Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844.B, Die Turnanstalt zu Zeitz. Werthester Herr Euler! Vielleicht erinnern Sie sich noch des Sonntags, *) Soviel ich mich entsinne, bin ich im J. 1828 auf einen halben Tag
in Zeitz gewesen. D. H. B, Die Turnanſtalt zu Zeitz. Wertheſter Herr Euler! Vielleicht erinnern Sie ſich noch des Sonntags, *) Soviel ich mich entſinne, bin ich im J. 1828 auf einen halben Tag
in Zeitz geweſen. D. H. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0114" n="110"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">B,</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#g">Die Turnanſtalt zu Zeitz.</hi> </head><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#et">Wertheſter Herr Euler!</hi> </salute> </opener><lb/> <p><hi rendition="#in">V</hi>ielleicht erinnern Sie ſich noch des Sonntags,<lb/> an welchem wir im Sommer 1841 von Berlin aus, in<lb/> Gemeinſchaft mit einigen andern Turnlehrern, einen<lb/> Spaziergang nach dem nahen Treptow unternahmen.<lb/> Damals erzählte ich Jhnen, daß auch für das Gymna-<lb/> ſium in Zeitz ein Turnplatz eröffnet werden ſolle, und<lb/> daß ich mich während meiner Anweſenheit in Berlin<lb/> unter Eiſelen für Leitung eines Turnplatzes fähig machen<lb/> würde. Jetzt will ich mit Jhnen auf dem Briefbogen<lb/> einen andern Spaziergang unternehmen, der auch für Sie<lb/> einiges Jntereſſe haben dürfte. Jch nehme an, daß Sie<lb/> mich in unſerm alten aber ſehr freundlich gelegenen Zeitz<lb/> beſuchen. Wir treten aus dem Thore der Stadt, und<lb/> es öffnet ſich uns eine ganz andere Ausſicht, als die<lb/> damals nach der unüberſehbaren Sandfläche bei jener<lb/> Excurſion nach Treptow, nachdem wir aus dem Köpnicker<lb/> Thor getreten. Vielleicht wiſſen Sie, daß unſer Zeitz<lb/> auf einer ziemlich bedeutenden Anhöhe an dem rechten<lb/> Ufer der weißen Elſter gelegen iſt,<note place="foot" n="*)">Soviel ich mich entſinne, bin ich im J. 1828 auf einen halben Tag<lb/> in Zeitz geweſen. <hi rendition="#et">D. H.</hi></note> und von dem<lb/> Waſſerthore können wir unſern Blick nach dem anmu-<lb/> thigen Elſterthale, den naheliegenden Dörfern und den<lb/> ſich weiter hinziehenden bewaldeten Anhöhen werfen. Jch<lb/> mache Sie auf ein Eichen- und Buchenwäldchen jenſeit<lb/> der Elſter aufmerkſam; nach einigen Minuten haben wir<lb/> die Elſterbrücke überſchritten, und langen bei jenem<lb/> Wäldchen, welches ſich an dem Ufer der Elſter wohl<lb/> eine halbe Stunde weit hinzieht, ſelbſt an. Jch erzähle<lb/> Jhnen, daß das Wäldchen den Namen <hi rendition="#g">Thiergarten</hi><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [110/0114]
B,
Die Turnanſtalt zu Zeitz.
Wertheſter Herr Euler!
Vielleicht erinnern Sie ſich noch des Sonntags,
an welchem wir im Sommer 1841 von Berlin aus, in
Gemeinſchaft mit einigen andern Turnlehrern, einen
Spaziergang nach dem nahen Treptow unternahmen.
Damals erzählte ich Jhnen, daß auch für das Gymna-
ſium in Zeitz ein Turnplatz eröffnet werden ſolle, und
daß ich mich während meiner Anweſenheit in Berlin
unter Eiſelen für Leitung eines Turnplatzes fähig machen
würde. Jetzt will ich mit Jhnen auf dem Briefbogen
einen andern Spaziergang unternehmen, der auch für Sie
einiges Jntereſſe haben dürfte. Jch nehme an, daß Sie
mich in unſerm alten aber ſehr freundlich gelegenen Zeitz
beſuchen. Wir treten aus dem Thore der Stadt, und
es öffnet ſich uns eine ganz andere Ausſicht, als die
damals nach der unüberſehbaren Sandfläche bei jener
Excurſion nach Treptow, nachdem wir aus dem Köpnicker
Thor getreten. Vielleicht wiſſen Sie, daß unſer Zeitz
auf einer ziemlich bedeutenden Anhöhe an dem rechten
Ufer der weißen Elſter gelegen iſt, *) und von dem
Waſſerthore können wir unſern Blick nach dem anmu-
thigen Elſterthale, den naheliegenden Dörfern und den
ſich weiter hinziehenden bewaldeten Anhöhen werfen. Jch
mache Sie auf ein Eichen- und Buchenwäldchen jenſeit
der Elſter aufmerkſam; nach einigen Minuten haben wir
die Elſterbrücke überſchritten, und langen bei jenem
Wäldchen, welches ſich an dem Ufer der Elſter wohl
eine halbe Stunde weit hinzieht, ſelbſt an. Jch erzähle
Jhnen, daß das Wäldchen den Namen Thiergarten
*) Soviel ich mich entſinne, bin ich im J. 1828 auf einen halben Tag
in Zeitz geweſen. D. H.
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