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Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 24, Frankfurt (Main), 1673.

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steigen/ und das abgesetzte Geldt nit mehr für voll will genommen werden; Man
vernimbt wieder von newen Münsterischen Werbungen zu Fueß/ so auff jeden
Kopff 12. Reichsthl. geben; Zu Coeverden ist eine Verrätherey obhanden gewe-
sen/ massen in dem Magazin daselbst 1. Bombe und 2. Granaten mit Pulver ahn-
gefüllet worden/ die Granaten seindt auch endlich durch die ahngelegte brennende
Lunte ahngangen/ die Bombe aber hat ihren effect nit gethan/ und ist also auch
kein Schade geschehen. Auß Schweden hat man mit Schreiben vom 25. May/
daß 8. a 900. Mann zu Fueß vom Upländischen Regiment bereidt stehen/ umb
nacher Wißmar übergeführt zu werden/ selbige Statt nit allein noch besser zu bevä-
stigen/ sondern auch den Wallfisch zu repariren und ohnüberwindlich zu machen/
damit man den Haven vor allen andern conserviren, und dem Hertzogthumb
Brehmen und Vehrden/ der freye übergang verbleiben möge.

Cölln den 11. dito.

Verwichenen Dienstag Abends seindt die Königl. Frantzösische: und vor-
gestern die Schwedische Herren Abgesandte ahnhero kommen/ und ihrem Begeh-
ren gemäß/ ohne öffentliche Ceremonien empfangen worden/ als daß man ihnen
den Wein praesentirt; die Holländische werden täglich von Achen erwarttet/ wie
auch die Spanische/ so seind die Engländische endlich zu Antorff ahngelangt; den
8. dieses hat man Nachricht erhalten/ daß Mastricht ahm 6. in der Nacht von
12000. Pferdten underm Comte de Lorges und Comte de Montal berennet wor-
den; heut vernimbt man/ daß der Marquis de Morbeck noch 2. Tage zuvor mit
seinem Regiment zu Pferdt hinein kommen/ und unterschiedliche gute Außfäll ge-
than/ daß man schon viele Karren mit beschädigten Frantzosen zu Tongren und
Maßeyck eingebracht; den 9. ist der König mit dem Fueßvolck und Geschütz zu
Tongren ahnkommen/ und wird nun der Belägerung ein Anfang gemacht; der
Printz von Conde ist noch kranck ahm podagra, Comte de Soissons aber ahm
hitzigen Fieber zu Utrecht gestorben; der Hr. Marechal de Turenne ist zu Soest auch
unpäßlich/ und dadurch sein Auffbruch bißhero verzögert worden. Die Münsterische hal-
ten Couverden nur bloquirt, und verhoffen es mit Aufftreibung deß Wassers zu zwingen.
Auß Flandern kombt underm 5. dieses Bericht/ daß die Engländ: und Frantzösische Flot-
ten 165. Segel starck auff der Höhe von Nieuport gesehen worden/ und daß ihr Vorhaben
gewesen/ der Holländ: so nit weit mehr von ihnen gestanden/ eine Schlacht zu lieffern/
wehren aber durch contrari Wind zurück gehalten und zerstreuet worden.

Marpurg den 12. dito.

In der Graffschafft Waldeck seind zu den 3. Chur-Cöllnischen Regimentern zu Pferdt;
noch vier/ als 2. Frantzösische und 2. Engländische ahnkommen/ diese halten zwar gute or-
dre,
die Partheyengänger aber verderben das Land sehr/ deßwegen zwischen ihnen und den
Bauren offt Scharmützell vorgehen/ diese haben sich starck rottirt, einen Rittmeister durch
die Axel/ einen Lieutenant aber sambt 4. Mußquetirern todt geschossen/ und sich darauff
in die Wälder retirirt.

   
Auß der Wetterau den 14. dito.

Gestern frühe ist der Kaysersteinische Capitain Leutenant Kanitzky mit seiner Compa-
gnie auß Friedberg nach dem Rheinstrohm fort marchirt, die Kayserl. Burg aber bleibt mit
einer starcken Mannschafft noch besetzt. Sonsten hat man Nachricht/ daß heut oder morgen
der Marechal de Turenne mit der Artillerie und Infanterie im Waldeckischen ahnkommen
wird/ das Haubtquartier solle etliche Tag in Corbach sein/ allwo über 200. Wagen mit
Mehl stehen/ und viel Viehe zusammen gebracht worden/ die Reutterey so über Siegen
herauffgangen/ solle in den Quartieren/ darin sie jetzo ist/ biß auff andere Ordre liegen
bleiben.    ENDE.


steigen/ und das abgesetzte Geldt nit mehr für voll will genommen werden; Man
vernimbt wieder von newen Münsterischen Werbungen zu Fueß/ so auff jeden
Kopff 12. Reichsthl. geben; Zu Coeverden ist eine Verrätherey obhanden gewe-
sen/ massen in dem Magazin daselbst 1. Bombe und 2. Granaten mit Pulver ahn-
gefüllet worden/ die Granaten seindt auch endlich durch die ahngelegte brennende
Lunte ahngangen/ die Bombe aber hat ihren effect nit gethan/ und ist also auch
kein Schade geschehen. Auß Schweden hat man mit Schreiben vom 25. May/
daß 8. à 900. Mann zu Fueß vom Upländischen Regiment bereidt stehen/ umb
nacher Wißmar übergeführt zu werden/ selbige Statt nit allein noch besser zu bevä-
stigen/ sondern auch den Wallfisch zu repariren und ohnüberwindlich zu machen/
damit man den Haven vor allen andern conserviren, und dem Hertzogthumb
Brehmen und Vehrden/ der freye übergang verbleiben möge.

Cölln den 11. dito.

Verwichenen Dienstag Abends seindt die Königl. Frantzösische: und vor-
gestern die Schwedische Herren Abgesandte ahnhero kommen/ und ihrem Begeh-
ren gemäß/ ohne öffentliche Ceremonien empfangen worden/ als daß man ihnen
den Wein præsentirt; die Holländische werden täglich von Achen erwarttet/ wie
auch die Spanische/ so seind die Engländische endlich zu Antorff ahngelangt; den
8. dieses hat man Nachricht erhalten/ daß Mastricht ahm 6. in der Nacht von
12000. Pferdten underm Comte de Lorges und Comte de Montal berennet wor-
den; heut vernimbt man/ daß der Marquis de Morbeck noch 2. Tage zuvor mit
seinem Regiment zu Pferdt hinein kommen/ und unterschiedliche gute Außfäll ge-
than/ daß man schon viele Karren mit beschädigten Frantzosen zu Tongren und
Maßeyck eingebracht; den 9. ist der König mit dem Fueßvolck und Geschütz zu
Tongren ahnkommen/ und wird nun der Belägerung ein Anfang gemacht; der
Printz von Condé ist noch kranck ahm podagra, Comte de Soissons aber ahm
hitzigen Fieber zu Utrecht gestorben; der Hr. Marechal de Turenne ist zu Soest auch
unpäßlich/ und dadurch sein Auffbruch bißhero verzögert worden. Die Münsterische hal-
ten Couverden nur bloquirt, und verhoffen es mit Aufftreibung deß Wassers zu zwingen.
Auß Flandern kombt underm 5. dieses Bericht/ daß die Engländ: und Frantzösische Flot-
ten 165. Segel starck auff der Höhe von Nieuport gesehen worden/ und daß ihr Vorhaben
gewesen/ der Holländ: so nit weit mehr von ihnen gestanden/ eine Schlacht zu lieffern/
wehren aber durch contrari Wind zurück gehalten und zerstreuet worden.

Marpurg den 12. dito.

In der Graffschafft Waldeck seind zu den 3. Chur-Cöllnischen Regimentern zu Pferdt;
noch vier/ als 2. Frantzösische und 2. Engländische ahnkommen/ diese halten zwar gute or-
dre,
die Partheyengänger aber verderben das Land sehr/ deßwegen zwischen ihnen und den
Bauren offt Scharmützell vorgehen/ diese haben sich starck rottirt, einen Rittmeister durch
die Axel/ einen Lieutenant aber sambt 4. Mußquetirern todt geschossen/ und sich darauff
in die Wälder retirirt.

   
Auß der Wetterau den 14. dito.

Gestern frühe ist der Kaysersteinische Capitain Leutenant Kanitzky mit seiner Compa-
gnie auß Friedberg nach dem Rheinstrohm fort marchirt, die Kayserl. Burg aber bleibt mit
einer starcken Mannschafft noch besetzt. Sonsten hat man Nachricht/ daß heut oder morgen
der Marechal de Turenne mit der Artillerie und Infanterie im Waldeckischen ahnkommen
wird/ das Haubtquartier solle etliche Tag in Corbach sein/ allwo über 200. Wagen mit
Mehl stehen/ und viel Viehe zusammen gebracht worden/ die Reutterey so über Siegen
herauffgangen/ solle in den Quartieren/ darin sie jetzo ist/ biß auff andere Ordre liegen
bleiben.    ENDE.


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Zitationshilfe: Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 24, Frankfurt (Main), 1673, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0024_1673/4>, abgerufen am 21.11.2024.