Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 22, Frankfurt (Main), 1671.Num. XXII. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungn. 1671. Venedig den 15. May. Ahm vergangenen Sontag ist der Cavallier Bapt: Nani Procurator und benen- len
Num. XXII. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungn. 1671. Venedig den 15. May. Ahm vergangenen Sontag ist der Cavallier Bapt: Nani Procurator und benen- len
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Num. XXII.
Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungn.
1671.
Venedig den 15. May.
Ahm vergangenen Sontag ist der Cavallier Bapt: Nani Procurator und benen-
ter Commissarius hiesiger Republic nacher Dalmatien verreist die Endscheidung
der Gräntzen mit den Türcken vorzunehmen/ man vernimbt mittels einiger Tür-
ckischen Kauffleuth/ so über Ragusi ahnhero kommen/ daß die Porta 8000. außer-
lesen Janitscharen und Spay gehn Adrianopel geschickt/ zu dem Ende daß sie dem
Groß-Türckẽ und Vezier die Reiß nach Constantinopel versichern sollen/ mehrere
Ahnzahl seye zu der Armata geschickt/ welche endweder gehn Pohlen destinirt ist/
oder aber umb in die Gräntzen gegen den Kays. Erblanden verlegt zu werden/ ahn-
gesehen dieselbe wegen der Pest sehr abgenommen; Türckische Kauffleuthe con-
firmiren/ daß die Ottomannische Seemacht durch die Dardanellen zwar außgelauffẽ/
habe aber solche tempest alsobald außzustehen gehabt/ daß viele Galeren zu fernerm
Dienst unnützlich nach Constantinopel zurück gemüst/ andere bemühet wehren im
Archipelago die Außbesserung zuthun/ derowegen geglaubt würde/ daß ihr Vor-
haben diesen Sommer wohl zernichtet bleiben werde/ immittels aber weilen die
Maltesische und andere das Gewässer umb Grecia sehr unsicher machten/ so hette
der Capitain Bassa zwölff so Galeren alß Kriegs-Schiff dahin geschickt/ umb der
Handlung und den Reysenden die Sicherheit zuverschaffen; Sonsten kombt auß
der See/ daß fünff Tripolinische Schiff nach Aliger gewolt/ mit selbigen Corsaren
zu conjungiren/ und zugleich gegen die Christliche zu agiren/ vier grosse Frantzösi-
sche Kriegs-Schiffe aber seyen ihnen auffgestoss _en/ mit denen sie ein sehr scharffes
Gefecht zwo Stunden lang gehalten/ darbey eines von fünffen zu Grund geschos-
sen/ zwey entrunnen/ und die andere zwey sambt auffhabenden 70. Moren den Fran-
tzosen zutheil worden/ welche sie auff einer Tartana nach Marsilien geschickt/ aldahr
an Außrüstung mehrer Schiff starck fortgefahren werde/ die Ihrige auff der Bar-
barischen Cüsten zuverstärcken. Auß Rom/ der Printz Altieri ist abermahl nach
Civita Vecchia den Land- und Seevölckern ihre Besoldung reichen zulassen/ der
Pabst will daß die Galeren ins künfftig nicht mehr müssen stehen/ sondern so wohl
als andere in See lauffen/ und den Unglaubigen nachsetzen sollen/ weilen diese so
viel Schadens der Christenheit zufügen; Es kommen Vermög einiger Päbstlichen
Ministren mit den Kauffleuten getroffenen Vergleichs um oftmals Korn und an-
dere Früchten ahn/ und stehet auch alles im Feldt im guten Ahnsehen/ derowegen
den Beckern befohlen/ daß Brodt mercklich grösser zumachen/ welches under dem
Volck groses Frolocken verursacht/ es wird den Banditen durch den Kirchen-
Staadt noch immer starck nachgesetzt/ deren seint bißhero 40. so gefangen alß er-
erschlagen worden/ die übrige/ so in verschiedenen Trouppen biß in 200. bestehen sol-
len
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Zitationshilfe: | Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 22, Frankfurt (Main), 1671, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0022_1671/1>, abgerufen am 16.07.2024. |