Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844.-- wo möglich -- alle Schulen, sowie die Erwachsenen — wo möglich — alle Schulen, ſowie die Erwachſenen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0135" n="131"/> — wo möglich — alle Schulen, ſowie die Erwachſenen<lb/> und die Mädchen beſuchen könnten. Da ich einen ſolchen<lb/> durch die Zeitung und andere Wege nicht in Erfahrung<lb/> bringen konnte, ſo wandte ich mich an die Regierung,<lb/> und dies um ſo mehr, als unſer König den Königsberger<lb/> Turnern auf den Antrag des Oberpräſidenten Böttcher<lb/> den großen Moskowiter-Saal als Winter-Turnſaal be-<lb/> willigt hat. Da die Regierung keine verfügbare Räume<lb/> hatte, ſo legte <hi rendition="#g">ſie ſelbſt</hi> der Städtiſchen Behörde die<lb/> Sache dringend an’s Herz, jedoch ohne Erfolg. Zugleich<lb/> kam ich bei der Direktion des katholiſchen Gymnaſiums<lb/> wegen Bewilligung der Aula für die Schüler ihres Gym-<lb/> naſiums ein. Die Bedingungen aber, woran das Prov.-<lb/> Schul-Collegium ſeine Bewilligung geknüpft hatte, und<lb/> die mir erſt Ende November mitgetheilt wurden, waren<lb/> der Art, daß ſchwer darauf einzugehen war. Da ſo<lb/> ſammtliche Wege von meiner Seite erfolglos geblieben,<lb/> ſo blieb — um endlich zum Ziel zu gelangen — nichts<lb/> anderes übrig, als nach dem Vorſchlag des Direktors<lb/><hi rendition="#aq">Dr.</hi> Carl Hoffmeiſter einen Turnſaal durch Unterzeichnung<lb/> zu erbauen. Er ſelbſt wollte einen Theil ſeines Gartens<lb/> als Bauplatz hergeben, und ſoviel Raum hinzufügen, um<lb/> auch im Freien turnen zu können. Die Unterſchriften<lb/> hatten einen ſehr erfreulichen Fortgang, als auf einmal<lb/> auch dieſer Plan zu Waſſer ward. Es ſoll nämlich ein<lb/> alter Plan ausgeführt und eine Straße durch dieſen<lb/> Theil des Direktorial-Gartens gezogen werden, und zwar<lb/> ſchon im nächſten Frühjahre. So blieb mir alſo nichts<lb/> übrig, als die Gründung eines Turnvereines zu veran-<lb/> laſſen, auf denſelben Grundſätzen, nach welchen ich im<lb/> Jahre 1842 den Königsberger Turnverein gegründer.<lb/> Es traten daher meine ältern Turner <hi rendition="#aq">Dr. med.</hi> Stucke,<lb/> der ſich bisher der Knaben- wie der Mädchenturnanſtalt<lb/> auf das Thätigſte angenommen hatte, <hi rendition="#aq">Dr. med.</hi> Thom<hi rendition="#aq">è,<lb/> Dr.</hi> und Oberlehrer vom Friedrich-Wilhelms-Gymnaſiums,<lb/> Backes, und Aſſeſſor Jung als proviſoriſches Comite zu-<lb/> ſammen, und Aſſeſſor Jung erließ in der Kölniſchen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [131/0135]
— wo möglich — alle Schulen, ſowie die Erwachſenen
und die Mädchen beſuchen könnten. Da ich einen ſolchen
durch die Zeitung und andere Wege nicht in Erfahrung
bringen konnte, ſo wandte ich mich an die Regierung,
und dies um ſo mehr, als unſer König den Königsberger
Turnern auf den Antrag des Oberpräſidenten Böttcher
den großen Moskowiter-Saal als Winter-Turnſaal be-
willigt hat. Da die Regierung keine verfügbare Räume
hatte, ſo legte ſie ſelbſt der Städtiſchen Behörde die
Sache dringend an’s Herz, jedoch ohne Erfolg. Zugleich
kam ich bei der Direktion des katholiſchen Gymnaſiums
wegen Bewilligung der Aula für die Schüler ihres Gym-
naſiums ein. Die Bedingungen aber, woran das Prov.-
Schul-Collegium ſeine Bewilligung geknüpft hatte, und
die mir erſt Ende November mitgetheilt wurden, waren
der Art, daß ſchwer darauf einzugehen war. Da ſo
ſammtliche Wege von meiner Seite erfolglos geblieben,
ſo blieb — um endlich zum Ziel zu gelangen — nichts
anderes übrig, als nach dem Vorſchlag des Direktors
Dr. Carl Hoffmeiſter einen Turnſaal durch Unterzeichnung
zu erbauen. Er ſelbſt wollte einen Theil ſeines Gartens
als Bauplatz hergeben, und ſoviel Raum hinzufügen, um
auch im Freien turnen zu können. Die Unterſchriften
hatten einen ſehr erfreulichen Fortgang, als auf einmal
auch dieſer Plan zu Waſſer ward. Es ſoll nämlich ein
alter Plan ausgeführt und eine Straße durch dieſen
Theil des Direktorial-Gartens gezogen werden, und zwar
ſchon im nächſten Frühjahre. So blieb mir alſo nichts
übrig, als die Gründung eines Turnvereines zu veran-
laſſen, auf denſelben Grundſätzen, nach welchen ich im
Jahre 1842 den Königsberger Turnverein gegründer.
Es traten daher meine ältern Turner Dr. med. Stucke,
der ſich bisher der Knaben- wie der Mädchenturnanſtalt
auf das Thätigſte angenommen hatte, Dr. med. Thomè,
Dr. und Oberlehrer vom Friedrich-Wilhelms-Gymnaſiums,
Backes, und Aſſeſſor Jung als proviſoriſches Comite zu-
ſammen, und Aſſeſſor Jung erließ in der Kölniſchen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |