Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.der weisen und almächtigen Regirung Gottes über alle Creaturen. Die fästeste und daurhaftigste/ weil dieser Staat der Regirung allermeist von Zertrennungen und Zweyspalt befreyet ist; Wie dann die Geschicht-Schreiber bezeugen/ das kein Regirungs-Staat länger gedauret / als der so mit einen einigen Haupte ist versehen gewesen. Die Assyrische Monarchia zehlet von ihren Anbegin biß zu dero Zerrüttung ein langes Register her von Jahren und Oberhäubten. Der Römer-Macht blühete nie länger und herrlicher als unter der berühmten Regirung ihrer Monarchen. Europa hat viel mächtige hoch ansehnliche Könige/ als da seyn/ der König von Hispanien/ Portugal/ Franckreich/ Böhemen/ Hungarn/ Engelland Schottland und Irrland/ Dänemarck und Norwegen/ Schweden und Polen. Die Könige/ so in den andern Theilen der Weld herschen/ machen eine grosse Anzahl. Der spanische Monarch ist bereichert/ über seinen zubehörigen Königreichen/ mit vielen reichen Landschafften in West-Indien/ wie bey der Beschreibung der Spanischen Nation angewiesen. Seine Macht ist bey den vielfaltigem Adel abzunehmen; Nirgends findet man so viel Hertzogen/ Marggrafen/ Graffen und andere Edele/ unter der Macht eines Ober-Haupts begriffen/ als in Hispanien. Die höchste Würde unter der Ritterschafft ist der Orden des güldenen Fliesses / welcher zu erst von Hertzog Philip zu Burgundien/ im Jahr 1430. angestellet / und hernacher folgends durch die Könige in Spanten an die vornehmste von Adel zu mehrer Herrlichkeit ihres Standes ist mitgetheilet. Der König in Portugal bezeiget keinen geringern Pracht/ als der von Spanien / wiewol seine Macht-Flügel so weit nicht außgebreitet seyn. Der König von Franckreich excelliret im Vermögen/ und müssen seine Nachbahren sich vor seiner Waffen-Macht fürchten. Sein Wort wird von den Unterthanen geachtet wie ein Gesetz. Sein Reich ist mit nicht wenigern Adel versehen als Spanien: Der Orden der Ritterschafft des H. Geistes/ wird an die Printzen vom Geblüt/ und der Orden von S. Michael an andere Edele geschencket. Der Thron von Böhemen und Ungarn wird von gegenwertigen Käyser des Teutschen Reichs betretten/ und dadurch ist das Hauß Österreich nicht wenig verherrlichet. Der Britannische König funckelt mit der Kron von Engelland/ Schott- der weisen und almächtigen Regirung Gottes über alle Creaturen. Die fästeste und daurhaftigste/ weil dieser Staat der Regirung allermeist von Zertrennungen und Zweyspalt befreyet ist; Wie dann die Geschicht-Schreiber bezeugen/ das kein Regirungs-Staat länger gedauret / als der so mit einen einigen Haupte ist versehen gewesen. Die Assyrische Monarchia zehlet von ihren Anbegin biß zu dero Zerrüttung ein langes Register her von Jahren und Oberhäubten. Der Römer-Macht blühete nie länger und herrlicher als unter der berühmten Regirung ihrer Monarchen. Europa hat viel mächtige hoch ansehnliche Könige/ als da seyn/ der König von Hispanien/ Portugal/ Franckreich/ Böhemen/ Hungarn/ Engelland Schottland und Irrland/ Dänemarck und Norwegen/ Schweden und Polen. Die Könige/ so in den andern Theilen der Weld herschen/ machen eine grosse Anzahl. Der spanische Monarch ist bereichert/ über seinen zubehörigen Königreichen/ mit vielen reichen Landschafften in West-Indien/ wie bey der Beschreibung der Spanischen Nation angewiesen. Seine Macht ist bey den vielfaltigem Adel abzunehmen; Nirgends findet man so viel Hertzogen/ Marggrafen/ Graffen und andere Edele/ unter der Macht eines Ober-Haupts begriffen/ als in Hispanien. Die höchste Würde unter der Ritterschafft ist der Orden des güldenen Fliesses / welcher zu erst von Hertzog Philip zu Burgundien/ im Jahr 1430. angestellet / und hernacher folgends durch die Könige in Spanten an die vornehmste von Adel zu mehrer Herrlichkeit ihres Standes ist mitgetheilet. Der König in Portugal bezeiget keinen geringern Pracht/ als der von Spanien / wiewol seine Macht-Flügel so weit nicht außgebreitet seyn. Der König von Franckreich excelliret im Vermögen/ und müssen seine Nachbahren sich vor seiner Waffen-Macht fürchten. Sein Wort wird von den Unterthanen geachtet wie ein Gesetz. Sein Reich ist mit nicht wenigern Adel versehen als Spanien: Der Orden der Ritterschafft des H. Geistes/ wird an die Printzen vom Geblüt/ und der Orden von S. Michael an andere Edele geschencket. Der Thron von Böhemen und Ungarn wird von gegenwertigen Käyser des Teutschen Reichs betretten/ und dadurch ist das Hauß Österreich nicht wenig verherrlichet. Der Britannische König funckelt mit der Kron von Engelland/ Schott- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0121" n="109"/> der weisen und almächtigen Regirung Gottes über alle Creaturen. Die fästeste und daurhaftigste/ weil dieser Staat der Regirung allermeist von Zertrennungen und Zweyspalt befreyet ist; Wie dann die Geschicht-Schreiber bezeugen/ das kein Regirungs-Staat länger gedauret / als der so mit einen einigen Haupte ist versehen gewesen. Die Assyrische Monarchia zehlet von ihren Anbegin biß zu dero Zerrüttung ein langes Register her von Jahren und Oberhäubten. Der Römer-Macht blühete nie länger und herrlicher als unter der berühmten Regirung ihrer Monarchen.</p> <p>Europa hat viel mächtige hoch ansehnliche Könige/ als da seyn/ der König von Hispanien/ Portugal/ Franckreich/ Böhemen/ Hungarn/ Engelland Schottland und Irrland/ Dänemarck und Norwegen/ Schweden und Polen. Die Könige/ so in den andern Theilen der Weld herschen/ machen eine grosse Anzahl.</p> <p>Der spanische Monarch ist bereichert/ über seinen zubehörigen Königreichen/ mit vielen reichen Landschafften in West-Indien/ wie bey der Beschreibung der Spanischen Nation angewiesen. Seine Macht ist bey den vielfaltigem Adel abzunehmen; Nirgends findet man so viel Hertzogen/ Marggrafen/ Graffen und andere Edele/ unter der Macht eines Ober-Haupts begriffen/ als in Hispanien. Die höchste Würde unter der Ritterschafft ist der Orden des güldenen Fliesses / welcher zu erst von Hertzog Philip zu Burgundien/ im Jahr 1430. angestellet / und hernacher folgends durch die Könige in Spanten an die vornehmste von Adel zu mehrer Herrlichkeit ihres Standes ist mitgetheilet.</p> <p>Der König in Portugal bezeiget keinen geringern Pracht/ als der von Spanien / wiewol seine Macht-Flügel so weit nicht außgebreitet seyn.</p> <p>Der König von Franckreich excelliret im Vermögen/ und müssen seine Nachbahren sich vor seiner Waffen-Macht fürchten. Sein Wort wird von den Unterthanen geachtet wie ein Gesetz. Sein Reich ist mit nicht wenigern Adel versehen als Spanien: Der Orden der Ritterschafft des H. Geistes/ wird an die Printzen vom Geblüt/ und der Orden von S. Michael an andere Edele geschencket.</p> <p>Der Thron von Böhemen und Ungarn wird von gegenwertigen Käyser des Teutschen Reichs betretten/ und dadurch ist das Hauß Österreich nicht wenig verherrlichet.</p> <p>Der Britannische König funckelt mit der Kron von Engelland/ Schott- </p> </div> </body> </text> </TEI> [109/0121]
der weisen und almächtigen Regirung Gottes über alle Creaturen. Die fästeste und daurhaftigste/ weil dieser Staat der Regirung allermeist von Zertrennungen und Zweyspalt befreyet ist; Wie dann die Geschicht-Schreiber bezeugen/ das kein Regirungs-Staat länger gedauret / als der so mit einen einigen Haupte ist versehen gewesen. Die Assyrische Monarchia zehlet von ihren Anbegin biß zu dero Zerrüttung ein langes Register her von Jahren und Oberhäubten. Der Römer-Macht blühete nie länger und herrlicher als unter der berühmten Regirung ihrer Monarchen.
Europa hat viel mächtige hoch ansehnliche Könige/ als da seyn/ der König von Hispanien/ Portugal/ Franckreich/ Böhemen/ Hungarn/ Engelland Schottland und Irrland/ Dänemarck und Norwegen/ Schweden und Polen. Die Könige/ so in den andern Theilen der Weld herschen/ machen eine grosse Anzahl.
Der spanische Monarch ist bereichert/ über seinen zubehörigen Königreichen/ mit vielen reichen Landschafften in West-Indien/ wie bey der Beschreibung der Spanischen Nation angewiesen. Seine Macht ist bey den vielfaltigem Adel abzunehmen; Nirgends findet man so viel Hertzogen/ Marggrafen/ Graffen und andere Edele/ unter der Macht eines Ober-Haupts begriffen/ als in Hispanien. Die höchste Würde unter der Ritterschafft ist der Orden des güldenen Fliesses / welcher zu erst von Hertzog Philip zu Burgundien/ im Jahr 1430. angestellet / und hernacher folgends durch die Könige in Spanten an die vornehmste von Adel zu mehrer Herrlichkeit ihres Standes ist mitgetheilet.
Der König in Portugal bezeiget keinen geringern Pracht/ als der von Spanien / wiewol seine Macht-Flügel so weit nicht außgebreitet seyn.
Der König von Franckreich excelliret im Vermögen/ und müssen seine Nachbahren sich vor seiner Waffen-Macht fürchten. Sein Wort wird von den Unterthanen geachtet wie ein Gesetz. Sein Reich ist mit nicht wenigern Adel versehen als Spanien: Der Orden der Ritterschafft des H. Geistes/ wird an die Printzen vom Geblüt/ und der Orden von S. Michael an andere Edele geschencket.
Der Thron von Böhemen und Ungarn wird von gegenwertigen Käyser des Teutschen Reichs betretten/ und dadurch ist das Hauß Österreich nicht wenig verherrlichet.
Der Britannische König funckelt mit der Kron von Engelland/ Schott-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |