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Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843.

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langen, ist die Grätsche in der Luft. Man hüpft
aus dem Zehenstande bei geschlossenen Beinen in die
Höhe, wirft die Beine nach entgegengesetzten Richtun-
gen (grätscht), schließt dieselben wieder, und kommt in
dem Zehenstande zur Erde. Dies ohne Aufenthalt,
bei immer gestreckten Beinen, ohne mit dem Körper
zu verfallen, ist gar nicht so leicht. Am leichtesten
ist das Grätschen zur Seite. Sollte diese Uebung für
Anfänger noch zu schwierig sein, so können sich die-
selben vor einen Tisch, Stuhl u. s. w. stellen, die
Hände auflegen, aus dem Zehenstande in die Höhe
hüpfen, die Beine grätschen, und wieder in dem Zehen-
stande mit geschlossenen Beinen niederkommen. Dies
können und müssen auch die Anfänger oft hinter ein-
ander machen, weil es mit Unterstützung der Hände
leicht ist, und zugleich als nothwendige Vorübung zu
den Uebungen an Pferd und Bock dient.

97. Einfacher Kreuzsprung! Volle Stel-
lung! Füße im rechten Winkel, Zehenstand! Sprung
eins!
oder auch nur eins! Man springt auf, und
kommt mit gekreuzten Beinen, d. h. das rechte über
das linke Bein oder umgekehrt gekreuzt, auf die Bal-
len nieder, die Füße auswärts gerichtet. Die Beine
sind gerade. Gut gemacht darf kein Fuß über dem
andern hervorragen. Sprung zwei! oder zwei!
und man befindet sich in der frühern Stellung. Man
befiehlt demnach am besten: Sprung rechts! in-
dem das rechte Bein über das linke kreuzt. Sprung!
oder zwei! indem man in die anfängliche Stellung
zurück kommt. Sprung links! worauf das linke
Bein über das rechte kreuzt. Man springt mit beiden
Füßen zu gleicher Zeit auf, und kommt mit densel-
ben zu gleicher Zeit nieder. Nie darf man beide Fü-
ße unterscheiden können durch den Schall und Tritt.
Geht diese Uebung ziemlich, so kann man zur folgen-
den übergehen.

98. Doppelter Kreuzsprung! Volle
Stellung! Füße auswärts! Zehenstand! Sprung

langen, iſt die Grätſche in der Luft. Man hüpft
aus dem Zehenſtande bei geſchloſſenen Beinen in die
Höhe, wirft die Beine nach entgegengeſetzten Richtun-
gen (grätſcht), ſchließt dieſelben wieder, und kommt in
dem Zehenſtande zur Erde. Dies ohne Aufenthalt,
bei immer geſtreckten Beinen, ohne mit dem Körper
zu verfallen, iſt gar nicht ſo leicht. Am leichteſten
iſt das Grätſchen zur Seite. Sollte dieſe Uebung für
Anfänger noch zu ſchwierig ſein, ſo können ſich die-
ſelben vor einen Tiſch, Stuhl u. ſ. w. ſtellen, die
Hände auflegen, aus dem Zehenſtande in die Höhe
hüpfen, die Beine grätſchen, und wieder in dem Zehen-
ſtande mit geſchloſſenen Beinen niederkommen. Dies
können und müſſen auch die Anfänger oft hinter ein-
ander machen, weil es mit Unterſtützung der Hände
leicht iſt, und zugleich als nothwendige Vorübung zu
den Uebungen an Pferd und Bock dient.

97. Einfacher Kreuzſprung! Volle Stel-
lung! Füße im rechten Winkel, Zehenſtand! Sprung
eins!
oder auch nur eins! Man ſpringt auf, und
kommt mit gekreuzten Beinen, d. h. das rechte über
das linke Bein oder umgekehrt gekreuzt, auf die Bal-
len nieder, die Füße auswärts gerichtet. Die Beine
ſind gerade. Gut gemacht darf kein Fuß über dem
andern hervorragen. Sprung zwei! oder zwei!
und man befindet ſich in der frühern Stellung. Man
befiehlt demnach am beſten: Sprung rechts! in-
dem das rechte Bein über das linke kreuzt. Sprung!
oder zwei! indem man in die anfängliche Stellung
zurück kommt. Sprung links! worauf das linke
Bein über das rechte kreuzt. Man ſpringt mit beiden
Füßen zu gleicher Zeit auf, und kommt mit denſel-
ben zu gleicher Zeit nieder. Nie darf man beide Fü-
ße unterſcheiden können durch den Schall und Tritt.
Geht dieſe Uebung ziemlich, ſo kann man zur folgen-
den übergehen.

98. Doppelter Kreuzſprung! Volle
Stellung! Füße auswärts! Zehenſtand! Sprung

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[126/0130] langen, iſt die Grätſche in der Luft. Man hüpft aus dem Zehenſtande bei geſchloſſenen Beinen in die Höhe, wirft die Beine nach entgegengeſetzten Richtun- gen (grätſcht), ſchließt dieſelben wieder, und kommt in dem Zehenſtande zur Erde. Dies ohne Aufenthalt, bei immer geſtreckten Beinen, ohne mit dem Körper zu verfallen, iſt gar nicht ſo leicht. Am leichteſten iſt das Grätſchen zur Seite. Sollte dieſe Uebung für Anfänger noch zu ſchwierig ſein, ſo können ſich die- ſelben vor einen Tiſch, Stuhl u. ſ. w. ſtellen, die Hände auflegen, aus dem Zehenſtande in die Höhe hüpfen, die Beine grätſchen, und wieder in dem Zehen- ſtande mit geſchloſſenen Beinen niederkommen. Dies können und müſſen auch die Anfänger oft hinter ein- ander machen, weil es mit Unterſtützung der Hände leicht iſt, und zugleich als nothwendige Vorübung zu den Uebungen an Pferd und Bock dient. 97. Einfacher Kreuzſprung! Volle Stel- lung! Füße im rechten Winkel, Zehenſtand! Sprung eins! oder auch nur eins! Man ſpringt auf, und kommt mit gekreuzten Beinen, d. h. das rechte über das linke Bein oder umgekehrt gekreuzt, auf die Bal- len nieder, die Füße auswärts gerichtet. Die Beine ſind gerade. Gut gemacht darf kein Fuß über dem andern hervorragen. Sprung zwei! oder zwei! und man befindet ſich in der frühern Stellung. Man befiehlt demnach am beſten: Sprung rechts! in- dem das rechte Bein über das linke kreuzt. Sprung! oder zwei! indem man in die anfängliche Stellung zurück kommt. Sprung links! worauf das linke Bein über das rechte kreuzt. Man ſpringt mit beiden Füßen zu gleicher Zeit auf, und kommt mit denſel- ben zu gleicher Zeit nieder. Nie darf man beide Fü- ße unterſcheiden können durch den Schall und Tritt. Geht dieſe Uebung ziemlich, ſo kann man zur folgen- den übergehen. 98. Doppelter Kreuzſprung! Volle Stellung! Füße auswärts! Zehenſtand! Sprung

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Zitationshilfe: Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_turnkunst01_1843/130>, abgerufen am 18.05.2024.