Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

Bild:
<< vorherige Seite

Aus Moscau ist Nachricht eingeloffen/ daß bereits die Czaaris Gesanden umb wegen der getroffenen Alliantz alle Richtigkeit zu pflegen/ anhero zu reisen / unterwegens sind/ vermuthlich aber dörfften sie schwärlich zur Armee gelassen werden. Ingleichem daß die Moscowitter bereits etliche 1000. Schiffe mit Proviant zu Wasser nacher Krzemenzyck abgeführet/ von welchem ihre Soldatesca unterhalten werden soll/ allwo sie auch Ordre an die Cossacken ergehen lassen / daß selbige auff die Tartarische Gräntzen rucken/ und einige Excursiones in deß Feindes Land thun sollen. Aus Bialocierkiew seynd Schreiben eingelauffen/ daß der Obrist Palley aus denen wüsten Feldern angelanget/ und mit seinen unterhabenden Cossacken/ deren 500. gewesen/ die Blutige Schlacht zwischen den Cossacken und Tartarn. Stadt Orakowa angefallen / und daselbst die Vorstadt geplündert/ verbrennet/ und viel Janitschar. Weiber und Kinder nidergesäbelt/ auch etliche 1000. stück Vihe mit sich weggenommen. Worauff sich die Janitscharen in praesidio mit etlich 1000. Tartarn conjungirt/ denen Cossacken nachgesetzet/ und nach langwirigem Scharmützel / bey welchem viel Tartarn geblieben/ haben die Cossacken das Feld raumen/ und alles Viehe/ biß 200. Pferde im Stich lassen müssen. Gemeldte Schreiben versichern dabey/ daß der Cossack. Gen. Mohila mit seinen Völckern bereits nacher Caminytz Podolsky im Marsch begrieffen sey/ mit welchem sich der Castellan Chelmsky mit etlichen leichten Fahnen conjungiren/ und dem Feinde die Excursiones verhindern sollen.

Extract-Schreibens aus Moscau den 5. Junii.

Moscowitt. Geschichten. Den Tartarischen Envoye, welcher mit seinem Volck allhier ein Zeitlang in dem Gefängnuß gewesen/ hat man wieder frey gemacht/ mit Ordre/ daß er dem Cham seinem Herrn solle bedeuten / daß Ihro Czaar. Majest. Der Tartarische Envoye wird seiner Gefangenschafft entlassen und nach Hauß geschickt. einen ewigen Frieden/ mit der Cron und Republic von Pohlen gemacht/ und resolvirt haben / ihn dessen Effect und Würckung fühlen zu lassen/ daferne er nicht abstehet / die Christen überall zu beschädigen. Die Hnn. Hnn. Shemeritoff, Sadayoff, und Pretasi werden in kurtzem von hier/ nach denen Käyserl. und Pohlnischen Höfen abreisen/ die 2. erste als Ambassadeurs/ und der letzte als Secretarius, und wann die Sachen an beeden besagten Höfen verrichtet/ solle der letzte nach Venedig gehen. Der Hr. Patrick Gordon, welcher bey Anfang dieses Jahrs nach Engelland verreist/ ist zum General über[unleserliches Material]die Fußvölcker erwehlet worden/ und solle solche gegen die Crimmische Tartarn commandiren/ zu dem Ende er aus Engelland zurück entbotten worden ist.

Aus Moscau ist Nachricht eingeloffen/ daß bereits die Czaaris Gesanden umb wegen der getroffenen Alliantz alle Richtigkeit zu pflegen/ anhero zu reisen / unterwegens sind/ vermuthlich aber dörfften sie schwärlich zur Armee gelassen werden. Ingleichem daß die Moscowitter bereits etliche 1000. Schiffe mit Proviant zu Wasser nacher Krzemenzyck abgeführet/ von welchem ihre Soldatesca unterhalten werden soll/ allwo sie auch Ordre an die Cossacken ergehen lassen / daß selbige auff die Tartarische Gräntzen rucken/ und einige Excursiones in deß Feindes Land thun sollen. Aus Bialocierkiew seynd Schreiben eingelauffen/ daß der Obrist Palley aus denen wüsten Feldern angelanget/ und mit seinen unterhabenden Cossacken/ deren 500. gewesen/ die Blutige Schlacht zwischen den Cossacken und Tartarn. Stadt Orakowa angefallen / und daselbst die Vorstadt geplündert/ verbrennet/ und viel Janitschar. Weiber und Kinder nidergesäbelt/ auch etliche 1000. stück Vihe mit sich weggenommen. Worauff sich die Janitscharen in praesidio mit etlich 1000. Tartarn conjungirt/ denen Cossacken nachgesetzet/ und nach langwirigem Scharmützel / bey welchem viel Tartarn geblieben/ haben die Cossacken das Feld raumen/ und alles Viehe/ biß 200. Pferde im Stich lassen müssen. Gemeldte Schreiben versichern dabey/ daß der Cossack. Gen. Mohila mit seinen Völckern bereits nacher Caminytz Podolsky im Marsch begrieffen sey/ mit welchem sich der Castellan Chelmsky mit etlichen leichten Fahnen conjungiren/ und dem Feinde die Excursiones verhindern sollen.

Extract-Schreibens aus Moscau den 5. Junii.

Moscowitt. Geschichten. Den Tartarischen Envoyé, welcher mit seinem Volck allhier ein Zeitlang in dem Gefängnuß gewesen/ hat man wieder frey gemacht/ mit Ordre/ daß er dem Cham seinem Herrn solle bedeuten / daß Ihro Czaar. Majest. Der Tartarische Envoyé wird seiner Gefangenschafft entlassen und nach Hauß geschickt. einen ewigen Frieden/ mit der Cron und Republic von Pohlen gemacht/ und resolvirt haben / ihn dessen Effect und Würckung fühlen zu lassen/ daferne er nicht abstehet / die Christen überall zu beschädigen. Die Hnn. Hnn. Shemeritoff, Sadayoff, und Pretasi werden in kurtzem von hier/ nach denen Käyserl. und Pohlnischen Höfen abreisen/ die 2. erste als Ambassadeurs/ und der letzte als Secretarius, und wann die Sachen an beeden besagten Höfen verrichtet/ solle der letzte nach Venedig gehen. Der Hr. Patrick Gordon, welcher bey Anfang dieses Jahrs nach Engelland verreist/ ist zum General über[unleserliches Material]die Fußvölcker erwehlet worden/ und solle solche gegen die Crimmische Tartarn commandiren/ zu dem Ende er aus Engelland zurück entbotten worden ist.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0393" n="381"/>
        <p>Aus Moscau ist Nachricht eingeloffen/ daß bereits die Czaaris Gesanden umb wegen                      der getroffenen Alliantz alle Richtigkeit zu pflegen/ anhero zu reisen /                      unterwegens sind/ vermuthlich aber dörfften sie schwärlich zur Armee gelassen                      werden. Ingleichem daß die Moscowitter bereits etliche 1000. Schiffe mit                      Proviant zu Wasser nacher Krzemenzyck abgeführet/ von welchem ihre Soldatesca                      unterhalten werden soll/ allwo sie auch Ordre an die Cossacken ergehen lassen /                      daß selbige auff die Tartarische Gräntzen rucken/ und einige Excursiones in deß                      Feindes Land thun sollen. Aus Bialocierkiew seynd Schreiben eingelauffen/ daß                      der Obrist Palley aus denen wüsten Feldern angelanget/ und mit seinen                      unterhabenden Cossacken/ deren 500. gewesen/ die <note place="right">Blutige                          Schlacht zwischen den Cossacken und Tartarn.</note> Stadt Orakowa angefallen                     / und daselbst die Vorstadt geplündert/ verbrennet/ und viel Janitschar.                      Weiber und Kinder nidergesäbelt/ auch etliche 1000. stück Vihe mit sich                      weggenommen. Worauff sich die Janitscharen in praesidio mit etlich 1000. Tartarn                      conjungirt/ denen Cossacken nachgesetzet/ und nach langwirigem Scharmützel /                      bey welchem viel Tartarn geblieben/ haben die Cossacken das Feld raumen/ und                      alles Viehe/ biß 200. Pferde im Stich lassen müssen. Gemeldte Schreiben                      versichern dabey/ daß der Cossack. Gen. Mohila mit seinen Völckern bereits                      nacher Caminytz Podolsky im Marsch begrieffen sey/ mit welchem sich der                      Castellan Chelmsky mit etlichen leichten Fahnen conjungiren/ und dem Feinde die                      Excursiones verhindern sollen.</p>
        <p>Extract-Schreibens aus Moscau den 5. Junii.</p>
        <p><note place="right">Moscowitt. Geschichten.</note> Den Tartarischen Envoyé,                      welcher mit seinem Volck allhier ein Zeitlang in dem Gefängnuß gewesen/ hat man                      wieder frey gemacht/ mit Ordre/ daß er dem Cham seinem Herrn solle bedeuten /                      daß Ihro Czaar. Majest. <note place="right">Der Tartarische Envoyé wird seiner                          Gefangenschafft entlassen und nach Hauß geschickt.</note> einen ewigen                      Frieden/ mit der Cron und Republic von Pohlen gemacht/ und resolvirt haben /                      ihn dessen Effect und Würckung fühlen zu lassen/ daferne er nicht abstehet /                      die Christen überall zu beschädigen. Die Hnn. Hnn. Shemeritoff, Sadayoff, und                      Pretasi werden in kurtzem von hier/ nach denen Käyserl. und Pohlnischen Höfen                      abreisen/ die 2. erste als Ambassadeurs/ und der letzte als Secretarius, und                      wann die Sachen an beeden besagten Höfen verrichtet/ solle der letzte nach                      Venedig gehen. Der Hr. Patrick Gordon, welcher bey Anfang dieses Jahrs nach                      Engelland verreist/ ist zum General über<gap reason="illegible"/>die Fußvölcker erwehlet worden/ und                      solle solche gegen die Crimmische Tartarn commandiren/ zu dem Ende er aus                      Engelland zurück entbotten worden ist.</p>
      </div>
      <div>
</div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[381/0393] Aus Moscau ist Nachricht eingeloffen/ daß bereits die Czaaris Gesanden umb wegen der getroffenen Alliantz alle Richtigkeit zu pflegen/ anhero zu reisen / unterwegens sind/ vermuthlich aber dörfften sie schwärlich zur Armee gelassen werden. Ingleichem daß die Moscowitter bereits etliche 1000. Schiffe mit Proviant zu Wasser nacher Krzemenzyck abgeführet/ von welchem ihre Soldatesca unterhalten werden soll/ allwo sie auch Ordre an die Cossacken ergehen lassen / daß selbige auff die Tartarische Gräntzen rucken/ und einige Excursiones in deß Feindes Land thun sollen. Aus Bialocierkiew seynd Schreiben eingelauffen/ daß der Obrist Palley aus denen wüsten Feldern angelanget/ und mit seinen unterhabenden Cossacken/ deren 500. gewesen/ die Stadt Orakowa angefallen / und daselbst die Vorstadt geplündert/ verbrennet/ und viel Janitschar. Weiber und Kinder nidergesäbelt/ auch etliche 1000. stück Vihe mit sich weggenommen. Worauff sich die Janitscharen in praesidio mit etlich 1000. Tartarn conjungirt/ denen Cossacken nachgesetzet/ und nach langwirigem Scharmützel / bey welchem viel Tartarn geblieben/ haben die Cossacken das Feld raumen/ und alles Viehe/ biß 200. Pferde im Stich lassen müssen. Gemeldte Schreiben versichern dabey/ daß der Cossack. Gen. Mohila mit seinen Völckern bereits nacher Caminytz Podolsky im Marsch begrieffen sey/ mit welchem sich der Castellan Chelmsky mit etlichen leichten Fahnen conjungiren/ und dem Feinde die Excursiones verhindern sollen. Blutige Schlacht zwischen den Cossacken und Tartarn. Extract-Schreibens aus Moscau den 5. Junii. Den Tartarischen Envoyé, welcher mit seinem Volck allhier ein Zeitlang in dem Gefängnuß gewesen/ hat man wieder frey gemacht/ mit Ordre/ daß er dem Cham seinem Herrn solle bedeuten / daß Ihro Czaar. Majest. einen ewigen Frieden/ mit der Cron und Republic von Pohlen gemacht/ und resolvirt haben / ihn dessen Effect und Würckung fühlen zu lassen/ daferne er nicht abstehet / die Christen überall zu beschädigen. Die Hnn. Hnn. Shemeritoff, Sadayoff, und Pretasi werden in kurtzem von hier/ nach denen Käyserl. und Pohlnischen Höfen abreisen/ die 2. erste als Ambassadeurs/ und der letzte als Secretarius, und wann die Sachen an beeden besagten Höfen verrichtet/ solle der letzte nach Venedig gehen. Der Hr. Patrick Gordon, welcher bey Anfang dieses Jahrs nach Engelland verreist/ ist zum General über_ die Fußvölcker erwehlet worden/ und solle solche gegen die Crimmische Tartarn commandiren/ zu dem Ende er aus Engelland zurück entbotten worden ist. Moscowitt. Geschichten. Der Tartarische Envoyé wird seiner Gefangenschafft entlassen und nach Hauß geschickt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/393
Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/393>, abgerufen am 22.11.2024.