[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Bodensee obhanden seynd/ zu vergleichen. 2. Umb einen alten Zanck/ so zwischen der Stadt Bagers und denen Bundenern obschwebet/ zu vertragen. haten eine Tagsatzung zn Lucern. 3. Umb einen Gesandten nacher Mayland zu schicken / selbigen neuen Gouverneur zu complimentiren. 4. Einige kleine Strittigkeiten zwischen denen Einwohnern zu Glaris zu befriedigen/ und 5. umb zu deliberiren wegen deß Succurces/ welchen man im Fall der Roth der Stadt Genff zuschicken und geben wolte: man hat auch dorten resolvirt, sich deß freyen Rheinpasses zu versichern. Und was den letzten Punct den Succurs wegen Genff betrifft/ haben die Catholische Cantons eben einen solchen Schluß gemacht/ gleich wie die protestirende Cantons in ihrer Versamblung zu Baaden gethan haben. Von Madritt hat man/ daß die 500000. Rhlrumb an hiesige Cron wegen der Indulte zu erlegen / schon parat seynd/ ehistens Ein Algierischer Räuber strandet auff der Cüsten von Nieder-Bretagne. ausgezahlt zu werden. Es ist wieder ein Algierischer Räuber/ so ein Holländischer Renegat / commandirt/ mit 20. Stücken Geschützes/ 4. Stein-Stücken/ 130. Mann versehen/ und darauff noch 20. Sclaven/ auff der Cüsten von Nieder-Bretagne gestrandet. Die Frau Hertzogin von Portsmuth/ welche sich in 3. Monat lang in Bretagne auffgehalten/ ist von dannen den 20. per posta allhier angelangt. Den 24. als am Fest deß H. Joannis deß Tauffers ist das Te Deum laudamus und ein Salve Regina in Musie in der Theatiner Kirch gesungen worden/ allwo der Päbstliche Nuntius das hohe Ambt gehalten/ zur Dancksagung der vollkommenen Gesundheit deß Königs. Von Genua hat man/ daß daselbsten der Herr Vincenzo Gropallo, einer von denen zweyen im Pallast residirenden Senatorn 70. Jahr alt gestorben/ wie ingleichem auch der älteste Sohn deß Herrn Fiesco von 14. Jahnren mit Tod abgangen. Es hat ein sichere Dame von Qualität Ordre empfangen / sich von Hof zu reteriren. So hat man auch einen gewissen Banquier in das Fort l' Eveque gebracht/ weil derselbe eine considerable Summa Gelds an die Protestanten/ so sich von hier reterirt/ übermacht hat/ und 2. Mägdlein von der Reformirten Religion in seinem Fürst Adolph leistet dem König das Homagium wegen deß Hertzogthums Zwetzbrücken. Hauß verborgen gehalten. Der Fürst Adolff hat das Homagium betreffend das Hertzogthum Zweybrücken/ von welchem der König in Schweden ihme die Investitur geweigert / bey Ihro Königl. Mojest. abgelegt/ und sagt man/ daß besagter Fürst mit seiner gantzen Familia sich in diesem Reich niederzulassen bemühet seye. Mons. de Louvis ist den 20. von hier abgereist/ umb die Werck an der Eure zu besichtigen. Madame de la Haye, Gemahlin unsers Ambassadeurs zu Venedig ist allhier wieder angelangt. Weilen man nun mit einem Expressen aus Spannien Zeitung bekommen hat/ daß die differenzien wegen der Indulte vollkommen verglichen seynd/ so sagt Bodensee obhanden seynd/ zu vergleichen. 2. Umb einen alten Zanck/ so zwischen der Stadt Bagers und denen Bundenern obschwebet/ zu vertragen. haten eine Tagsatzung zn Lucern. 3. Umb einen Gesandten nacher Mayland zu schicken / selbigen neuen Gouverneur zu complimentiren. 4. Einige kleine Strittigkeiten zwischen denen Einwohnern zu Glaris zu befriedigen/ und 5. umb zu deliberiren wegen deß Succurces/ welchen man im Fall der Roth der Stadt Genff zuschicken und geben wolte: man hat auch dorten resolvirt, sich deß freyen Rheinpasses zu versichern. Und was den letzten Punct den Succurs wegen Genff betrifft/ haben die Catholische Cantons eben einen solchen Schluß gemacht/ gleich wie die protestirende Cantons in ihrer Versamblung zu Baaden gethan haben. Von Madritt hat man/ daß die 500000. Rhlrumb an hiesige Cron wegen der Indulte zu erlegen / schon parat seynd/ ehistens Ein Algierischer Räuber strandet auff der Cüsten von Nieder-Bretagne. ausgezahlt zu werden. Es ist wieder ein Algierischer Räuber/ so ein Holländischer Renegat / com̃andirt/ mit 20. Stücken Geschützes/ 4. Stein-Stücken/ 130. Mann versehen/ und darauff noch 20. Sclaven/ auff der Cüsten von Nieder-Bretagne gestrandet. Die Frau Hertzogin von Portsmuth/ welche sich in 3. Monat lang in Bretagne auffgehalten/ ist von dannen den 20. per posta allhier angelangt. Den 24. als am Fest deß H. Joannis deß Tauffers ist das Te Deum laudamus und ein Salve Regina in Musie in der Theatiner Kirch gesungen worden/ allwo der Päbstliche Nuntius das hohe Ambt gehalten/ zur Dancksagung der vollkommenen Gesundheit deß Königs. Von Genua hat man/ daß daselbsten der Herr Vincenzo Gropallo, einer von denen zweyen im Pallast residirenden Senatorn 70. Jahr alt gestorben/ wie ingleichem auch der älteste Sohn deß Herrn Fiesco von 14. Jahnren mit Tod abgangen. Es hat ein sichere Dame von Qualität Ordre empfangen / sich von Hof zu reteriren. So hat man auch einen gewissen Banquier in das Fort l’ Eveque gebracht/ weil derselbe eine considerable Summa Gelds an die Protestanten/ so sich von hier reterirt/ übermacht hat/ und 2. Mägdlein von der Reformirten Religion in seinem Fürst Adolph leistet dem König das Homagium wegen deß Hertzogthums Zwetzbrücken. Hauß verborgen gehalten. Der Fürst Adolff hat das Homagium betreffend das Hertzogthum Zweybrücken/ von welchem der König in Schweden ihme die Investitur geweigert / bey Ihro Königl. Mojest. abgelegt/ und sagt man/ daß besagter Fürst mit seiner gantzen Familia sich in diesem Reich niederzulassen bemühet seye. Mons. de Louvis ist den 20. von hier abgereist/ umb die Werck an der Eure zu besichtigen. Madame de la Haye, Gemahlin unsers Ambassadeurs zu Venedig ist allhier wieder angelangt. Weilen man nun mit einem Expressen aus Spannien Zeitung bekommen hat/ daß die differenzien wegen der Indulte vollkommen verglichen seynd/ so sagt <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0375" n="363"/> Bodensee obhanden seynd/ zu vergleichen. 2. Umb einen alten Zanck/ so zwischen der Stadt Bagers und denen Bundenern obschwebet/ zu vertragen. <note place="right">haten eine Tagsatzung zn Lucern.</note> 3. Umb einen Gesandten nacher Mayland zu schicken / selbigen neuen Gouverneur zu complimentiren. 4. Einige kleine Strittigkeiten zwischen denen Einwohnern zu Glaris zu befriedigen/ und 5. umb zu deliberiren wegen deß Succurces/ welchen man im Fall der Roth der Stadt Genff zuschicken und geben wolte: man hat auch dorten resolvirt, sich deß freyen Rheinpasses zu versichern. Und was den letzten Punct den Succurs wegen Genff betrifft/ haben die Catholische Cantons eben einen solchen Schluß gemacht/ gleich wie die protestirende Cantons in ihrer Versamblung zu Baaden gethan haben. Von Madritt hat man/ daß die 500000. Rhlrumb an hiesige Cron wegen der Indulte zu erlegen / schon parat seynd/ ehistens <note place="right">Ein Algierischer Räuber strandet auff der Cüsten von Nieder-Bretagne.</note> ausgezahlt zu werden. Es ist wieder ein Algierischer Räuber/ so ein Holländischer Renegat / com̃andirt/ mit 20. Stücken Geschützes/ 4. Stein-Stücken/ 130. Mann versehen/ und darauff noch 20. Sclaven/ auff der Cüsten von Nieder-Bretagne gestrandet. Die Frau Hertzogin von Portsmuth/ welche sich in 3. Monat lang in Bretagne auffgehalten/ ist von dannen den 20. per posta allhier angelangt. Den 24. als am Fest deß H. Joannis deß Tauffers ist das Te Deum laudamus und ein Salve Regina in Musie in der Theatiner Kirch gesungen worden/ allwo der Päbstliche Nuntius das hohe Ambt gehalten/ zur Dancksagung der vollkommenen Gesundheit deß Königs. Von Genua hat man/ daß daselbsten der Herr Vincenzo Gropallo, einer von denen zweyen im Pallast residirenden Senatorn 70. Jahr alt gestorben/ wie ingleichem auch der älteste Sohn deß Herrn Fiesco von 14. Jahnren mit Tod abgangen. Es hat ein sichere Dame von Qualität Ordre empfangen / sich von Hof zu reteriren. So hat man auch einen gewissen Banquier in das Fort l’ Eveque gebracht/ weil derselbe eine considerable Summa Gelds an die Protestanten/ so sich von hier reterirt/ übermacht hat/ und 2. Mägdlein von der Reformirten Religion in seinem <note place="right">Fürst Adolph leistet dem König das Homagium wegen deß Hertzogthums Zwetzbrücken.</note> Hauß verborgen gehalten. Der Fürst Adolff hat das Homagium betreffend das Hertzogthum Zweybrücken/ von welchem der König in Schweden ihme die Investitur geweigert / bey Ihro Königl. Mojest. abgelegt/ und sagt man/ daß besagter Fürst mit seiner gantzen Familia sich in diesem Reich niederzulassen bemühet seye. Mons. de Louvis ist den 20. von hier abgereist/ umb die Werck an der Eure zu besichtigen. Madame de la Haye, Gemahlin unsers Ambassadeurs zu Venedig ist allhier wieder angelangt. Weilen man nun mit einem Expressen aus Spannien Zeitung bekommen hat/ daß die differenzien wegen der Indulte vollkommen verglichen seynd/ so sagt </p> </div> </body> </text> </TEI> [363/0375]
Bodensee obhanden seynd/ zu vergleichen. 2. Umb einen alten Zanck/ so zwischen der Stadt Bagers und denen Bundenern obschwebet/ zu vertragen. 3. Umb einen Gesandten nacher Mayland zu schicken / selbigen neuen Gouverneur zu complimentiren. 4. Einige kleine Strittigkeiten zwischen denen Einwohnern zu Glaris zu befriedigen/ und 5. umb zu deliberiren wegen deß Succurces/ welchen man im Fall der Roth der Stadt Genff zuschicken und geben wolte: man hat auch dorten resolvirt, sich deß freyen Rheinpasses zu versichern. Und was den letzten Punct den Succurs wegen Genff betrifft/ haben die Catholische Cantons eben einen solchen Schluß gemacht/ gleich wie die protestirende Cantons in ihrer Versamblung zu Baaden gethan haben. Von Madritt hat man/ daß die 500000. Rhlrumb an hiesige Cron wegen der Indulte zu erlegen / schon parat seynd/ ehistens ausgezahlt zu werden. Es ist wieder ein Algierischer Räuber/ so ein Holländischer Renegat / com̃andirt/ mit 20. Stücken Geschützes/ 4. Stein-Stücken/ 130. Mann versehen/ und darauff noch 20. Sclaven/ auff der Cüsten von Nieder-Bretagne gestrandet. Die Frau Hertzogin von Portsmuth/ welche sich in 3. Monat lang in Bretagne auffgehalten/ ist von dannen den 20. per posta allhier angelangt. Den 24. als am Fest deß H. Joannis deß Tauffers ist das Te Deum laudamus und ein Salve Regina in Musie in der Theatiner Kirch gesungen worden/ allwo der Päbstliche Nuntius das hohe Ambt gehalten/ zur Dancksagung der vollkommenen Gesundheit deß Königs. Von Genua hat man/ daß daselbsten der Herr Vincenzo Gropallo, einer von denen zweyen im Pallast residirenden Senatorn 70. Jahr alt gestorben/ wie ingleichem auch der älteste Sohn deß Herrn Fiesco von 14. Jahnren mit Tod abgangen. Es hat ein sichere Dame von Qualität Ordre empfangen / sich von Hof zu reteriren. So hat man auch einen gewissen Banquier in das Fort l’ Eveque gebracht/ weil derselbe eine considerable Summa Gelds an die Protestanten/ so sich von hier reterirt/ übermacht hat/ und 2. Mägdlein von der Reformirten Religion in seinem Hauß verborgen gehalten. Der Fürst Adolff hat das Homagium betreffend das Hertzogthum Zweybrücken/ von welchem der König in Schweden ihme die Investitur geweigert / bey Ihro Königl. Mojest. abgelegt/ und sagt man/ daß besagter Fürst mit seiner gantzen Familia sich in diesem Reich niederzulassen bemühet seye. Mons. de Louvis ist den 20. von hier abgereist/ umb die Werck an der Eure zu besichtigen. Madame de la Haye, Gemahlin unsers Ambassadeurs zu Venedig ist allhier wieder angelangt. Weilen man nun mit einem Expressen aus Spannien Zeitung bekommen hat/ daß die differenzien wegen der Indulte vollkommen verglichen seynd/ so sagt
haten eine Tagsatzung zn Lucern.
Ein Algierischer Räuber strandet auff der Cüsten von Nieder-Bretagne.
Fürst Adolph leistet dem König das Homagium wegen deß Hertzogthums Zwetzbrücken.
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