Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 29, Frankfurt (Main), 1672.Num. XXIX. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. 1672. Venedig den 1. Julii. Ein Schiff von Dalmatien versichert/ daß auff der Galera Catarini das Ru- Feldt
Num. XXIX. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. 1672. Venedig den 1. Julii. Ein Schiff von Dalmatien versichert/ daß auff der Galera Catarini das Ru- Feldt
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Num. XXIX.
Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen.
1672.
Venedig den 1. Julii.
Ein Schiff von Dalmatien versichert/ daß auff der Galera Catarini das Ru-
dervolck mutinirt und den Gubernator sampt seinem Capellan/ und vielen ande-
ren so sich zu ihnen nicht schlagen wollen/ verletzt/ dieser aber wäre doch endlich Mei-
ster worden/ und nach dem er vernohmen/ daß ihr Vorhaben gewesen die Galera
mit inhabenden 20000. Ducaten zuentführen/ habe der General Morosini 12. sol-
cher Rädelsführer auffhencken lassen; Die Corsaren von Dolcigno haben eine
Tartana genohmen/ welche deß Residenten zu Neapoli Haußrath dahin führete/
Zeit er zu Land sich der Orthen erhaben/ darbenebens ist für 300. Ducaten confitu-
ren und andere Sachen darauff gewesen/ so unserem Abgesanden zu Rom gehörig;
Ein Schiff von Corfu berichtet/ daß weder aldahr noch zu zante die Lebens-Mittel
in einiger Abundantz wehren/ in deme sie auf Morea nichts ziehen könten/ weilen
diese ebener Gestalt mangel erlitten nach deme sie alles Ihrige zur Türckischen Ar-
mata zu liefferen gezwungen worden/ der Capitain Pasqualigo seye mit 4. seiner
Schiffen gehn Sapienza zu gangen die Barbarische Corsaren von dahr und ande-
ren Orthen zu vertreiben/ die Maltesische hatten ein Türckisch Schiff ohnweit Ca-
nea genohmen und auff selbigen viel Kauffmans-Wahren und etliche fürnehme
Türcken mit hinweg geführt; Von Tunis hat man/ daß zu Portofarina und Jamara
Frantzösische Kriegs-Schiff ständen und verlauten liessen/ daß sie noch andere ihrer
Nation mit 10. Galeren erwartteten/ umb alßdann selbige Barbaren zu einem be-
ständigen Frieden zu zwingen und daß zu gd. Tunis eine ihrer Brigantinen ein-
kom̃en welche 5. Mans- sambt 3. Weibs Persohnen auß Sardinien gefangen mitge-
bracht/ ob sie gleich wohl 8. ihrer Moren auch auff dem Platz gelassen/ zwölff der ih-
rigen wehren noch in der See/ alle übrige Corsaren aber in den Häven in Sicher-
heit. Auß Rom/ es scheinet/ daß der Pabst nuhnmehr den Geistlichen-Zehenden
verwilliget/ allen Falß der Türck Ungarn oder Pohlen beunruhigen werde/ der
Mons. Castaldi Tresorier General ist Vorhabens die Päbstliche Cammer in vie-
lem zu erleuchteren und hat ahn der Päbstlichen leichten Reuterey darumb den An-
fang gemacht/ und die monatlich genossene 15. Cronen nuhr auff 9. abgeschlagen/
weilen under ihnen viele eingeschlichen/ welche keine Edelleuthe seynt/ der Cardinal
Mancini findt sich zwar etwas besser/ doch wollen die Medici seinetwegen keine Ver-
sicherung geben/ das Erdbeben hat sich allhier aber ohne Schaden etwas spühren
lassen/ deßgleichen auch zu Frascati, allwo es anders nichts gethan alß den Damen
so sich aldahr zu erlustigen waren/ ein Forcht eingejagt/ massen sie alle ins offene
Feldt
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Zitationshilfe: | Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 29, Frankfurt (Main), 1672, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0029_1672/1>, abgerufen am 16.07.2024. |