Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. XXVI, 13. Woche, Erfurt (Thüringen), 27. März 1744.Franckreich.
Den 6. Mertz hat der Groß-Brittannische Minister, Hr. Tompson, Nun soll die Kriegs- Declaration gegen England würcklich in England.
Wie man vernimmt, so soll allbereits von Seiten Groß-Brittan- Der Lord, die Aldermanns und der breite Rath der Stadt Franckreich.
Den 6. Mertz hat der Groß-Brittannische Minister, Hr. Tompson, Nun soll die Kriegs- Declaration gegen England würcklich in England.
Wie man vernimmt, so soll allbereits von Seiten Groß-Brittan- Der Lord, die Aldermanns und der breite Rath der Stadt <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews"> <pb facs="#f0005" n="205"/> <div type="jArticle"> <head> <hi rendition="#fr">Franckreich.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>en 6. Mertz hat der Groß-Brittannische Minister, Hr. Tompson,<lb/> ohne sich Sr. allerchristl. Maj. zur Abschieds-Audientz zu <hi rendition="#aq">præ-<lb/> ſenti</hi>ren, beym Staats- <hi rendition="#aq">Secretario</hi>, Herrn von Amelot beurlaubt,<lb/> bey welcher Gelegenheit er gantz <hi rendition="#aq">expreſſivi</hi>sch zu verstehen gab:<lb/><hi rendition="#fr">Der König, mein Herr, hat mich befehliget, dem Königl.<lb/> Frantzös. Hof mit wenigen die Haupt</hi> - <hi rendition="#aq">Raiſon</hi> <hi rendition="#fr">anzuzeigen, wel-<lb/> che Se. Groß-Brittannische Maj. bewogen, mich abzufor-<lb/> dern, welche hauptsächlich darinn besteht: daß man augen-<lb/> scheinlich sehen muß, wie der allerchristl. König dem Sohn<lb/> des Prätenden in seinen auf England zu</hi> <hi rendition="#aq">formi</hi><hi rendition="#fr">renden, schnur-<lb/> stracks gegen alle zwischen denen Cronen von England und<lb/> Franckreich</hi> <hi rendition="#aq">ſubſiſti</hi><hi rendition="#fr">renden</hi> <hi rendition="#aq">ſolenne</hi><hi rendition="#fr">sten</hi> <hi rendition="#aq">Convention</hi><hi rendition="#fr">en streiten-<lb/> den </hi> <hi rendition="#aq">Deſſeins</hi> <hi rendition="#fr">zu</hi> <hi rendition="#aq">favoriſi</hi><hi rendition="#fr">ren trachte, welches man nicht anders<lb/> als eine würckliche Frantzösische Kriegs</hi> - <hi rendition="#aq">Declaration</hi> <hi rendition="#fr">ansehen<lb/> muß.</hi> </p><lb/> <p>Nun soll die Kriegs- <hi rendition="#aq">Declaration</hi> gegen England würcklich in<lb/> der Königl. Druckerey unter der Presse seyn. Es ist beynahe du-<lb/> tzendmahl, daß es so geheissen; allem Ansehen nach wird sogar viel<lb/><hi rendition="#aq">ſolides</hi> darinne nicht enthalten seyn. Die Groß-Brittannische<lb/><hi rendition="#aq">Cenſur</hi> sowohl als <hi rendition="#aq">Correctur</hi> hingegen dörffte unstrittig etwas bes-<lb/> ser gerathen, wenn man nicht sonst aus ein und andern Ursachen den<lb/> Frantzös. <hi rendition="#aq">Stylum</hi> vor annehmlicher als die derbe Englische Spra-<lb/> che hält.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <head> <hi rendition="#fr">England.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>ie man vernimmt, so soll allbereits von Seiten Groß-Brittan-<lb/> niens der Krieg an Franckreich würcklich <hi rendition="#aq">declari</hi>rt seyn.</p><lb/> <p>Der Lord, die Aldermanns und der breite Rath der Stadt<lb/> Londen haben sich in ihrer am 29. <hi rendition="#aq">paſſato</hi> an den König überreich-<lb/> ten <hi rendition="#aq">Addreſſe</hi> also ausgedruckt: <hi rendition="#fr">Sie könnten auf Vernehmen,<lb/> daß die allgemeine Stöhrer des Friedens und der Ruhe Eu-<lb/> ropens, Anschläge schmiedeten, um einen widrigen Präten-<lb/> denten zu begünstigen, und die Glückseligkeit, welche die<lb/> Stadt Londen unter Sr. Maj. Regierung Danck-erkennt-<lb/> lichst genösse, zu unterbrechen, nicht umhin an den Tag zu<lb/> legen, wie sehr empfindlich sie darüber wären, und mit was<lb/></hi></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [205/0005]
Franckreich.
Den 6. Mertz hat der Groß-Brittannische Minister, Hr. Tompson,
ohne sich Sr. allerchristl. Maj. zur Abschieds-Audientz zu præ-
ſentiren, beym Staats- Secretario, Herrn von Amelot beurlaubt,
bey welcher Gelegenheit er gantz expreſſivisch zu verstehen gab:
Der König, mein Herr, hat mich befehliget, dem Königl.
Frantzös. Hof mit wenigen die Haupt - Raiſon anzuzeigen, wel-
che Se. Groß-Brittannische Maj. bewogen, mich abzufor-
dern, welche hauptsächlich darinn besteht: daß man augen-
scheinlich sehen muß, wie der allerchristl. König dem Sohn
des Prätenden in seinen auf England zu formirenden, schnur-
stracks gegen alle zwischen denen Cronen von England und
Franckreich ſubſiſtirenden ſolennesten Conventionen streiten-
den Deſſeins zu favoriſiren trachte, welches man nicht anders
als eine würckliche Frantzösische Kriegs - Declaration ansehen
muß.
Nun soll die Kriegs- Declaration gegen England würcklich in
der Königl. Druckerey unter der Presse seyn. Es ist beynahe du-
tzendmahl, daß es so geheissen; allem Ansehen nach wird sogar viel
ſolides darinne nicht enthalten seyn. Die Groß-Brittannische
Cenſur sowohl als Correctur hingegen dörffte unstrittig etwas bes-
ser gerathen, wenn man nicht sonst aus ein und andern Ursachen den
Frantzös. Stylum vor annehmlicher als die derbe Englische Spra-
che hält.
England.
Wie man vernimmt, so soll allbereits von Seiten Groß-Brittan-
niens der Krieg an Franckreich würcklich declarirt seyn.
Der Lord, die Aldermanns und der breite Rath der Stadt
Londen haben sich in ihrer am 29. paſſato an den König überreich-
ten Addreſſe also ausgedruckt: Sie könnten auf Vernehmen,
daß die allgemeine Stöhrer des Friedens und der Ruhe Eu-
ropens, Anschläge schmiedeten, um einen widrigen Präten-
denten zu begünstigen, und die Glückseligkeit, welche die
Stadt Londen unter Sr. Maj. Regierung Danck-erkennt-
lichst genösse, zu unterbrechen, nicht umhin an den Tag zu
legen, wie sehr empfindlich sie darüber wären, und mit was
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