Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. LXXIII, 38. Woche, Erfurt (Thüringen), 14. September 1744.Magazinen, in welchen 1500. Centner befindlich waren. Dieses Das Glück favorisirt denen Spanisch-Frantzösischen Waffen Alle Toscanische und Sardinische Galeeren in den Hafen zu Von der bey und in Velletri vorgefallenen Action rühmen sich Magazinen, in welchen 1500. Centner befindlich waren. Dieses Das Glück favoriſirt denen Spanisch-Frantzösischen Waffen Alle Toscanische und Sardinische Galeeren in den Hafen zu Von der bey und in Velletri vorgefallenen Action rühmen sich <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0007" n="583"/> Magazinen, in welchen 1500. Centner befindlich waren. Dieses<lb/> erschreckete den Gouverneur und die Besatzung dergestalt, daß sie<lb/> durch ein gegebenes <hi rendition="#aq">Signal</hi> sich alsbald zu Kriegs-Gefangenen <hi rendition="#aq">of-<lb/> feri</hi>rten. Es arbeitete hierauf Freund und Feind zugleich mit<lb/> gröster Lebens-Gefahr, an Tilgung der Flammen, wodurch der<lb/> Platz von dem gäntzlichen Untergange endlich noch gerettet worden.<lb/> Die Spanier und Frantzosen haben darinnen 54. Stücke, und ei-<lb/> nen grossen Vorrath von Lebens-Mitteln und Munition gefunden,<lb/> welches alles ihnen in der Belagerung Coni wohl zu statten kom-<lb/> men wird. Dieser letzte Ort allein ist ihnen noch im Wege, in die<lb/><hi rendition="#aq">Plaine</hi> von Piemont einzugehen; und obschon der König von Sar-<lb/> dinien gleich alle Anstalten, welche zu dessen Vertheidigung etwas<lb/> beytragen können, vorgekehret, so lässet er doch <hi rendition="#aq">Savigliano</hi> im Noth-<lb/> fall eiligst <hi rendition="#aq">fortifici</hi>ren.</p><lb/> <p>Das Glück <hi rendition="#aq">favoriſi</hi>rt denen Spanisch-Frantzösischen Waffen<lb/> ziemlich, und dörfften sie es vor Endigung dieses Feldzugs wohl<lb/> viel weiter bringen, als sie sich Hoffnung gemacht; hierzu <hi rendition="#aq">contri-<lb/> bui</hi>ret gewiß die geschwinde Ubergabe von Demont nicht wenig,<lb/> als welcher Platz ihre <hi rendition="#aq">Progreſſ</hi>en noch eine zeitlang hemmen kön-<lb/> nen. Der König von Sardinien ist also der Hülffe höchst benö-<lb/> thiget, welche bald in seinem Lager eintreffen soll.</p><lb/> <p>Alle Toscanische und Sardinische Galeeren in den Hafen zu<lb/> Livorno machet man zum Auslauffen fertig. Der Frantzösische<lb/> Gesande, Graf Lorency, dem es wohl verdächtig geschienen haben<lb/> mag, fragte bey der Regierung: worauf solches angesehen; wurde<lb/> aber berichtet: Daß Sie auf eine gewisse Höhe seegeln solten.</p><lb/> <p>Von der bey und in Velletri vorgefallenen Action rühmen sich<lb/> beyde Theile der <hi rendition="#aq">Avantage</hi>. Die von den Fürst von Lobkowitz an<lb/> den Kriegs-Rath zu Wien hiervon abgelassene <hi rendition="#aq">Relation</hi> lautet viel<lb/> anders als die von den General Gages nach Spanien überschickte.<lb/> Jene rechnet den Spanisch-Neapolitanis. Verlust zusammen 4000.<lb/> Mann. Das 3te Corps von der in 3. Theile getheilt gewesenen<lb/> Oesterreichischen Armee, unter den General Andreasi wäre durch die<lb/> Beschwerlichkeit der Wege verhindert worden, daß es 2. Stunden<lb/> zu spät angelanget, und hätte den Angriff des Morgens erst gethan,<lb/> da solcher doch des Nachts mit den Corps des General Broune zu<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [583/0007]
Magazinen, in welchen 1500. Centner befindlich waren. Dieses
erschreckete den Gouverneur und die Besatzung dergestalt, daß sie
durch ein gegebenes Signal sich alsbald zu Kriegs-Gefangenen of-
ferirten. Es arbeitete hierauf Freund und Feind zugleich mit
gröster Lebens-Gefahr, an Tilgung der Flammen, wodurch der
Platz von dem gäntzlichen Untergange endlich noch gerettet worden.
Die Spanier und Frantzosen haben darinnen 54. Stücke, und ei-
nen grossen Vorrath von Lebens-Mitteln und Munition gefunden,
welches alles ihnen in der Belagerung Coni wohl zu statten kom-
men wird. Dieser letzte Ort allein ist ihnen noch im Wege, in die
Plaine von Piemont einzugehen; und obschon der König von Sar-
dinien gleich alle Anstalten, welche zu dessen Vertheidigung etwas
beytragen können, vorgekehret, so lässet er doch Savigliano im Noth-
fall eiligst fortificiren.
Das Glück favoriſirt denen Spanisch-Frantzösischen Waffen
ziemlich, und dörfften sie es vor Endigung dieses Feldzugs wohl
viel weiter bringen, als sie sich Hoffnung gemacht; hierzu contri-
buiret gewiß die geschwinde Ubergabe von Demont nicht wenig,
als welcher Platz ihre Progreſſen noch eine zeitlang hemmen kön-
nen. Der König von Sardinien ist also der Hülffe höchst benö-
thiget, welche bald in seinem Lager eintreffen soll.
Alle Toscanische und Sardinische Galeeren in den Hafen zu
Livorno machet man zum Auslauffen fertig. Der Frantzösische
Gesande, Graf Lorency, dem es wohl verdächtig geschienen haben
mag, fragte bey der Regierung: worauf solches angesehen; wurde
aber berichtet: Daß Sie auf eine gewisse Höhe seegeln solten.
Von der bey und in Velletri vorgefallenen Action rühmen sich
beyde Theile der Avantage. Die von den Fürst von Lobkowitz an
den Kriegs-Rath zu Wien hiervon abgelassene Relation lautet viel
anders als die von den General Gages nach Spanien überschickte.
Jene rechnet den Spanisch-Neapolitanis. Verlust zusammen 4000.
Mann. Das 3te Corps von der in 3. Theile getheilt gewesenen
Oesterreichischen Armee, unter den General Andreasi wäre durch die
Beschwerlichkeit der Wege verhindert worden, daß es 2. Stunden
zu spät angelanget, und hätte den Angriff des Morgens erst gethan,
da solcher doch des Nachts mit den Corps des General Broune zu
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