Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.Es ist dem Stein ein räthselhaftes Zei¬ chen Tief eingegraben in sein glühend Blut, Er ist mit einem Herzen zu verglei¬ chen, In dem das Bild der Unbekannten ruht. Man sieht um jenen tausend Funken streichen, Um dieses woget eine lichte Flut. In jenem liegt des Glanzes Licht be¬ graben, Wird dieses auch das Herz des Her¬ zens haben? Kaum daß der Morgen anbrach, so be¬ Unterdessen hatte die Prinzessin Abends Es iſt dem Stein ein räthſelhaftes Zei¬ chen Tief eingegraben in ſein glühend Blut, Er iſt mit einem Herzen zu verglei¬ chen, In dem das Bild der Unbekannten ruht. Man ſieht um jenen tauſend Funken ſtreichen, Um dieſes woget eine lichte Flut. In jenem liegt des Glanzes Licht be¬ graben, Wird dieſes auch das Herz des Her¬ zens haben? Kaum daß der Morgen anbrach, ſo be¬ Unterdeſſen hatte die Prinzeſſin Abends <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0084" n="76"/> <lg type="poem"> <l>Es iſt dem Stein ein räthſelhaftes Zei¬<lb/><hi rendition="#et">chen</hi></l><lb/> <l>Tief eingegraben in ſein glühend<lb/><hi rendition="#et">Blut,</hi></l><lb/> <l>Er iſt mit einem Herzen zu verglei¬<lb/><hi rendition="#et">chen,</hi></l><lb/> <l>In dem das Bild der Unbekannten<lb/><hi rendition="#et">ruht.</hi></l><lb/> <l>Man ſieht um jenen tauſend Funken<lb/><hi rendition="#et">ſtreichen,</hi></l><lb/> <l>Um dieſes woget eine lichte Flut.</l><lb/> <l>In jenem liegt des Glanzes Licht be¬<lb/><hi rendition="#et">graben,</hi></l><lb/> <l>Wird dieſes auch das Herz des Her¬<lb/><hi rendition="#et">zens haben?</hi></l><lb/> </lg> <p>Kaum daß der Morgen anbrach, ſo be¬<lb/> gab er ſich ſchon auf den Weg, und eilte<lb/> der Pforte des Gartens zu.</p><lb/> <p>Unterdeſſen hatte die Prinzeſſin Abends<lb/> beym Auskleiden den theuren Stein in ihrem<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [76/0084]
Es iſt dem Stein ein räthſelhaftes Zei¬
chen
Tief eingegraben in ſein glühend
Blut,
Er iſt mit einem Herzen zu verglei¬
chen,
In dem das Bild der Unbekannten
ruht.
Man ſieht um jenen tauſend Funken
ſtreichen,
Um dieſes woget eine lichte Flut.
In jenem liegt des Glanzes Licht be¬
graben,
Wird dieſes auch das Herz des Her¬
zens haben?
Kaum daß der Morgen anbrach, ſo be¬
gab er ſich ſchon auf den Weg, und eilte
der Pforte des Gartens zu.
Unterdeſſen hatte die Prinzeſſin Abends
beym Auskleiden den theuren Stein in ihrem
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