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Wiener Zeitung. Nr. 258. [Wien], 29. Oktober 1850.

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[Beginn Spaltensatz]

    Zentner
Rübsamenöl.........     64     --
Unschlitt..........     --     272
Wachs...........     --     --
    Ausfuhr nach dem Auslande.
Baumwollwaaren.......     199     388
Eisenwaaren.........     624     1242
Felle, und zwar: Bock=, Ziegen=, Kitz=,
    gemeine Schaffelle u. s. w., roh..     81     18
    halb und ganz bearbeitet....     15     10
Leinwand, gemeine.......     468     468
Pottasche und gebrannte Weinhefen..     --     --
Schafwolle.........     2351     877
Schafwollwaaren, feine.....     1747     2006
    "     gemeine.....     38     47
Seide, rohe ungesponnene.....     --     --
    "     rohe gesponnene zum Aufzug,
    Einschlag u. dgl........     6     4
Shawl=Tücher........     73     100
Ausfuhr nach Ungarn und Siebenbürgen.
Baumwollgarn, weißes.....     338     848
Baumwollwaaren, und zwar gestrickte
    und gewirkte........     259     306
    gewebte..........     4018     12507
Eisenwaaren.........     1593     2064
    Gulden.
Galanteriewaaren....... 12787     8382
    Zentner.
Leder...........     431     853
Lein= und Hanfwaaren und zwar: Lein-
    wand, gemeine.......     712     2016
Schafwollwaaren, feine.....     1912     2410
    gemeine....     570     1135
Seidenwaaren, gewebt, gestrickt oder ge-
    wirkt..........     135     116

Der Handelsverkehr Wiens während des letztverflosse-
nen Monates lieferte das günstigste Ergebniß im aus-
ländischen Einfuhrgeschäfte, welches gegen September
1849 fast in allen Artikeln zugenommen hat. Besonders
nennenswerth ist die Vermehrung in: Kaffee 5062 ( gegen
3540 Ztr. ) , Mandeln ( 415 gegen 218 Ztr. ) , Pfeffer
( 228 gegen 142 Ztr. ) , getrocknete Weinbeeren ( 822 gegen
581 Ztr. ) , edlen Weinen ( 1964 gegen 1089 Flaschen ) ,
roher Baumwolle ( 4434 gegen 569 Ztr. ) , Jndigo ( 324
gegen 222 Ztr. ) , Unschlitt ( 3948 gegen 544 Ztr. ) , Baum-
wollgarn und Zwirn ( 478 gegen 289 Ztr. ) , Maschinen
( für 15.368 gegen 1962 fl. ) , endlich Zuckermehl für Raf-
finerien ( 10.538 gegen 6582 Ztr. ) . Fast unbedeutend
erscheinen diesen erfreulichen Unterschieden gegenüber die
wenigen Belange, welche im Vergleiche zum September
1849 schwächer ausgefallen sind, und wir können allen-
falls nur rohe und bearbeitete Felle ( 2180 gegen 3202
Ztr. ) , weißes Schafwollgarn ( 144 gegen 214 Ztr. ) ,
dann Leder ( 871 gegen 1652 Ztr ) besonders erwähnen.

Ungleich mißgünstiger hat sich das Geschäft des hiesi-
gen Platzes in den übrigen Verkehrszweigen gestaltet.
So bemerken wir eine geringere Thätigkeit bei der Aus-
fuhr nach dem Auslande; die Abnahme in Baumwoll-
waaren, Eisenwaaren ( um 600 Ztr. ) feinen und gemei-
nen Schafwollwaaren ( um 268 Ztr. ) ist nicht unerheb-
lich; dagegen hat sich die Schaffwollausfuhr um 1474
Ztr. gehoben. -- Die Ausfuhr nach Ungarn und Sie-
benbürgen, gleichwie die Einfuhr aus jenen Kronländern
ist in den meisten Waarengattungen zurückgegangen; wir
nennen in ersterer Beziehung: Baumwollgarn ( um 510
Ztr. ) , Baumwollwaaren ( um 8536 Ztr. ) , gemeine Lein-
wand ( um 1304 Ztr. ) , Schafwollwaaren um 1063 Ztr. ) .
Eine Verkehrszunahme ergab sich nur allein in Galan-
teriewaaren ( um 4405 fl. ) . -- Die Abspannung, welche
das Einfuhrgeschäft aus den genannten Ländern auch im
letzten Monate beurkundete, lag in dem Zuwarten der
Handelswelt auf die nahe Aufhebung der Zwischenzoll-
Linie. Nur Getreide und Rübsamenöhl machten davon
eine Ausnahme; es wurden von ersterem 3491 Ztr. und
von letzterem 64 Ztr. eingeführt, während in beiden Ar-
tikeln die vorjährige Einfuhr völlig negativ erscheint.



Bei dem Baue der Staats=Eisenbahn über den
Semmering hat sich am 27. d. M. an jener Stelle, an
welcher die Bahn mittelst eines Tunnels zur Weinzettel-
wand führt, der beklagenswerthe Unglücksfall ereignet,
daß durch Ablösung einer bedeutenden Felsenmasse von
der in Arbeit stehenden Gallerie neun Arbeiter ihr Leben
eingebüßt haben und vier andere mehr oder weniger ver-
letzt worden sind. Anßerdem werden noch zwei Personen
vermißt.

Die Ursache dieser Felsen=Abrutschung dürfte dem Ein-
dringen des Wassers in die Lagen des Gesteines während
der vorhergegangenen letzten Regengüsse zuzuschreiben sein.



CTelegraphische ( Privat= ) Depeschen.

Triest, 27. Oct. Gestern London 11, 56; Silber-
[Spaltenumbruch] Agio19 7 / 8 Wochenmarktbericht. Handel animirt. Kaf-
fee und Zucker zu festen Preisen viel gemacht. Rio ( Kaf-
fee ) 28 --33 1 / 2, Domingo37 1 / 2, Java 38, Portorico
40 -- 42, Cuba 45 fl. Weißbahia ( Zucker ) 17 1 / 2, weiß
Pernambuk 16 --19 1 / 2, blond Havanna 17 --17 1 / 2.
Baumwolle fest; Mako 50 -- 54, Soria 39, Amerika-
nische 56 fl. pr. Ballen. Oele weichend im Preise. Ge-
treide wenig gemacht, Weizen fest, Mais flau, Reps fest.

Damaskus, 10. Oct. Der in der Umgebung und
in Heram wegen der Militär=Conscription ausgebrochene
bewaffnete Aufstand ist theilweise schon gedämpft. Bal-
beks Thore sollen vom Volke gesperrt sein.



Jn der Nr. 255 ( Freitag, den 25sten d. M. ) wurde
unter den telegraphischen ( Privat= ) Depeschen bemerkt,
daß seit vorgestern ( 23sten ) die südliche Telegraphenlinie
fortwährenden Störungen ausgesetzt sei, weshalb die te-
legraphischen Nachrichten von dort ausblieben.

Nach amtlicher Mittheilung ist diese Notiz dahin zu
berichtigen, daß lediglich am 22sten d. M. zwei Unter-
brechungen der Telegraphenleitung Statt fanden, welche
jedoch nach kurzer Zeit gehoben wurden, und konnten des-
halb an jenem Tage sowohl sämmtliche eingelangten De-
peschen als auch die Coursnotirungen noch befördert wer-
den. Aus einem Verzeichniß der vom 22sten bis 25sten
durch den südlichen Telegraphen beförderten Depeschen geht
hervor, daß nur die große Menge Staats=Depeschen,
die durch die ungewöhnlichen Verhältnisse des Tages ver-
anlaßt worden, das weniger regelmäßige Eintreffen der süd-
lichen Depeschen bewirkte, eine eigentliche Störung aber
nicht eingetreten war.



Kronländer.

Jm Laufe des Monats September wurde von
den Grundentlastungs=Bezirks=Commissionen im Kron-
lande Mähren die Entlastungsverhandlung bezüglich der
billigen Entschädigung bei 16 Dominien und 7
Pfarren, durchgeführt. Jm Bereiche der ersteren lagen
83 Gemeinden mit 4081 Verpflichteten. Die jährliche
Rente beträgt 10.372 fl.24 2 / 4 kr., das Entschädigungs-
capital 207.250 fl. 55 kr. auf welches 21.798 fl.58 3 / 4 kr.
zur Einzahlung angemeldet worden sind. Jm Bereiche
der 7 Pfarren sind 15 Gemeinden mit 437 Verpflichte-
ten, deren jährliche Quote 1323 fl. 5 kr., das Capital
26.462 fl. 38 kr. beträgt, auf welches 1558 fl.42 1 / 4 kr.
zur Einzahlung angemeldet wurden. Die Ablösungs-
verhandlung
wurde durchgeführt: a ) bei 22 Domi-
nien mit 132 Gemeinden und 3499 Verpflichteten
mit einer Jahresquote von 8615 fl.6 2 / 4 kr.,
einem Capitale von 173.044 fl. 58 kr., worauf
9933 fl.41 3 / 4 kr. zur Einzahlung angemeldet sind.
b ) bei 2 Pfarren mit 4 Gemeinden und 54 Verpflich-
teten. Ablösungsquote 17 fl. 55 kr., Capital 358 fl. 28 kr.,
zur Einzahlung angemeldet 49 fl. 24 kr.; c ) bei 82 be-
zugsberechtigten Gemeinden mit 1864 Verpflichteten.
Ablösungsquote 671 fl. 54 kr., Capital 13.641 fl. 22 kr.,
zur Einzahlung angemeldet 621 fl. 38 kr. d ) bei 79 Ein-
zelberechtigten mit 207 Verpflichteten. Jahresquote 97 fl.
32 kr., Capital 1974 fl.38 2 / 4 kr., zur Zahlung ange-
meldet 87 fl. 3 / 4 kr. Es sind sonach im Monat Septem-
ber 234 Gemeinden mit 10.142 Verpflichteten entlastet,
deren Jahresquote 21.097 fl. 57 kr. und das Capital
322.732 fl. 59 kr. beträgt, auf welches 34.049 fl.
25 2 / 4 kr. zur Einzahlung angemeldet wurden. Auch in
diesem Monate haben sehr viele Gemeinden ihren Häus-
lern Leistungen und Rückstände geschenkt und hiedurch
das im Kronlande Mähren ohnehin sehr rasch fortschrei-
tende Entlastungsgeschäft wesentlich gefördert. Seit dem
Beginne der Grundentlastung sind in Mähren schon 77.773
Verpflichtete entlastet worden.

Prag, 27. October. Die k. k. militärische Unter-
suchungs=Commission auf dem Hradschin erläßt folgende
Kundmachung in Veranlassung einer Nachschrift, mit
welcher Herr Dr. Gabler die ihm zu Theil gewordene
Begnadigung ( Nr. 256 der Wien. Ztg. ) angezeigt hatte:

Damit die theils aus offenbarer Böswilligkeit, theils
aus Unwissenheit hervorgegangenen entstellten Angaben,
mit welchen sich Dr. Gabler im Blatte Nr. 501 der
"Union" über die ihm gewordene Begnadigung ausspricht,
jenen Theil des Publicums nicht irre leiten, der nicht in
der Lage ist, sich über den Wirkungskreis der Kriegs-
Gerichte genauer zu unterrichten, hat das hohe k. k. Lan-
des=Militär=Commando folgende Aufklärung angeordnet:

Das Kriegsgericht hat lediglich nach den demselben
vorgeschriebenen Gesetzen zu erkennen, der Gerichtsherr
( hier das hohe k. k. Landes=Militär=Commando=Präsi-
dium ) aber, in Gemäßheit des demselben gesetzlich zuste-
henden Straf= und Begnadigungsrechtes die Gewalt und
Befugniß, das ausgefallene Erkenntniß zu bestätigen, die
[Spaltenumbruch] zuerkannte Strafe ganz oder theilweise nachzusehen und
zwar Letzteres, auch ohne vorhergegangene Bitten aus
eigener Machtvollkommenheit.

Die Untersuchungs=Commission, resp. das Kriegsgericht
hat sonach nur Recht zu sprechen, aber keine Gnade zu
ertheilen, und eine diesfällige Bitte bei derselben wäre
ganz unpassend und zwecklos.

Es war daher auch der dem Dr. Gabler bei Gele-
genheit der ihm durch das k. k. Hradschiner Platz=Com-
mando bekannt gegebenen Strafnachsicht im höheren
Auftrage vorgelesene Erlaß, kein kriegsgerichtlicher, son-
dern die Begnadigungs=Verordnung des hohen k. k. Landes-
Militär=Commando=Präsidiums.

Wenn aber, wie dies bei Dr. Gabler der Fall war,
der Gerichtsherr eine Strafnachsicht des im Wege
Rechtens bestätigten Urtheils eintreten läßt, so ist dies
"Gnade" im strengsten Sinne des Wortes, ohne daß es
hiebei darauf ankömmt, für was der Begnadigte selbst
die Begnadigung ansieht; es wird vielmehr jeder Ver-
nünftige erkennen, daß ein solcher Gnadenact mit der
Zurücknahme eines gefällten und durch die gerichtsherr-
liche Bestätigung rechtskräftig gewordenen Urtheiles auch
nicht das Entfernteste gemein hat.

Uebrigens sind dem Dr. Gabler, welcher damals in
Folge einer über den beanständeten Artikel geführten Be-
schwerde zur Verantwortung gezogen worden war, bei
dem Antritte seines Profoßenarrestes zwei allerdings von
ihm gestellte Bitten um gewisse, auf die Vollzugsart des
gegen ihn ausgefallenen Erkenntnisses Bezug habenden
Begünstigungen, gewährt worden.

Da endlich das hohe k. k. Landes=Militär=Commando-
Präsidium angeordnet hat, auf Grund des in der ober-
wähnten Erklärung vom Dr. Gabler gegen die ihm zu
Theil gewordene Begnadigung öffentlich erhobenen Pro-
testes, ihn neuerdings zu verhaften, und den Rest der
ihm unterm 14. d. M. zuerkannten Freiheitsstrafe in
Vollzug zu setzen, so ist dieses unterm heutigem Tage
verfügt worden, wovon hiemit die Verlautbarung ge-
schieht."

-- Die "P. Z." enthält folgende Berichtigung: Jn
dem kriegsgerichtlichen Urtheile gegen Wenzel Czapek
( s. Nr. 256 Wr. Ztg. ) soll es statt: "zu viermonatlichem
Stockhausarreste" heißen: "zu vierwochentlichem Stock-
hausarreste " u. s. w.

-- Jn der letzten Sitzung des Stadtverordneten=Col-
legiums wurde Hrn. J. B. Riedel für sein patrioti-
sches und großmüthiges Anerbieten 2000 fl. C. M. zur
sogleich an Errichtung von Schemalzimmern unverzinslich
vorzuleihen, vom Stadtverordneten=Collegium ein ein-
stimmiger Dank votirt.

Czernowitz, 14. October. Zu Folge militärgericht-
lichen Erkentnisses sind 1. Der Grundwirth und Klein-
edelmann Felix Sowinski, aus Laszka, so wie 2.
Franz Rouny, aus Podiebrad, Stallmeister bei dem
Grundherrn Romaszkan, wegen majestätsbeleidigenden
Aeußerungen zu zweimonatlichen, mit einmaligem Fasten
bei Wasser und Brot in der Woche verschärften Arreste
in Eisen; und 3. der dienstlose Oekonom Alexander
Litynski, aus Jezupol, wegen Uebertretung der Paß-
vorschriften durch unterlassene Erneuerung seines Passes,
dann Ausstreuung nachtheiliger, beunruhigender Gerüchte
zu sechswochentlichen Arrest in Eisen verurtheilt worden.

Pesth, 25. October. Es wird von Seiten des k. k.
Pesther Ministerial=Districts=Commissariates neuerdings
zur Kenntniß veröffentlicht, daß wegen der Rinderpest
im ganzen Bereiche dieses Ministerial=Commissariates
die Abhaltung der Hornviehmärkte bis auf weitere An-
ordnung strengstens verboten sei; daher auch bei Gele-
genheit des nächstkommenden Pesther Novembermarktes
der Hornviehmarkt nicht Statt finden wird.

-- Ein Circulare an sämmtliche israelitische Vertrauens-
männer Ungarns, die schon früher über die als Schul-
fond zu deponirende Summe von einer Million Gulden
berathen haben, ist bereits versendet und es sind die
Herren auf den 12. November nach Pesth unter Verant-
wortung für den Fall des Nichterscheinens consignirt, um
über die Art der Repartition und Aufbringung der Par-
tialrate bis Ende December eine genaue und entschiedene
Berathung abzuhalten.     ( Pesther Morgenbl. )

-- Die Kettenbrücken=Direction hat an jene Jndivi-
duen, die bei dem neulichen Umschlagen des Ueberfuhr-
kahns sich um die Rettung der in Todesgefahr befind-
lichen Passagiere verdient gemacht, Belohnungen ausge-
theilt. Unter 18 Personen vertheilte man 278 fl. C. M.



Temesvar. Am 1. October wurde hier die Handels-
und Gewerbekammer für die Serbische Woiwodschaft
und das Temescher Banat constituirt. Der hierzu dele-
girte k. k. Ministerial=Commissär Eduard Griez de
Ronse
eröffnete diesen wichtigem Act durch eine passende
auf die Jnteressen des Handels und der Gewerbe Bezug
nehmende Rede.

Hierauf wurde der Versammlung das diefällige provi-
[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz]

    Zentner
Rübsamenöl.........     64     —
Unschlitt..........     —     272
Wachs...........     —     —
    Ausfuhr nach dem Auslande.
Baumwollwaaren.......     199     388
Eisenwaaren.........     624     1242
Felle, und zwar: Bock=, Ziegen=, Kitz=,
    gemeine Schaffelle u. s. w., roh..     81     18
    halb und ganz bearbeitet....     15     10
Leinwand, gemeine.......     468     468
Pottasche und gebrannte Weinhefen..     —     —
Schafwolle.........     2351     877
Schafwollwaaren, feine.....     1747     2006
    „     gemeine.....     38     47
Seide, rohe ungesponnene.....     —     —
    „     rohe gesponnene zum Aufzug,
    Einschlag u. dgl........     6     4
Shawl=Tücher........     73     100
Ausfuhr nach Ungarn und Siebenbürgen.
Baumwollgarn, weißes.....     338     848
Baumwollwaaren, und zwar gestrickte
    und gewirkte........     259     306
    gewebte..........     4018     12507
Eisenwaaren.........     1593     2064
    Gulden.
Galanteriewaaren....... 12787     8382
    Zentner.
Leder...........     431     853
Lein= und Hanfwaaren und zwar: Lein-
    wand, gemeine.......     712     2016
Schafwollwaaren, feine.....     1912     2410
    gemeine....     570     1135
Seidenwaaren, gewebt, gestrickt oder ge-
    wirkt..........     135     116

Der Handelsverkehr Wiens während des letztverflosse-
nen Monates lieferte das günstigste Ergebniß im aus-
ländischen Einfuhrgeschäfte, welches gegen September
1849 fast in allen Artikeln zugenommen hat. Besonders
nennenswerth ist die Vermehrung in: Kaffee 5062 ( gegen
3540 Ztr. ) , Mandeln ( 415 gegen 218 Ztr. ) , Pfeffer
( 228 gegen 142 Ztr. ) , getrocknete Weinbeeren ( 822 gegen
581 Ztr. ) , edlen Weinen ( 1964 gegen 1089 Flaschen ) ,
roher Baumwolle ( 4434 gegen 569 Ztr. ) , Jndigo ( 324
gegen 222 Ztr. ) , Unschlitt ( 3948 gegen 544 Ztr. ) , Baum-
wollgarn und Zwirn ( 478 gegen 289 Ztr. ) , Maschinen
( für 15.368 gegen 1962 fl. ) , endlich Zuckermehl für Raf-
finerien ( 10.538 gegen 6582 Ztr. ) . Fast unbedeutend
erscheinen diesen erfreulichen Unterschieden gegenüber die
wenigen Belange, welche im Vergleiche zum September
1849 schwächer ausgefallen sind, und wir können allen-
falls nur rohe und bearbeitete Felle ( 2180 gegen 3202
Ztr. ) , weißes Schafwollgarn ( 144 gegen 214 Ztr. ) ,
dann Leder ( 871 gegen 1652 Ztr ) besonders erwähnen.

Ungleich mißgünstiger hat sich das Geschäft des hiesi-
gen Platzes in den übrigen Verkehrszweigen gestaltet.
So bemerken wir eine geringere Thätigkeit bei der Aus-
fuhr nach dem Auslande; die Abnahme in Baumwoll-
waaren, Eisenwaaren ( um 600 Ztr. ) feinen und gemei-
nen Schafwollwaaren ( um 268 Ztr. ) ist nicht unerheb-
lich; dagegen hat sich die Schaffwollausfuhr um 1474
Ztr. gehoben. — Die Ausfuhr nach Ungarn und Sie-
benbürgen, gleichwie die Einfuhr aus jenen Kronländern
ist in den meisten Waarengattungen zurückgegangen; wir
nennen in ersterer Beziehung: Baumwollgarn ( um 510
Ztr. ) , Baumwollwaaren ( um 8536 Ztr. ) , gemeine Lein-
wand ( um 1304 Ztr. ) , Schafwollwaaren um 1063 Ztr. ) .
Eine Verkehrszunahme ergab sich nur allein in Galan-
teriewaaren ( um 4405 fl. ) . — Die Abspannung, welche
das Einfuhrgeschäft aus den genannten Ländern auch im
letzten Monate beurkundete, lag in dem Zuwarten der
Handelswelt auf die nahe Aufhebung der Zwischenzoll-
Linie. Nur Getreide und Rübsamenöhl machten davon
eine Ausnahme; es wurden von ersterem 3491 Ztr. und
von letzterem 64 Ztr. eingeführt, während in beiden Ar-
tikeln die vorjährige Einfuhr völlig negativ erscheint.



Bei dem Baue der Staats=Eisenbahn über den
Semmering hat sich am 27. d. M. an jener Stelle, an
welcher die Bahn mittelst eines Tunnels zur Weinzettel-
wand führt, der beklagenswerthe Unglücksfall ereignet,
daß durch Ablösung einer bedeutenden Felsenmasse von
der in Arbeit stehenden Gallerie neun Arbeiter ihr Leben
eingebüßt haben und vier andere mehr oder weniger ver-
letzt worden sind. Anßerdem werden noch zwei Personen
vermißt.

Die Ursache dieser Felsen=Abrutschung dürfte dem Ein-
dringen des Wassers in die Lagen des Gesteines während
der vorhergegangenen letzten Regengüsse zuzuschreiben sein.



CTelegraphische ( Privat= ) Depeschen.

Triest, 27. Oct. Gestern London 11, 56; Silber-
[Spaltenumbruch] Agio19 7 / 8 Wochenmarktbericht. Handel animirt. Kaf-
fee und Zucker zu festen Preisen viel gemacht. Rio ( Kaf-
fee ) 28 —33 1 / 2, Domingo37 1 / 2, Java 38, Portorico
40 — 42, Cuba 45 fl. Weißbahia ( Zucker ) 17 1 / 2, weiß
Pernambuk 16 —19 1 / 2, blond Havanna 17 —17 1 / 2.
Baumwolle fest; Mako 50 — 54, Soria 39, Amerika-
nische 56 fl. pr. Ballen. Oele weichend im Preise. Ge-
treide wenig gemacht, Weizen fest, Mais flau, Reps fest.

Damaskus, 10. Oct. Der in der Umgebung und
in Heram wegen der Militär=Conscription ausgebrochene
bewaffnete Aufstand ist theilweise schon gedämpft. Bal-
beks Thore sollen vom Volke gesperrt sein.



Jn der Nr. 255 ( Freitag, den 25sten d. M. ) wurde
unter den telegraphischen ( Privat= ) Depeschen bemerkt,
daß seit vorgestern ( 23sten ) die südliche Telegraphenlinie
fortwährenden Störungen ausgesetzt sei, weshalb die te-
legraphischen Nachrichten von dort ausblieben.

Nach amtlicher Mittheilung ist diese Notiz dahin zu
berichtigen, daß lediglich am 22sten d. M. zwei Unter-
brechungen der Telegraphenleitung Statt fanden, welche
jedoch nach kurzer Zeit gehoben wurden, und konnten des-
halb an jenem Tage sowohl sämmtliche eingelangten De-
peschen als auch die Coursnotirungen noch befördert wer-
den. Aus einem Verzeichniß der vom 22sten bis 25sten
durch den südlichen Telegraphen beförderten Depeschen geht
hervor, daß nur die große Menge Staats=Depeschen,
die durch die ungewöhnlichen Verhältnisse des Tages ver-
anlaßt worden, das weniger regelmäßige Eintreffen der süd-
lichen Depeschen bewirkte, eine eigentliche Störung aber
nicht eingetreten war.



Kronländer.

Jm Laufe des Monats September wurde von
den Grundentlastungs=Bezirks=Commissionen im Kron-
lande Mähren die Entlastungsverhandlung bezüglich der
billigen Entschädigung bei 16 Dominien und 7
Pfarren, durchgeführt. Jm Bereiche der ersteren lagen
83 Gemeinden mit 4081 Verpflichteten. Die jährliche
Rente beträgt 10.372 fl.24 2 / 4 kr., das Entschädigungs-
capital 207.250 fl. 55 kr. auf welches 21.798 fl.58 3 / 4 kr.
zur Einzahlung angemeldet worden sind. Jm Bereiche
der 7 Pfarren sind 15 Gemeinden mit 437 Verpflichte-
ten, deren jährliche Quote 1323 fl. 5 kr., das Capital
26.462 fl. 38 kr. beträgt, auf welches 1558 fl.42 1 / 4 kr.
zur Einzahlung angemeldet wurden. Die Ablösungs-
verhandlung
wurde durchgeführt: a ) bei 22 Domi-
nien mit 132 Gemeinden und 3499 Verpflichteten
mit einer Jahresquote von 8615 fl.6 2 / 4 kr.,
einem Capitale von 173.044 fl. 58 kr., worauf
9933 fl.41 3 / 4 kr. zur Einzahlung angemeldet sind.
b ) bei 2 Pfarren mit 4 Gemeinden und 54 Verpflich-
teten. Ablösungsquote 17 fl. 55 kr., Capital 358 fl. 28 kr.,
zur Einzahlung angemeldet 49 fl. 24 kr.; c ) bei 82 be-
zugsberechtigten Gemeinden mit 1864 Verpflichteten.
Ablösungsquote 671 fl. 54 kr., Capital 13.641 fl. 22 kr.,
zur Einzahlung angemeldet 621 fl. 38 kr. d ) bei 79 Ein-
zelberechtigten mit 207 Verpflichteten. Jahresquote 97 fl.
32 kr., Capital 1974 fl.38 2 / 4 kr., zur Zahlung ange-
meldet 87 fl. 3 / 4 kr. Es sind sonach im Monat Septem-
ber 234 Gemeinden mit 10.142 Verpflichteten entlastet,
deren Jahresquote 21.097 fl. 57 kr. und das Capital
322.732 fl. 59 kr. beträgt, auf welches 34.049 fl.
25 2 / 4 kr. zur Einzahlung angemeldet wurden. Auch in
diesem Monate haben sehr viele Gemeinden ihren Häus-
lern Leistungen und Rückstände geschenkt und hiedurch
das im Kronlande Mähren ohnehin sehr rasch fortschrei-
tende Entlastungsgeschäft wesentlich gefördert. Seit dem
Beginne der Grundentlastung sind in Mähren schon 77.773
Verpflichtete entlastet worden.

Prag, 27. October. Die k. k. militärische Unter-
suchungs=Commission auf dem Hradschin erläßt folgende
Kundmachung in Veranlassung einer Nachschrift, mit
welcher Herr Dr. Gabler die ihm zu Theil gewordene
Begnadigung ( Nr. 256 der Wien. Ztg. ) angezeigt hatte:

Damit die theils aus offenbarer Böswilligkeit, theils
aus Unwissenheit hervorgegangenen entstellten Angaben,
mit welchen sich Dr. Gabler im Blatte Nr. 501 der
„Union“ über die ihm gewordene Begnadigung ausspricht,
jenen Theil des Publicums nicht irre leiten, der nicht in
der Lage ist, sich über den Wirkungskreis der Kriegs-
Gerichte genauer zu unterrichten, hat das hohe k. k. Lan-
des=Militär=Commando folgende Aufklärung angeordnet:

Das Kriegsgericht hat lediglich nach den demselben
vorgeschriebenen Gesetzen zu erkennen, der Gerichtsherr
( hier das hohe k. k. Landes=Militär=Commando=Präsi-
dium ) aber, in Gemäßheit des demselben gesetzlich zuste-
henden Straf= und Begnadigungsrechtes die Gewalt und
Befugniß, das ausgefallene Erkenntniß zu bestätigen, die
[Spaltenumbruch] zuerkannte Strafe ganz oder theilweise nachzusehen und
zwar Letzteres, auch ohne vorhergegangene Bitten aus
eigener Machtvollkommenheit.

Die Untersuchungs=Commission, resp. das Kriegsgericht
hat sonach nur Recht zu sprechen, aber keine Gnade zu
ertheilen, und eine diesfällige Bitte bei derselben wäre
ganz unpassend und zwecklos.

Es war daher auch der dem Dr. Gabler bei Gele-
genheit der ihm durch das k. k. Hradschiner Platz=Com-
mando bekannt gegebenen Strafnachsicht im höheren
Auftrage vorgelesene Erlaß, kein kriegsgerichtlicher, son-
dern die Begnadigungs=Verordnung des hohen k. k. Landes-
Militär=Commando=Präsidiums.

Wenn aber, wie dies bei Dr. Gabler der Fall war,
der Gerichtsherr eine Strafnachsicht des im Wege
Rechtens bestätigten Urtheils eintreten läßt, so ist dies
„Gnade“ im strengsten Sinne des Wortes, ohne daß es
hiebei darauf ankömmt, für was der Begnadigte selbst
die Begnadigung ansieht; es wird vielmehr jeder Ver-
nünftige erkennen, daß ein solcher Gnadenact mit der
Zurücknahme eines gefällten und durch die gerichtsherr-
liche Bestätigung rechtskräftig gewordenen Urtheiles auch
nicht das Entfernteste gemein hat.

Uebrigens sind dem Dr. Gabler, welcher damals in
Folge einer über den beanständeten Artikel geführten Be-
schwerde zur Verantwortung gezogen worden war, bei
dem Antritte seines Profoßenarrestes zwei allerdings von
ihm gestellte Bitten um gewisse, auf die Vollzugsart des
gegen ihn ausgefallenen Erkenntnisses Bezug habenden
Begünstigungen, gewährt worden.

Da endlich das hohe k. k. Landes=Militär=Commando-
Präsidium angeordnet hat, auf Grund des in der ober-
wähnten Erklärung vom Dr. Gabler gegen die ihm zu
Theil gewordene Begnadigung öffentlich erhobenen Pro-
testes, ihn neuerdings zu verhaften, und den Rest der
ihm unterm 14. d. M. zuerkannten Freiheitsstrafe in
Vollzug zu setzen, so ist dieses unterm heutigem Tage
verfügt worden, wovon hiemit die Verlautbarung ge-
schieht.“

— Die „P. Z.“ enthält folgende Berichtigung: Jn
dem kriegsgerichtlichen Urtheile gegen Wenzel Czapek
( s. Nr. 256 Wr. Ztg. ) soll es statt: „zu viermonatlichem
Stockhausarreste“ heißen: „zu vierwochentlichem Stock-
hausarreste “ u. s. w.

— Jn der letzten Sitzung des Stadtverordneten=Col-
legiums wurde Hrn. J. B. Riedel für sein patrioti-
sches und großmüthiges Anerbieten 2000 fl. C. M. zur
sogleich an Errichtung von Schemalzimmern unverzinslich
vorzuleihen, vom Stadtverordneten=Collegium ein ein-
stimmiger Dank votirt.

Czernowitz, 14. October. Zu Folge militärgericht-
lichen Erkentnisses sind 1. Der Grundwirth und Klein-
edelmann Felix Sowinski, aus Laszka, so wie 2.
Franz Rouny, aus Podiebrad, Stallmeister bei dem
Grundherrn Romaszkan, wegen majestätsbeleidigenden
Aeußerungen zu zweimonatlichen, mit einmaligem Fasten
bei Wasser und Brot in der Woche verschärften Arreste
in Eisen; und 3. der dienstlose Oekonom Alexander
Litynski, aus Jezupol, wegen Uebertretung der Paß-
vorschriften durch unterlassene Erneuerung seines Passes,
dann Ausstreuung nachtheiliger, beunruhigender Gerüchte
zu sechswochentlichen Arrest in Eisen verurtheilt worden.

Pesth, 25. October. Es wird von Seiten des k. k.
Pesther Ministerial=Districts=Commissariates neuerdings
zur Kenntniß veröffentlicht, daß wegen der Rinderpest
im ganzen Bereiche dieses Ministerial=Commissariates
die Abhaltung der Hornviehmärkte bis auf weitere An-
ordnung strengstens verboten sei; daher auch bei Gele-
genheit des nächstkommenden Pesther Novembermarktes
der Hornviehmarkt nicht Statt finden wird.

— Ein Circulare an sämmtliche israelitische Vertrauens-
männer Ungarns, die schon früher über die als Schul-
fond zu deponirende Summe von einer Million Gulden
berathen haben, ist bereits versendet und es sind die
Herren auf den 12. November nach Pesth unter Verant-
wortung für den Fall des Nichterscheinens consignirt, um
über die Art der Repartition und Aufbringung der Par-
tialrate bis Ende December eine genaue und entschiedene
Berathung abzuhalten.     ( Pesther Morgenbl. )

— Die Kettenbrücken=Direction hat an jene Jndivi-
duen, die bei dem neulichen Umschlagen des Ueberfuhr-
kahns sich um die Rettung der in Todesgefahr befind-
lichen Passagiere verdient gemacht, Belohnungen ausge-
theilt. Unter 18 Personen vertheilte man 278 fl. C. M.



Temesvar. Am 1. October wurde hier die Handels-
und Gewerbekammer für die Serbische Woiwodschaft
und das Temescher Banat constituirt. Der hierzu dele-
girte k. k. Ministerial=Commissär Eduard Griez de
Ronse
eröffnete diesen wichtigem Act durch eine passende
auf die Jnteressen des Handels und der Gewerbe Bezug
nehmende Rede.

Hierauf wurde der Versammlung das diefällige provi-
[Ende Spaltensatz]

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[3266/0002] 3266 Zentner Rübsamenöl......... 64 — Unschlitt.......... — 272 Wachs........... — — Ausfuhr nach dem Auslande. Baumwollwaaren....... 199 388 Eisenwaaren......... 624 1242 Felle, und zwar: Bock=, Ziegen=, Kitz=, gemeine Schaffelle u. s. w., roh.. 81 18 halb und ganz bearbeitet.... 15 10 Leinwand, gemeine....... 468 468 Pottasche und gebrannte Weinhefen.. — — Schafwolle......... 2351 877 Schafwollwaaren, feine..... 1747 2006 „ gemeine..... 38 47 Seide, rohe ungesponnene..... — — „ rohe gesponnene zum Aufzug, Einschlag u. dgl........ 6 4 Shawl=Tücher........ 73 100 Ausfuhr nach Ungarn und Siebenbürgen. Baumwollgarn, weißes..... 338 848 Baumwollwaaren, und zwar gestrickte und gewirkte........ 259 306 gewebte.......... 4018 12507 Eisenwaaren......... 1593 2064 Gulden. Galanteriewaaren....... 12787 8382 Zentner. Leder........... 431 853 Lein= und Hanfwaaren und zwar: Lein- wand, gemeine....... 712 2016 Schafwollwaaren, feine..... 1912 2410 gemeine.... 570 1135 Seidenwaaren, gewebt, gestrickt oder ge- wirkt.......... 135 116 Der Handelsverkehr Wiens während des letztverflosse- nen Monates lieferte das günstigste Ergebniß im aus- ländischen Einfuhrgeschäfte, welches gegen September 1849 fast in allen Artikeln zugenommen hat. Besonders nennenswerth ist die Vermehrung in: Kaffee 5062 ( gegen 3540 Ztr. ) , Mandeln ( 415 gegen 218 Ztr. ) , Pfeffer ( 228 gegen 142 Ztr. ) , getrocknete Weinbeeren ( 822 gegen 581 Ztr. ) , edlen Weinen ( 1964 gegen 1089 Flaschen ) , roher Baumwolle ( 4434 gegen 569 Ztr. ) , Jndigo ( 324 gegen 222 Ztr. ) , Unschlitt ( 3948 gegen 544 Ztr. ) , Baum- wollgarn und Zwirn ( 478 gegen 289 Ztr. ) , Maschinen ( für 15.368 gegen 1962 fl. ) , endlich Zuckermehl für Raf- finerien ( 10.538 gegen 6582 Ztr. ) . Fast unbedeutend erscheinen diesen erfreulichen Unterschieden gegenüber die wenigen Belange, welche im Vergleiche zum September 1849 schwächer ausgefallen sind, und wir können allen- falls nur rohe und bearbeitete Felle ( 2180 gegen 3202 Ztr. ) , weißes Schafwollgarn ( 144 gegen 214 Ztr. ) , dann Leder ( 871 gegen 1652 Ztr ) besonders erwähnen. Ungleich mißgünstiger hat sich das Geschäft des hiesi- gen Platzes in den übrigen Verkehrszweigen gestaltet. So bemerken wir eine geringere Thätigkeit bei der Aus- fuhr nach dem Auslande; die Abnahme in Baumwoll- waaren, Eisenwaaren ( um 600 Ztr. ) feinen und gemei- nen Schafwollwaaren ( um 268 Ztr. ) ist nicht unerheb- lich; dagegen hat sich die Schaffwollausfuhr um 1474 Ztr. gehoben. — Die Ausfuhr nach Ungarn und Sie- benbürgen, gleichwie die Einfuhr aus jenen Kronländern ist in den meisten Waarengattungen zurückgegangen; wir nennen in ersterer Beziehung: Baumwollgarn ( um 510 Ztr. ) , Baumwollwaaren ( um 8536 Ztr. ) , gemeine Lein- wand ( um 1304 Ztr. ) , Schafwollwaaren um 1063 Ztr. ) . Eine Verkehrszunahme ergab sich nur allein in Galan- teriewaaren ( um 4405 fl. ) . — Die Abspannung, welche das Einfuhrgeschäft aus den genannten Ländern auch im letzten Monate beurkundete, lag in dem Zuwarten der Handelswelt auf die nahe Aufhebung der Zwischenzoll- Linie. Nur Getreide und Rübsamenöhl machten davon eine Ausnahme; es wurden von ersterem 3491 Ztr. und von letzterem 64 Ztr. eingeführt, während in beiden Ar- tikeln die vorjährige Einfuhr völlig negativ erscheint. Bei dem Baue der Staats=Eisenbahn über den Semmering hat sich am 27. d. M. an jener Stelle, an welcher die Bahn mittelst eines Tunnels zur Weinzettel- wand führt, der beklagenswerthe Unglücksfall ereignet, daß durch Ablösung einer bedeutenden Felsenmasse von der in Arbeit stehenden Gallerie neun Arbeiter ihr Leben eingebüßt haben und vier andere mehr oder weniger ver- letzt worden sind. Anßerdem werden noch zwei Personen vermißt. Die Ursache dieser Felsen=Abrutschung dürfte dem Ein- dringen des Wassers in die Lagen des Gesteines während der vorhergegangenen letzten Regengüsse zuzuschreiben sein. CTelegraphische ( Privat= ) Depeschen. Triest, 27. Oct. Gestern London 11, 56; Silber- Agio19 7 / 8 Wochenmarktbericht. Handel animirt. Kaf- fee und Zucker zu festen Preisen viel gemacht. Rio ( Kaf- fee ) 28 —33 1 / 2, Domingo37 1 / 2, Java 38, Portorico 40 — 42, Cuba 45 fl. Weißbahia ( Zucker ) 17 1 / 2, weiß Pernambuk 16 —19 1 / 2, blond Havanna 17 —17 1 / 2. Baumwolle fest; Mako 50 — 54, Soria 39, Amerika- nische 56 fl. pr. Ballen. Oele weichend im Preise. Ge- treide wenig gemacht, Weizen fest, Mais flau, Reps fest. Damaskus, 10. Oct. Der in der Umgebung und in Heram wegen der Militär=Conscription ausgebrochene bewaffnete Aufstand ist theilweise schon gedämpft. Bal- beks Thore sollen vom Volke gesperrt sein. Jn der Nr. 255 ( Freitag, den 25sten d. M. ) wurde unter den telegraphischen ( Privat= ) Depeschen bemerkt, daß seit vorgestern ( 23sten ) die südliche Telegraphenlinie fortwährenden Störungen ausgesetzt sei, weshalb die te- legraphischen Nachrichten von dort ausblieben. Nach amtlicher Mittheilung ist diese Notiz dahin zu berichtigen, daß lediglich am 22sten d. M. zwei Unter- brechungen der Telegraphenleitung Statt fanden, welche jedoch nach kurzer Zeit gehoben wurden, und konnten des- halb an jenem Tage sowohl sämmtliche eingelangten De- peschen als auch die Coursnotirungen noch befördert wer- den. Aus einem Verzeichniß der vom 22sten bis 25sten durch den südlichen Telegraphen beförderten Depeschen geht hervor, daß nur die große Menge Staats=Depeschen, die durch die ungewöhnlichen Verhältnisse des Tages ver- anlaßt worden, das weniger regelmäßige Eintreffen der süd- lichen Depeschen bewirkte, eine eigentliche Störung aber nicht eingetreten war. Kronländer. Jm Laufe des Monats September wurde von den Grundentlastungs=Bezirks=Commissionen im Kron- lande Mähren die Entlastungsverhandlung bezüglich der billigen Entschädigung bei 16 Dominien und 7 Pfarren, durchgeführt. Jm Bereiche der ersteren lagen 83 Gemeinden mit 4081 Verpflichteten. Die jährliche Rente beträgt 10.372 fl.24 2 / 4 kr., das Entschädigungs- capital 207.250 fl. 55 kr. auf welches 21.798 fl.58 3 / 4 kr. zur Einzahlung angemeldet worden sind. Jm Bereiche der 7 Pfarren sind 15 Gemeinden mit 437 Verpflichte- ten, deren jährliche Quote 1323 fl. 5 kr., das Capital 26.462 fl. 38 kr. beträgt, auf welches 1558 fl.42 1 / 4 kr. zur Einzahlung angemeldet wurden. Die Ablösungs- verhandlung wurde durchgeführt: a ) bei 22 Domi- nien mit 132 Gemeinden und 3499 Verpflichteten mit einer Jahresquote von 8615 fl.6 2 / 4 kr., einem Capitale von 173.044 fl. 58 kr., worauf 9933 fl.41 3 / 4 kr. zur Einzahlung angemeldet sind. b ) bei 2 Pfarren mit 4 Gemeinden und 54 Verpflich- teten. Ablösungsquote 17 fl. 55 kr., Capital 358 fl. 28 kr., zur Einzahlung angemeldet 49 fl. 24 kr.; c ) bei 82 be- zugsberechtigten Gemeinden mit 1864 Verpflichteten. Ablösungsquote 671 fl. 54 kr., Capital 13.641 fl. 22 kr., zur Einzahlung angemeldet 621 fl. 38 kr. d ) bei 79 Ein- zelberechtigten mit 207 Verpflichteten. Jahresquote 97 fl. 32 kr., Capital 1974 fl.38 2 / 4 kr., zur Zahlung ange- meldet 87 fl. 3 / 4 kr. Es sind sonach im Monat Septem- ber 234 Gemeinden mit 10.142 Verpflichteten entlastet, deren Jahresquote 21.097 fl. 57 kr. und das Capital 322.732 fl. 59 kr. beträgt, auf welches 34.049 fl. 25 2 / 4 kr. zur Einzahlung angemeldet wurden. Auch in diesem Monate haben sehr viele Gemeinden ihren Häus- lern Leistungen und Rückstände geschenkt und hiedurch das im Kronlande Mähren ohnehin sehr rasch fortschrei- tende Entlastungsgeschäft wesentlich gefördert. Seit dem Beginne der Grundentlastung sind in Mähren schon 77.773 Verpflichtete entlastet worden. Prag, 27. October. Die k. k. militärische Unter- suchungs=Commission auf dem Hradschin erläßt folgende Kundmachung in Veranlassung einer Nachschrift, mit welcher Herr Dr. Gabler die ihm zu Theil gewordene Begnadigung ( Nr. 256 der Wien. Ztg. ) angezeigt hatte: Damit die theils aus offenbarer Böswilligkeit, theils aus Unwissenheit hervorgegangenen entstellten Angaben, mit welchen sich Dr. Gabler im Blatte Nr. 501 der „Union“ über die ihm gewordene Begnadigung ausspricht, jenen Theil des Publicums nicht irre leiten, der nicht in der Lage ist, sich über den Wirkungskreis der Kriegs- Gerichte genauer zu unterrichten, hat das hohe k. k. Lan- des=Militär=Commando folgende Aufklärung angeordnet: Das Kriegsgericht hat lediglich nach den demselben vorgeschriebenen Gesetzen zu erkennen, der Gerichtsherr ( hier das hohe k. k. Landes=Militär=Commando=Präsi- dium ) aber, in Gemäßheit des demselben gesetzlich zuste- henden Straf= und Begnadigungsrechtes die Gewalt und Befugniß, das ausgefallene Erkenntniß zu bestätigen, die zuerkannte Strafe ganz oder theilweise nachzusehen und zwar Letzteres, auch ohne vorhergegangene Bitten aus eigener Machtvollkommenheit. Die Untersuchungs=Commission, resp. das Kriegsgericht hat sonach nur Recht zu sprechen, aber keine Gnade zu ertheilen, und eine diesfällige Bitte bei derselben wäre ganz unpassend und zwecklos. Es war daher auch der dem Dr. Gabler bei Gele- genheit der ihm durch das k. k. Hradschiner Platz=Com- mando bekannt gegebenen Strafnachsicht im höheren Auftrage vorgelesene Erlaß, kein kriegsgerichtlicher, son- dern die Begnadigungs=Verordnung des hohen k. k. Landes- Militär=Commando=Präsidiums. Wenn aber, wie dies bei Dr. Gabler der Fall war, der Gerichtsherr eine Strafnachsicht des im Wege Rechtens bestätigten Urtheils eintreten läßt, so ist dies „Gnade“ im strengsten Sinne des Wortes, ohne daß es hiebei darauf ankömmt, für was der Begnadigte selbst die Begnadigung ansieht; es wird vielmehr jeder Ver- nünftige erkennen, daß ein solcher Gnadenact mit der Zurücknahme eines gefällten und durch die gerichtsherr- liche Bestätigung rechtskräftig gewordenen Urtheiles auch nicht das Entfernteste gemein hat. Uebrigens sind dem Dr. Gabler, welcher damals in Folge einer über den beanständeten Artikel geführten Be- schwerde zur Verantwortung gezogen worden war, bei dem Antritte seines Profoßenarrestes zwei allerdings von ihm gestellte Bitten um gewisse, auf die Vollzugsart des gegen ihn ausgefallenen Erkenntnisses Bezug habenden Begünstigungen, gewährt worden. Da endlich das hohe k. k. Landes=Militär=Commando- Präsidium angeordnet hat, auf Grund des in der ober- wähnten Erklärung vom Dr. Gabler gegen die ihm zu Theil gewordene Begnadigung öffentlich erhobenen Pro- testes, ihn neuerdings zu verhaften, und den Rest der ihm unterm 14. d. M. zuerkannten Freiheitsstrafe in Vollzug zu setzen, so ist dieses unterm heutigem Tage verfügt worden, wovon hiemit die Verlautbarung ge- schieht.“ — Die „P. Z.“ enthält folgende Berichtigung: Jn dem kriegsgerichtlichen Urtheile gegen Wenzel Czapek ( s. Nr. 256 Wr. Ztg. ) soll es statt: „zu viermonatlichem Stockhausarreste“ heißen: „zu vierwochentlichem Stock- hausarreste “ u. s. w. — Jn der letzten Sitzung des Stadtverordneten=Col- legiums wurde Hrn. J. B. Riedel für sein patrioti- sches und großmüthiges Anerbieten 2000 fl. C. M. zur sogleich an Errichtung von Schemalzimmern unverzinslich vorzuleihen, vom Stadtverordneten=Collegium ein ein- stimmiger Dank votirt. Czernowitz, 14. October. Zu Folge militärgericht- lichen Erkentnisses sind 1. Der Grundwirth und Klein- edelmann Felix Sowinski, aus Laszka, so wie 2. Franz Rouny, aus Podiebrad, Stallmeister bei dem Grundherrn Romaszkan, wegen majestätsbeleidigenden Aeußerungen zu zweimonatlichen, mit einmaligem Fasten bei Wasser und Brot in der Woche verschärften Arreste in Eisen; und 3. der dienstlose Oekonom Alexander Litynski, aus Jezupol, wegen Uebertretung der Paß- vorschriften durch unterlassene Erneuerung seines Passes, dann Ausstreuung nachtheiliger, beunruhigender Gerüchte zu sechswochentlichen Arrest in Eisen verurtheilt worden. Pesth, 25. October. Es wird von Seiten des k. k. Pesther Ministerial=Districts=Commissariates neuerdings zur Kenntniß veröffentlicht, daß wegen der Rinderpest im ganzen Bereiche dieses Ministerial=Commissariates die Abhaltung der Hornviehmärkte bis auf weitere An- ordnung strengstens verboten sei; daher auch bei Gele- genheit des nächstkommenden Pesther Novembermarktes der Hornviehmarkt nicht Statt finden wird. — Ein Circulare an sämmtliche israelitische Vertrauens- männer Ungarns, die schon früher über die als Schul- fond zu deponirende Summe von einer Million Gulden berathen haben, ist bereits versendet und es sind die Herren auf den 12. November nach Pesth unter Verant- wortung für den Fall des Nichterscheinens consignirt, um über die Art der Repartition und Aufbringung der Par- tialrate bis Ende December eine genaue und entschiedene Berathung abzuhalten. ( Pesther Morgenbl. ) — Die Kettenbrücken=Direction hat an jene Jndivi- duen, die bei dem neulichen Umschlagen des Ueberfuhr- kahns sich um die Rettung der in Todesgefahr befind- lichen Passagiere verdient gemacht, Belohnungen ausge- theilt. Unter 18 Personen vertheilte man 278 fl. C. M. Temesvar. Am 1. October wurde hier die Handels- und Gewerbekammer für die Serbische Woiwodschaft und das Temescher Banat constituirt. Der hierzu dele- girte k. k. Ministerial=Commissär Eduard Griez de Ronse eröffnete diesen wichtigem Act durch eine passende auf die Jnteressen des Handels und der Gewerbe Bezug nehmende Rede. Hierauf wurde der Versammlung das diefällige provi-

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Zitationshilfe: Wiener Zeitung. Nr. 258. [Wien], 29. Oktober 1850, S. 3266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wiener258_1850/2>, abgerufen am 03.12.2024.