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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.

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Klagen sind nicht mehr zu hören,
Keine Wunder mehr zu sehen,
Keine Thränen abzuwischen;
Ewig läuft das Stundenglas.

Tiefgerührt von heilger Güte
Und versenkt in selges Schauen
Steht der Himmel im Gemüthe,
Wolkenloses Blau;
Lange fliegende Gewande
Tragen uns durch Frühlingsauen,
Und es weht in diesem Lande
Nie ein Lüftchen kalt und rauh.
Süßer Reitz der Mitternächte,
Stiller Kreis geheimer Mächte,
Wollust räthelhafter Spiele,
Wir nur kennen euch.
Wir nur sind am hohen Ziele,
Bald in Strom uns zu ergießen

Klagen ſind nicht mehr zu hören,
Keine Wunder mehr zu ſehen,
Keine Thränen abzuwiſchen;
Ewig läuft das Stundenglas.

Tiefgerührt von heilger Güte
Und verſenkt in ſelges Schauen
Steht der Himmel im Gemüthe,
Wolkenloſes Blau;
Lange fliegende Gewande
Tragen uns durch Frühlingsauen,
Und es weht in dieſem Lande
Nie ein Lüftchen kalt und rauh.
Süßer Reitz der Mitternächte,
Stiller Kreis geheimer Mächte,
Wolluſt räthelhafter Spiele,
Wir nur kennen euch.
Wir nur ſind am hohen Ziele,
Bald in Strom uns zu ergießen
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[58/0404] Klagen ſind nicht mehr zu hören, Keine Wunder mehr zu ſehen, Keine Thränen abzuwiſchen; Ewig läuft das Stundenglas. Tiefgerührt von heilger Güte Und verſenkt in ſelges Schauen Steht der Himmel im Gemüthe, Wolkenloſes Blau; Lange fliegende Gewande Tragen uns durch Frühlingsauen, Und es weht in dieſem Lande Nie ein Lüftchen kalt und rauh. Süßer Reitz der Mitternächte, Stiller Kreis geheimer Mächte, Wolluſt räthelhafter Spiele, Wir nur kennen euch. Wir nur ſind am hohen Ziele, Bald in Strom uns zu ergießen

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Zitationshilfe: Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/404>, abgerufen am 22.11.2024.