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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.

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liefen vorüber, die sie baten, dem alten
Schwaning die Ankunft einiger Fremden an¬
zusagen, die ihn zu sprechen wünschten. Die
Diener machten anfangs einige Schwierigkei¬
ten; die Reisenden sahen nicht zum Besten
aus; doch meldeten sie es dem Herrn des
Hauses. Der alte Schwaning kam heraus.
Er kannte sie nicht gleich, und fragte nach
ihrem Namen und Anliegen. Heinrichs
Mutter weinte, und fiel ihm um den Hals.
Kennt ihr eure Tochter nicht mehr? rief sie
weinend. Ich bringe euch meinen Sohn.
Der alte Vater war äußerst gerührt. Er
drückte sie lange an seine Brust; Heinrich
sank auf ein Knie, und küßte ihm zärtlich die
Hand. Er hob ihn zu sich, und hielt Mutter
und Sohn umarmt. Geschwind herein, sagte
Schwaning, ich habe lauter Freunde und
Bekannte bey mir, die sich herzlich mit mir
freuen werden. Heinrichs Mutter schien eini¬

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liefen vorüber, die ſie baten, dem alten
Schwaning die Ankunft einiger Fremden an¬
zuſagen, die ihn zu ſprechen wünſchten. Die
Diener machten anfangs einige Schwierigkei¬
ten; die Reiſenden ſahen nicht zum Beſten
aus; doch meldeten ſie es dem Herrn des
Hauſes. Der alte Schwaning kam heraus.
Er kannte ſie nicht gleich, und fragte nach
ihrem Namen und Anliegen. Heinrichs
Mutter weinte, und fiel ihm um den Hals.
Kennt ihr eure Tochter nicht mehr? rief ſie
weinend. Ich bringe euch meinen Sohn.
Der alte Vater war äußerſt gerührt. Er
drückte ſie lange an ſeine Bruſt; Heinrich
ſank auf ein Knie, und küßte ihm zärtlich die
Hand. Er hob ihn zu ſich, und hielt Mutter
und Sohn umarmt. Geſchwind herein, ſagte
Schwaning, ich habe lauter Freunde und
Bekannte bey mir, die ſich herzlich mit mir
freuen werden. Heinrichs Mutter ſchien eini¬

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[209/0217] liefen vorüber, die ſie baten, dem alten Schwaning die Ankunft einiger Fremden an¬ zuſagen, die ihn zu ſprechen wünſchten. Die Diener machten anfangs einige Schwierigkei¬ ten; die Reiſenden ſahen nicht zum Beſten aus; doch meldeten ſie es dem Herrn des Hauſes. Der alte Schwaning kam heraus. Er kannte ſie nicht gleich, und fragte nach ihrem Namen und Anliegen. Heinrichs Mutter weinte, und fiel ihm um den Hals. Kennt ihr eure Tochter nicht mehr? rief ſie weinend. Ich bringe euch meinen Sohn. Der alte Vater war äußerſt gerührt. Er drückte ſie lange an ſeine Bruſt; Heinrich ſank auf ein Knie, und küßte ihm zärtlich die Hand. Er hob ihn zu ſich, und hielt Mutter und Sohn umarmt. Geſchwind herein, ſagte Schwaning, ich habe lauter Freunde und Bekannte bey mir, die ſich herzlich mit mir freuen werden. Heinrichs Mutter ſchien eini¬ O

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Zitationshilfe: Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/217>, abgerufen am 24.11.2024.