Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 38, Frankfurt (Main), 1671.schaffenheit deß Verbrechens das Urtheil zu schöpffen. Sonsten geben von sichern Handen Hamburg den 11. dito. Die Königl. Princessin von Dennemarck ist mit grossem Gefolg zu Alt[e]na Cölln den 13. dito. Die Chur Cöllnische haben im Ampt Recklinghausen das Schloß Dorsten/ vier schaffenheit deß Verbrechens das Urtheil zu schöpffen. Sonsten geben von sichern Handen Hamburg den 11. dito. Die Königl. Princessin von Dennemarck ist mit grossem Gefolg zu Alt[e]na Cölln den 13. dito. Die Chur Cöllnische haben im Ampt Recklinghausen das Schloß Dorsten/ vier <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> schaffenheit deß Verbrechens das Urtheil zu schöpffen. Sonsten geben von sichern Handen<lb/> eingeloffene Brieffe/ daß die Persianer den Türcken in das Ort/ allwo sie ihren Mahomet<lb/> verehren/ und in grosser Mengde Wallfahrt verrichten/ eingefallen/ solches nit allein demo-<lb/> lirt/ sondern auch ein grosse Anzahl Türcken niedergemacht; Die Malteser sollen auch aufs<lb/> neu eine Türckische Flotte durch favorablen Wind umbringt und gefangen haben/ worbey<lb/> viel Christen Sclaven erlediget worden.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Hamburg den 11. dito.</head><lb/> <p>Die Königl. Princessin von Dennemarck ist mit grossem Gefolg zu Alt<supplied cert="low">e</supplied>na<lb/> ahnkommen/ und ferner nach Haarburg fortgereyst; Zu Braunschweig ist die<lb/> Bürgerschaft unter gegenwärtiger Regierung nunmehr ziemlich zu frieden/ massen<lb/> jüngst wiederumb ein Regiment von der Statt <hi rendition="#aq">Garnison,</hi> nemlich das Gurckische/<lb/><hi rendition="#aq">reducirt</hi> worden/ der Bürger Last zu vermindern/ zu erbawung einer Citadelle seind<lb/> 2. Plätze abgestochen/ und stehet es in der Bürger benennung/ welcher Platz ihnen zu<lb/> ihren Fahrten und Wesen/ dienlich oder schädlich seyn möchte/ sie können aber noch<lb/> zu nichts <hi rendition="#aq">resolvir</hi>en/ und weil schon 6. Batteryen/ gegen der Statt gebauet seind/ so<lb/> dörffte die Cittadelle wol gar zurück bleiben/ die Märckte seind noch starck besetzt/ so<lb/> stehen auch auff allen vornembsten Ecken Schildwachten zu Roß und Fueß/ und ist<lb/> die <hi rendition="#aq">Garnison</hi> noch in 4000. Mann starck welche in der Bürger Häuser verlegt/ die<lb/> Krancken aber werden auf den Wällen und in den nächsten Dörffern verpflegt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln den 13. dito.</head><lb/> <p>Die Chur Cöllnische haben im Ampt Recklinghausen das Schloß Dorsten/ vier<lb/> Stund von Wesell/ bevästiget/ auch Geschütz/ Munition und <hi rendition="#aq">Vivres</hi> dahin ge-<lb/> bracht/ so seint dieser Tagen allerhand Kriegsrüstungen sambt grossen Stücken den<lb/> Rhein herab nacher Neuß geführt/ und selbige Besatzung mit noch 300. Mann<lb/> unter dem Obristen <hi rendition="#aq">Bellerose</hi> verstärckt worden. Auß Braband hat man/ daß<lb/> der Herr Gubernator General wieder nach Gend auffgebrochen/ und vorhabens<lb/> seye auch eine Reyse gehn Lützenburg zu thun/ allwo alle Häuser in dem Thal abge-<lb/> brochen und in die obere Statt versetzt werden/ ahn dem Vestungsbau zu Brüssell<lb/> wird immittels mit sonderbahrem Ernst gearbeitet/ umb solchen noch vorm Winter<lb/> in vollkommenen Stand zubringen. In Holland ist es jetzo wegen der Staaden<lb/> Abwesenheit gantz still/ ausser daß einige Herren nach der Flotte verschickt worden<lb/> außführlichen Bericht einzuholen/ was sich zwischen deß Admiral von Gend<lb/> Wacht-Schiff und der Engländischen Jacht so deß Herrn <hi rendition="#aq">Temple</hi> Gemahlin<lb/> übergeführt/ und 5. scharffe Schüß auff den Holländer gethan/ eigentlich zugetra-<lb/> gen/ man sagt daß dieser die Segel dem Bredaischen Frieden zuwieder/ nit wollen<lb/> sincken lassen/ welches in England so grossen Unwillen erwecket/ daß der Holländi-<lb/> sche Abgesandter Herr Borell seiner Persohn wegen fast in Gefahr gestanden. Auß<lb/> Londen wird berichtet/ daß der <hi rendition="#aq">Chevalier</hi> Spragh wieder ein Aligierisch Schiff von<lb/> den zweyen so sich vor den Maltesischen Galeren salvirt/ erobert/ und das ander in<lb/> Grund geschossen/ als er vom <hi rendition="#aq">Porto Mahone</hi> geseglet/ und seine Squadron daselbst<lb/> erfrischet/ hat er von 10. Kriegs-Schiffen vor Algier 3. in Brand gebracht/ drey<lb/> andere aber so daselbst mit Kauffmanns-Wahren von <hi rendition="#aq">Contrebande</hi> einlauffen<lb/> wollen/ weggenommen/ weilen nun ged. <hi rendition="#aq">Chevalier</hi> in einem Jahr wider die Bar-<lb/> baren solche treue Dienste gethan/ massen er 25. ihrer besten Schiffen erobert und<lb/> ruinirt/ als hat der König beschlossen/ ihnen deßwegen mit allerhand schönen Sil-<lb/> bergeschirr zu begaben.<space dim="horizontal"/> <hi rendition="#c #g">ENDE.</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
schaffenheit deß Verbrechens das Urtheil zu schöpffen. Sonsten geben von sichern Handen
eingeloffene Brieffe/ daß die Persianer den Türcken in das Ort/ allwo sie ihren Mahomet
verehren/ und in grosser Mengde Wallfahrt verrichten/ eingefallen/ solches nit allein demo-
lirt/ sondern auch ein grosse Anzahl Türcken niedergemacht; Die Malteser sollen auch aufs
neu eine Türckische Flotte durch favorablen Wind umbringt und gefangen haben/ worbey
viel Christen Sclaven erlediget worden.
Hamburg den 11. dito.
Die Königl. Princessin von Dennemarck ist mit grossem Gefolg zu Altena
ahnkommen/ und ferner nach Haarburg fortgereyst; Zu Braunschweig ist die
Bürgerschaft unter gegenwärtiger Regierung nunmehr ziemlich zu frieden/ massen
jüngst wiederumb ein Regiment von der Statt Garnison, nemlich das Gurckische/
reducirt worden/ der Bürger Last zu vermindern/ zu erbawung einer Citadelle seind
2. Plätze abgestochen/ und stehet es in der Bürger benennung/ welcher Platz ihnen zu
ihren Fahrten und Wesen/ dienlich oder schädlich seyn möchte/ sie können aber noch
zu nichts resolviren/ und weil schon 6. Batteryen/ gegen der Statt gebauet seind/ so
dörffte die Cittadelle wol gar zurück bleiben/ die Märckte seind noch starck besetzt/ so
stehen auch auff allen vornembsten Ecken Schildwachten zu Roß und Fueß/ und ist
die Garnison noch in 4000. Mann starck welche in der Bürger Häuser verlegt/ die
Krancken aber werden auf den Wällen und in den nächsten Dörffern verpflegt.
Cölln den 13. dito.
Die Chur Cöllnische haben im Ampt Recklinghausen das Schloß Dorsten/ vier
Stund von Wesell/ bevästiget/ auch Geschütz/ Munition und Vivres dahin ge-
bracht/ so seint dieser Tagen allerhand Kriegsrüstungen sambt grossen Stücken den
Rhein herab nacher Neuß geführt/ und selbige Besatzung mit noch 300. Mann
unter dem Obristen Bellerose verstärckt worden. Auß Braband hat man/ daß
der Herr Gubernator General wieder nach Gend auffgebrochen/ und vorhabens
seye auch eine Reyse gehn Lützenburg zu thun/ allwo alle Häuser in dem Thal abge-
brochen und in die obere Statt versetzt werden/ ahn dem Vestungsbau zu Brüssell
wird immittels mit sonderbahrem Ernst gearbeitet/ umb solchen noch vorm Winter
in vollkommenen Stand zubringen. In Holland ist es jetzo wegen der Staaden
Abwesenheit gantz still/ ausser daß einige Herren nach der Flotte verschickt worden
außführlichen Bericht einzuholen/ was sich zwischen deß Admiral von Gend
Wacht-Schiff und der Engländischen Jacht so deß Herrn Temple Gemahlin
übergeführt/ und 5. scharffe Schüß auff den Holländer gethan/ eigentlich zugetra-
gen/ man sagt daß dieser die Segel dem Bredaischen Frieden zuwieder/ nit wollen
sincken lassen/ welches in England so grossen Unwillen erwecket/ daß der Holländi-
sche Abgesandter Herr Borell seiner Persohn wegen fast in Gefahr gestanden. Auß
Londen wird berichtet/ daß der Chevalier Spragh wieder ein Aligierisch Schiff von
den zweyen so sich vor den Maltesischen Galeren salvirt/ erobert/ und das ander in
Grund geschossen/ als er vom Porto Mahone geseglet/ und seine Squadron daselbst
erfrischet/ hat er von 10. Kriegs-Schiffen vor Algier 3. in Brand gebracht/ drey
andere aber so daselbst mit Kauffmanns-Wahren von Contrebande einlauffen
wollen/ weggenommen/ weilen nun ged. Chevalier in einem Jahr wider die Bar-
baren solche treue Dienste gethan/ massen er 25. ihrer besten Schiffen erobert und
ruinirt/ als hat der König beschlossen/ ihnen deßwegen mit allerhand schönen Sil-
bergeschirr zu begaben. ENDE.
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(2019-07-24T10:58:42Z)
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