Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 23, Frankfurt (Main), 1672.ordret gewesen/ seint zurück beruffen/ umb der Königl. Armee zu folgen/ dero man Dantzig den 23. dito. Von Warschau wird vermeldet/ daß der Königl. Hoff nunmehr die gantze Trau- Achen
ordret gewesen/ seint zurück beruffen/ umb der Königl. Armee zu folgen/ dero man Dantzig den 23. dito. Von Warschau wird vermeldet/ daß der Königl. Hoff nunmehr die gantze Trau- Achen
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> ordret gewesen/ seint zurück beruffen/ umb der Königl. Armee zu folgen/ dero man<lb/> künfftigen Montag 8. Millionen zuschicken wird/ <hi rendition="#aq">Monsr. de Montal</hi> ist nun mit<lb/> etlichen Regimentern nacher Neuß marchirt/ ahn statt deß <hi rendition="#aq">Comte de Chamilly,</hi> so<lb/> sich jetzo im Königlichen Läger befindet/ ein <hi rendition="#aq">Corpo</hi> von 12000. Mann zu comman-<lb/> diren/ der <hi rendition="#aq">Marquis de Fourille campirt</hi> bey Tongern 3. Meil von Mastricht/ die/<lb/> denen dieser Ort bekand/ glauben nit/ daß man solchen belägern werde/ weilen er<lb/> mit starcker <hi rendition="#aq">Garnison</hi> versehen/ überflüssig proviantirt und alles contraminirt ist;<lb/> Der Hertzog von <hi rendition="#aq">Montmouth</hi> ist zu Metz ahngelangt/ von dahr er den 1. Juny<lb/> mit 2500. Engländischen Fueßknechten nach dem Ertz Stifft Cölln abreysen wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Dantzig den 23. dito.</head><lb/> <p>Von Warschau wird vermeldet/ daß der Königl. Hoff nunmehr die gantze Trau-<lb/> er ahngelegt und sollen die Funeralien auff künfftigem Reichstag mit grossen So-<lb/> lennitäten vollzogen/ auch von dem Bischoff von Ermland eine Predigt gehalten<lb/> werden. Die allgemeine Seimicken haben sich mit gutem Vergnügen wohl ge-<lb/> endiget/ aber noch wenig Stände zu Warschau eingefundẽ/ etliche <hi rendition="#aq">Grandes</hi> wollen<lb/> zu Lüblin eine Zusammenkunfft halten/ und werden noch innerliche <hi rendition="#aq">Factiones</hi> ver-<lb/> spührt/ doch hofft man daß ihnen die ahn der Gräntze liegende Völcker eine Forcht<lb/> einjagen werden. Auß der Uckraina seint abermahl gute Zeitungen eingelauffen/<lb/> nemblich/ daß sich die Stätte Human/ Corsuw/ Kanwio/ und Czerkassy zum Kö-<lb/> nigl. Gehorsamb willig ergeben/ auch alle Cosacken zum Hanencko gestossen/ so<lb/> seint ebenmässig unterschiedliche Cosackische Gesandten zu Warschau ahnkom-<lb/> men/ welche anhalten/ ihnen jetzo hülffliche Hand zu biethen/ und das Land/ weil sie<lb/> den König allein für ihren natürlichen Herrn erkennten/ ahn sich zu ziehen; Dem Do-<lb/> roßzencko/ weil er sich dergestalt von der seinigen <hi rendition="#aq">inclination</hi> und auch der gewöhn-<lb/> lichen Tartarischen Hülff entblöset siehet/ wird bey dieser Beschaffenheit bang/ und<lb/> hat seine <hi rendition="#aq">submission</hi> abermahl dem Cron-Feldherrn durch einen Gesandten kund<lb/> gethan/ der Commendant zu Bialazierkow aber hat geschrieben/ daß solchem Ahn-<lb/> bringen kein Glaub zu geben/ weil Doroßzencko dreymahl zu den Tartarn gesandt/<lb/> deroselben Ahnkunfft zu beschleunigen/ und durch diesen angenehmen Schein nur<lb/> Zeit zu gewinnen sucht; Der Frieden mit Moßkau ist gewiß/ und hat der Czar<lb/> vermög der getroffenen Pacten eine nahmhaffte Summa ahn die Cosacken/ so jen-<lb/> seit deß Niepers und nahe dem schwartzen Meer Wohnen/ zahlen lassen/ damit sie<lb/> auff der Türcken <hi rendition="#aq">Action</hi> so wohl zu Wasser als zu Land gute Acht haben solten;<lb/> Die <hi rendition="#aq">Rebellion</hi> in der Moßkau ist noch nit völlig außgerottet/ und hat man wieder<lb/> einen der vornehmbsten Urheber gefangen eingebracht/ welcher vor deß Volcks Furie<lb/> kaum können <hi rendition="#aq">salvirt</hi> werden/ und haben ihme viel hundert ins Gesicht gespien/ hat<lb/> bekandt/ daß er schon 3. Jahr lang mit dem Doroßzencko <hi rendition="#aq">correspondirt,</hi> hette auch<lb/> in Littauen fallen wollen/ damit selbiges der Cron Pohlen gegen die Türcken nicht<lb/> Beystandt zu leisten vermöchte/ ebenfals wäre er willens gewesen/ die Pohlnische<lb/><hi rendition="#aq">Commissarios</hi> auff ihrer Rückreyse gefangen zu nehmen/ und sie dem Türckischen<lb/> Kayser zu überlieffern; Etliche ahngelangte Armenier berichten/ wie daß der Per-<lb/> sianer sich starck wider die Türcken rüste/ auß der Wallachey wird geschrieben/ das<lb/> es mit Pohlen keine Gefahr haben würde/ wann man nur ein hohes <hi rendition="#aq">Subjectum</hi> ahn<lb/> die Pfordte abfertigen thete.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Achen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
ordret gewesen/ seint zurück beruffen/ umb der Königl. Armee zu folgen/ dero man
künfftigen Montag 8. Millionen zuschicken wird/ Monsr. de Montal ist nun mit
etlichen Regimentern nacher Neuß marchirt/ ahn statt deß Comte de Chamilly, so
sich jetzo im Königlichen Läger befindet/ ein Corpo von 12000. Mann zu comman-
diren/ der Marquis de Fourille campirt bey Tongern 3. Meil von Mastricht/ die/
denen dieser Ort bekand/ glauben nit/ daß man solchen belägern werde/ weilen er
mit starcker Garnison versehen/ überflüssig proviantirt und alles contraminirt ist;
Der Hertzog von Montmouth ist zu Metz ahngelangt/ von dahr er den 1. Juny
mit 2500. Engländischen Fueßknechten nach dem Ertz Stifft Cölln abreysen wird.
Dantzig den 23. dito.
Von Warschau wird vermeldet/ daß der Königl. Hoff nunmehr die gantze Trau-
er ahngelegt und sollen die Funeralien auff künfftigem Reichstag mit grossen So-
lennitäten vollzogen/ auch von dem Bischoff von Ermland eine Predigt gehalten
werden. Die allgemeine Seimicken haben sich mit gutem Vergnügen wohl ge-
endiget/ aber noch wenig Stände zu Warschau eingefundẽ/ etliche Grandes wollen
zu Lüblin eine Zusammenkunfft halten/ und werden noch innerliche Factiones ver-
spührt/ doch hofft man daß ihnen die ahn der Gräntze liegende Völcker eine Forcht
einjagen werden. Auß der Uckraina seint abermahl gute Zeitungen eingelauffen/
nemblich/ daß sich die Stätte Human/ Corsuw/ Kanwio/ und Czerkassy zum Kö-
nigl. Gehorsamb willig ergeben/ auch alle Cosacken zum Hanencko gestossen/ so
seint ebenmässig unterschiedliche Cosackische Gesandten zu Warschau ahnkom-
men/ welche anhalten/ ihnen jetzo hülffliche Hand zu biethen/ und das Land/ weil sie
den König allein für ihren natürlichen Herrn erkennten/ ahn sich zu ziehen; Dem Do-
roßzencko/ weil er sich dergestalt von der seinigen inclination und auch der gewöhn-
lichen Tartarischen Hülff entblöset siehet/ wird bey dieser Beschaffenheit bang/ und
hat seine submission abermahl dem Cron-Feldherrn durch einen Gesandten kund
gethan/ der Commendant zu Bialazierkow aber hat geschrieben/ daß solchem Ahn-
bringen kein Glaub zu geben/ weil Doroßzencko dreymahl zu den Tartarn gesandt/
deroselben Ahnkunfft zu beschleunigen/ und durch diesen angenehmen Schein nur
Zeit zu gewinnen sucht; Der Frieden mit Moßkau ist gewiß/ und hat der Czar
vermög der getroffenen Pacten eine nahmhaffte Summa ahn die Cosacken/ so jen-
seit deß Niepers und nahe dem schwartzen Meer Wohnen/ zahlen lassen/ damit sie
auff der Türcken Action so wohl zu Wasser als zu Land gute Acht haben solten;
Die Rebellion in der Moßkau ist noch nit völlig außgerottet/ und hat man wieder
einen der vornehmbsten Urheber gefangen eingebracht/ welcher vor deß Volcks Furie
kaum können salvirt werden/ und haben ihme viel hundert ins Gesicht gespien/ hat
bekandt/ daß er schon 3. Jahr lang mit dem Doroßzencko correspondirt, hette auch
in Littauen fallen wollen/ damit selbiges der Cron Pohlen gegen die Türcken nicht
Beystandt zu leisten vermöchte/ ebenfals wäre er willens gewesen/ die Pohlnische
Commissarios auff ihrer Rückreyse gefangen zu nehmen/ und sie dem Türckischen
Kayser zu überlieffern; Etliche ahngelangte Armenier berichten/ wie daß der Per-
sianer sich starck wider die Türcken rüste/ auß der Wallachey wird geschrieben/ das
es mit Pohlen keine Gefahr haben würde/ wann man nur ein hohes Subjectum ahn
die Pfordte abfertigen thete.
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