Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 27, Frankfurt (Main), 1673.behauptete den halben Mond biß ahn Tag/ da er wieder herauß geschlagen/ doch Trier den 3. dito. Durch einen Expressen/ so umb Mitternacht mit Schreiben allhier ahnge- Auß der Wetterau den 5. dito. Die Frantzösische Völcker haben heut bey Wetzslar Munsterung gehalten behauptete den halben Mond biß ahn Tag/ da er wieder herauß geschlagen/ doch Trier den 3. dito. Durch einen Expressen/ so umb Mitternacht mit Schreiben allhier ahnge- Auß der Wetterau den 5. dito. Die Frantzösische Völcker haben heut bey Wetzslar Munsterung gehalten <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> behauptete den halben Mond biß ahn Tag/ da er wieder herauß geschlagen/ doch<lb/> dessen den 25. gegen Abend abermahl Meister worden/ zwischen diesen Scharmü-<lb/> tzelln spieleten die Minen/ deren 13. ahn selbigem Ort waren/ aber nur 3. ihre Wür-<lb/> ckung thäten/ weilen die Belägerte deren vorhero 10. gefunden/ und das Pulver<lb/> herauß genommen/ hierüber blieben beyderseits wackere Leute todt/ und so viel man<lb/> weiß auf Frantzösischer <hi rendition="#aq">le Comte d’ Artagnan, Monsr. de Boisdavid,</hi> der Englän-<lb/> dische <hi rendition="#aq">Ingenieur, Chevalier Pol, Chevalier Tons,</hi> und vom Königl: Regiment<lb/> 18. Capitains sampt etlichen tausenden Gemeinen ; den 26. wurden von der Kö-<lb/> nigl. Garde 300. Mann <hi rendition="#aq">commendirt,</hi> den eroberten halben Mond zu <hi rendition="#aq">mainteni-<lb/> ren,</hi> umb 4. Uhr aber sprungen sie alle biß auff etliche in die Lufft/ man versichert<lb/> daß damahls der <hi rendition="#aq">Duc de Duras</hi> auch geblieben/ den 27. hat man 6. Stundt umb<lb/> 2. halbe Mond gefochten/ worauß die Frantzosen dreymahl geschlagen worden/ sel-<lb/> bige Nacht haben sie noch einen Ahngriff gethan/ aber nichts gewonnen/ hergegen<lb/> den 28. ein Hornwerck eingenommen/ und sich 8000. starck an die Stattmaur ge-<lb/> legt/ den 29. seindt sie so starck ahn einander gerathen/ daß Frantzösischer Seithen/<lb/> der <hi rendition="#aq">Duc de Montmouth, Comte de Clairmont, Comte de Valencin, Monsr.<lb/> de Montal, Marquis de Rochefort,</hi> 6. Obriste/ 25. Capitains/ neben dem Schwei-<lb/> tzerischen <hi rendition="#aq">Brigadier,</hi> 800. grosse Königl. Mußquetierer sambt etlichen tausendt an-<lb/> dern/ theils in die Lufft geflogen/ theils erschossen und nieder gehauen worden/ die<lb/> Belägerte haben auch keinen geringen Schaden gelitten/ und darauff den 30. Mor-<lb/> gends umb 9. Uhr den <hi rendition="#aq">Marquis de Morbecq</hi> neben einem Obrist Leutenant zu <hi rendition="#aq">ac-<lb/> cordiren</hi> zum König gesandt/ und begehrt in Ubergebung der Statt/ Wyck zu be-<lb/> halten/ welches ihnen aber nit: sondern mit 2. Stücken einem Feuer-Mörsell/<lb/> sampt der <hi rendition="#aq">Bagage,</hi> außzuziehen gestattet worden. Sonsten hat man daß 4000.<lb/> Frantzosen bey <hi rendition="#aq">Gorcum</hi> durchgebrochen/ welche aber der Graf von Horn vermit-<lb/> tels Durchstechung eines Deichs under Wasser gesetzt/ und den halben Theil ge-<lb/> fangen bekommen. Printz <hi rendition="#aq">Condé, Duc d’Enguien,</hi> und <hi rendition="#aq">Duc de Luxembourg,</hi><lb/> haben sich vor etlichen Tagen noch in Utrecht befunden/ und ihre Trouppen auff 5.<lb/> Posten vertheilt/ ohne etwas vorzunehmen; Zur See ist weiter nichts vorgangen;<lb/> der General Major Rabenhaupt/ hat die Neue: oder Langenacker Schantz bey<lb/> dem <hi rendition="#aq">Dullart, formaliter</hi> belägert/ und ein Münsterisch Regiment zu Pferdt/ wel-<lb/> ches noch 200. Fueßknecht hineinbringen sollen/ geschlagen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Trier den 3. dito.</head><lb/> <p>Durch einen Expressen/ so umb Mitternacht mit Schreiben allhier ahnge-<lb/> langt/ kombt Bericht/ daß/ nachdeme der <hi rendition="#aq">Mineur,</hi> so die Minen in Mastricht<lb/> verfertiget/ zu den Frantzosen übergelauffen/ und alles <hi rendition="#aq">contreminirt,</hi> darauff den<lb/> 30. Junii der <hi rendition="#aq">general-</hi>Sturmb erfolgen sollen/ die Belägerte aber <hi rendition="#aq">capitulirt,</hi> daß<lb/> sie freyen Abzug haben/ und die Frantzosen ahm 1. dieses einziehen sollen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Auß der Wetterau den 5. dito.</head><lb/> <p>Die Frantzösische Völcker haben heut bey Wetzslar Munsterung gehalten<lb/> und darauff ihre Quartier wieder bezogen/ man sagt/ daß der <hi rendition="#aq">Marechal de Tu-<lb/> renne</hi> mit dem Fueßvolck und der Artillerie auch von Corbach herunder kommen/<lb/> und dan der Marche weiter gehen würde.<lb/><hi rendition="#c #g">ENDE.</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
behauptete den halben Mond biß ahn Tag/ da er wieder herauß geschlagen/ doch
dessen den 25. gegen Abend abermahl Meister worden/ zwischen diesen Scharmü-
tzelln spieleten die Minen/ deren 13. ahn selbigem Ort waren/ aber nur 3. ihre Wür-
ckung thäten/ weilen die Belägerte deren vorhero 10. gefunden/ und das Pulver
herauß genommen/ hierüber blieben beyderseits wackere Leute todt/ und so viel man
weiß auf Frantzösischer le Comte d’ Artagnan, Monsr. de Boisdavid, der Englän-
dische Ingenieur, Chevalier Pol, Chevalier Tons, und vom Königl: Regiment
18. Capitains sampt etlichen tausenden Gemeinen ; den 26. wurden von der Kö-
nigl. Garde 300. Mann commendirt, den eroberten halben Mond zu mainteni-
ren, umb 4. Uhr aber sprungen sie alle biß auff etliche in die Lufft/ man versichert
daß damahls der Duc de Duras auch geblieben/ den 27. hat man 6. Stundt umb
2. halbe Mond gefochten/ worauß die Frantzosen dreymahl geschlagen worden/ sel-
bige Nacht haben sie noch einen Ahngriff gethan/ aber nichts gewonnen/ hergegen
den 28. ein Hornwerck eingenommen/ und sich 8000. starck an die Stattmaur ge-
legt/ den 29. seindt sie so starck ahn einander gerathen/ daß Frantzösischer Seithen/
der Duc de Montmouth, Comte de Clairmont, Comte de Valencin, Monsr.
de Montal, Marquis de Rochefort, 6. Obriste/ 25. Capitains/ neben dem Schwei-
tzerischen Brigadier, 800. grosse Königl. Mußquetierer sambt etlichen tausendt an-
dern/ theils in die Lufft geflogen/ theils erschossen und nieder gehauen worden/ die
Belägerte haben auch keinen geringen Schaden gelitten/ und darauff den 30. Mor-
gends umb 9. Uhr den Marquis de Morbecq neben einem Obrist Leutenant zu ac-
cordiren zum König gesandt/ und begehrt in Ubergebung der Statt/ Wyck zu be-
halten/ welches ihnen aber nit: sondern mit 2. Stücken einem Feuer-Mörsell/
sampt der Bagage, außzuziehen gestattet worden. Sonsten hat man daß 4000.
Frantzosen bey Gorcum durchgebrochen/ welche aber der Graf von Horn vermit-
tels Durchstechung eines Deichs under Wasser gesetzt/ und den halben Theil ge-
fangen bekommen. Printz Condé, Duc d’Enguien, und Duc de Luxembourg,
haben sich vor etlichen Tagen noch in Utrecht befunden/ und ihre Trouppen auff 5.
Posten vertheilt/ ohne etwas vorzunehmen; Zur See ist weiter nichts vorgangen;
der General Major Rabenhaupt/ hat die Neue: oder Langenacker Schantz bey
dem Dullart, formaliter belägert/ und ein Münsterisch Regiment zu Pferdt/ wel-
ches noch 200. Fueßknecht hineinbringen sollen/ geschlagen.
Trier den 3. dito.
Durch einen Expressen/ so umb Mitternacht mit Schreiben allhier ahnge-
langt/ kombt Bericht/ daß/ nachdeme der Mineur, so die Minen in Mastricht
verfertiget/ zu den Frantzosen übergelauffen/ und alles contreminirt, darauff den
30. Junii der general-Sturmb erfolgen sollen/ die Belägerte aber capitulirt, daß
sie freyen Abzug haben/ und die Frantzosen ahm 1. dieses einziehen sollen.
Auß der Wetterau den 5. dito.
Die Frantzösische Völcker haben heut bey Wetzslar Munsterung gehalten
und darauff ihre Quartier wieder bezogen/ man sagt/ daß der Marechal de Tu-
renne mit dem Fueßvolck und der Artillerie auch von Corbach herunder kommen/
und dan der Marche weiter gehen würde.
ENDE.
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(2019-07-24T10:58:46Z)
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