standes seyn. Sie sind Helden, und um sie her drängen sich die Begebenheiten, die gelei¬ tet und gelöst seyn wollen. Alle Zufälle werden zu Geschichten unter ihrem Einfluß, und ihr Leben ist eine ununterbrochene Kette merkwürdiger und glänzender, verwickelter und seltsamer Ereignisse.
Anders ist es mit jenen ruhigen, unbe¬ kannten Menschen, deren Welt ihr Gemüth, deren Thätigkeit die Betrachtung, deren Le¬ ben ein leises Bilden ihrer innern Kräfte ist. Keine Unruhe treibt sie nach außen. Ein stil¬ ler Besitz genügt ihnen und das unermeßliche Schauspiel außer ihnen reitzt sie nicht, selbst darinn aufzutreten, sondern kommt ihnen be¬ deutend und wunderbar genug vor, um sei¬ ner Betrachtung ihre Muße zu widmen. Verlangen nach dem Geiste desselben hält sie in der Ferne, und er ist es, der sie zu der ge¬ heimnißvollen Rolle des Gemüths in dieser
ſtandes ſeyn. Sie ſind Helden, und um ſie her drängen ſich die Begebenheiten, die gelei¬ tet und gelöſt ſeyn wollen. Alle Zufälle werden zu Geſchichten unter ihrem Einfluß, und ihr Leben iſt eine ununterbrochene Kette merkwürdiger und glänzender, verwickelter und ſeltſamer Ereigniſſe.
Anders iſt es mit jenen ruhigen, unbe¬ kannten Menſchen, deren Welt ihr Gemüth, deren Thätigkeit die Betrachtung, deren Le¬ ben ein leiſes Bilden ihrer innern Kräfte iſt. Keine Unruhe treibt ſie nach außen. Ein ſtil¬ ler Beſitz genügt ihnen und das unermeßliche Schauſpiel außer ihnen reitzt ſie nicht, ſelbſt darinn aufzutreten, ſondern kommt ihnen be¬ deutend und wunderbar genug vor, um ſei¬ ner Betrachtung ihre Muße zu widmen. Verlangen nach dem Geiſte deſſelben hält ſie in der Ferne, und er iſt es, der ſie zu der ge¬ heimnißvollen Rolle des Gemüths in dieſer
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ſtandes ſeyn. Sie ſind Helden, und um ſie
her drängen ſich die Begebenheiten, die gelei¬
tet und gelöſt ſeyn wollen. Alle Zufälle
werden zu Geſchichten unter ihrem Einfluß,
und ihr Leben iſt eine ununterbrochene Kette
merkwürdiger und glänzender, verwickelter
und ſeltſamer Ereigniſſe.
Anders iſt es mit jenen ruhigen, unbe¬
kannten Menſchen, deren Welt ihr Gemüth,
deren Thätigkeit die Betrachtung, deren Le¬
ben ein leiſes Bilden ihrer innern Kräfte iſt.
Keine Unruhe treibt ſie nach außen. Ein ſtil¬
ler Beſitz genügt ihnen und das unermeßliche
Schauſpiel außer ihnen reitzt ſie nicht, ſelbſt
darinn aufzutreten, ſondern kommt ihnen be¬
deutend und wunderbar genug vor, um ſei¬
ner Betrachtung ihre Muße zu widmen.
Verlangen nach dem Geiſte deſſelben hält ſie
in der Ferne, und er iſt es, der ſie zu der ge¬
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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/211>, abgerufen am 21.11.2024.
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