[N. N.]: Verbesserungen und Zusätze des Lustspieles Die Geistlichen auf dem Lande in zweien Handlungen. Frankfurt (Main) u. a., 1744.ten sie sich aber, dergleichen Dinge sich vorher merken zu lassen; vielweniger dürfen sie ihre Meinung der Ehestiftung mit einverleiben, sie mögten sonst ein unglücklicher Liebhaber werden. Tugendhold. Der Herr muß einmal eine Frau haben, die des Rechtes ebenmäßig kundig ist. Diese wird alsdenn wissen, wie weit sie ge- gen einen Mann sich herauslassen darf, der in seinem Hause nicht anders als nach den römischen Gesetzen herrschet. Sie selbst aber wird sich auch verwahren können, für alles, was solchen zuwi- der, oder nicht darin enthalten ist. Achter Auftrit. Treulieb. Duldeviel. Tugendhold. Duldeviel. So komme ich denn zu ihnen hie- mit zum letzten male, um mich theils ihrem ferneren Andenken und fernerer Freundschaft zu empfehlen: theils aber auch für solche, so ich bis- hero genossen habe, den verpflichtesten Dank abzu- statten. Sie sind es alleine gewesen, denen ich mich habe offenbaren, und meine Bekümmerniß ausschütten können: ich bin nie ohne Aufrichtung und Ermunterung von ihnen gegangen. Nur mein heutiger Abschied wird mich rühren. Treulieb. Werthe Frau Amtmannin! wir haben billig an ihren Widerwärtigkeiten iederzeit aufrichtig Theil genommen; wen können solche nicht in Unruhe setzen? Sie haben bisdahero der Jh- rigen
ten ſie ſich aber, dergleichen Dinge ſich vorher merken zu laſſen; vielweniger duͤrfen ſie ihre Meinung der Eheſtiftung mit einverleiben, ſie moͤgten ſonſt ein ungluͤcklicher Liebhaber werden. Tugendhold. Der Herr muß einmal eine Frau haben, die des Rechtes ebenmaͤßig kundig iſt. Dieſe wird alsdenn wiſſen, wie weit ſie ge- gen einen Mann ſich herauslaſſen darf, der in ſeinem Hauſe nicht anders als nach den roͤmiſchen Geſetzen herrſchet. Sie ſelbſt aber wird ſich auch verwahren koͤnnen, fuͤr alles, was ſolchen zuwi- der, oder nicht darin enthalten iſt. Achter Auftrit. Treulieb. Duldeviel. Tugendhold. Duldeviel. So komme ich denn zu ihnen hie- mit zum letzten male, um mich theils ihrem ferneren Andenken und fernerer Freundſchaft zu empfehlen: theils aber auch fuͤr ſolche, ſo ich bis- hero genoſſen habe, den verpflichteſten Dank abzu- ſtatten. Sie ſind es alleine geweſen, denen ich mich habe offenbaren, und meine Bekuͤmmerniß ausſchuͤtten koͤnnen: ich bin nie ohne Aufrichtung und Ermunterung von ihnen gegangen. Nur mein heutiger Abſchied wird mich ruͤhren. Treulieb. Werthe Frau Amtmannin! wir haben billig an ihren Widerwaͤrtigkeiten iederzeit aufrichtig Theil genommen; wen koͤnnen ſolche nicht in Unruhe ſetzen? Sie haben bisdahero der Jh- rigen
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ten ſie ſich aber, dergleichen Dinge ſich vorher
merken zu laſſen; vielweniger duͤrfen ſie ihre
Meinung der Eheſtiftung mit einverleiben,
ſie moͤgten ſonſt ein ungluͤcklicher Liebhaber
werden.
Tugendhold. Der Herr muß einmal eine
Frau haben, die des Rechtes ebenmaͤßig kundig
iſt. Dieſe wird alsdenn wiſſen, wie weit ſie ge-
gen einen Mann ſich herauslaſſen darf, der in
ſeinem Hauſe nicht anders als nach den roͤmiſchen
Geſetzen herrſchet. Sie ſelbſt aber wird ſich auch
verwahren koͤnnen, fuͤr alles, was ſolchen zuwi-
der, oder nicht darin enthalten iſt.
Achter Auftrit.
Treulieb. Duldeviel. Tugendhold.
Duldeviel. So komme ich denn zu ihnen hie-
mit zum letzten male, um mich theils ihrem
ferneren Andenken und fernerer Freundſchaft zu
empfehlen: theils aber auch fuͤr ſolche, ſo ich bis-
hero genoſſen habe, den verpflichteſten Dank abzu-
ſtatten. Sie ſind es alleine geweſen, denen ich
mich habe offenbaren, und meine Bekuͤmmerniß
ausſchuͤtten koͤnnen: ich bin nie ohne Aufrichtung
und Ermunterung von ihnen gegangen. Nur
mein heutiger Abſchied wird mich ruͤhren.
Treulieb. Werthe Frau Amtmannin! wir
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