Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.leichteste Weise den innern Geist seiner Bü¬ Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren Sind Schlüssel aller Kreaturen, Wenn die, so singen oder küssen, Mehr als die Tiefgelehrten wissen, Wenn sich die Welt in's freie Leben, Und in die Welt wird zurück begeben, Wenn dann sich wieder Licht und Schatten Zu ächter Klarheit werden gatten, Und man in Mährchen und Gedichten Erkennt die ewgen Weltgeschichten, Dann fliegt vor Einem geheimen Wort Das ganze verkehrte Wesen fort. Der Gärtner, welchen Heinrich spricht, leichteſte Weiſe den innern Geiſt ſeiner Bü¬ Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren Sind Schlüſſel aller Kreaturen, Wenn die, ſo ſingen oder küſſen, Mehr als die Tiefgelehrten wiſſen, Wenn ſich die Welt in's freie Leben, Und in die Welt wird zurück begeben, Wenn dann ſich wieder Licht und Schatten Zu ächter Klarheit werden gatten, Und man in Mährchen und Gedichten Erkennt die ewgen Weltgeſchichten, Dann fliegt vor Einem geheimen Wort Das ganze verkehrte Weſen fort. Der Gärtner, welchen Heinrich ſpricht, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0400" n="54"/> leichteſte Weiſe den innern Geiſt ſeiner Bü¬<lb/> cher ausgedrückt:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren</l><lb/> <l>Sind Schlüſſel aller Kreaturen,</l><lb/> <l>Wenn die, ſo ſingen oder küſſen,</l><lb/> <l>Mehr als die Tiefgelehrten wiſſen,</l><lb/> <l>Wenn ſich die Welt in's freie Leben,</l><lb/> <l>Und in die Welt wird zurück begeben,</l><lb/> <l>Wenn dann ſich wieder Licht und Schatten</l><lb/> <l>Zu ächter Klarheit werden gatten,</l><lb/> <l>Und man in Mährchen und Gedichten</l><lb/> <l>Erkennt die ewgen Weltgeſchichten,</l><lb/> <l>Dann fliegt vor Einem geheimen Wort</l><lb/> <l>Das ganze verkehrte Weſen fort.</l><lb/> </lg> <p>Der Gärtner, welchen Heinrich ſpricht,<lb/> iſt derſelbe alte Mann, der ſchon einmal Of¬<lb/> terdingens Vater aufgenommen hatte, das<lb/> junge Mädchen, welche Cyane heißt, iſt<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [54/0400]
leichteſte Weiſe den innern Geiſt ſeiner Bü¬
cher ausgedrückt:
Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Sind Schlüſſel aller Kreaturen,
Wenn die, ſo ſingen oder küſſen,
Mehr als die Tiefgelehrten wiſſen,
Wenn ſich die Welt in's freie Leben,
Und in die Welt wird zurück begeben,
Wenn dann ſich wieder Licht und Schatten
Zu ächter Klarheit werden gatten,
Und man in Mährchen und Gedichten
Erkennt die ewgen Weltgeſchichten,
Dann fliegt vor Einem geheimen Wort
Das ganze verkehrte Weſen fort.
Der Gärtner, welchen Heinrich ſpricht,
iſt derſelbe alte Mann, der ſchon einmal Of¬
terdingens Vater aufgenommen hatte, das
junge Mädchen, welche Cyane heißt, iſt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |