Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 32, Frankfurt (Main), 1671.Num. XXXII. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. 1671. Venedig den 24. Julii. In wenig Tagen werden von hier die Herren Senatorn als der Cav. Giaco- len/
Num. XXXII. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. 1671. Venedig den 24. Julii. In wenig Tagen werden von hier die Herren Senatorn als der Cav. Giaco- len/
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Num. XXXII.
Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen.
1671.
Venedig den 24. Julii.
In wenig Tagen werden von hier die Herren Senatorn als der Cav. Giaco-
mo Guerini neuer Bailo nach Constantinopel ahn statt des Cav. Molino, welcher
nach Hauß kombt/ und der Marco Bembo neuer Consul nach Soria, abreysen/ mas-
sen ein und ander sein nötiges bagage auff verschiedene Schiff schon eingeladen/
eine Tartana von Malta bringt daß selbige Galeren/ indem sie die Insul umbstri-
chen/ vier Türckische Caravellen ahngetroffen/ deren drey entwischt/ die vierdte aber
in ihre Hände gerathen/ darauff die Türcken nach scharffem Examen bekant/ daß
ihre eigentliche intention auff die Insul gericht unf entschlossen were gegen Norden
dieselbe anzugreiffen/ zehen ihrer Schiffe weren noch ohnweit von dar/ umb fueß zu
fassen/ denen der Capitain Bassa mit der gantzen Ottomannischen Seemacht also-
bald folgen würd/ solte auch allbereit geschehen seyn/ wann es die bey Hoff erweckte
und noch schwebende Auffrührungen nit verhindert hätten/ ein ander Schiff so mit
Wahren auß Barbaria eingelauffen berichtet/ daß eine Squadre Engländ. Schiffen
einen grossen Corsaren von Algier ahngetroffen und überwunden/ darin biß 60000.
Cronen bahren Gelds gefunden/ und nur 17. Mann verlohren/ 10. kleinere Schiff/
so bey ihme gewesen/ hätten sich in selbigen porto salvirt, und das Einlauffen mit
grossen Balcken und Ketten ausgeschlossen/ daß die Engl: ihnen nit nachkom̃en können/
derowegen diese das nechstgelegene forte auff welchem 500. Türcken gelegen/ ohn-
nachlässig beschossen/ und zeit dieses Getümmels und auffsteigenden Rauchs Bri-
gantinen geschickt/ welche die Balcken und Ketten in stücken zerhauen/ darauff 2.
grosse Brandschiff in den Haven fliessen lassen/ und dardurch ged. 10. Schiff zumah-
len eingeäschert/ sie haben darbenebens von ihrem König diesen Befelch/ von dar nit
zu weichen/ biß sie selbige Barbaren zu einem beständigen Vergleich gezwungen/ von
Alexandria ist auch ein Schiff mit Kauffmannswahren eingelauffen/ dessen Capi-
tain versichert/ daß auch selbigen Orts die Pest starck einreisse/ er were ohnweit Cy-
pern von 2. Barbarischen Schiffen gefangen/ und nach Capobianco geführt wor-
den/ alldar sie wol gegen gehabte Zuversicht 8. Maltheser/ Livorneser und Savoyer
von Villa franca vermuthet/ und ged. Schiff fahren lassen/ sich in eyl mit der Flucht
salvirt/ er habe im ahnheroseglen vernommen/ daß 30. Türckische Galeren und 20.
Barbarische Schiff zu Fochies weren auff die Christliche Corsaren zu passen/ wel-
che 24. starck durch den Archipelagum in den Insulen die Contributionen nach ih-
rem Gefallen einnehmen/ nachdeme sie bey Capo delle Colonne in Athene eine
Saique mit Wahren/ und darbey nur 2. Türcken genommen/ dann die andern alle
mit schwimmen entkommen. Auß Rom/ der Pabst hat dem Marchese Lancel-
lotti General Lieutenant der Päbstlichen Leibwachten einen starcken Verweiß ge-
ben/ umb daß seine Soldaten einige Unordnungen begangen ihme derowegen befoh-
len/
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