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Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 6, Frankfurt (Main), 1671.

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außgeschickte Convocations-Schreiben deß Kays. Gevollmächtigten/ hat sich der meiste
Nieder-Ungarische Adel zu Preßburg eingefunden/ von den Ober Ungarischen Gespan-
schafften aber ist noch keiner ahngelangt/ gleichwohl der Abwesenden ohngehindert/ die
Commission ahngefangen/ und vor etlichen Tagen die erste Sedion gehalten/ auch an Ihre
Kays. May. ein Currier ahnhero abgefertiget worden; Dem Serin und Franchipani hat
man ihre bißhero gehabte Verpflegungen nicht allein geringert/ sondern es werden auch
nicht mehr so viel Leuthe zu ihnen eingelassen; Denen Nieder-Oesterreichischen Ständen
ist bey Eröffnung der Landtags Proposition, unter andern auch vorgetragen/ die Verpfle-
gung der Vestung Petrin auff sich zu nehmen/ welche man bißhero auß den Kays. Gefällen
bezahlet hat; Der Orientalischen Handlungs-Companie/ ist wegen grassirender Conta-
gion
in Türckey/ ihre Wahren anhero zu bringen/ gäntzlich eingestellt/ und seynd ein Zeit-
hero in Türckey solche Nebel gewesen/ daß man den Tag von der Nacht nicht erkennen
können.

   
Cölln den 1. Februarii.

Auß Braband wird berichtet/ daß der Impost wieder angeordnet worden/ welches alle
viertel Jahr in Antorff 150000. Gülden einbringen solle/ hingegen seye versprochen/ die Li-
centen innerhalb 4. Monathen abzuschaffen/ wann solches aber nicht erfolgte/ so solte der
Impost auch weiter nicht entrichtet/ und die darvon einkommene Gelder in deß Schatzmei-
sters Händen gelassen werden/ biß die Licenten abgethan; Die vornehmste Plätze werden
mit Volck/ Munition und Vivres auffs beste versehen/ und die Stücke fertig gehalten/ weilen
man noch immer wegen eines ohnversehenen Uberfalls in Sorgen stehet/ und auß den Fran-
tzösischen conquestirten Orten Nachricht kommen/ daß allen darzugehörigen Bauren/ sich
gegen den 7. dieses/ mit Schüppen und anderm Schantzen-Zeug in Bereitschafft finden zu
lassen/ befohlen worden. Wie auß dem Haag berichtet wird/ so seynd die Staaden von Gel-
dern/ Seeland und andern Provintzen jetzo daselbst beysammen/ über die newe Werbun-
gen/ Außrüstung der Flotte/ und Vermehrung der Zöllen auff einigen andern Wahren/ zu
deliberiren/ die Staaden von Holland wollen dieser Ursachen wegen den 3. dieses auch wie-
der erscheinen/ wann alsdann der [Urtheils]-[unleserliches Material - 2 Wörter fehlen]Schluß der Generalität übergeben worden/ so
sollen die jenige Officirer denen man vormahls Dienst versprochen/ deren bereits einige ahn-
kommen/ völlig beschrieben/ und ihnen die Patenten gegeben werden; Es wird auch von
einem newen Vorschlag geredet/ nemblich alle Jahr 100000. fl. Wartgelder unter hohe
und niedere Officirer außzutheilen/ darvon 2. Generals-Persohnen jede mit 8000. 8. Obri-
sten/ jeder mit 5000 und 22. Hauptleuthe/ jeder mit 2000. fl. jährlich solte unterhalten
werden/ diese Officirer wolte man auß den besten und erfahrnesten Außländischen erwäh-
len/ umb eine gute Anzahl braver Soldaten ahn sich zu ziehen/ und durch selbige in bege-
bendem Nothfall schleunige Werbungen ahnzustellen; Damit auch das gute Vertrawen
und die geheime Correspondentz mit England mehr befördert und vester gestellt werden mö-
ge/ als ist gut befunden/ die vor vierthalb Jahren zu Ehren der gegen die Engländer erhal-
tenen Victori auffgerichte Triumph-Zeichen beyseith zu schaffen/ unter andern auch den
Spiegel ahn dem Royal Charles, welches Schiff auß Chattam entführet worden/ zu ver-
ändern/ alles Gold darvon zu thun/ und es künfftig als ein ordinari Kriegs-Schiff zu ge-
brauchen; Auß dem Münsterischen wird geschrieben/ daß bey die 24000. Mann neben ei-
ner schönen Artillerie zum Auffbruch fertig stehen/ und den Außschlag der Tractaten erwar-
ten/ auff erfolgenden gütlichen Vergleich möchten die Lüneburgische Trouppen durch den
nach Wolffenbüttel geschickten Rittmeister Brassert in deß Staats Dienst übernommen
werden; Zu Mastricht seynd nun alle Companien complet, und darmit die Recruten da-
selbst geendiget worden; Sonsten ist bey den General Staaden ein Chur-Cölnisch Schrei-
ben eingelauffen/ in welchem die Restitution der Stadt Rheinbergen mit aller Zugehör
ernstlich gesucht/ und die Abschaffung der Rhein-Zöllen begehrt wird.
ENDE.


außgeschickte Convocations-Schreiben deß Kays. Gevollmächtigten/ hat sich der meiste
Nieder-Ungarische Adel zu Preßburg eingefunden/ von den Ober Ungarischen Gespan-
schafften aber ist noch keiner ahngelangt/ gleichwohl der Abwesenden ohngehindert/ die
Commission ahngefangen/ und vor etlichen Tagen die erste Sedion gehalten/ auch an Ihre
Kays. May. ein Currier ahnhero abgefertiget worden; Dem Serin und Franchipani hat
man ihre bißhero gehabte Verpflegungen nicht allein geringert/ sondern es werden auch
nicht mehr so viel Leuthe zu ihnen eingelassen; Denen Nieder-Oesterreichischen Ständen
ist bey Eröffnung der Landtags Proposition, unter andern auch vorgetragen/ die Verpfle-
gung der Vestung Petrin auff sich zu nehmen/ welche man bißhero auß den Kays. Gefällen
bezahlet hat; Der Orientalischen Handlungs-Companie/ ist wegen grassirender Conta-
gion
in Türckey/ ihre Wahren anhero zu bringen/ gäntzlich eingestellt/ und seynd ein Zeit-
hero in Türckey solche Nebel gewesen/ daß man den Tag von der Nacht nicht erkennen
können.

   
Cölln den 1. Februarii.

Auß Braband wird berichtet/ daß der Impost wieder angeordnet worden/ welches alle
viertel Jahr in Antorff 150000. Gülden einbringen solle/ hingegen seye versprochen/ die Li-
centen innerhalb 4. Monathen abzuschaffen/ wann solches aber nicht erfolgte/ so solte der
Impost auch weiter nicht entrichtet/ und die darvon einkommene Gelder in deß Schatzmei-
sters Händen gelassen werden/ biß die Licenten abgethan; Die vornehmste Plätze werden
mit Volck/ Munition und Vivres auffs beste versehen/ und die Stücke fertig gehalten/ weilen
man noch immer wegen eines ohnversehenen Uberfalls in Sorgen stehet/ und auß den Fran-
tzösischen conquestirten Orten Nachricht kommen/ daß allen darzugehörigen Bauren/ sich
gegen den 7. dieses/ mit Schüppen und anderm Schantzen-Zeug in Bereitschafft finden zu
lassen/ befohlen worden. Wie auß dem Haag berichtet wird/ so seynd die Staaden von Gel-
dern/ Seeland und andern Provintzen jetzo daselbst beysammen/ über die newe Werbun-
gen/ Außrüstung der Flotte/ und Vermehrung der Zöllen auff einigen andern Wahren/ zu
deliberiren/ die Staaden von Holland wollen dieser Ursachen wegen den 3. dieses auch wie-
der erscheinen/ wann alsdann der [Urtheils]-[unleserliches Material – 2 Wörter fehlen]Schluß der Generalität übergeben worden/ so
sollen die jenige Officirer denen man vormahls Dienst versprochen/ deren bereits einige ahn-
kommen/ völlig beschrieben/ und ihnen die Patenten gegeben werden; Es wird auch von
einem newen Vorschlag geredet/ nemblich alle Jahr 100000. fl. Wartgelder unter hohe
und niedere Officirer außzutheilen/ darvon 2. Generals-Persohnen jede mit 8000. 8. Obri-
sten/ jeder mit 5000 und 22. Hauptleuthe/ jeder mit 2000. fl. jährlich solte unterhalten
werden/ diese Officirer wolte man auß den besten und erfahrnesten Außländischen erwäh-
len/ umb eine gute Anzahl braver Soldaten ahn sich zu ziehen/ und durch selbige in bege-
bendem Nothfall schleunige Werbungen ahnzustellen; Damit auch das gute Vertrawen
und die geheime Correspondentz mit England mehr befördert und vester gestellt werden mö-
ge/ als ist gut befunden/ die vor vierthalb Jahren zu Ehren der gegen die Engländer erhal-
tenen Victori auffgerichte Triumph-Zeichen beyseith zu schaffen/ unter andern auch den
Spiegel ahn dem Royal Charles, welches Schiff auß Chattam entführet worden/ zu ver-
ändern/ alles Gold darvon zu thun/ und es künfftig als ein ordinari Kriegs-Schiff zu ge-
brauchen; Auß dem Münsterischen wird geschrieben/ daß bey die 24000. Mann neben ei-
ner schönen Artillerie zum Auffbruch fertig stehen/ und den Außschlag der Tractaten erwar-
ten/ auff erfolgenden gütlichen Vergleich möchten die Lüneburgische Trouppen durch den
nach Wolffenbüttel geschickten Rittmeister Brassert in deß Staats Dienst übernommen
werden; Zu Mastricht seynd nun alle Companien complet, und darmit die Recruten da-
selbst geendiget worden; Sonsten ist bey den General Staaden ein Chur-Cölnisch Schrei-
ben eingelauffen/ in welchem die Restitution der Stadt Rheinbergen mit aller Zugehör
ernstlich gesucht/ und die Abschaffung der Rhein-Zöllen begehrt wird.
ENDE.


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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-24T10:58:51Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 6, Frankfurt (Main), 1671, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0006_1671/4>, abgerufen am 14.08.2024.