Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 34, Frankfurt (Main), 1672.Num. XXXIV. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. 1672. Venedig den 5. Augusti. Eine Tartana mit Oehl geladen von Modon bringt/ daß die Türcken all- stalt
Num. XXXIV. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. 1672. Venedig den 5. Augusti. Eine Tartana mit Oehl geladen von Modon bringt/ daß die Türcken all- stalt
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Num. XXXIV.
Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen.
1672.
Venedig den 5. Augusti.
Eine Tartana mit Oehl geladen von Modon bringt/ daß die Türcken all-
dahr außspreitten/ wie in wenig Tagen 50. Galeren under dem Capitain Bassa und
andere Ahnzahl Barbarischen Schiffen conjungiren, und die Christliche Corsa-
ren vertreiben/ demnechst sich anderer Orten als etwan gehn Sicilien oder Malta
wenden werden/ umb fasten Fuß ahm Landt zu setzen/ wie es ein und anderen Orths
gnugsamb geförchtet würd; In Athene seint 3. Chiaúx ahnkommen/ auß Be-
felch deß Groß-Türcken mit Gewalt Völcker auffzunehmen/ die Armata zu ver-
stärcken/ es habe aber underm Volck solchen disgust verursacht/ daß ged. Chiaux
ohnverrichter Sachen und übel tractirt nach Constantinopel zurück weichen müs-
sen/ die jüngstgemelte vier Holländische Schiff/ so zu Smirne wieder außgeladen/
haben mit noch zehen anderen ihrer Nation wohlmontirte zusammen gestossen und
beschlossen/ den Frantzösischen und Engländern überall nachzugehen/ der Provedi-
tor General Valier, nachdem er die drey Insulen durchstrichen und den Barbari-
schen dortherumb keine Ruhe gelassen/ ist wieder nach Corfu, und hat gegen Sa-
pienza eben zu dem Ende etliche Kriegs-Schiffe gelassen/ umb dieselbe zu bestreit-
ten; Eine Feluca von Dalmatien bringt Schreiben von Constantinopel/ daß un-
ser Bailo Querini mit seiner gantzen Hoffstatt wieder dorthin kommen/ zeit der
Sultan und Groß-Vezier entschlossen/ der Armata zu folgen/ ohnahngesehen zimb-
liche Theuerung bey derselben eingerissen/ und so wohl ahn Mund- als Kriegs-
Munition grosser Mangel erscheine. Von Asia wehren wieder 2000. Pferdt und
etliche 100. Camele zu der Armata gestossen/ daß Fußvolck marchirte gar lang-
sam/ weilen ihrer viel gar schlechten Lust hetten in selbigen Krieg sich einzufinden.
Auß Rom/ als dem Pabst vor etlichen Tagen kundt worden/ daß die Speicher mit
abundanz von Früchten erfüllet wehren/ hat er alsobald befohlen/ daß man das
Brodt vergrössern solte/ darfür daß Volck so sehr vergnügt/ daß man anderst nit
als ruffen höret/ daß der Pabst lang leben möge/ mann vermeint die Promotion
zweyer Cardinälen dörffte bald vor sich gehen/ und neben dem Rospigliosi der Pa-
ter Polini vom Oratorio St. Philippi Nery, oder der Monsr. Crescentio Päbstli-
cher Cammer-Meister/ darzu gelangen werde; Es hat dieser Tagen wegen deß
Frantzösischen und Holländischen Kriegs/ under particular Persohnen ein so star-
cken Streit gesetzt/ daß auch verschiedene im Gefecht vor todt ligen blieben/ es befin-
den sich Genuesische Werber allhier/ welche zimblichen Zulauff und Patenten vor
10000. Mann zusammen zu bringen Befelch haben/ der Pabst hat dem Card. Bo-
na und dem Rospigliosi Commission geben/ solcher Sachen sich ahnzunehmen/
umb die Partheyen zu anderen Gedancken zu bringen/ im Ahnsehen es anderer Ge
stalt
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