Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 45, Frankfurt (Main), 1671.bereitet sich jetzo zu ihrer Abreyß gehn Genua/ sie solle von ihrem Bruder dem Abbt Pariß den 24. dito. Alhier werden die Werbungen zu Roß und Fueß noch starck fortgesetzt/ und ist Dantzig den 26. dito. Diejenige so jüngst vom Pohlnischen Hoff kommen bringen noch keine gewisse nach
bereitet sich jetzo zu ihrer Abreyß gehn Genua/ sie solle von ihrem Bruder dem Abbt Pariß den 24. dito. Alhier werden die Werbungen zu Roß und Fueß noch starck fortgesetzt/ und ist Dantzig den 26. dito. Diejenige so jüngst vom Pohlnischen Hoff kommen bringen noch keine gewisse nach
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> bereitet sich jetzo zu ihrer Abreyß gehn Genua/ sie solle von ihrem Bruder dem Abbt<lb/><hi rendition="#aq">D. Benedetto Pamfili</hi> biß nach <hi rendition="#aq">Livorno</hi> begleitet/ und aldahr dem Printzen <hi rendition="#aq">Doria</hi><lb/> ihrem Ehegemahl eingehändiget werden/ welcher sie mit 4. Galeren deß <hi rendition="#aq">Duca di<lb/> Tursi</hi> und vielen Genuesischen Cavallierern und Damen aldahr empfangen und<lb/> nach Genua bringen solle; Drey Currier seind hier auff einen Tag eingelauffen/<lb/> der eine von Portugal/ selbigem Abgesandten Erlaubnuß zu bringen nach Hauß zu<lb/> kehren/ der ander von Madrid/ den Spanischen Abgesandten <hi rendition="#aq">Marchesen de Astor-<lb/> gas</hi> zuberichten daß er zum <hi rendition="#aq">Vice-Re</hi> von Neapoli erwählt worden/ welches er dem<lb/> Pabst und gantzen Hoff alsobald kund gethan/ und der 3te von Pariß mit Königl.<lb/><hi rendition="#aq">depeschen</hi> ahn den Bischoff von <hi rendition="#aq">Laon,</hi> von denen noch nichst zu vernehmen gewe-<lb/> sen. Auß Genua/ ein hiesige Feluque 12000. Stücke von Achten inhabend/ ist<lb/> nach <hi rendition="#aq">Livorno</hi> fahrend 16. Meilen von hier von einem zwar Christlichen Schiff<lb/> ahngefallen und ihme alles bahre Geld abgenommen worden/ darumb man eine<lb/> wohlbewehrte Gallere demselben nachgeschickt die Rauber einzuholen/ ohne daß<lb/> man biß annoch das wenigste von ihnen vernehmen können; Auff erwiedertes Ahn-<lb/> halten deß <hi rendition="#aq">Monsr. Clau</hi> zur Werbung mehrer Völcker/ ist ihme die Unmöglichkeit<lb/> vorgewendt worden hierinnen zu verwilligen/ weilen dem Land grosses Nachtheil<lb/> zuwachsen könte/ wann man die Leuthe solte entführen und das Land ohngebaut<lb/> liegenlassen/ überigens aber wann er sonst umb schweiffende Persohnen finden kön-<lb/> te/ möchte man es wohl leiden. Auß dem Mayländischen/ hiesiger Gubernator<lb/> General <hi rendition="#aq">Duc d’ Ossuna</hi> ist vor etlichen Tagen nach <hi rendition="#aq">Pavia</hi> gereyst/ aldahr einige in<lb/> selbigem <hi rendition="#aq">Arsenal</hi> neu gegossene Stücke zu besehen und zu probiren/ und demnechst<lb/> in die Vestungen deß Staadts da sie ahm meisten vonnöthen/ außzutheilen/ der<lb/><hi rendition="#aq">Monsr. Magalotti</hi> ist von <hi rendition="#aq">Provenza</hi> wieder nach <hi rendition="#aq">Livorno passirt,</hi> umb die Erfül-<lb/> lung seines Italianischen Regiments mehr zu treiben/ immittels liegt solches umb<lb/> Marsilien und selbiger Gegend in den Quartieren.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 24. dito.</head><lb/> <p>Alhier werden die Werbungen zu Roß und Fueß noch starck fortgesetzt/ und ist<lb/> gestern wiederumb Geld geschossen worden hundert Companien Fueßvölcker auff-<lb/> zurichten/ so seint auch Capitains ernennt 60. Kriegsschiffe/ welche künfftigen<lb/> Frühling in See gehen sollen/ zu commandiren/ den 21. dieses seint auß Eng-<lb/> Schott- und Irrland 1500. neugeworbene zu St. Germain ahnkommen/ so in Ge-<lb/> genwart deß Königs gemunstert/ und zu <hi rendition="#aq">Pontoise</hi> einquartiert worden; Der <hi rendition="#aq">Ma-<lb/> reschal de Plessis</hi> ist heut nacher Metz auffgebrochen/ deme der <hi rendition="#aq">Comte de Villac</hi> mit<lb/> 50. Mann von der Garde folget/ deß <hi rendition="#aq">Duc de Crequy</hi> Armee solle mit 16000. Mann<lb/> verstärckt/ und in <hi rendition="#aq">Champagne</hi> ein mächtiges Läger formirt werden/ 30000. Piquen<lb/> und so viel Mußqueten seint schon vorahn geschickt; <hi rendition="#aq">Monsieur de Pompone</hi> solle<lb/> in Schweden dasjenige/ so er wegen deß <hi rendition="#aq">Commercien-Tractats</hi> gesucht/ erhalten<lb/> haben.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Dantzig den 26. dito.</head><lb/> <p>Diejenige so jüngst vom Pohlnischen Hoff kommen bringen noch keine gewisse<lb/> Nachricht/ ob/ wann/ und wo der Reichstag solle gehalten werden/ weil der König<lb/> auff das Cosackische Wesen <hi rendition="#aq">reflexion</hi> macht/ und entschlossen sein solle/ nit eher<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nach</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
bereitet sich jetzo zu ihrer Abreyß gehn Genua/ sie solle von ihrem Bruder dem Abbt
D. Benedetto Pamfili biß nach Livorno begleitet/ und aldahr dem Printzen Doria
ihrem Ehegemahl eingehändiget werden/ welcher sie mit 4. Galeren deß Duca di
Tursi und vielen Genuesischen Cavallierern und Damen aldahr empfangen und
nach Genua bringen solle; Drey Currier seind hier auff einen Tag eingelauffen/
der eine von Portugal/ selbigem Abgesandten Erlaubnuß zu bringen nach Hauß zu
kehren/ der ander von Madrid/ den Spanischen Abgesandten Marchesen de Astor-
gas zuberichten daß er zum Vice-Re von Neapoli erwählt worden/ welches er dem
Pabst und gantzen Hoff alsobald kund gethan/ und der 3te von Pariß mit Königl.
depeschen ahn den Bischoff von Laon, von denen noch nichst zu vernehmen gewe-
sen. Auß Genua/ ein hiesige Feluque 12000. Stücke von Achten inhabend/ ist
nach Livorno fahrend 16. Meilen von hier von einem zwar Christlichen Schiff
ahngefallen und ihme alles bahre Geld abgenommen worden/ darumb man eine
wohlbewehrte Gallere demselben nachgeschickt die Rauber einzuholen/ ohne daß
man biß annoch das wenigste von ihnen vernehmen können; Auff erwiedertes Ahn-
halten deß Monsr. Clau zur Werbung mehrer Völcker/ ist ihme die Unmöglichkeit
vorgewendt worden hierinnen zu verwilligen/ weilen dem Land grosses Nachtheil
zuwachsen könte/ wann man die Leuthe solte entführen und das Land ohngebaut
liegenlassen/ überigens aber wann er sonst umb schweiffende Persohnen finden kön-
te/ möchte man es wohl leiden. Auß dem Mayländischen/ hiesiger Gubernator
General Duc d’ Ossuna ist vor etlichen Tagen nach Pavia gereyst/ aldahr einige in
selbigem Arsenal neu gegossene Stücke zu besehen und zu probiren/ und demnechst
in die Vestungen deß Staadts da sie ahm meisten vonnöthen/ außzutheilen/ der
Monsr. Magalotti ist von Provenza wieder nach Livorno passirt, umb die Erfül-
lung seines Italianischen Regiments mehr zu treiben/ immittels liegt solches umb
Marsilien und selbiger Gegend in den Quartieren.
Pariß den 24. dito.
Alhier werden die Werbungen zu Roß und Fueß noch starck fortgesetzt/ und ist
gestern wiederumb Geld geschossen worden hundert Companien Fueßvölcker auff-
zurichten/ so seint auch Capitains ernennt 60. Kriegsschiffe/ welche künfftigen
Frühling in See gehen sollen/ zu commandiren/ den 21. dieses seint auß Eng-
Schott- und Irrland 1500. neugeworbene zu St. Germain ahnkommen/ so in Ge-
genwart deß Königs gemunstert/ und zu Pontoise einquartiert worden; Der Ma-
reschal de Plessis ist heut nacher Metz auffgebrochen/ deme der Comte de Villac mit
50. Mann von der Garde folget/ deß Duc de Crequy Armee solle mit 16000. Mann
verstärckt/ und in Champagne ein mächtiges Läger formirt werden/ 30000. Piquen
und so viel Mußqueten seint schon vorahn geschickt; Monsieur de Pompone solle
in Schweden dasjenige/ so er wegen deß Commercien-Tractats gesucht/ erhalten
haben.
Dantzig den 26. dito.
Diejenige so jüngst vom Pohlnischen Hoff kommen bringen noch keine gewisse
Nachricht/ ob/ wann/ und wo der Reichstag solle gehalten werden/ weil der König
auff das Cosackische Wesen reflexion macht/ und entschlossen sein solle/ nit eher
nach
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Frankfurt (Main) und der Verl… [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-07-24T10:58:50Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-07-24T10:58:50Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |