Rößlein grast auf thauig grüner Weide, Grast ein Weilchen, längre Weile lauscht es, Was das Mädchen bittend spricht zur Mutter: "Gieb mich, Mutter, nicht dem Ungeliebten, Lieber will ich mit dem Herzensfreunde In den Wald gehn, mich von Weißdorn nähren, Wasser mir mit einem Blatte schöpfen. Auf den kalten Stein mein Haupt hinlegen, Als in Schlössern mit dem Ungeliebten Zucker essen und auf Seide schlafen!"
Des Mädchens Bitte.
Rößlein grast auf thauig grüner Weide, Grast ein Weilchen, längre Weile lauscht es, Was das Mädchen bittend spricht zur Mutter: „Gieb mich, Mutter, nicht dem Ungeliebten, Lieber will ich mit dem Herzensfreunde In den Wald gehn, mich von Weißdorn nähren, Wasser mir mit einem Blatte schöpfen. Auf den kalten Stein mein Haupt hinlegen, Als in Schlössern mit dem Ungeliebten Zucker essen und auf Seide schlafen!“
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Des Mädchens Bitte.
Rößlein grast auf thauig grüner Weide,
Grast ein Weilchen, längre Weile lauscht es,
Was das Mädchen bittend spricht zur Mutter:
„Gieb mich, Mutter, nicht dem Ungeliebten,
Lieber will ich mit dem Herzensfreunde
In den Wald gehn, mich von Weißdorn nähren,
Wasser mir mit einem Blatte schöpfen.
Auf den kalten Stein mein Haupt hinlegen,
Als in Schlössern mit dem Ungeliebten
Zucker essen und auf Seide schlafen!“
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Talvj, Volkslieder der Serben, 1825, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_volkslieder_1825/114>, abgerufen am 17.06.2024.
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