Wollen nicht von ihren Rossen steigen, Jagen in die Kirche mit den Rossen, Zieh'n und schwingen die geflochtnen Peitschen, Schlagen auf den Priester Nedijelko: 50 "Eilig komme! Priester Nedijelko! Eilig komm' zum ebnen Amselfelde, Sagen sollst Du, wem der Thron gehöre; Denn Du hast dem hohen Zar das Nachtmahl Noch gereicht und seine Beicht' empfangen, 55 Auch hast Du die altverfaßten Bücher. Geh' mit uns, willst Deinen Kopf Du sichern!" --
Thränen rinnen aus des Priesters Auge, Thränen, wie er also sie bescheidet: "Uebermüthigste der Uebermüth'gen! 60 Gehet, bis der Gottesdienst vollendet! Wissen sollt Ihr, wem der Thron gehöre!" -- Also traten nun zurück die Boten; Aber als der Gottesdienst vollendet, Traten hin sie vor die weiße Kirche. 65 Da begann der Priester Nedijelko: "Meine Kinder! Ihr vier feur'gen Boten! Zwar dem hohen Zar hab' ich das Nachtmahl Noch gereicht und seine Beicht' empfangen; Doch nicht fragt' ich ihn nach seinem Throne, 70 Fragt' ihn nur nach den begang'nen Sünden; Aber gehet nach Prilip, der Feste, Nach dem Hof des Königsohnes Marko, Zu dem edel'n Marko, meinem Schüler,
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Wollen nicht von ihren Rossen steigen, Jagen in die Kirche mit den Rossen, Zieh'n und schwingen die geflochtnen Peitschen, Schlagen auf den Priester Nedijelko: 50 „Eilig komme! Priester Nedijelko! Eilig komm' zum ebnen Amselfelde, Sagen sollst Du, wem der Thron gehöre; Denn Du hast dem hohen Zar das Nachtmahl Noch gereicht und seine Beicht' empfangen, 55 Auch hast Du die altverfaßten Bücher. Geh' mit uns, willst Deinen Kopf Du sichern!“ —
Thränen rinnen aus des Priesters Auge, Thränen, wie er also sie bescheidet: „Uebermüthigste der Uebermüth'gen! 60 Gehet, bis der Gottesdienst vollendet! Wissen sollt Ihr, wem der Thron gehöre!“ — Also traten nun zurück die Boten; Aber als der Gottesdienst vollendet, Traten hin sie vor die weiße Kirche. 65 Da begann der Priester Nedijelko: „Meine Kinder! Ihr vier feur'gen Boten! Zwar dem hohen Zar hab' ich das Nachtmahl Noch gereicht und seine Beicht' empfangen; Doch nicht fragt' ich ihn nach seinem Throne, 70 Fragt' ihn nur nach den begang'nen Sünden; Aber gehet nach Prilip, der Feste, Nach dem Hof des Königsohnes Marko, Zu dem edel'n Marko, meinem Schüler,
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Wollen nicht von ihren Rossen steigen,
Jagen in die Kirche mit den Rossen,
Zieh'n und schwingen die geflochtnen Peitschen,
Schlagen auf den Priester Nedijelko:
„Eilig komme! Priester Nedijelko!
Eilig komm' zum ebnen Amselfelde,
Sagen sollst Du, wem der Thron gehöre;
Denn Du hast dem hohen Zar das Nachtmahl
Noch gereicht und seine Beicht' empfangen,
Auch hast Du die altverfaßten Bücher.
Geh' mit uns, willst Deinen Kopf Du sichern!“ —
Thränen rinnen aus des Priesters Auge,
Thränen, wie er also sie bescheidet:
„Uebermüthigste der Uebermüth'gen!
Gehet, bis der Gottesdienst vollendet!
Wissen sollt Ihr, wem der Thron gehöre!“ —
Also traten nun zurück die Boten;
Aber als der Gottesdienst vollendet,
Traten hin sie vor die weiße Kirche.
Da begann der Priester Nedijelko:
„Meine Kinder! Ihr vier feur'gen Boten!
Zwar dem hohen Zar hab' ich das Nachtmahl
Noch gereicht und seine Beicht' empfangen;
Doch nicht fragt' ich ihn nach seinem Throne,
Fragt' ihn nur nach den begang'nen Sünden;
Aber gehet nach Prilip, der Feste,
Nach dem Hof des Königsohnes Marko,
Zu dem edel'n Marko, meinem Schüler,
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Talvj, Volkslieder der Serben, 1825, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_volkslieder_1825/243>, abgerufen am 17.06.2024.
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