Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.gen Feuers in jungen Gemüthern. Er hört Lobt doch unsre stillen Feste, Unsre Gärten, unsre Zimmer, Das bequeme Hausgeräthe, Unser Hab' und Gut. Täglich kommen neue Gäste, Diese früh, die andern späte, Auf den weiten Heerden immer Lodert neue Lebens-Glut. Tausend zierliche Gefäße Einst bethaut mit tausend Thränen, gen Feuers in jungen Gemüthern. Er hört Lobt doch unſre ſtillen Feſte, Unſre Gärten, unſre Zimmer, Das bequeme Hausgeräthe, Unſer Hab' und Gut. Täglich kommen neue Gäſte, Dieſe früh, die andern ſpäte, Auf den weiten Heerden immer Lodert neue Lebens-Glut. Tauſend zierliche Gefäße Einſt bethaut mit tauſend Thränen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0402" n="56"/> gen Feuers in jungen Gemüthern. Er hört<lb/> den fernen Geſang der Brüder; in der Kir¬<lb/> che ſelbſt hat er eine Viſion. Mit einem<lb/> alten Mönch ſpricht Heinrich über Tod und<lb/> Magie, er hat Ahndungen vom Tode und<lb/> dem Stein der Weiſen; er beſucht den<lb/> Kloſtergarten und den Kirchhof; über den<lb/> leztern findet ſich folgendes Gedicht:</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Lobt doch unſre ſtillen Feſte,</l><lb/> <l>Unſre Gärten, unſre Zimmer,</l><lb/> <l>Das bequeme Hausgeräthe,</l><lb/> <l>Unſer Hab' und Gut.</l><lb/> <l>Täglich kommen neue Gäſte,</l><lb/> <l>Dieſe früh, die andern ſpäte,</l><lb/> <l>Auf den weiten Heerden immer</l><lb/> <l>Lodert neue Lebens-Glut.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Tauſend zierliche Gefäße</l><lb/> <l>Einſt bethaut mit tauſend Thränen,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [56/0402]
gen Feuers in jungen Gemüthern. Er hört
den fernen Geſang der Brüder; in der Kir¬
che ſelbſt hat er eine Viſion. Mit einem
alten Mönch ſpricht Heinrich über Tod und
Magie, er hat Ahndungen vom Tode und
dem Stein der Weiſen; er beſucht den
Kloſtergarten und den Kirchhof; über den
leztern findet ſich folgendes Gedicht:
Lobt doch unſre ſtillen Feſte,
Unſre Gärten, unſre Zimmer,
Das bequeme Hausgeräthe,
Unſer Hab' und Gut.
Täglich kommen neue Gäſte,
Dieſe früh, die andern ſpäte,
Auf den weiten Heerden immer
Lodert neue Lebens-Glut.
Tauſend zierliche Gefäße
Einſt bethaut mit tauſend Thränen,
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