[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].und verlange ein Türck zu werden/ begehrte auch von den Türcken 11000. Mann/ als 6000. zu Pferd/ und 5000. zu Fuß/ und versichert damit / denen Käyserl. in Ober-Ungarn einen grossen Abbruch zu thun/ auch vermelden Jhre Außsag. gedachte Griechen/ daß sie dieses Volck schwärlich auffbringen werden können/ weiln sie ohne dem aller Orthen sich genug zu wehren haben/ es sollen in 30000. Christen in Bellgrad seyn/ so Tag und Nacht bäten/ daß einmahl unsere Armee hinunterrucken thäte/ so wolten sie dann alle die Türcken/ so sich in 10000. Mann darinnen erstrecken / nidersäblen (dieses versprechen die auch in Bossega) sie sagen ferner/ daß grosse Forcht unter den Türcken seye und daß die Wallachen alle durchgiengen. Teckelt wird zu Bellgard gefangen gehalten. Daß sonsten der Teckeli nach geendigter unglückseel. Türckis. Campagne vom Bassa zu Groß-Wardein arrestiret und auff expresse ordre von der Ottomannis. Pforten unter starcker Convoy nach Bellgrad in schärffere Verwahrung gelieffert worden / wird seines Orths schon bekannt seyn; nun hat der Käyserl. General Caraffa einen Brieff von ihme an seine Gemahlin lautend intercipirt dieses Inhalts: P. P. Durch Göttliche Vorsehung seynd die Sachen schon soweit General Caraffa intercipirt ein Schreiben an seine Gemahlin. beschleuniget/ daß wir den neuen Sezenar Abrahamon Bassa von Ofen stündlich erwarten können/ und sobald er kombt/ kan ich auch gleich auffbrechen / gewisser Ursachen halber habe den Paul Ubrizen voran nach Groß-Wardein abgefertiget/ so inzwischen bedacht seyn wird/ die Kundschafften wegen Mongatsch zu vertheilen/ und die benöthigte Sachen in Gang zu bringen. Dahero ich doch mein liebes Weib meines Lebens/ gesundheit und daß aus Disposition deß Türckischen Käysers für mich ein zimbliches Geld/ Pferd/ Zelte/ wie auch andere dergleichen Nothdurfften seynd beordert worden/ berichten wollen / welche meine Diener heut oder morgen zu handen nehmen werden/ zumahln die Lista hiervon bereits heraus gegeben worden ist. In Ansehung meiner und meiner fernern negotien werdet ihr die Frucht meines hierseyns mit Freuden befinden und erfahren; GOTT verleyhe/ daß wir einander in einer glückseeligen Stunde sehen mögen. Gegeben zu Griechisch-Weissenburg. sc. Dein Ehemann von treuem Hertzen. Emmericus Teckely. P. S. Meiner Schwester/ wie auch der Juliana, dem Frantz/ sambt andern Freunden der gesambten Compagnien wünsche auch viel gutes. und verlange ein Türck zu werden/ begehrte auch von den Türcken 11000. Mann/ als 6000. zu Pferd/ und 5000. zu Fuß/ und versichert damit / denen Käyserl. in Ober-Ungarn einen grossen Abbruch zu thun/ auch vermelden Jhre Außsag. gedachte Griechen/ daß sie dieses Volck schwärlich auffbringen werden können/ weiln sie ohne dem aller Orthen sich genug zu wehren haben/ es sollen in 30000. Christen in Bellgrad seyn/ so Tag und Nacht bäten/ daß einmahl unsere Armee hinunterrucken thäte/ so wolten sie dann alle die Türcken/ so sich in 10000. Mann darinnen erstrecken / nidersäblen (dieses versprechen die auch in Bossega) sie sagen ferner/ daß grosse Forcht unter den Türcken seye und daß die Wallachen alle durchgiengen. Teckelt wird zu Bellgard gefangen gehalten. Daß sonsten der Teckeli nach geendigter unglückseel. Türckis. Campagne vom Bassa zu Groß-Wardein arrestiret und auff expresse ordre von der Ottomannis. Pforten unter starcker Convoy nach Bellgrad in schärffere Verwahrung gelieffert worden / wird seines Orths schon bekannt seyn; nun hat der Käyserl. General Caraffa einen Brieff von ihme an seine Gemahlin lautend intercipirt dieses Inhalts: P. P. Durch Göttliche Vorsehung seynd die Sachen schon soweit General Caraffa intercipirt ein Schreiben an seine Gemahlin. beschleuniget/ daß wir den neuen Sezenar Abrahamon Bassa von Ofen stündlich erwarten können/ und sobald er kombt/ kan ich auch gleich auffbrechen / gewisser Ursachen halber habe den Paul Ubrizen voran nach Groß-Wardein abgefertiget/ so inzwischen bedacht seyn wird/ die Kundschafften wegen Mongatsch zu vertheilen/ und die benöthigte Sachen in Gang zu bringen. Dahero ich doch mein liebes Weib meines Lebens/ gesundheit und daß aus Disposition deß Türckischen Käysers für mich ein zimbliches Geld/ Pferd/ Zelte/ wie auch andere dergleichen Nothdurfften seynd beordert worden/ berichten wollen / welche meine Diener heut oder morgen zu handen nehmen werden/ zumahln die Lista hiervon bereits heraus gegeben worden ist. In Ansehung meiner und meiner fernern negotien werdet ihr die Frucht meines hierseyns mit Freuden befinden und erfahren; GOTT verleyhe/ daß wir einander in einer glückseeligen Stunde sehen mögen. Gegeben zu Griechisch-Weissenburg. sc. Dein Ehemann von treuem Hertzen. Emmericus Teckely. P. S. Meiner Schwester/ wie auch der Juliana, dem Frantz/ sambt andern Freunden der gesambten Compagnien wünsche auch viel gutes. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0047" n="35"/> und verlange ein Türck zu werden/ begehrte auch von den Türcken 11000. Mann/ als 6000. zu Pferd/ und 5000. zu Fuß/ und versichert damit / denen Käyserl. in Ober-Ungarn einen grossen Abbruch zu thun/ auch vermelden <note place="right">Jhre Außsag.</note> gedachte Griechen/ daß sie dieses Volck schwärlich auffbringen werden können/ weiln sie ohne dem aller Orthen sich genug zu wehren haben/ es sollen in 30000. Christen in Bellgrad seyn/ so Tag und Nacht bäten/ daß einmahl unsere Armee hinunterrucken thäte/ so wolten sie dann alle die Türcken/ so sich in 10000. Mann darinnen erstrecken / nidersäblen (dieses versprechen die auch in Bossega) sie sagen ferner/ daß grosse Forcht unter den Türcken seye und daß die Wallachen alle durchgiengen.</p> <p><note place="right">Teckelt wird zu Bellgard gefangen gehalten.</note> Daß sonsten der Teckeli nach geendigter unglückseel. Türckis. Campagne vom Bassa zu Groß-Wardein arrestiret und auff expresse ordre von der Ottomannis. Pforten unter starcker Convoy nach Bellgrad in schärffere Verwahrung gelieffert worden / wird seines Orths schon bekannt seyn; nun hat der Käyserl. General Caraffa einen Brieff von ihme an seine Gemahlin lautend intercipirt dieses Inhalts:</p> <p>P. P. Durch Göttliche Vorsehung seynd die Sachen schon soweit <note place="right">General Caraffa intercipirt ein Schreiben an seine Gemahlin.</note> beschleuniget/ daß wir den neuen Sezenar Abrahamon Bassa von Ofen stündlich erwarten können/ und sobald er kombt/ kan ich auch gleich auffbrechen / gewisser Ursachen halber habe den Paul Ubrizen voran nach Groß-Wardein abgefertiget/ so inzwischen bedacht seyn wird/ die Kundschafften wegen Mongatsch zu vertheilen/ und die benöthigte Sachen in Gang zu bringen. Dahero ich doch mein liebes Weib meines Lebens/ gesundheit und daß aus Disposition deß Türckischen Käysers für mich ein zimbliches Geld/ Pferd/ Zelte/ wie auch andere dergleichen Nothdurfften seynd beordert worden/ berichten wollen / welche meine Diener heut oder morgen zu handen nehmen werden/ zumahln die Lista hiervon bereits heraus gegeben worden ist. In Ansehung meiner und meiner fernern negotien werdet ihr die Frucht meines hierseyns mit Freuden befinden und erfahren; GOTT verleyhe/ daß wir einander in einer glückseeligen Stunde sehen mögen. Gegeben zu Griechisch-Weissenburg. sc.</p> <p>Dein Ehemann von treuem Hertzen.</p> <p>Emmericus Teckely.</p> <p>P. S. Meiner Schwester/ wie auch der Juliana, dem Frantz/ sambt andern Freunden der gesambten Compagnien wünsche auch viel gutes. </p> </div> </body> </text> </TEI> [35/0047]
und verlange ein Türck zu werden/ begehrte auch von den Türcken 11000. Mann/ als 6000. zu Pferd/ und 5000. zu Fuß/ und versichert damit / denen Käyserl. in Ober-Ungarn einen grossen Abbruch zu thun/ auch vermelden gedachte Griechen/ daß sie dieses Volck schwärlich auffbringen werden können/ weiln sie ohne dem aller Orthen sich genug zu wehren haben/ es sollen in 30000. Christen in Bellgrad seyn/ so Tag und Nacht bäten/ daß einmahl unsere Armee hinunterrucken thäte/ so wolten sie dann alle die Türcken/ so sich in 10000. Mann darinnen erstrecken / nidersäblen (dieses versprechen die auch in Bossega) sie sagen ferner/ daß grosse Forcht unter den Türcken seye und daß die Wallachen alle durchgiengen.
Jhre Außsag. Daß sonsten der Teckeli nach geendigter unglückseel. Türckis. Campagne vom Bassa zu Groß-Wardein arrestiret und auff expresse ordre von der Ottomannis. Pforten unter starcker Convoy nach Bellgrad in schärffere Verwahrung gelieffert worden / wird seines Orths schon bekannt seyn; nun hat der Käyserl. General Caraffa einen Brieff von ihme an seine Gemahlin lautend intercipirt dieses Inhalts:
Teckelt wird zu Bellgard gefangen gehalten. P. P. Durch Göttliche Vorsehung seynd die Sachen schon soweit beschleuniget/ daß wir den neuen Sezenar Abrahamon Bassa von Ofen stündlich erwarten können/ und sobald er kombt/ kan ich auch gleich auffbrechen / gewisser Ursachen halber habe den Paul Ubrizen voran nach Groß-Wardein abgefertiget/ so inzwischen bedacht seyn wird/ die Kundschafften wegen Mongatsch zu vertheilen/ und die benöthigte Sachen in Gang zu bringen. Dahero ich doch mein liebes Weib meines Lebens/ gesundheit und daß aus Disposition deß Türckischen Käysers für mich ein zimbliches Geld/ Pferd/ Zelte/ wie auch andere dergleichen Nothdurfften seynd beordert worden/ berichten wollen / welche meine Diener heut oder morgen zu handen nehmen werden/ zumahln die Lista hiervon bereits heraus gegeben worden ist. In Ansehung meiner und meiner fernern negotien werdet ihr die Frucht meines hierseyns mit Freuden befinden und erfahren; GOTT verleyhe/ daß wir einander in einer glückseeligen Stunde sehen mögen. Gegeben zu Griechisch-Weissenburg. sc.
General Caraffa intercipirt ein Schreiben an seine Gemahlin. Dein Ehemann von treuem Hertzen.
Emmericus Teckely.
P. S. Meiner Schwester/ wie auch der Juliana, dem Frantz/ sambt andern Freunden der gesambten Compagnien wünsche auch viel gutes.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |