geben, mit dem Bedeuten, er solle ihn zum Kaiser bringen, der würde ihm sagen, was damit zu thun sei. Heinrich geht zum Kai¬ ser, welcher hocherfreut ist, und ihm eine al¬ te Urkunde giebt, in welcher geschrieben steht, daß der Kaiser sie einem Manne zum lesen geben sollte, welcher ihm einst einen golde¬ nen Schlüssel zufällig bringen würde, dieser Mann würde an einem verborgenen Orte ein altes talismanisches Kleinod, einen Kar¬ funkel zur Krone finden, zu welchem die Stelle noch leer gelassen sei. Der Ort selbst ist auch im Pergament beschrieben. -- Nach dieser Beschreibung macht sich Heinrich auf den Weg nach einem Berge, er trifft unter¬ wegs den Fremden, der ihm und seinen El¬ tern zuerst von der blauen Blume erzählt hatte, er spricht mit ihm über die Offenbarung. Er geht in den Berg hinein und Cyane folgt ihm treulich nach.
geben, mit dem Bedeuten, er ſolle ihn zum Kaiſer bringen, der würde ihm ſagen, was damit zu thun ſei. Heinrich geht zum Kai¬ ſer, welcher hocherfreut iſt, und ihm eine al¬ te Urkunde giebt, in welcher geſchrieben ſteht, daß der Kaiſer ſie einem Manne zum leſen geben ſollte, welcher ihm einſt einen golde¬ nen Schlüſſel zufällig bringen würde, dieſer Mann würde an einem verborgenen Orte ein altes talismaniſches Kleinod, einen Kar¬ funkel zur Krone finden, zu welchem die Stelle noch leer gelaſſen ſei. Der Ort ſelbſt iſt auch im Pergament beſchrieben. — Nach dieſer Beſchreibung macht ſich Heinrich auf den Weg nach einem Berge, er trifft unter¬ wegs den Fremden, der ihm und ſeinen El¬ tern zuerſt von der blauen Blume erzählt hatte, er ſpricht mit ihm über die Offenbarung. Er geht in den Berg hinein und Cyane folgt ihm treulich nach.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0416"n="70"/>
geben, mit dem Bedeuten, er ſolle ihn zum<lb/>
Kaiſer bringen, der würde ihm ſagen, was<lb/>
damit zu thun ſei. Heinrich geht zum Kai¬<lb/>ſer, welcher hocherfreut iſt, und ihm eine al¬<lb/>
te Urkunde giebt, in welcher geſchrieben ſteht,<lb/>
daß der Kaiſer ſie einem Manne zum leſen<lb/>
geben ſollte, welcher ihm einſt einen golde¬<lb/>
nen Schlüſſel zufällig bringen würde, dieſer<lb/>
Mann würde an einem verborgenen Orte<lb/>
ein altes talismaniſches Kleinod, einen Kar¬<lb/>
funkel zur Krone finden, zu welchem die<lb/>
Stelle noch leer gelaſſen ſei. Der Ort ſelbſt<lb/>
iſt auch im Pergament beſchrieben. — Nach<lb/>
dieſer Beſchreibung macht ſich Heinrich auf<lb/>
den Weg nach einem Berge, er trifft unter¬<lb/>
wegs den Fremden, der ihm und ſeinen El¬<lb/>
tern zuerſt von der blauen Blume erzählt hatte, er<lb/>ſpricht mit ihm über die <choice><sic>Offenbarnng</sic><corr>Offenbarung</corr></choice>. Er<lb/>
geht in den Berg hinein und Cyane folgt<lb/>
ihm treulich nach.</p><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[70/0416]
geben, mit dem Bedeuten, er ſolle ihn zum
Kaiſer bringen, der würde ihm ſagen, was
damit zu thun ſei. Heinrich geht zum Kai¬
ſer, welcher hocherfreut iſt, und ihm eine al¬
te Urkunde giebt, in welcher geſchrieben ſteht,
daß der Kaiſer ſie einem Manne zum leſen
geben ſollte, welcher ihm einſt einen golde¬
nen Schlüſſel zufällig bringen würde, dieſer
Mann würde an einem verborgenen Orte
ein altes talismaniſches Kleinod, einen Kar¬
funkel zur Krone finden, zu welchem die
Stelle noch leer gelaſſen ſei. Der Ort ſelbſt
iſt auch im Pergament beſchrieben. — Nach
dieſer Beſchreibung macht ſich Heinrich auf
den Weg nach einem Berge, er trifft unter¬
wegs den Fremden, der ihm und ſeinen El¬
tern zuerſt von der blauen Blume erzählt hatte, er
ſpricht mit ihm über die Offenbarung. Er
geht in den Berg hinein und Cyane folgt
ihm treulich nach.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/416>, abgerufen am 04.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.