Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 34, Frankfurt (Main), 1673.Num. XXVIX. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. 1673. Venedig den 7. Julii. Der Monsr. Durazzo ist allhier von Rom ahnkommen/ dem neuen Card. Card.
Num. XXVIX. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. 1673. Venedig den 7. Julii. Der Monsr. Durazzo ist allhier von Rom ahnkommen/ dem neuen Card. Card.
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Num. XXVIX.
Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen.
1673.
Venedig den 7. Julii.
Der Monsr. Durazzo ist allhier von Rom ahnkommen/ dem neuen Card.
Bassadona den Cardinals-Hut zu bringen/ von Ragusi vernimbt man/ daß ein
Frantzösisch Schiff von Constantinopel mit Wahren und reysenden Leuthen dahin
gebracht/ wie die empörte Araber in Egipten einen starcken Streiff auß dem Ge-
bürg ins Land gethan und zimbliche Beuthe gemacht/ darüber aber der Bassa sie
in einer Imboscata also empfangen/ daß ihrer gar wenig zurückkommen und alle
gemachte Beuthe vor sie verlohren gangen/ sie bringen auch daß der Capitain Bas-
sa mit seinẽ hiebevohren gemelten Schiffen von Scio nach Candia gefahrẽ/ allda etli-
che hundert Türcken zu Verstärckung der Garnisonen außgesetzt/ und demnechst
den Christlichen Corsaren nachgangen/ daß man auch sagte/ wie die Malteser ohn-
weit Mettelino ein Türckisch Schiff bestritten und genohmen/ indem es mit Wah-
ren nach Saloniche zu fahren vermeint; Von Trapani kombt/ daß der Cavallier
Valle General Lieutenant der Reuterey/ welche zu Bewahrung der See-Cüsten
verordnet ist/ gegen dem Adriatischen Meer von zwey Schiffen außgestiegene Mo-
ren ahngetroffen/ welche in Calabria 18. Manns- und 10. Weibs-Persohnen/ ne-
bens 8. Kindern und anderer Beuthe weggetrieben/ mit 100. Pferden verfolgt/ ver-
schiedene nieder gemacht/ die gefangene Persohnen erlediget/ und die übrige ge-
zwungen in aller Eyl nach den Schiffen zu salviren und fortzugehen; die von Sa-
les/ wie man von Ottranto vernimbt/ haben ein Spanisch Schiff nach Ceuta in
Africa gehent genohmen/ deßgleichen die Corsaren von Algier ein falsches Zeichen
der Moren von Sales auffhabend/ ohnweit Marsiglia ein Frantzösisch Schiff mit
Wahren weggeführt. Auß Rom/ zwey Frantzösische Kriegs-Schiff und eine
Tartana seint in dem Haven zu Civita Vecchia eingelauffen/ und weilen den Gu-
bernator bedaucht/ daß sie zu weit eingiengen ohne den gewöhnlichen Gruß abzule-
gen/ als wann sie solchen gar ausser Acht lassen wolten/ hat er ihnen etliche scharpffe
Canon-Schüß mit Kuglen zugeschickt/ darauff sie zwar den Gruß abgelegt/ aber
über solch Tractament höchlich beklagt/ welches dem Gubernator auch verwiesen
worden/ er aber mit obvermelter Beschaffenheit sich entschuldiget/ es sollen auch die
übrige 10. Frantzösische Galeren dahin kommen/ derowegen die vier Genuesische/
welche in dem Porto seint/ jetzo nit außlauffen dörffen/ auß Forcht von den Fran-
tzösischen gefangen zu werden/ auß hiessigem neuen Gefängnuß hat man bey 40.
Delinquenten genohmen und sie zu Besetzung der Päbstlichen Galeren nach Civi-
ta Vecchia geschickt/ dann solche nechster Tagen außlauffen und daß Gewässer
deß Kirchen-Staads durchstreichen sollen/ umb es von den Türcken sauber zu hal-
ten/ der Card. Flavio Ghisy ist von seiner durch Italien gethaner Reyß wieder ahn-
kommen und hat dem Pabst darvon bey zwo Stunden lang Relation gethan/ der
Card.
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