Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 41, Frankfurt (Main), 1672.Num. XXXXI. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. 1672. Venedig den 23. September. Es seynd diese Wochen von unterschiedenen Orten Schiffe mit Wahren von der
Num. XXXXI. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. 1672. Venedig den 23. September. Es seynd diese Wochen von unterschiedenen Orten Schiffe mit Wahren von der
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Num. XXXXI.
Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen.
1672.
Venedig den 23. September.
Es seynd diese Wochen von unterschiedenen Orten Schiffe mit Wahren von
Levante eingelauffen/ darbey man vernohmen/ daß 6. Frantzösische Kriegs-Schiffe
in dem Gewässer bey Fochies den Türckischen auffpassen/ und bey Scio eines ge-
nommen nach Argentera gebracht; der Capitain Bassa von Candia seye nach Ca-
nea gesegelt und von unserem Proveditor von Suda Herrn Nani im vorbey fah-
ren trefflich regalirt worden. Von Canea hätte er mit 40. Galeren/ den Weg
nach Maina genohmen/ viele Christliche Schiffe aber demselben mit allem Fleiß
nachgesetzt umb ihnen zu bestreiten und zu suchen den bey sich führenden Tribut ab-
zunehmen; Zu Zante wehre der Schiffs Capitain Pasqualigo mit drey seiner
Schiffen von Cerigo ahngelangt und nach eingenommener nöthiger Provision
den Corsaren weiter nachgangen umb die der Republic gehörige zwey grosse und
andere viele Kauffschiffe so nach Levante gehen zu versicheren/ der General Valier
seye von Corfu gehn Zante abgefahren. Ein Schiff von Sicilien mit Saltz bela-
den bringt/ daß man in selbiger Insul 5. Türckische Schiffe gesehen umb deren
Ahnländung zu verhindern/ habe der Vice Re auff die gantze Cüste Kriegs-Völcker
verordnet/ es wehren sonsten über 100. tausend Persohnen im Lande wegen vorge-
wesenen Mängel gestorben/ die Malthesische Galeren/ indeme sie den von Biserta
gefolgt/ hätten im Calabresischen drey Schiff von Algier/ welche vermeinten ahns
Land zu setzen/ ahngetroffen und zwey darvon mit allem was darin zu Grunde ge-
schossen/ das dritte war mit gutem Wind entgangen. Auß Rom der Card. Nitar-
do Spanischer Abgesandter hat beym Pabst eine lange Audientz gehabt/ nachdeme
er durch eigenen Currier Königl. Schreiben empfangen/ dieser ist nach Neapoli
durchgangen dem Vice Re Ordre zu bringen/ daß er in dieser Conjunctur der Ge-
nuesischen Republic gegen Savoyen allen Beystand/ es seye mit seinen Galeren
oder sonsten auff Begehren leisten solle/ übrigens aber hat man von seinem Ahn-
bringen nichts vernehmen können/ die Officirer/ welche heimblich Völcker zu der
Republic Diensten versamblet/ haben sich etwas verlohren/ weiln die von Savoyen
bey Hoff deßwegen grossen Tumult machen/ und einige Schiff auff welchen der-
gleichen Soldaten gewesen/ verarrestiren lassen/ darumb der Genuesische Resident
sich bemühet mittelst deß Cardinals Padrone die Erledigung zu erhalten/ der Card.
d’ Este, sagt man/ liege gefährlich zu Bette/ der Pabst hat am Donnerstag im Con-
sistorio den Abbt Rospigliosi zum Card. creiren wollen/ weiln ihm aber deß Tags
zuvor einige Ungelegenheiten zugestanden/ hat ers auff den nechsten Montag ver-
schoben/ da es ohnfehlbar vorgehen solle. Auß Genua/ der Päbstliche Nuntius
Monsr. Spada ist endlich zu Turin ahnkommen/ deßgleichen auch der Marchese
Borgomainero im Nahmen der Cron Spanien/ und wird zu solchem endt auch
der
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