Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.

Bild:
<< vorherige Seite

auß dem Erdreich hervor dampffen/ zu vertreiben. Das Feur entzünden sie durch das Reiben Zweyer Höltzlein von den Baum Cacavate/ so dadurch in eine liechte Flam außbrechen.

Sie halten unter ihnen verschiedene Tantz-feste/ und alsdann komt eine grosse menge Volcks zusammen/ worunter einer den Vortantz hat/ und werden von den andern drey und drey/ oder vier und vier zusammen gefügt/ und in ordre gestellet/ wie sie einander sollen folgen. Hierbey bezeigen sie viel wunderliche Ebentheure und Posituren/ der eine kehret

[Abbildung]

sich herwerts/ der ander dorthin/ die eine hebet ein Bein auff/ die andere beweget einen Arm/ der eine machet den Blinden/ der ander den Lahmen/ dieser lachet/ jener weinet und schreyet; und mit vielerley dergleichen Gerausche mehr / trincken da zwischen allemahl von ihren Geträncke Cacavata/ und tantzen den gantzen Tag/ bißweilen auch wohl biß in die späte Nacht. Ihre Musicalische Instrumenta seyn ein außgeholeter Stengel von einem Baum/ so mit einem Fell / nach Art einer Trommel umbzogen/ und gedörrete Rinder-Blasen/ mit kleinen Steinlein gefüllet/ dabey

auß dem Erdreich hervor dampffen/ zu vertreiben. Das Feur entzünden sie durch das Reiben Zweyer Höltzlein von den Baum Cacavate/ so dadurch in eine liechte Flam außbrechen.

Sie halten unter ihnen verschiedene Tantz-feste/ und alsdann komt eine grosse menge Volcks zusammen/ worunter einer den Vortantz hat/ und werden von den andern drey und drey/ oder vier und vier zusammen gefügt/ und in ordre gestellet/ wie sie einander sollen folgen. Hierbey bezeigen sie viel wunderliche Ebentheure und Posituren/ der eine kehret

[Abbildung]

sich herwerts/ der ander dorthin/ die eine hebet ein Bein auff/ die andere beweget einen Arm/ der eine machet den Blinden/ der ander den Lahmen/ dieser lachet/ jener weinet und schreyet; und mit vielerley dergleichen Gerausche mehr / trincken da zwischen allemahl von ihren Geträncke Cacavata/ und tantzen den gantzen Tag/ bißweilen auch wohl biß in die späte Nacht. Ihre Musicalische Instrumenta seyn ein außgeholeter Stengel von einem Baum/ so mit einem Fell / nach Art einer Trommel umbzogen/ und gedörrete Rinder-Blasen/ mit kleinen Steinlein gefüllet/ dabey

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0071" n="59"/>
auß dem                      Erdreich hervor dampffen/ zu vertreiben. Das Feur entzünden sie durch das                      Reiben Zweyer Höltzlein von den Baum Cacavate/ so dadurch in eine liechte Flam                      außbrechen.</p>
        <p>Sie halten unter ihnen verschiedene Tantz-feste/ und alsdann komt eine grosse                      menge Volcks zusammen/ worunter einer den Vortantz hat/ und werden von den                      andern drey und drey/ oder vier und vier zusammen gefügt/ und in ordre                      gestellet/ wie sie einander sollen folgen. Hierbey bezeigen sie viel                      wunderliche Ebentheure und Posituren/ der eine kehret</p>
        <figure/>
        <p>sich herwerts/ der ander dorthin/ die eine hebet ein Bein auff/ die andere                      beweget einen Arm/ der eine machet den Blinden/ der ander den Lahmen/ dieser                      lachet/ jener weinet und schreyet; und mit vielerley dergleichen Gerausche mehr                     / trincken da zwischen allemahl von ihren Geträncke Cacavata/ und tantzen den                      gantzen Tag/ bißweilen auch wohl biß in die späte Nacht. Ihre Musicalische                      Instrumenta seyn ein außgeholeter Stengel von einem Baum/ so mit einem Fell /                      nach Art einer Trommel umbzogen/ und gedörrete Rinder-Blasen/ mit kleinen                      Steinlein gefüllet/ dabey
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[59/0071] auß dem Erdreich hervor dampffen/ zu vertreiben. Das Feur entzünden sie durch das Reiben Zweyer Höltzlein von den Baum Cacavate/ so dadurch in eine liechte Flam außbrechen. Sie halten unter ihnen verschiedene Tantz-feste/ und alsdann komt eine grosse menge Volcks zusammen/ worunter einer den Vortantz hat/ und werden von den andern drey und drey/ oder vier und vier zusammen gefügt/ und in ordre gestellet/ wie sie einander sollen folgen. Hierbey bezeigen sie viel wunderliche Ebentheure und Posituren/ der eine kehret [Abbildung] sich herwerts/ der ander dorthin/ die eine hebet ein Bein auff/ die andere beweget einen Arm/ der eine machet den Blinden/ der ander den Lahmen/ dieser lachet/ jener weinet und schreyet; und mit vielerley dergleichen Gerausche mehr / trincken da zwischen allemahl von ihren Geträncke Cacavata/ und tantzen den gantzen Tag/ bißweilen auch wohl biß in die späte Nacht. Ihre Musicalische Instrumenta seyn ein außgeholeter Stengel von einem Baum/ so mit einem Fell / nach Art einer Trommel umbzogen/ und gedörrete Rinder-Blasen/ mit kleinen Steinlein gefüllet/ dabey

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678/71
Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678/71>, abgerufen am 24.11.2024.