Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. XLIII, 23. Woche, Erfurt (Thüringen), 1. Juni 1744.innen alle das Unrecht, welches man der Königin von Ungarn seit Der König von Sardinien hat von Turin einen Courier Jhro Königl. Preußische Maj. haben an Dero Minister in England. Der Admiral Carl Hardy ist mit seinem Geschwader und der Den 8. Maji wurden zu London an Zoll 15000. Untzen Gold innen alle das Unrecht, welches man der Königin von Ungarn seit Der König von Sardinien hat von Turin einen Courier Jhro Königl. Preußische Maj. haben an Dero Minister in England. Der Admiral Carl Hardy ist mit seinem Geschwader und der Den 8. Maji wurden zu London an Zoll 15000. Untzen Gold <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <pb facs="#f0004" n="340"/> <p>innen alle das Unrecht, welches man der Königin von Ungarn seit<lb/> dem Tod Jhro Glorreichesten Herrn Vaters abseiten Franckreich<lb/> angethan, und desselben listige Verbergung, deutlich und gründlich<lb/> zu Tage gelegt, und der Welt mit verschiedenen <hi rendition="#aq">Documentis</hi> be-<lb/> kandt gemacht werden soll. <hi rendition="#aq">Mr. Vincent</hi>, der Frantzös. Minister,<lb/> macht sich fertig, mit nechsten denen Oesterreichischen Landen <hi rendition="#aq">Adieu</hi><lb/> zu sagen. Die Frantzösischen Gefangenen, welche vor allzu guter<lb/> Zeit und langen Weile lauter Bosheiten auszuüben suchen, wird<lb/> nunmehro auch ein ander Quartier angedeutet, denn sie sollen<lb/> nach Ungarn und Siebenbürgen in die Bergwercke gebracht wer-<lb/> den.</p><lb/> <p>Der König von Sardinien hat von Turin einen Courier<lb/> nach Wien abgeschickt, dessen Mitbringen die gewisseste Versiche-<lb/> rung betrifft, daß Se. Königl. Maj. bey dem Jnteresse der ge-<lb/> meinen Sache unveränderlich bleiben würden; und daß sie keine<lb/> sonderliche Sorgniß vor dem Frantzösischen Waffen-Glück in Pie-<lb/> mont hätten, vielleicht würde sich bald das Blat wenden, wenn nur<lb/> im Neapolitanischen der Anfang darzu gemacht wäre.</p><lb/> <p>Jhro Königl. Preußische Maj. haben an Dero Minister in<lb/> Franckfurth <hi rendition="#aq">reſcribi</hi>ren lassen, Sr. Römisch-Kayserl. Majest. zu<lb/> hinterbringen: Daß, weil Dieselben in der Alliantz mit Franckreich<lb/> beständig verblieben, und dadurch denen Frantzösischen Trouppen<lb/> der Eingang eröffnet würde, die Churfürsten und Fürsten des<lb/> Reichs zu attaquiren, so ersuchten Jhro Majest. fordersamst alle<lb/> Kayserl. Trouppen aus dem Clevischen zu rappelliren, damit das<lb/> Kriegs- <hi rendition="#aq">Theatrum</hi> nicht in denen Preußischen Landen aufgeschla-<lb/> gen würde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <head>England.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>er Admiral Carl Hardy ist mit seinem Geschwader und der<lb/> Flotte von 60. Kauffarthey-Schiffen, welche er begleitet,<lb/> glücklich zu Torbuy angekommen. Er wird vor Brest liegend<lb/> bleiben, und auf das Frantzösische Geschwader ein gutes aufmerck-<lb/> sames Auge haben.</p><lb/> <p>Den 8. Maji wurden zu London an Zoll 15000. Untzen Gold<lb/> in fremden <hi rendition="#aq">Species</hi>, und 6250. Untzen in Stangen angegeben,<lb/> welche nach Helvoytschlüß sollen gebracht werden. Von denen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [340/0004]
innen alle das Unrecht, welches man der Königin von Ungarn seit
dem Tod Jhro Glorreichesten Herrn Vaters abseiten Franckreich
angethan, und desselben listige Verbergung, deutlich und gründlich
zu Tage gelegt, und der Welt mit verschiedenen Documentis be-
kandt gemacht werden soll. Mr. Vincent, der Frantzös. Minister,
macht sich fertig, mit nechsten denen Oesterreichischen Landen Adieu
zu sagen. Die Frantzösischen Gefangenen, welche vor allzu guter
Zeit und langen Weile lauter Bosheiten auszuüben suchen, wird
nunmehro auch ein ander Quartier angedeutet, denn sie sollen
nach Ungarn und Siebenbürgen in die Bergwercke gebracht wer-
den.
Der König von Sardinien hat von Turin einen Courier
nach Wien abgeschickt, dessen Mitbringen die gewisseste Versiche-
rung betrifft, daß Se. Königl. Maj. bey dem Jnteresse der ge-
meinen Sache unveränderlich bleiben würden; und daß sie keine
sonderliche Sorgniß vor dem Frantzösischen Waffen-Glück in Pie-
mont hätten, vielleicht würde sich bald das Blat wenden, wenn nur
im Neapolitanischen der Anfang darzu gemacht wäre.
Jhro Königl. Preußische Maj. haben an Dero Minister in
Franckfurth reſcribiren lassen, Sr. Römisch-Kayserl. Majest. zu
hinterbringen: Daß, weil Dieselben in der Alliantz mit Franckreich
beständig verblieben, und dadurch denen Frantzösischen Trouppen
der Eingang eröffnet würde, die Churfürsten und Fürsten des
Reichs zu attaquiren, so ersuchten Jhro Majest. fordersamst alle
Kayserl. Trouppen aus dem Clevischen zu rappelliren, damit das
Kriegs- Theatrum nicht in denen Preußischen Landen aufgeschla-
gen würde.
England.
Der Admiral Carl Hardy ist mit seinem Geschwader und der
Flotte von 60. Kauffarthey-Schiffen, welche er begleitet,
glücklich zu Torbuy angekommen. Er wird vor Brest liegend
bleiben, und auf das Frantzösische Geschwader ein gutes aufmerck-
sames Auge haben.
Den 8. Maji wurden zu London an Zoll 15000. Untzen Gold
in fremden Species, und 6250. Untzen in Stangen angegeben,
welche nach Helvoytschlüß sollen gebracht werden. Von denen
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