Bayerische zu secundiren/ worauff die Türcken sich reterirt/ sie haben zwar auch einige Blessirte und Todte bekommen/ so sie aber mit sich in die Vestung hinein geschleppet. Dato Nachts umb 10. Uhr hat man die Prob von vorgemeldten 4. Mörsern gethan/ so meistens guten Effect nach sich gezogen/ auch ist die gewöhnliche Ablösung durch den Gen. Souches und Thüngen in den Trencheen geschehen.

Die Schwäbische und Fränckische Craiß-Völcker langen im Lager an. Den 30. seynd die Schwäbische und Fränckische Trouppen auch im Lager angelangt: Immittels avanciren die Chur-Bayerische mit approchiren und Verfertigung der Batterien/ und Kessels starck/ indeme sie deren bereits 3. zu Stand gebracht/ und darauff unterschiedliche Stück gepflantzet haben/ welche aber nicht ehender als die unsrigen/ und also mit gesambter 3. Rätzen gehen mit 150. Schaafen zu den Christen über. Hand spielen werden. Dato seynd 3. Rätzen mit 150. Stück Schaafen zu uns heraus kommen / welche confirmiren/ daß ein solche consternation unter der Besatzung in der Vestung obhanden/ daß so fern sie nicht ehistens secundirt würden/ der Ort unfehlbar in die Christen-Händ fallen würde. So viel vor dißmal von der Belägerung Ofen/ die Continuation folget im nachgehenden Monat.

Hiebey ein Extract-Schreibens aus Raab vom 15. Junii.

Ein Franciscaner-Münch thut schöne Proben von einem künfftigen Feuerwerck. Der Franciscaner Münch hat zu Raab in Gegenwart deß Hof-Cantzlers von seinem Feuerwerck schöne Proben gethan/ die erste Bombe/ so er geworffen/ hat sich tieff unter die Erde verschlagen/ nach einer guten Weile hat die Erde angefangen zu wülen/ und hat selbe in die Höhe gleich einer Mine geworffen/ ist so dann in viel 1000. Stück zersprungen/ die andere hat ein grausames entsetzliches Feuer gemacht/ daß sich niemand hinzu getrauet / ist so dann in 2. Theil zersprungen/ und hat jeder Theil 12. neue Feuer gemacht / welche alle von sich geschlagen/ daß niemand auff die Nähe sich wagen dörffen. Die dritte Kugel warff er unter die Pallisaden/ welche sich in lauter kleine Theil zertheilet hatte/ und hat auff einmal über 100. Pallisaden angez[unleserliches Material]ndet/ man hat die Leut hinzu gelassen zu löschen/ es ist aber nicht möglich gewesen das Feuer zu dämpffen/ biß alles zu Aschen war/ und dergleichen mehr/ innerhalb 14. Tagen will er 600. dergleichen fertig haben.

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[348/0360] zim̃lich groß: dem Printzen von Savoyen ist das Pferd unterm Leib tod geschossen worden/ und seynd einige andere in nicht geringer Gefahr gestanden. Der Obrist. Lieutenant Hofkirchen ist endlich obligirt worden/ mit seiner Reuterwacht die Chur-Bayerische zu secundiren/ worauff die Türcken sich reterirt/ sie haben zwar auch einige Blessirte und Todte bekommen/ so sie aber mit sich in die Vestung hinein geschleppet. Dato Nachts umb 10. Uhr hat man die Prob von vorgemeldten 4. Mörsern gethan/ so meistens guten Effect nach sich gezogen/ auch ist die gewöhnliche Ablösung durch den Gen. Souches und Thüngen in den Trencheen geschehen. Den 30. seynd die Schwäbische und Fränckische Trouppen auch im Lager angelangt: Immittels avanciren die Chur-Bayerische mit approchiren und Verfertigung der Batterien/ und Kessels starck/ indeme sie deren bereits 3. zu Stand gebracht/ und darauff unterschiedliche Stück gepflantzet haben/ welche aber nicht ehender als die unsrigen/ und also mit gesambter Hand spielen werden. Dato seynd 3. Rätzen mit 150. Stück Schaafen zu uns heraus kommen / welche confirmiren/ daß ein solche consternation unter der Besatzung in der Vestung obhanden/ daß so fern sie nicht ehistens secundirt würden/ der Ort unfehlbar in die Christen-Händ fallen würde. So viel vor dißmal von der Belägerung Ofen/ die Continuation folget im nachgehenden Monat. Die Schwäbische und Fränckische Craiß-Völcker langen im Lager an. 3. Rätzen gehen mit 150. Schaafen zu den Christen über. Hiebey ein Extract-Schreibens aus Raab vom 15. Junii. Der Franciscaner Münch hat zu Raab in Gegenwart deß Hof-Cantzlers von seinem Feuerwerck schöne Proben gethan/ die erste Bombe/ so er geworffen/ hat sich tieff unter die Erde verschlagen/ nach einer guten Weile hat die Erde angefangen zu wülen/ und hat selbe in die Höhe gleich einer Mine geworffen/ ist so dann in viel 1000. Stück zersprungen/ die andere hat ein grausames entsetzliches Feuer gemacht/ daß sich niemand hinzu getrauet / ist so dann in 2. Theil zersprungen/ und hat jeder Theil 12. neue Feuer gemacht / welche alle von sich geschlagen/ daß niemand auff die Nähe sich wagen dörffen. Die dritte Kugel warff er unter die Pallisaden/ welche sich in lauter kleine Theil zertheilet hatte/ und hat auff einmal über 100. Pallisaden angez_ ndet/ man hat die Leut hinzu gelassen zu löschen/ es ist aber nicht möglich gewesen das Feuer zu dämpffen/ biß alles zu Aschen war/ und dergleichen mehr/ innerhalb 14. Tagen will er 600. dergleichen fertig haben. Ein Franciscaner-Münch thut schöne Proben von einem künfftigen Feuerwerck.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/360>, abgerufen am 22.11.2024.