Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.lassen auch ihre Priester daß Haar biß über die Schultern niederhangen. Die Frauen seyn ins gemein sehr köstlich in ihrer Kleidung/ und gehen nicht über die Strassen/ sie haben dan ihr Antlitz bedecket. Unter allen Frauen in gantz Griechen-Land seyn die zu Sio die schönesten/ doch dabey zur Unkeuschheit und Hoffart sehr geneiget/ so gar daß auch der handwercks leute Weiber sich nicht entfärben/ sich mit seidenen/ Satynen und taffeten Kleidern zu bezieren. Ihre Hälse/ Arme und Hände seyn behangen mit köstlichen Jubelen / [Abbildung]Ketten/ Armbänden/ Ringen und Brasiletten. Die Männer seyn selber die Kupler und Hurenwirthe ihrer eigenen Weiber/ welche/ so bald ein Frembder zu Lande kombt/ alsobald denselben fragen/ ob ihm nicht beliebe mit einer schönen Dame seine Lust zu büssen? Dafern nun ein Fremdling lust hat mit einer die Nacht durch zu bringen/ kan er solch vor 2. Thaler zur genüge bekommen/ wofür ihm eine Mahlzeit zu gerichtet/ und ein Bauch voll sonderlicher Contentementen geliefert wird. lassen auch ihre Priester daß Haar biß über die Schultern niederhangen. Die Frauen seyn ins gemein sehr köstlich in ihrer Kleidung/ und gehen nicht über die Strassen/ sie haben dan ihr Antlitz bedecket. Unter allen Frauen in gantz Griechen-Land seyn die zu Sio die schönesten/ doch dabey zur Unkeuschheit und Hoffart sehr geneiget/ so gar daß auch der handwercks leute Weiber sich nicht entfärben/ sich mit seidenen/ Satynen und taffeten Kleidern zu bezieren. Ihre Hälse/ Arme und Hände seyn behangen mit köstlichen Jubelen / [Abbildung]Ketten/ Armbänden/ Ringen und Brasiletten. Die Männer seyn selber die Kupler und Hurenwirthe ihrer eigenen Weiber/ welche/ so bald ein Frembder zu Lande kombt/ alsobald denselben fragen/ ob ihm nicht beliebe mit einer schönen Dame seine Lust zu büssen? Dafern nun ein Fremdling lust hat mit einer die Nacht durch zu bringen/ kan er solch vor 2. Thaler zur genüge bekommen/ wofür ihm eine Mahlzeit zu gerichtet/ und ein Bauch voll sonderlicher Contentementen geliefert wird. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0077" n="65"/> lassen auch ihre Priester daß Haar biß über die Schultern niederhangen.</p> <p>Die Frauen seyn ins gemein sehr köstlich in ihrer Kleidung/ und gehen nicht über die Strassen/ sie haben dan ihr Antlitz bedecket. Unter allen Frauen in gantz Griechen-Land seyn die zu Sio die schönesten/ doch dabey zur Unkeuschheit und Hoffart sehr geneiget/ so gar daß auch der handwercks leute Weiber sich nicht entfärben/ sich mit seidenen/ Satynen und taffeten Kleidern zu bezieren. Ihre Hälse/ Arme und Hände seyn behangen mit köstlichen Jubelen /</p> <figure/> <p>Ketten/ Armbänden/ Ringen und Brasiletten. Die Männer seyn selber die Kupler und Hurenwirthe ihrer eigenen Weiber/ welche/ so bald ein Frembder zu Lande kombt/ alsobald denselben fragen/ ob ihm nicht beliebe mit einer schönen Dame seine Lust zu büssen? Dafern nun ein Fremdling lust hat mit einer die Nacht durch zu bringen/ kan er solch vor 2. Thaler zur genüge bekommen/ wofür ihm eine Mahlzeit zu gerichtet/ und ein Bauch voll sonderlicher Contentementen geliefert wird.</p> </div> </body> </text> </TEI> [65/0077]
lassen auch ihre Priester daß Haar biß über die Schultern niederhangen.
Die Frauen seyn ins gemein sehr köstlich in ihrer Kleidung/ und gehen nicht über die Strassen/ sie haben dan ihr Antlitz bedecket. Unter allen Frauen in gantz Griechen-Land seyn die zu Sio die schönesten/ doch dabey zur Unkeuschheit und Hoffart sehr geneiget/ so gar daß auch der handwercks leute Weiber sich nicht entfärben/ sich mit seidenen/ Satynen und taffeten Kleidern zu bezieren. Ihre Hälse/ Arme und Hände seyn behangen mit köstlichen Jubelen /
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Ketten/ Armbänden/ Ringen und Brasiletten. Die Männer seyn selber die Kupler und Hurenwirthe ihrer eigenen Weiber/ welche/ so bald ein Frembder zu Lande kombt/ alsobald denselben fragen/ ob ihm nicht beliebe mit einer schönen Dame seine Lust zu büssen? Dafern nun ein Fremdling lust hat mit einer die Nacht durch zu bringen/ kan er solch vor 2. Thaler zur genüge bekommen/ wofür ihm eine Mahlzeit zu gerichtet/ und ein Bauch voll sonderlicher Contentementen geliefert wird.
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