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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.

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sich unser Weg. -- Ihr müßt schöne Gegen¬
den gesehn haben. -- Fast ununterbrochen
sind wir durch reizende Landschaften gereiset. --
Auch eure Vaterstadt hat wohl eine anmuthige
Lage? -- Die Gegend ist abwechselnd genug;
doch ist sie noch wild, und ein großer Fluß
fehlt ihr. Die Ströme sind die Augen einer
Landschaft. -- Die Erzählung eurer Reise,
sagte Klingsohr, hat mir gestern Abend eine
angenehme Unterhaltung gewährt. Ich ha¬
be wohl gemerkt, daß der Geist der Dicht¬
kunst euer freundlicher Begleiter ist. Eure
Gefährten sind unbemerkt seine Stimmen ge¬
worden. In der Nähe des Dichters bricht
die Poesie überall aus. Das Land der Poe¬
sie, das romantische Morgenland, hat euch
mit seiner süßen Wehmuth begrüßt; der Krieg
hat euch in seiner wilden Herrlichkeit angere¬
det, und die Natur und Geschichte sind euch

ſich unſer Weg. — Ihr müßt ſchöne Gegen¬
den geſehn haben. — Faſt ununterbrochen
ſind wir durch reizende Landſchaften gereiſet. —
Auch eure Vaterſtadt hat wohl eine anmuthige
Lage? — Die Gegend iſt abwechſelnd genug;
doch iſt ſie noch wild, und ein großer Fluß
fehlt ihr. Die Ströme ſind die Augen einer
Landſchaft. — Die Erzählung eurer Reiſe,
ſagte Klingsohr, hat mir geſtern Abend eine
angenehme Unterhaltung gewährt. Ich ha¬
be wohl gemerkt, daß der Geiſt der Dicht¬
kunſt euer freundlicher Begleiter iſt. Eure
Gefährten ſind unbemerkt ſeine Stimmen ge¬
worden. In der Nähe des Dichters bricht
die Poeſie überall aus. Das Land der Poe¬
ſie, das romantiſche Morgenland, hat euch
mit ſeiner ſüßen Wehmuth begrüßt; der Krieg
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[248/0256] ſich unſer Weg. — Ihr müßt ſchöne Gegen¬ den geſehn haben. — Faſt ununterbrochen ſind wir durch reizende Landſchaften gereiſet. — Auch eure Vaterſtadt hat wohl eine anmuthige Lage? — Die Gegend iſt abwechſelnd genug; doch iſt ſie noch wild, und ein großer Fluß fehlt ihr. Die Ströme ſind die Augen einer Landſchaft. — Die Erzählung eurer Reiſe, ſagte Klingsohr, hat mir geſtern Abend eine angenehme Unterhaltung gewährt. Ich ha¬ be wohl gemerkt, daß der Geiſt der Dicht¬ kunſt euer freundlicher Begleiter iſt. Eure Gefährten ſind unbemerkt ſeine Stimmen ge¬ worden. In der Nähe des Dichters bricht die Poeſie überall aus. Das Land der Poe¬ ſie, das romantiſche Morgenland, hat euch mit ſeiner ſüßen Wehmuth begrüßt; der Krieg hat euch in ſeiner wilden Herrlichkeit angere¬ det, und die Natur und Geſchichte ſind euch

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Zitationshilfe: Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/256>, abgerufen am 21.11.2024.