Talvj, Volkslieder der Serben, 1825Der Geliebten Verzweiflung. Ronda starb -- er, feiner Mutter Einz'ger! Weint die Mutter; will ihn fern vom Hofe, Fern von ihrem Hofe nicht bestatten, Trägt ihn in des Hauses grünen Garten, Unter goldne Pomeranzenbäume; Dorten liegt in tiefer Gruft der Knabe. Und fie schleicht zu ihm jedweden Morgen, Schaurig haucht's und säuselt's auf der Stätte: "Sprich, Sohn Ronda, drückt Dich wohl die Erde? Stöhnst Du um den Druck der Ahornbretter?" Horch! da haucht es aus der Tiefe leise: "Nicht die Erd' ist's, die mich drückt, o Mutter, Nicht die Ahornbretter meiner Wohnung -- Was mich quält, der Schmerz ist's der Geliebten! Wenn sie seufzt, so bangt der Seel' im Himmel; Aber wenn sie sich verschwört, verzweifelnd. Bebt die Erde und der Leib erzittert." 5*
Der Geliebten Verzweiflung. Ronda starb — er, feiner Mutter Einz'ger! Weint die Mutter; will ihn fern vom Hofe, Fern von ihrem Hofe nicht bestatten, Trägt ihn in des Hauses grünen Garten, Unter goldne Pomeranzenbäume; Dorten liegt in tiefer Gruft der Knabe. Und fie schleicht zu ihm jedweden Morgen, Schaurig haucht's und säuselt's auf der Stätte: „Sprich, Sohn Ronda, drückt Dich wohl die Erde? Stöhnst Du um den Druck der Ahornbretter?“ Horch! da haucht es aus der Tiefe leise: „Nicht die Erd' ist's, die mich drückt, o Mutter, Nicht die Ahornbretter meiner Wohnung — Was mich quält, der Schmerz ist's der Geliebten! Wenn sie seufzt, so bangt der Seel' im Himmel; Aber wenn sie sich verschwört, verzweifelnd. Bebt die Erde und der Leib erzittert.“ 5*
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Der Geliebten Verzweiflung.
Ronda starb — er, feiner Mutter Einz'ger!
Weint die Mutter; will ihn fern vom Hofe,
Fern von ihrem Hofe nicht bestatten,
Trägt ihn in des Hauses grünen Garten,
Unter goldne Pomeranzenbäume;
Dorten liegt in tiefer Gruft der Knabe.
Und fie schleicht zu ihm jedweden Morgen,
Schaurig haucht's und säuselt's auf der Stätte:
„Sprich, Sohn Ronda, drückt Dich wohl die Erde?
Stöhnst Du um den Druck der Ahornbretter?“
Horch! da haucht es aus der Tiefe leise:
„Nicht die Erd' ist's, die mich drückt, o Mutter,
Nicht die Ahornbretter meiner Wohnung —
Was mich quält, der Schmerz ist's der Geliebten!
Wenn sie seufzt, so bangt der Seel' im Himmel;
Aber wenn sie sich verschwört, verzweifelnd.
Bebt die Erde und der Leib erzittert.“
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