Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.mung, hielt die neue Welt für einen Traum, Die Blumen und Bäume wuchsen und mung, hielt die neue Welt für einen Traum, Die Blumen und Bäume wuchſen und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0339" n="331"/> mung, hielt die neue Welt für einen Traum,<lb/> und konnte nicht aufhören, ſich von der<lb/> ſchönen Wahrheit zu überzeugen.</p><lb/> <p>Die Blumen und Bäume wuchſen und<lb/> grünten mit Macht. Alles ſchien beſeelt.<lb/> Alles ſprach und ſang. Fabel grüßte überall<lb/> alte Bekannte. Die Thiere nahten ſich mit<lb/> freundlichen Grüßen den erwachten Men¬<lb/> ſchen. Die Pflanzen bewirtheten ſie mit<lb/> Früchten und Düften, und ſchmückten ſie auf<lb/> das Zierlichſte. Kein Stein lag mehr auf<lb/> einer Menſchenbruſt, und alle Laſten waren<lb/> in ſich ſelbſt zu einem feſten Fußboden zu¬<lb/> ſammengeſunken. Sie kamen an das Meer.<lb/> Ein Fahrzeug von geſchliffenem Stahl lag<lb/> am Ufer feſtgebunden. Sie traten hinein<lb/> und löſten das Tau. Die Spitze richtete ſich<lb/> nach Norden, und das Fahrzeug durchſchnitt,<lb/> wie im Fluge, die buhlenden Wellen. Lis¬<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [331/0339]
mung, hielt die neue Welt für einen Traum,
und konnte nicht aufhören, ſich von der
ſchönen Wahrheit zu überzeugen.
Die Blumen und Bäume wuchſen und
grünten mit Macht. Alles ſchien beſeelt.
Alles ſprach und ſang. Fabel grüßte überall
alte Bekannte. Die Thiere nahten ſich mit
freundlichen Grüßen den erwachten Men¬
ſchen. Die Pflanzen bewirtheten ſie mit
Früchten und Düften, und ſchmückten ſie auf
das Zierlichſte. Kein Stein lag mehr auf
einer Menſchenbruſt, und alle Laſten waren
in ſich ſelbſt zu einem feſten Fußboden zu¬
ſammengeſunken. Sie kamen an das Meer.
Ein Fahrzeug von geſchliffenem Stahl lag
am Ufer feſtgebunden. Sie traten hinein
und löſten das Tau. Die Spitze richtete ſich
nach Norden, und das Fahrzeug durchſchnitt,
wie im Fluge, die buhlenden Wellen. Lis¬
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