Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 5, Frankfurt (Main), 1671.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

alles in der Güte beyzulegen/ und den heylsamen Frieden zu conserviren; Von Preß-
burg vernimt man/ daß auf die außgeschickte Convocations Schreiben deß Kays.
Plenipotentiary, sich die Nider-Ungarische Bespanschafften nunmehr daselbst ein-
gefunden/ von den Ober-Ungarischen gleichfalß etliche zu Freystättel angelangt/
und solches dem Commissario wie auch der Cron Magnaten bedeuten lassen/ de-
nen die Hinterbliebene ebenmässig folg[en] wollen; Für die vom König in Pohlen
Ihr. Kays. Maj. jüngst überschickte Elendthier/ werden andere Praesenten ver-
fertiget/ deßwegen der Königl. Officier sambt bey sich habenden Leuten noch allhier
auffgehalten wird; In Pohlen ist nun alles in gutem stand und Einigkeit/ aus-
ser daß die Ritterschafft/ weil der Zeit keine Gefahr vorhanden/ zur Verstärckung
der Armee nicht verwilliget hat; Daß in Türckey die Contagion starck grassirt/
wird nicht allein mit den Welschen Brieffen/ sondern auch von den Gräntzen bestä-
tiget/ und daß die Türcken in Dalmatien etliche Orth/ so sie vor diesem in Besitz
gehabt/ wollen eingeraumet haben/ deßwegen/ weilen sich die Venetianer nicht dar-
zu verstehen/ jene solche aber mit Gewalt einnehmen wollen/ offtmahls starcke
Scharmützel vorgehen.

Cölln den 25. dito.

Die Frantzösis. Brieff melden/ es biethe bey der gefasten Resolution mit 60000.
Mann in Flandern zugehen/ wie dann deßwegen die Ordres schon ergangen/ und
mit Zusammenführung der nöthigen Fourage continuirt wird/ zu Tournay und
andern Orten werden über 30000. Zelten verfertiget/ und etliche tausend Tonnen
Bier sambt anderer provision in Bereitschafft gehalten; In den Spanischen Nie-
derlanden werden die Recruten eyferig fortgesetzt und die Companien biß auff 60.
Köpff verstärckt/ man ist auch Vorhabens zur Werbung etlicher newen Regimen-
ter/ welche im Monat April stehen sollen/ erster Tagen Patenten außzutheilen/ man
hat den Völckern zwen Monathsold gereicht/ welches ins künfftig im Jahr acht-
mahl richtig geschehen solle/ und wird so scharffe Ordre gehalten/ daß sich kein Offi-
cier oder Soldat bey Verlust seines Lebens ohne Paßport auff den Landstrassen
darff finden lassen ; Die Schweden haben versprochen ihre zur triple Alliantz ge-
hörige Mannschafft herbey zuschaffen/ massen ihnen die Subsidien-Gelder in 2.
Terminen/ der erste von 200000. Rhtl. der ander aber von 140000. bereits erlegt
worden/ und jetzo nur der Letzte von 140000. Rhtl. noch außstehet/ so auch in Kur-
tzem erfolgen solle. Auß dem Haag vernimbt man/ daß der Staadische Envoye am
Fürstl. Münsterischen Hoff Audientz gehabt/ und die angebottene mediation sehr
wohl auffgenommen worden/ diese Wochen werden sich die Staaden von jeder
Provintz/ Holland außgenommen wieder versamblen/ umb wegen der vorhabenden
neuen Werbung ein endlichen Schluß zufassen/ an Außrüstung der Flotte wird
starck gearbeitet/ also daß man verhofft dieselbe innerhalb 3. Wochen complet zu-
haben/ wie dann die Schiffe von Ambsterdam schon fertig stehen/ und nun Volck
solle geworben werden/ solche zubesetzen.
ENDE.


alles in der Güte beyzulegen/ und den heylsamen Frieden zu conserviren; Von Preß-
burg vernimt man/ daß auf die außgeschickte Convocations Schreiben deß Kays.
Plenipotentiary, sich die Nider-Ungarische Bespanschafften nunmehr daselbst ein-
gefunden/ von den Ober-Ungarischen gleichfalß etliche zu Freystättel angelangt/
und solches dem Commissario wie auch der Cron Magnaten bedeuten lassen/ de-
nen die Hinterbliebene ebenmässig folg[en] wollen; Für die vom König in Pohlen
Ihr. Kays. Maj. jüngst überschickte Elendthier/ werden andere Praesenten ver-
fertiget/ deßwegen der Königl. Officier sambt bey sich habenden Leuten noch allhier
auffgehalten wird; In Pohlen ist nun alles in gutem stand und Einigkeit/ aus-
ser daß die Ritterschafft/ weil der Zeit keine Gefahr vorhanden/ zur Verstärckung
der Armee nicht verwilliget hat; Daß in Türckey die Contagion starck grassirt/
wird nicht allein mit den Welschen Brieffen/ sondern auch von den Gräntzen bestä-
tiget/ und daß die Türcken in Dalmatien etliche Orth/ so sie vor diesem in Besitz
gehabt/ wollen eingeraumet haben/ deßwegen/ weilen sich die Venetianer nicht dar-
zu verstehen/ jene solche aber mit Gewalt einnehmen wollen/ offtmahls starcke
Scharmützel vorgehen.

Cölln den 25. dito.

Die Frantzösis. Brieff melden/ es biethe bey der gefasten Resolution mit 60000.
Mann in Flandern zugehen/ wie dann deßwegen die Ordres schon ergangen/ und
mit Zusammenführung der nöthigen Fourage continuirt wird/ zu Tournay und
andern Orten werden über 30000. Zelten verfertiget/ und etliche tausend Tonnen
Bier sambt anderer provision in Bereitschafft gehalten; In den Spanischen Nie-
derlanden werden die Recruten eyferig fortgesetzt und die Companien biß auff 60.
Köpff verstärckt/ man ist auch Vorhabens zur Werbung etlicher newen Regimen-
ter/ welche im Monat April stehen sollen/ erster Tagen Patenten außzutheilen/ man
hat den Völckern zwen Monathsold gereicht/ welches ins künfftig im Jahr acht-
mahl richtig geschehen solle/ und wird so scharffe Ordre gehalten/ daß sich kein Offi-
cier oder Soldat bey Verlust seines Lebens ohne Paßport auff den Landstrassen
darff finden lassen ; Die Schweden haben versprochen ihre zur triple Alliantz ge-
hörige Mannschafft herbey zuschaffen/ massen ihnen die Subsidien-Gelder in 2.
Terminen/ der erste von 200000. Rhtl. der ander aber von 140000. bereits erlegt
worden/ und jetzo nur der Letzte von 140000. Rhtl. noch außstehet/ so auch in Kur-
tzem erfolgen solle. Auß dem Haag vernimbt man/ daß der Staadische Envoyé am
Fürstl. Münsterischen Hoff Audientz gehabt/ und die angebottene mediation sehr
wohl auffgenommen worden/ diese Wochen werden sich die Staaden von jeder
Provintz/ Holland außgenommen wieder versamblen/ umb wegen der vorhabenden
neuen Werbung ein endlichen Schluß zufassen/ an Außrüstung der Flotte wird
starck gearbeitet/ also daß man verhofft dieselbe innerhalb 3. Wochen complet zu-
haben/ wie dann die Schiffe von Ambsterdam schon fertig stehen/ und nun Volck
solle geworben werden/ solche zubesetzen.
ENDE.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/>
alles in der Güte beyzulegen/ und den heylsamen Frieden zu <hi rendition="#aq">conservi</hi>ren; Von Preß-<lb/>
burg vernimt man/ daß auf die außgeschickte <hi rendition="#aq">Convocations</hi> Schreiben deß Kays.<lb/><hi rendition="#aq">Plenipotentiary,</hi> sich die Nider-Ungarische Bespanschafften nunmehr daselbst ein-<lb/>
gefunden/ von den Ober-Ungarischen gleichfalß etliche zu Freystättel angelangt/<lb/>
und solches dem <hi rendition="#aq">Commissario</hi> wie auch der Cron Magnaten bedeuten lassen/ de-<lb/>
nen die Hinterbliebene ebenmässig folg<supplied cert="low">en</supplied> wollen; Für die vom König in Pohlen<lb/>
Ihr. Kays. Maj. jüngst überschickte Elendthier/ werden andere Praesenten ver-<lb/>
fertiget/ deßwegen der Königl. Officier sambt bey sich habenden Leuten noch allhier<lb/>
auffgehalten wird; In Pohlen ist nun alles in gutem stand und Einigkeit/ aus-<lb/>
ser daß die Ritterschafft/ weil der Zeit keine Gefahr vorhanden/ zur Verstärckung<lb/>
der Armee nicht verwilliget hat; Daß in Türckey die Contagion starck grassirt/<lb/>
wird nicht allein mit den Welschen Brieffen/ sondern auch von den Gräntzen bestä-<lb/>
tiget/ und daß die Türcken in Dalmatien etliche Orth/ so sie vor diesem in Besitz<lb/>
gehabt/ wollen eingeraumet haben/ deßwegen/ weilen sich die Venetianer nicht dar-<lb/>
zu verstehen/ jene solche aber mit Gewalt einnehmen wollen/ offtmahls starcke<lb/>
Scharmützel vorgehen.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Cölln den 25. dito.</head><lb/>
        <p>Die Frantzösis. Brieff melden/ es biethe bey der gefasten Resolution mit 60000.<lb/>
Mann in Flandern zugehen/ wie dann deßwegen die Ordres schon ergangen/ und<lb/>
mit Zusammenführung der nöthigen <hi rendition="#aq">Fourage continuirt</hi> wird/ zu <hi rendition="#aq">Tournay</hi> und<lb/>
andern Orten werden über 30000. Zelten verfertiget/ und etliche tausend Tonnen<lb/>
Bier sambt anderer <hi rendition="#aq">provision</hi> in Bereitschafft gehalten; In den Spanischen Nie-<lb/>
derlanden werden die Recruten eyferig fortgesetzt und die Companien biß auff 60.<lb/>
Köpff verstärckt/ man ist auch Vorhabens zur Werbung etlicher newen Regimen-<lb/>
ter/ welche im Monat April stehen sollen/ erster Tagen Patenten außzutheilen/ man<lb/>
hat den Völckern zwen Monathsold gereicht/ welches ins künfftig im Jahr acht-<lb/>
mahl richtig geschehen solle/ und wird so scharffe Ordre gehalten/ daß sich kein Offi-<lb/>
cier oder Soldat bey Verlust seines Lebens ohne Paßport auff den Landstrassen<lb/>
darff finden lassen ; Die Schweden haben versprochen ihre zur <hi rendition="#aq">triple Alliantz</hi> ge-<lb/>
hörige Mannschafft herbey zuschaffen/ massen ihnen die <hi rendition="#aq">Subsidien-</hi>Gelder in 2.<lb/>
Terminen/ der erste von 200000. Rhtl. der ander aber von 140000. bereits erlegt<lb/>
worden/ und jetzo nur der Letzte von 140000. Rhtl. noch außstehet/ so auch in Kur-<lb/>
tzem erfolgen solle. Auß dem Haag vernimbt man/ daß der Staadische <hi rendition="#aq">Envoyé</hi> am<lb/>
Fürstl. Münsterischen Hoff Audientz gehabt/ und die angebottene <hi rendition="#aq">mediation</hi> sehr<lb/>
wohl auffgenommen worden/ diese Wochen werden sich die Staaden von jeder<lb/>
Provintz/ Holland außgenommen wieder versamblen/ umb wegen der vorhabenden<lb/>
neuen Werbung ein endlichen Schluß zufassen/ an Außrüstung der Flotte wird<lb/>
starck gearbeitet/ also daß man verhofft dieselbe innerhalb 3. Wochen <hi rendition="#aq">complet</hi> zu-<lb/>
haben/ wie dann die Schiffe von Ambsterdam schon fertig stehen/ und nun Volck<lb/>
solle geworben werden/ solche zubesetzen.<lb/><hi rendition="#c #g">ENDE.</hi> </p>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] alles in der Güte beyzulegen/ und den heylsamen Frieden zu conserviren; Von Preß- burg vernimt man/ daß auf die außgeschickte Convocations Schreiben deß Kays. Plenipotentiary, sich die Nider-Ungarische Bespanschafften nunmehr daselbst ein- gefunden/ von den Ober-Ungarischen gleichfalß etliche zu Freystättel angelangt/ und solches dem Commissario wie auch der Cron Magnaten bedeuten lassen/ de- nen die Hinterbliebene ebenmässig folgen wollen; Für die vom König in Pohlen Ihr. Kays. Maj. jüngst überschickte Elendthier/ werden andere Praesenten ver- fertiget/ deßwegen der Königl. Officier sambt bey sich habenden Leuten noch allhier auffgehalten wird; In Pohlen ist nun alles in gutem stand und Einigkeit/ aus- ser daß die Ritterschafft/ weil der Zeit keine Gefahr vorhanden/ zur Verstärckung der Armee nicht verwilliget hat; Daß in Türckey die Contagion starck grassirt/ wird nicht allein mit den Welschen Brieffen/ sondern auch von den Gräntzen bestä- tiget/ und daß die Türcken in Dalmatien etliche Orth/ so sie vor diesem in Besitz gehabt/ wollen eingeraumet haben/ deßwegen/ weilen sich die Venetianer nicht dar- zu verstehen/ jene solche aber mit Gewalt einnehmen wollen/ offtmahls starcke Scharmützel vorgehen. Cölln den 25. dito. Die Frantzösis. Brieff melden/ es biethe bey der gefasten Resolution mit 60000. Mann in Flandern zugehen/ wie dann deßwegen die Ordres schon ergangen/ und mit Zusammenführung der nöthigen Fourage continuirt wird/ zu Tournay und andern Orten werden über 30000. Zelten verfertiget/ und etliche tausend Tonnen Bier sambt anderer provision in Bereitschafft gehalten; In den Spanischen Nie- derlanden werden die Recruten eyferig fortgesetzt und die Companien biß auff 60. Köpff verstärckt/ man ist auch Vorhabens zur Werbung etlicher newen Regimen- ter/ welche im Monat April stehen sollen/ erster Tagen Patenten außzutheilen/ man hat den Völckern zwen Monathsold gereicht/ welches ins künfftig im Jahr acht- mahl richtig geschehen solle/ und wird so scharffe Ordre gehalten/ daß sich kein Offi- cier oder Soldat bey Verlust seines Lebens ohne Paßport auff den Landstrassen darff finden lassen ; Die Schweden haben versprochen ihre zur triple Alliantz ge- hörige Mannschafft herbey zuschaffen/ massen ihnen die Subsidien-Gelder in 2. Terminen/ der erste von 200000. Rhtl. der ander aber von 140000. bereits erlegt worden/ und jetzo nur der Letzte von 140000. Rhtl. noch außstehet/ so auch in Kur- tzem erfolgen solle. Auß dem Haag vernimbt man/ daß der Staadische Envoyé am Fürstl. Münsterischen Hoff Audientz gehabt/ und die angebottene mediation sehr wohl auffgenommen worden/ diese Wochen werden sich die Staaden von jeder Provintz/ Holland außgenommen wieder versamblen/ umb wegen der vorhabenden neuen Werbung ein endlichen Schluß zufassen/ an Außrüstung der Flotte wird starck gearbeitet/ also daß man verhofft dieselbe innerhalb 3. Wochen complet zu- haben/ wie dann die Schiffe von Ambsterdam schon fertig stehen/ und nun Volck solle geworben werden/ solche zubesetzen. ENDE.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Frankfurt (Main) und der Verl… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-24T10:58:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-24T10:58:42Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0005_1671
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0005_1671/4
Zitationshilfe: Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 5, Frankfurt (Main), 1671, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0005_1671/4>, abgerufen am 21.11.2024.