Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844.9. Die Prüfung zum Unteroffizier begreift das Turnen, das Hiebfechten und das Bajonetfechten. 10. Niemand wird zur Offiziersprüfung zugelassen, ohne eine vorherige Prüfung im Turnen, und im Fechten auf Hieb und Stoß. 11. Jn jeder Stadt, wo Besatzung liegt, besteht neben dem Offizierspeisesaal ein Offizierturn- und Fecht- saal. Ein Billardzimmer ist überflüssig. 12. Wo es Exerzierhäuser und Casernen gibt, werden Vorrichtungen getroffen, daß die Soldaten sich im Hoch- und Weit- und Stabspringen, im Sturm- laufen und Klettern üben können. Ein Spring- graben, ein Springel, ein Brett 9 F. lang und 1 F. breit und Z. stark, ein Holzklotz auf 4 Füßen, um das Sturmlaufbrett darauf zu legen, sind billige und gefahrlose Gegenstände. Ein alter Mast als Schwebebaum läßt sich wohl auch leicht beschaffen. Man sollte unserm Soldaten mehr Raum und Gelegenheit geben und gönnen, er würde sich nicht so leicht in Wirthshäusern u. s. w. schadlos zu halten suchen und Kräfte zerrütten, die er sonst stählen würde. D. H. E. Vorschlag zur Stiftung eines Vereines für die Verbreitung der Turnkunst, als einer deutsch- volksthümlichen Sitte. Es ist in dem ersten Hefte dieser Jahrbücher die 9. Die Prüfung zum Unteroffizier begreift das Turnen, das Hiebfechten und das Bajonetfechten. 10. Niemand wird zur Offiziersprüfung zugelaſſen, ohne eine vorherige Prüfung im Turnen, und im Fechten auf Hieb und Stoß. 11. Jn jeder Stadt, wo Beſatzung liegt, beſteht neben dem Offizierſpeiſeſaal ein Offizierturn- und Fecht- ſaal. Ein Billardzimmer iſt überflüſſig. 12. Wo es Exerzierhäuſer und Caſernen gibt, werden Vorrichtungen getroffen, daß die Soldaten ſich im Hoch- und Weit- und Stabſpringen, im Sturm- laufen und Klettern üben können. Ein Spring- graben, ein Springel, ein Brett 9 F. lang und 1 F. breit und Z. ſtark, ein Holzklotz auf 4 Füßen, um das Sturmlaufbrett darauf zu legen, ſind billige und gefahrloſe Gegenſtände. Ein alter Maſt als Schwebebaum läßt ſich wohl auch leicht beſchaffen. Man ſollte unſerm Soldaten mehr Raum und Gelegenheit geben und gönnen, er würde ſich nicht ſo leicht in Wirthshäuſern u. ſ. w. ſchadlos zu halten ſuchen und Kräfte zerrütten, die er ſonſt ſtählen würde. D. H. E. Vorſchlag zur Stiftung eines Vereines für die Verbreitung der Turnkunſt, als einer deutſch- volksthümlichen Sitte. Es iſt in dem erſten Hefte dieſer Jahrbücher die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0090" n="86"/> <list> <item>9. Die Prüfung zum Unteroffizier begreift das Turnen,<lb/> das Hiebfechten und das Bajonetfechten.</item><lb/> <item>10. Niemand wird zur Offiziersprüfung zugelaſſen, ohne<lb/> eine <hi rendition="#g">vorherige</hi> Prüfung im Turnen, und im<lb/> Fechten auf Hieb und Stoß.</item><lb/> <item>11. Jn jeder Stadt, wo Beſatzung liegt, beſteht neben<lb/> dem Offizierſpeiſeſaal ein Offizierturn- und Fecht-<lb/> ſaal. Ein Billardzimmer iſt überflüſſig.</item><lb/> <item>12. Wo es Exerzierhäuſer und Caſernen gibt, werden<lb/> Vorrichtungen getroffen, daß die Soldaten ſich im<lb/> Hoch- und Weit- und Stabſpringen, im Sturm-<lb/> laufen und Klettern üben können. Ein Spring-<lb/> graben, ein Springel, ein Brett 9 F. lang und<lb/> 1 F. breit und <formula notation="TeX">\frac {5}{4}</formula> Z. ſtark, ein Holzklotz auf<lb/> 4 Füßen, um das Sturmlaufbrett darauf zu legen,<lb/> ſind billige und gefahrloſe Gegenſtände. Ein alter<lb/> Maſt als Schwebebaum läßt ſich wohl auch leicht<lb/> beſchaffen. Man ſollte unſerm Soldaten mehr<lb/> Raum und Gelegenheit geben und gönnen, er<lb/> würde ſich nicht ſo leicht in Wirthshäuſern u. ſ. w.<lb/> ſchadlos zu halten ſuchen und Kräfte zerrütten, die<lb/> er ſonſt ſtählen würde.</item> </list><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">D. H.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">E.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#g">Vorſchlag zur Stiftung eines Vereines für die<lb/> Verbreitung der Turnkunſt, als einer deutſch-<lb/> volksthümlichen Sitte.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>s iſt in dem erſten Hefte dieſer Jahrbücher die<lb/> Frage aufgeſtellt worden: <hi rendition="#g">„was muß geſchehen,<lb/> damit das deutſche Turnweſen eine deutſche<lb/> Turnſitte werde?“</hi></p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [86/0090]
9. Die Prüfung zum Unteroffizier begreift das Turnen,
das Hiebfechten und das Bajonetfechten.
10. Niemand wird zur Offiziersprüfung zugelaſſen, ohne
eine vorherige Prüfung im Turnen, und im
Fechten auf Hieb und Stoß.
11. Jn jeder Stadt, wo Beſatzung liegt, beſteht neben
dem Offizierſpeiſeſaal ein Offizierturn- und Fecht-
ſaal. Ein Billardzimmer iſt überflüſſig.
12. Wo es Exerzierhäuſer und Caſernen gibt, werden
Vorrichtungen getroffen, daß die Soldaten ſich im
Hoch- und Weit- und Stabſpringen, im Sturm-
laufen und Klettern üben können. Ein Spring-
graben, ein Springel, ein Brett 9 F. lang und
1 F. breit und [FORMEL] Z. ſtark, ein Holzklotz auf
4 Füßen, um das Sturmlaufbrett darauf zu legen,
ſind billige und gefahrloſe Gegenſtände. Ein alter
Maſt als Schwebebaum läßt ſich wohl auch leicht
beſchaffen. Man ſollte unſerm Soldaten mehr
Raum und Gelegenheit geben und gönnen, er
würde ſich nicht ſo leicht in Wirthshäuſern u. ſ. w.
ſchadlos zu halten ſuchen und Kräfte zerrütten, die
er ſonſt ſtählen würde.
D. H.
E.
Vorſchlag zur Stiftung eines Vereines für die
Verbreitung der Turnkunſt, als einer deutſch-
volksthümlichen Sitte.
Es iſt in dem erſten Hefte dieſer Jahrbücher die
Frage aufgeſtellt worden: „was muß geſchehen,
damit das deutſche Turnweſen eine deutſche
Turnſitte werde?“
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