Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 29, Frankfurt (Main), 1672.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

berg und die Statt Deventer/ Ihre Fürstliche Gnaden aber/ Breford/ Groll/
Borkeloe/ Hasselt/ Steinwick/ Sihler und Omerschantz/ wie auch Blockziel/
die Schwartze Schleuß/ gantze Thwent und Trendt/ ingleichem/ was sie noch
mit ihrer eigenen Armee erobern werden/ haben jetzo Coverden belägert und seynt
schon biß an den Graben avancirt, der Duc de Luxenbourg hat sich mit seiner Ar-
mee wieder nach dem Rheinstrom gewendet/ und wie verlautet solle nun Mastricht
belägert werden.

Vom Elbstrohm den 9. dito.

Dieser Orten befinden sich viel Geflüchtete auß Holland/ und sagt man schon von 40.
Schiffen so herauff kommen. In Amsterdam soll das frische Wasser im Bier Preiße seyn
und daß dahin geflöhete Vieh/ wegen deß Futters und Wassers/ grosse Noth leiden. Umb Lü-
beck hat daß Wetter an gebäuen und Vieh grossen Schaden gethan. Von Berlin vernimbt
man daß der Herr von Blumenthal nach Copenhagen/ und der Herr von Amerongen mit
dem Chur-Brandenburgischen General Pölnitz nach Amsterdam verreist. In Schweden
seynd bey der Musterung 70000. Mann befunden worden/ und sollen noch vorm Winter et-
liche tausent Mann nacher Teutschland übergebracht werden.

Cölln den 10. dito.

Auß Neuß wird vom gestrigen Dato berichtet daß 4. Companien Chur Cöll-
nische Soldaten allda ahnkommen/ und heut die Frantzösische Garnison von dahr
abziehen solle/ wie dann darzu bereits alle Ahnstalt gemacht gewesen/ die Stadt
Nimegen hat sich den 8. dieses Abends umb 7. Uhr mit gutem Accord ahn Ihre
Königl. Maj. in Franckreich ergeben/ worauff die Armee nacher Hertzogenbusch
fort marchirt, wie die letzte Holländische Brieffe melden/ so ist Gorcum auch
auffgefordert/ aber von dem Feldmarschalck Würtz abschlägige Antwort gegeben
worden/ Naerden/ Woerden/ und Oudenwater haben Königl. Salvaquardien
eingenommen; Der Printz von Oranien ist nun einhällig zum Statthalter/Ad-
miral
zur See/ und General zu Land proclamirt, der Pensionarius de Witte aber
hat sich retirirt, und ist der Herr Fagel in seinen Platz getretten; Im Haag sind
2. Engländische Gesanden/ als der Hertzog von Buckingam und der Graf von Ar-
lington
ahnkommen/ so den Printzen von Oranien im Lager complimentirt/ auch
weiter zu dem König in Franckreich gehen wollen/ seint aber auff erhaltene Schrei-
ben auß England nach dem Haag zu ruck gekehrt/ ihr Ahnbringen/ ist noch unbe-
kandt. Unterdessen hat sich der Comte d' Estrees mit der Frantzösischen Flotte wie-
der mit der Engländischen conjungirt, und seint beyderseits in See gelauffen.
ENDE.


berg und die Statt Deventer/ Ihre Fürstliche Gnaden aber/ Breford/ Groll/
Borkeloe/ Hasselt/ Steinwick/ Sihler und Omerschantz/ wie auch Blockziel/
die Schwartze Schleuß/ gantze Thwent und Trendt/ ingleichem/ was sie noch
mit ihrer eigenen Armee erobern werden/ haben jetzo Coverden belägert und seynt
schon biß an den Graben avancirt, der Duc de Luxenbourg hat sich mit seiner Ar-
mee wieder nach dem Rheinstrom gewendet/ und wie verlautet solle nun Mastricht
belägert werden.

Vom Elbstrohm den 9. dito.

Dieser Orten befinden sich viel Geflüchtete auß Holland/ und sagt man schon von 40.
Schiffen so herauff kommen. In Amsterdam soll das frische Wasser im Bier Preiße seyn
und daß dahin geflöhete Vieh/ wegen deß Futters und Wassers/ grosse Noth leiden. Umb Lü-
beck hat daß Wetter an gebäuen und Vieh grossen Schaden gethan. Von Berlin vernimbt
man daß der Herr von Blumenthal nach Copenhagen/ und der Herr von Amerongen mit
dem Chur-Brandenburgischen General Pölnitz nach Amsterdam verreist. In Schweden
seynd bey der Musterung 70000. Mann befunden worden/ und sollen noch vorm Winter et-
liche tausent Mann nacher Teutschland übergebracht werden.

Cölln den 10. dito.

Auß Neuß wird vom gestrigen Dato berichtet daß 4. Companien Chur Cöll-
nische Soldaten allda ahnkommen/ und heut die Frantzösische Garnison von dahr
abziehen solle/ wie dann darzu bereits alle Ahnstalt gemacht gewesen/ die Stadt
Nimegen hat sich den 8. dieses Abends umb 7. Uhr mit gutem Accord ahn Ihre
Königl. Maj. in Franckreich ergeben/ worauff die Armee nacher Hertzogenbusch
fort marchirt, wie die letzte Holländische Brieffe melden/ so ist Gorcum auch
auffgefordert/ aber von dem Feldmarschalck Würtz abschlägige Antwort gegeben
worden/ Naerden/ Woerden/ und Oudenwater haben Königl. Salvaquardien
eingenommen; Der Printz von Oranien ist nun einhällig zum Statthalter/Ad-
miral
zur See/ und General zu Land proclamirt, der Pensionarius de Witte aber
hat sich retirirt, und ist der Herr Fagel in seinen Platz getretten; Im Haag sind
2. Engländische Gesanden/ als der Hertzog von Buckingam und der Graf von Ar-
lington
ahnkommen/ so den Printzen von Oranien im Lager complimentirt/ auch
weiter zu dem König in Franckreich gehen wollen/ seint aber auff erhaltene Schrei-
ben auß England nach dem Haag zu ruck gekehrt/ ihr Ahnbringen/ ist noch unbe-
kandt. Unterdessen hat sich der Comte d’ Estreés mit der Frantzösischen Flotte wie-
der mit der Engländischen conjungirt, und seint beyderseits in See gelauffen.
ENDE.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/>
berg und die Statt Deventer/ Ihre Fürstliche Gnaden aber/ Breford/ Groll/<lb/>
Borkeloe/ Hasselt/ Steinwick/ Sihler und Omerschantz/ wie auch Blockziel/<lb/>
die Schwartze Schleuß/ gantze Thwent und Trendt/ ingleichem/ was sie noch<lb/>
mit ihrer eigenen Armee erobern werden/ haben jetzo Coverden belägert und seynt<lb/>
schon biß an den Graben <hi rendition="#aq">avancirt,</hi> der <hi rendition="#aq">Duc de Luxenbourg</hi> hat sich mit seiner Ar-<lb/>
mee wieder nach dem Rheinstrom gewendet/ und wie verlautet solle nun Mastricht<lb/>
belägert werden.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Vom Elbstrohm den 9. dito.</head><lb/>
        <p>Dieser Orten befinden sich viel Geflüchtete auß Holland/ und sagt man schon von 40.<lb/>
Schiffen so herauff kommen. In Amsterdam soll das frische Wasser im Bier Preiße seyn<lb/>
und daß dahin geflöhete Vieh/ wegen deß Futters und Wassers/ grosse Noth leiden. Umb Lü-<lb/>
beck hat daß Wetter an gebäuen und Vieh grossen Schaden gethan. Von Berlin vernimbt<lb/>
man daß der Herr von Blumenthal nach Copenhagen/ und der Herr von Amerongen mit<lb/>
dem Chur-Brandenburgischen General Pölnitz nach Amsterdam verreist. In Schweden<lb/>
seynd bey der Musterung 70000. Mann befunden worden/ und sollen noch vorm Winter et-<lb/>
liche tausent Mann nacher Teutschland übergebracht werden.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Cölln den 10. dito.</head><lb/>
        <p>Auß Neuß wird vom gestrigen Dato berichtet daß 4. Companien Chur Cöll-<lb/>
nische Soldaten allda ahnkommen/ und heut die Frantzösische <hi rendition="#aq">Garnison</hi> von dahr<lb/>
abziehen solle/ wie dann darzu bereits alle Ahnstalt gemacht gewesen/ die Stadt<lb/>
Nimegen hat sich den 8. dieses Abends umb 7. Uhr mit gutem <hi rendition="#aq">Accord</hi> ahn Ihre<lb/>
Königl. Maj. in Franckreich ergeben/ worauff die Armee nacher Hertzogenbusch<lb/>
fort <hi rendition="#aq">marchirt,</hi> wie die letzte Holländische Brieffe melden/ so ist <hi rendition="#aq">Gorcum</hi> auch<lb/>
auffgefordert/ aber von dem Feldmarschalck Würtz abschlägige Antwort gegeben<lb/>
worden/ Naerden/ Woerden/ und Oudenwater haben Königl. Salvaquardien<lb/>
eingenommen; Der Printz von Oranien ist nun einhällig zum Statthalter/<hi rendition="#aq">Ad-<lb/>
miral</hi> zur See/ und General zu Land <hi rendition="#aq">proclamirt,</hi> der <hi rendition="#aq">Pensionarius de Witte</hi> aber<lb/>
hat sich <hi rendition="#aq">retirirt,</hi> und ist der Herr Fagel in seinen Platz getretten; Im Haag sind<lb/>
2. Engländische Gesanden/ als der Hertzog von Buckingam und der Graf von <hi rendition="#aq">Ar-<lb/>
lington</hi> ahnkommen/ so den Printzen von Oranien im Lager complimentirt/ auch<lb/>
weiter zu dem König in Franckreich gehen wollen/ seint aber auff erhaltene Schrei-<lb/>
ben auß England nach dem Haag zu ruck gekehrt/ ihr Ahnbringen/ ist noch unbe-<lb/>
kandt. Unterdessen hat sich der <hi rendition="#aq">Comte d&#x2019; Estreés</hi> mit der Frantzösischen Flotte wie-<lb/>
der mit der Engländischen <hi rendition="#aq">conjungirt,</hi> und seint beyderseits in See gelauffen.<lb/><hi rendition="#c #g">ENDE.</hi> </p>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] berg und die Statt Deventer/ Ihre Fürstliche Gnaden aber/ Breford/ Groll/ Borkeloe/ Hasselt/ Steinwick/ Sihler und Omerschantz/ wie auch Blockziel/ die Schwartze Schleuß/ gantze Thwent und Trendt/ ingleichem/ was sie noch mit ihrer eigenen Armee erobern werden/ haben jetzo Coverden belägert und seynt schon biß an den Graben avancirt, der Duc de Luxenbourg hat sich mit seiner Ar- mee wieder nach dem Rheinstrom gewendet/ und wie verlautet solle nun Mastricht belägert werden. Vom Elbstrohm den 9. dito. Dieser Orten befinden sich viel Geflüchtete auß Holland/ und sagt man schon von 40. Schiffen so herauff kommen. In Amsterdam soll das frische Wasser im Bier Preiße seyn und daß dahin geflöhete Vieh/ wegen deß Futters und Wassers/ grosse Noth leiden. Umb Lü- beck hat daß Wetter an gebäuen und Vieh grossen Schaden gethan. Von Berlin vernimbt man daß der Herr von Blumenthal nach Copenhagen/ und der Herr von Amerongen mit dem Chur-Brandenburgischen General Pölnitz nach Amsterdam verreist. In Schweden seynd bey der Musterung 70000. Mann befunden worden/ und sollen noch vorm Winter et- liche tausent Mann nacher Teutschland übergebracht werden. Cölln den 10. dito. Auß Neuß wird vom gestrigen Dato berichtet daß 4. Companien Chur Cöll- nische Soldaten allda ahnkommen/ und heut die Frantzösische Garnison von dahr abziehen solle/ wie dann darzu bereits alle Ahnstalt gemacht gewesen/ die Stadt Nimegen hat sich den 8. dieses Abends umb 7. Uhr mit gutem Accord ahn Ihre Königl. Maj. in Franckreich ergeben/ worauff die Armee nacher Hertzogenbusch fort marchirt, wie die letzte Holländische Brieffe melden/ so ist Gorcum auch auffgefordert/ aber von dem Feldmarschalck Würtz abschlägige Antwort gegeben worden/ Naerden/ Woerden/ und Oudenwater haben Königl. Salvaquardien eingenommen; Der Printz von Oranien ist nun einhällig zum Statthalter/Ad- miral zur See/ und General zu Land proclamirt, der Pensionarius de Witte aber hat sich retirirt, und ist der Herr Fagel in seinen Platz getretten; Im Haag sind 2. Engländische Gesanden/ als der Hertzog von Buckingam und der Graf von Ar- lington ahnkommen/ so den Printzen von Oranien im Lager complimentirt/ auch weiter zu dem König in Franckreich gehen wollen/ seint aber auff erhaltene Schrei- ben auß England nach dem Haag zu ruck gekehrt/ ihr Ahnbringen/ ist noch unbe- kandt. Unterdessen hat sich der Comte d’ Estreés mit der Frantzösischen Flotte wie- der mit der Engländischen conjungirt, und seint beyderseits in See gelauffen. ENDE.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Frankfurt (Main) und der Verl… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-24T10:58:48Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-24T10:58:48Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0029_1672
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0029_1672/4
Zitationshilfe: Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 29, Frankfurt (Main), 1672, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0029_1672/4>, abgerufen am 21.11.2024.